zur Landkreiskarte             ausführliche Beschreibg.         Kirchen in der Gem. Sulzemoos


Pfarrkirche St. Margareta in EINSBACH

KelchbecherTurm 32 m hochChor-spätgotischzur Kirchentür mehr über St.Margareta...

Adresse : 85254 Sulzemoos, Brucker Straße 16
Lage der Kirche auf der Landkarte ...


Kurzbeschreibung
                                       
Datenblatt

Zwei Türme kennzeichnen das Ortsbild von Einsbach: Der spitze Turm der Wallfahrtskirche Heilig Blut und der quadratische, oben ins Achteck übergehende Zwiebelturm der Pfarrkirche St. Margareta, die ich auf dieser Seite vorstellen möchte.

Die Pfarrkirche St.Margareta in Einsbach ist die ältere der beiden Kirchen und wurde vielleicht schon 1004, sicher aber um 1195 erstmals in einer Schenkungsurkunde unter dem Ortsnamen Jinespahc genannt.

In der Konradinischen Matrikel von 1315 wird Einspach als Pfarrei "Eynspach" mit den vier Filialen Palsweis, Lauterbach, Überacker und Wiedenzhausen erwähnt.

Der Bau besitzt romanische, gotische und barocke Bauteile.

Der massige, 42 m hohe Chorturm (der Chor ist im Erdgeschoss des Turmes unter-gebracht), kann zumindest in seinem unteren, viereckigen Teil, noch der Zeit der Romanik zugeordnet werden.

In der Glockenstube hinter den Schall-fenstern hängen drei Glocken. Eine davon wurde 1433 gegossen. Mit ihr wurde das 'Hußaus', die Polizeistunde geläutet, wie eine Aufschrift verrät.


Mater dolorosa im Auszug des
rechten Seitenaltars

Kirchenschiff
Das Kirchenschiff stammt aus spätgotischer Zeit. Davon künden die Strebepfeiler, die die Außenmauern stützen.
1688 wurde die Kirche innen barockisiert. Dabei dürfte das Kirchenschiff auch erhöht und neu eingewölbt worden sein. Die Neuausstattung zog sich bis 1710 hin. Damals erhielt die Kirche im Wesentlichen ihr heutiges Aussehen.
1850 hat man die Kirche verlängert und den Portalvorbau im Westen errichtet.

Die letzten Renovierungen fanden 1980, 2002 und 2014 statt.


Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei Egenburg umfasst die Orte Anzhofen, Böckelhof, Einsbach, Haidhof, Heißhof (seit 1841 ?), Hopfenau, Kappelhof, Loderhof, Palsweis, Prack, Priel, Rodelsried, Überacker, Ober- und Unterwinden und Zetzelhof 04)
. Bis 1978 gehörte auch Lauterbach dazu, bis 1841 auch Wiedenzhausen (nach Ebertshausen umgepfarrt). Seit 1979 bildet die Pfarrei Einsbach mit den Pfarreien Egenburg, Ebertshausen, Odelzhausen, Pfaffenhofen, Sittenbach und Sulzemoos den Pfarrverband Odelzhausen



Innenausstattung

Die Inneneinrichtung stammt überwiegend aus der Zeit um 1700.

Die gewölbten Decken sind nicht ausgemalt, sondern zeigen einen frühbarocken Rahmenstuck aus dem Jahr 1690. Er könnte von der Stuckatorenfamilie Zwerger aus Schliersee aus Miesbach stammen.

St. Nikolauszur Beschreibung des Zelebrationsaltars Deckenstuckzur Beschreibung des Tabernakelszur Beschreibung des linken Seitenaltarszur Beschreibung des rechten Seitenaltarszur Beschreibung des Choraltarszur Beschreibung der Kanzelzur Beschreibung der Leonhardskapellezur Beschreibung der  Kirchenbänke
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Choraltar
Der 4,40 m breite Chorraum wird vom barocken Hochaltar aus dem Jahr 1697 (von Franz Prugger) ausgefüllt.
Das Altarblatt zeigt das "Martyrium der heiligen Margareta", der Patronin der Kirche; es wurde von Joh.Georg Hörmann (1672-1749) im Jahr 1696 gemalt. Die von Joh.Ulrich Gailler (1668-1704) geschnitzten Assistenzfiguren stellen heiligen Frauen dar:
- Barbara (mit Krone, Kelch und Märtyrerpalmzweig) und
- Apollonia (mit Krone auf dem Haupt, in der Hand eine Zange mit gerissenem Zahn). Die Apolloniafigur war zunächst als    St.Katharina geschaffen worden; erst später wurde die Figur durch den Austausch der Attribute (Marterrad zur Zange) zur
   St.Apollonia.
  
