Franz v. Assisi-Darstellungen
- in den Kirchen des Landkreises
Dachau-


in Westerndorf
(18.Jh.) |

in Oberroth
mit Portiuncula-Kapelle (20.Jh.) |
Franziskus von Assisi
(1181-1226)
Festtag: 4. Oktober
Geboren als Giovanni Bernar-done
in Assisi führte er um das Jahr 1200 als Sohn eines wohlhabenden
Tuchhändlers. Den Namen Francesco ("kleiner Franzose")
gab ihm sein Vater, der sich zum Zeitpunkt der Geburt auf einer
Handelsreise in Frank-reich befunden hatte.
Franziskus erhielt eine
gute Schulbildung. 1195 trat er mit 14 Jahren in den
Betrieb seines Vaters ein, verdiente viel und führte damit
ein sorgloses, ausschweifendes Leben.
Im November 1202
wurde Franziskus bei einem Krieg gegen die Nachbarstadt Perugia
gefangen genommen und über ein Jahr lang ein-gekerkert.
Erst durch eine Lösegeldzahlung seines Vaters kam er wieder
frei.
Doch Franziskus war ein
anderer Mensch geworden.
Er suchte nun die Einsamkeit, unternahm eine Wallfahrt nach
Rom und unterstützte zum Ärger seines Vaters Bettler
und Kranke.
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1206 hörte Franziskus
bei einem Gebet in der Kirche San Damiano Christi Stimme vom Kreuz zu
ihm reden: "Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das,
wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät". Daraufhin renovierte
er eigenhändig diese Kirche sowie eine drei Kilometer von Assisi
entfernte Kapelle, Santa Maria degli Angeli, die unter dem Namen Portiuncula
bekannt ist. Er entsagte
allem Besitz, entzweite sich von seinem Vater, verzichtete auf das Erbe
und lebte als Einsiedler. Er pflegte Aussätzige, die aus seuchenhygienischen
Gründen außerhalb der Stadtmauern leben mussten.
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Später schlossen sich ihm Gefährten an. Sie lebten zusammen
in Portiuncula. 1209/10 gründete er den Orden der Minoriten,
der sich -ohne besondere Regeln- der Kranken- und Armenpflege sowie
er Seelsorge widmete.
Doch die argwöhnische Kurie in Rom, die an einer geistigen
Erhöhung persönlicher Armut nicht interessiert war, verlangte
eine approbierte Ordensregel als Voraussetzung für die päpstliche
Anerkennung des Ordens im Jahr 1215. Der
Orden breitete sich rasch über ganz Europa aus. |
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Franziskus ist in der braunen Kutte der Franziskaner abgebildet.
Die Farbe Braun steht in der Tradition für Demut und Bescheidenheit.
- Der Gürtel der Mönche ist bei den Franziskanern ein Strick.
Die drei länglichen Knoten im Strick sind ein Spezifikum der
Franziskaner und stehen für die drei Ordensgelübde Gehorsam,
Armut und Ehelosigkeit.