Die Seitenaltäre aus der Zeit um 1712 zeigen in Ölgemälden
links: im Auszug des gegeißelten Heilands, auf dem Altarblatt den "Martertod der heiligen Katharina" (links)
rechts: im Auszug Mater dolorosa, auf dem Altarblatt die Anbetung der Heiligen Drei Könige

Leonhardskapelle
Die Kirche besitzt eine Seitenkapelle aus der Zeit um 1690, die dem hl. Leonhard geweiht ist. Sie ist zum Langhaus hin geöffnet.
In ihr befindet sich ein großer Altar mit einer Figur dieses Heiligen, flankiert von Figuren von St.Urban und St. Ulrich. In der Kapelle steht auch der frühbarocke Taufstein aus Rotmarmor (um 1670)

Die Figuren- und Bilderausstattung spiegelt die Beliebtheit von Heiligen in der bäuerlichen Bevölkerung wider.

- St. Margareta, Choraltarblatt (1696) - St. Katharina Seitenaltarblatt (1722)
                        Figur im Pfarrheim (1900) - St. Urban in der Kapelle (um 1680
- St. Apollonia, Figur am Choraltar (um 1700) - St. Johannes Nepomuk am Seitenaltar (1750)
- St. Barbara, Figur am Choraltar (um 1700) - St. Maria am Seitenaltar
- St. Augustinus, Figur am Choraltar (um 1700) - St. Leonhard Figur in der Kapelle (um 1680)
- St. Nikolaus, Figur am Choraltar (um 1700) - Heilige Drei Könige, Seitenaltarblatt (1713)
- St. Florian, im Aufsatzbild des Choraltars (1697)
- St. Ulrich, in der Kapelle (um 1680


Um die Jahrtausendwende war die Kirche in keinem guten baulichen Zustand; sie sollte schon 2014 innen renoviert werden. Dies hat sich etwas verzögert. Aber in den Jahren um 2020 wurde die Renovierung tatsächlich durchgeführt und 2023 beendet.
Der Kulturausschuss des oberbayerischen Bezirkstags steuerte 8.500 Euro bei. 72)

Denkmalschutz
Die Kirche ist in der vom Landesamt für Denkmalpflege herausgegebenen Liste der Baudenkmäler in Sulzemoos enthalten. Dort wird sie mit folgenden Worten beschrieben: " Aktenzeichen: D-1-74-146-9; Katholische Pfarrkirche St. Margaretha; Brucker Straße 16; Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor, Turm mit Oktogon und Zwiebelhaube, Chorturm im Kern romanisch, Langhaus gotisch, 1688 Umgestaltung mit Kapellenanbau, 1850 nach Westen verlängert; mit Ausstattung". 73)

Die Gottesdienstordnung finden Sie hier...


Ausführliche Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen

 Geschichte:  Erste Kirche  Matrikel 1315  Gotischer Neubau  Stiftung 1520
 Matrikel 1524  Visitation 1560  Barockisierung 1688  Matrikel 1738 
 Beschreibung 1820  Umbau 1850  Beschreibg 1874  Beschreibg 1895
Denkmalschutz  Pfarrerliste  Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben

 
Ausstattung:

 

Datenblatt

       
 Altarraum  Baubeschreibung  Choraltar  Empore
 Epitaphe  Ewig-Licht-Ampel  Gottesdienstzeiten  Heiligenfiguren
 Kanzel  Kirchenschiff  Kirchenbänke  Kreuzweg
       Denkmalschutz
 Kreuzigungsgruppe  Leonhardskapelle  Orgel  Seitenaltäre
 Taufstein  Tabernakel  Turm  Zelebrationsaltar

Die Gegend um Einsbach war schon in der Jungsteinzeit bewohnt. Darauf deuten Pfeilspitzen hin, die man 1965 bei Prack gefunden hat. Die Ortschaft Einsbach soll unbestätigten Überlieferungen nach schon im 8.Jh als Anisbach erwähnt worden sein.
-  Die erste sichere Benennung stammt aus dem Jahr 1098 als es unter dem Ortsnamen Jinespahc (= Bachsiedlung eines Egino
   oder Igin) und im Jahr 1180 als Iginespahc in Urkunden auftaucht.
-  Im 11. bis 12.Jh. war es Sitz des Edelgeschlechts der Einsbacher, deren Burg an der Stelle des heutigen Zötzelhofens lag.
-  Vor 1400 kam Einsbach in den Besitz der Familie der Eisenhofer, von denen die Hofmark, die Herrschaft über das ganze Dorf,
   an das Zisterzienserkloster Fürstenfeld überging. 51)
  Um 1620 bildete Einsbach eine geschlossene Hofmark.
-  Bis 1803 stand Einsbach als Hofmark Rottbach-Einsbach somit 400 Jahre unter kirchlicher Herrschaft und Verwaltung.
   Dann löste das Königreich Bayern das säkularisierte Kloster Fürstenfeld in der Herrschaft ab.
   
   Weiteres zur Geschichte der Schloss- und Hofmarksbesitzer von Unterweilbach finden Sie im Historischen Atlas von Bayern,
   der 1958 von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte unter Max Spindler herausgegeben wurde.
61)
   Sie können den Bericht hier lesen...


-
  1818 wurden in Bayern selbstständige politische Gemeinden gebildet. Darunter auch Einsbach, das bis zur Gebietsreform 1972
   selbstständig blieb und danach zur Gemeinde Sulzemoos kam.
-  1928 wollte die Gemeinde Einsbach aus der Zuständigkeit des Bezirksamts Dachau entlassen werden und zum Bezirksamt
    Fürstenfeldbruck wechseln. Als Gründe wurden genannt: die kürzere Entfernung, die besseren Straßen und der Handel mit
    landwirtschaftlichen Erzeugnissen, der ausnahmslos auf Maisach und FFB abgewickelt wird. Doch der Antrag "fiel seitens des
    Staatsministeriums des Innern kläglich unter den Tisch". So schrieb die Fürstenfeldbrucker Zeitung vom 12.4.1928, die Sie
    hier lesen können...


Geschichte der Kirche

Die Pfarrkirche St. Margareta wurde vielleicht schon im Jahr 1004 erstmals genannt. Die erste sichere Quelle ist eine Schenkungsurkunde aus der Zeit zwischen 1195 und 1200, mit der der Pfarrer und Dekan Udalschalk von Einsbach dem Kloster Schäftlarn einen Bauernhof in Eurastetten vermachte. Dafür wurde im Kloster eine jährliche Messe für den Schenker gelesen.
Die Kirche besitzt einen Chorturm, d.h., der Chor bzw.Altarraum ist im Erdgeschoss des Turmes untergebracht. Solche Kirchen wurden vor allem in romanischer Zeit (13.Jh) errichtet. Die Grundmauern des Turms stammen auch noch aus dieser Zeit. 28)


Konradinische Matrikel von 1315   01)
In der Konradinischen Matrikel von 1315 wird die Pfarrei "Eynspach" mit den vier Filialen "Pallenswis, Lauterbach, Widenshausn, Uberäch cum sepulturis (mit Friedhöfen) et Antzhofen sine sepultura" (ohne Friedhof) erwähnt. Den Originaleintrag sehen Sie hier....