In der Kindergartenkapelle
St.Franziskus in Haimhausen
Franziskus'
glühende Liebe zu Gott und zur Schöpfung faszinierte die Menschen
und er hatte schon zu Lebzeiten viele Bewunderer und Verehrer.
Alle waren ihm Schwester und Bruder, auch Sonne, Mond und Tod,
wie es sein "Sonnengesang" ausdrückt und wie es die verschiedenen
Legenden von der "Vogelpredigt" zeigen:
Franziskus war mit seinen Brüdern auf dem Weg durch ein Tal.
Sie kamen an einer ganzen Schar Vögel vorbei. Franziskus lief
zu ihnen uns sprach: "Seid gegrüßt, meine Brüder Vögel. Der
Friede sei mit euch!" Und er war erstaunt, denn die Vögel flogen
nicht weg. Franziskus war außer sich vor Freude und sagte zu
den Vögeln: "Meine Brüder Vögel, wie müsst ihr eueren Schöpfer
loben, der euch Federn als Gewand, Flügel zum Fliegen und alles
gegeben hat, was ihr zum Leben braucht. Sogar in der Luft könnt
ihr fliegen." Da fingen die Vögel an zu jubeln. Franziskus segnete
sie und erlaubt ihnen weiter zu fliegen.
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2019 nahm Franziskus am
5. Kreuzzug teil und zog nach Ägypten. In der Nähe von Damiette an der
Nil-Mündung predigte er im Lager des muslimischen Heeres vor dem Sultan
Al-Kamil. Diese Begebenheit ist auch in außerfranziskanischen Quellen
belegt. Er wollte den Sultan zum Christentum bekehren, was aber nicht
gelang. Dennoch ist die Begegnung ein frühes Beispiel des Kulturdialogs,
in dem Respekt und der Wille zum Frieden im Vordergrund standen. 800
Jahre später reist übrigens Papst Franziskus am 3.2.2019,
in die Vereinigten Arabischen Emirate um die Begegnung des Heilgen mit
dem Sultan Al Kamil 1219 zu würdigen.
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Seit dieser Reise verschlechterte
sich sein Gesundheitszustand zunehmend, vermutlich durch eine
Augeninfektion, die er sich im Orient zugezogen hatte. Zudem gab
es Probleme innerhalb des rasch wachsenden Ordens: Während Franziskus
nicht in Italien war, stiegen die Spannungen in der franziskanischen
Gemeinschaft, die bereits in ganz Europa vertreten war.
Nach Assisi zurückgekehrt,
übertrug Franziskus 1220 die Leitung des Ordens Petrus
Catani, der spätere Papst Gregor IX. wurde Kardinalprotektor.
Von der neuen Ordensleitung gezwungen verfasste Franziskus widerwillig
eine hierarchische Ordensregel, die dem Gedankengut von Franziskus
nicht gerecht wurde. Der Heilige zog sich innerlich aus der Gemeinschaft
zurück.
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Deckengemälde in Asbach/Petershausen
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1224, zwei Jahre vor seinem
Tod, erhielt er die Wundmale (Stigmata). die Wundmale an Händen, Füßen
und an der Seite, aber er verheimlichte sie, so dass sie erst bei seinem
Tod erkannt wurden; dies war die erste bezeugte Stigmatisierung der
Kirchengeschichte.
Die Stigmata wurden bei der Heiligsprechung 1228 aber nicht erwähnt
und viele Theologen (auch Papst Gregor IX u. Martin Luther) äußerten
Zweifel daran.
Schon am 16. Juli 1228
wurde Franziskus von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Im ältesten
Bericht über die Feierlichkeiten kam der für Rom unbequeme Lebensentwurf
des Franziskus so gut wie nicht zur Sprache. Der Papst sprach 2 Jahre
später auch dem Testament des Heiligen, das eine strenge Befolgung
der Armutsregel betonte, die Rechtsverbindlichkeit für den Orden ab.
Franziskus wurde auch nicht an dem von ihm gewünschten Platz in
in der Santa Maria degli Angeli in Portiuncula bestattet, sondern in
Assisi, wo seine Gebeine seit 1230 in einem Steinsarg in der Grabkammer
der Unterkirche der Basilika San Francesco ruhen. Die Stadtverwaltung
von Assisi versprach sich davon eine blühende und einträgliche
Wallfahrt.
Franziskus wird häufig auch mit
einem Kruzifix abgebildet, weil er in einer Vision Christus von einem
Kruzifix zu ihm herabsprechen hörte. Der Gekreuzigte neigte sich ihm
in Gestalt eines Seraphs, von sechs Seraphenflügeln überhöht und bedeckt
zu; Seitdem war ihm die Verbreitung der Passionsfrömmigkeit ein Hauptanliegen.
Attribute in den Darstellungen:
In der Bildenden Kunst wird Franz von Assisi häufig mit einem Kruzifix
abgebildet, weil er in einer Vision Christus von einem Kruzifix zu ihm
herabsprechen hörte. Der Gekreuzigte neigte sich ihm in Gestalt eines
Seraphs, von sechs Seraphenflügeln überhöht und bedeckt zu. Seitdem
war ihm die Verbreitung der Passionsfrömmigkeit ein Hauptanliegen. Bei
den Franziskanerklöstern wurden zu Ende des Mittelalters die ersten
Kreuzwege im Freien angelegt, weil damals eine Wallfahrt ins Heilige
Land nicht mehr möglich war.
Weitere Darstellungen sind bekannt mit den Wundmalen, einem Totenkopf,
auf ihm sitzenden Tauben, Fischen und v. a. Vögeln, einem Lamm oder
einem Wolf (nicht im Lkr Dachau). Damit sollen seine Büßerhaltung (Kruzifix,
Totenkopf) oder seine friedfertige und einfache Geisteshaltung (Taube,
Lamm) ausgedrückt werden.
Patronate
Seit 1939 ist er Patron von Italien und Assisi;
Patron der Armen, Lahmen, Blinden Strafgefangenen und Schiffbrüchigen;
der Weber, Tuchhändler, Schneider, Kaufleute, Flachshändler, Tapetenhändler,
Sozialarbeiter; der Sozialarbeit und des Umweltschutzes;
1980 erklärte ihn Papst Johannes Paul II. zum Schutzpatron der Ökologen
gegen Kopfweh
Hans Schertl
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zu Muttergottesbildern und -figuren
Quellen:
u.a. Wikipedia

19.9.2025
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