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Stiftung für die Freisinger Domschola 1520 09)
Seit 1495 war Ulrich Hochstätter Pfarrherr in Einsbach. Er übte die Seelsorge aber nicht selbstständig aus; diese Tätigkeit hatte er einem Vertreter, Leutpriester oder Plebanus genannt, gegen Zahlung eines Lohns übertragen. Aber er verfügte über die Einkünfte der Pfarrei, die rd. 6000 Münchner Pfennige, oder acht Mark Silber oder nach heutigem Wert rd. 6000 Euro betrugen. Im Hauptberuf" war Ulrich Hochstätter Domherr in Freising, wo er auch wohnte. Am 22. April 1520 stiftete er rund 2/3 der Jahreseinnahmen aus
der Pfarrei Einsbach der Freisinger Domschola ("20 Goldgulden aus den die Summe von acht Mark Silber nicht übersteigenden Einkünften der Pfarrei Einsbach"). Die Domschola mit ihren Chorsängern und Sängerknaben mit ausgesucht schönen Stimmen war zur Unterstützung der Domherren bei Gottesdiensten gegründet worden und musste durch Stiftungen finanziert werden. Einen weiteren, sogar größeren Teil der Kosten musste übrigens die Pfarrei Röhrmoos (27 Goldgulden) tragen. Die Stiftung wurde "für ewige Zeiten" eingesetzt, beschnitt also auch die Einnahmen der späteren Pfarrherren von Einsbach. Allerdings dürfte die damals aufblühende Wallfahrt in Hl.Blut die finanzielle Situation entschärft haben.
Der Pfarrer in Einsbach wurde allein vom Freisinger Bischof ausgewählt (Jus liberae collationis)
62)

Sunderndorfer'sche Matrikel 01)
Nach der Sunderndorfer'schen Matrikel aus dem Jahr 1524 war die Pfarrei dem Ulrich Hochstetter übertragen. Die Seelsorge in Einsbach versah aber Vikar Georg Schedl/Schädl (später Pfarrer von Sulzemoos); er betreute 600 Communicantes, d.s. Gläubige nach der Erstkommunion 32) Damit gehörte Einsbach zu den größten Pfarreien des Dachauer Landes (Vierkirchen 700, Indersdorf mit Kloster 700, Altomünster 500, Dachau 450, Weichs 450, Sulzemoos 400). Sie hatte aber auch vier Filialen "s.Jacobi in Lauterwach, s.Urbani in Balsweiss, s.Bartholomaei in Überacker, Beatae Virginis in Widentzhausen cum sepulturis" (mit Friedhöfen). Dazu kamen noch zwei Kapellen "s.Salvatoris in Einspach und s.Udalrici in Antzhofen". Das Pfarrhaus und die dazugehörenden Wirtschaftsgebäude werden mit der Bemerkung "satis competenter aedificata" (= ausreichende Größe) bewertet.


Visitationsbericht von 1560 47)
Im Jahr 1560 ordnete der Freisinger Bischof Moritz von Sandizell auf Druck des bayerischen Herzogs Albrecht V. eine Visitation, eine umfassende Überprüfung aller Pfarrer und Pfarreien an. Die Visitation wurde durch bischöfliche und durch herzogliche Bevollmächtigte durchgeführt. Grund war die durch die Reformation Luthers (1517) entstandene religiöse Unruhe, die jedenfalls in Teilen des Bistums zur Zerrüttung des geistlichen Lebens geführt hatte. Durch die Visitation wollte der Bischof einen detaillierten Einblick in die religiöse Situation der Pfarreien gewinnen. Insbesondere sollte festgestellt werden, ob die Pfarrer und die Gläubigen noch die katholische Lehre vertraten oder der neuen Lehre anhingen. Daneben interessierte die Prüfer die Lebensführung der Pfarrer sowie Umfang und Qualität ihrer religiösen Kenntnisse.
Im Bericht über Einsbach heißt es, Pfarrer sei Castalus Planckh, der in Bruck geboren wurde. Er hatte in Wien studiert und 1548 in Regensburg die Priesterweihe empfangen. Die Befragung über das theologische Wissen und die seelsorgerische Praxis ergab keine negativen Auffälligkeiten. Pfarrer Planckh hatte mit seiner Haushälterin vier Kinder. Er nahm seine Haushälterin nicht in das Wirts-haus mit (hat sich also nicht öffentlich zu ihr als seine Frau bekannt). Unterstützt wurde Planckh durch den Gesellpriester (Kaplan) Matheus Pistor aus Haimhausen, der drei Jahre vorher in Freising geweiht worden war. Auch er gab bei der Überprüfung seiner Glaubenseinstellung und seiner seelsorgerlichen Praxis keinen Grund für eine Beanstandung. Zum Beichthören bat er die Gläubigen in seine Wohnung; manchmal 300 am Tag. Der Gesellpriester erhielt jährlich ca. 40 Gulden und freies Essen.
Über die Pfarrei ist zu lesen, sie habe 750 Communicanten, alle katholisch und dem Glauben treu ergeben, aber nicht willig, den Kirchenzehent pünktlich zu zahlen. Im Bericht heißt es weiter, in der Pfarrkirche stünden vier gezierte Altäre, in der Wallfahrts-kirche nur drei.


Wenn Sie den ganzen Text des Visitationsberichts lesen möchten, klicken sie hier...


In der Spätgotik (15./16.Jh) errichtete man das Kirchenschiff neu (und wohl vergrößert). Es besteht heute noch.



Wallfahrten
Im 17.Jh. unternahm man alljährlich einen Bittgang nach Andechs und nach München zum Wetterheiligen St.Benno. Der Kaplan und der Vorsänger erhielten freie Kost. Den Fahnenträgern, die das ganze Jahr über die "Fahnnen umb die Khirchen und auf alle Khirchfahrten getragen" haben, gab man 3 Gulden, weil sich niemand fand, der es umsonst tun wollte (Originaltext: "weils niemandt umbsonst thuen wellen").
  Eine der Wallfahrten führte nach München in die Frauenkirche; dort wurde der hl.Benno verehrt. Diese Verehrung des Heiligen in Bayern entstand erst im 16.Jh im Zusammenhang mit der Reformation. St.Benno, der von 1066 bis 1106 in Meißen als Bischof gewirkt hatte, wurde am 16.Juni 1524 zur Ehre der Altäre gehoben. Martin Luther verurteilte diese Heiligsprechung in seiner Schrift "Wider den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden" aufs Schärfste. Als Sachsen 1539 protestantisch wurde, öffnete man das Grabmal Bennos und warf seine Gebeine in die Elbe. Allerdings behauptete der letzte Bischof von Meißen, der später übrigens selbst die evangelischen Konfes-
sion annahm, vorher die Gebeine aus dem Sarg entfernt und die Sekundärreliquien, das Messgewand, Mitra und Bischofsstab in Sicherheit gebracht zu haben. Sie wurden 1576 (wohl gegen einen ansehnlichen Betrag) zusammen mit einem Wunder-Verzeichnis dem bayerischen Herzog Albrecht V. überlassen. 1580 setze man die Gebeine in der Münchner Liebfrauenkirche bei, wo sie nun das Ziel vieler Wallfahrer aus dem bayerischen Land waren. Maßgeblich dafür waren sicher seine Patronate für München und Altbaiern sowie seine Funktion als Wetterheiliger.


Neue Altäre1630
1630 erhielt die Wallfahrtskirche einen neuen Hochaltar. Alle übrigen fünf Altäre in beiden Kirchen wurden im gleichen Jahr restauriert. Geörgen Stuber, Kistler aus Dachau hat -so heißt es in der Kirchenrechnung- die "gemauerthen Altär unnten her mit holzwerch sauber eingefasßt, damit die Leinwath und andere Altar Ziehr nit also verdirbt". Er erhielt dafür einen Lohn von 27 Gulden und 30 Kreuzern.


Dreißigjähriger Krieg
Aus dem Jahr 1630 -also kurz vor der Ankunft des 30jährigen Kriegs in Bayern- hat sich noch ein Teil der Kirchenrechnung erhalten. Interessant sind die Preise und Löhne, die für die Kirchenausstattung und für die Dienstleistungen gezahlt wurden. So erhielt z.B. der Mesner für das Läuten der Glocken und das Aufziehen der Turmuhr 3 Gulden 42 Kreuzer jährlich (Originaltext: "Verner Jme Mesner von Leüttung deß Ave Maria in beeden Gottsheüsern, auch unsers herrn Angst und von Richtung der Uhr").
Eine Maß Messwein kostete 21 Kreuzer (kr), 1 Maß Johanniwein 16 kr. (10 Jahre später 24 Kr), 1 Pfund Wachs 44 kr, 1 Pfund Schmalz 6 kr. und 1 Lot roter Cermesin-Seidenstoff 44 kr.  Im Jahr 1640 - mitten im 30jährigen Krieg- ließ die Pfarrei einen zerbrochenen Kelch mit Patene einschmelzen und daraus einen neuen Kelch machen. Das ist in der Kirchenrechnung zu lesen:
  Originaltext: "Demnach auch bey disem Gottshauß ein alt zerbrochner Kölch, ain solche Paten (= Patene) und ain Käpsl (= Hostienbehältnis) verhanden. Und nit mehr fieglich Zugebrauchen gewest, alß hat man für guet angesechen, ermelten (= oben genannten) Kölch, Paten und Käpsl mit desß Gottshauß nutzen Zuuerschmölzen und hierauß einen schönen Kelch, wie auch 1 Pixen (= Öldose zu dem Heyl.Chrisamb (= crisamöl) mach Zelassen (=machen lassen), alß ist dem Goltschmidt in München, für macherlohn diser bayder stuckh (= für diese beiden Stücke) lauth seiner Zötl (= Zettel) bezahlt worden: 14 f 40 kr."

Im Oktober 1648, kurz vor dem Ende des Krieges, wurde die Ortschaft Einsbach noch ein Raub der Flammen, als die Schweden sich nach der Niederlage im Dachauer Moos nach Augsburg zurückzogen. 53)
Ob auch die Kirchengebäude davon betroffen waren, ist mir nicht sicher bekannt. Aber die Baumaßnahmen ab 1654 und 1670 legen dies nahe.
Jedenfalls beschwerte sich 1649 das Domkapitel von Freising, das das Präsentationsrecht besaß und den Pfarrer Simon Widmann als Pfarrvikar/Seelsorger (Leutpfarrer) angestellt hatte, darüber, dass Pfarrer Widmann die Absentgebühr nicht bezahlt hatte. 74)
Dem Pfarrvikar standen alle Einnahmen aus dem Pfarr-Bauernhof in Einsbach und den kirchlichen Handlungen (Stolgebühren) zu; er musste aber dem Domkapitel, das als Kirchenpatron auch für den Unterhalt der Kirche zuständig war, einen bestimmten Geldbetrag zahlen.


Umbau 1654
Für 1654 sind umfangreiche Baumaßnahmen dokumentiert, die mit einem Kostenaufwand von 217 Gulden in der Pfarrkirche und der Wallfahrtskirche durchgeführt wurden. Darunter waren die Friedhofsmauer, der Totenkerker (Beinhaus), Mauern und Dach der Pfarrkirche, Ausbrechen von 2 Fenstern, Anbringen von Fenstergittern, eine neue Pflasterung (durch Andreas Dilger) und Reparatur der durch die Schweden beschädigten Kanzel (durch den Kistler Melchior Müller aus Überacker). Dazu kam die Ausbesserung der roten Kirchenfahne und der Kauf eines rot-weiß-geblümten Himmels (für Prozessionen). Auch der "baufällige" Pfarrhof wurde für 200 Gulden wieder instand gesetzt; dies können wir der Kirchenrechnung von Wiedenzhausen entnehmen, weil von dort ein Darlehen für den Pfarrhofbau gewährt worden war. Die Bauarbeiten waren wohl auch Ausfluss der Beschädigungen im 30jährigen Krieg.

1670 hatte Zimmerer Johann Föst (Vest) 26) aus Überacker einen Überschlag für ein Kirchenreparatur gemacht und drei Jahre später Reparaturen in der Kirche, dem Totenkerker und dem Friedhoftorhäusl auch durchgeführt (um 10 fl. 30).

Barockisierung 1688 bis 1700
Eine Generation nach dem Dreißigjährigen Krieg, 1688, wurde das Innere barockisiert, das Kirchenschiff dabei erhöht und neu eingewölbt. 1690 kam die neue Kanzel, 1697 erstellte Kistler Franz Prugger zusammen mit dem Bildhauer Ulrich Gailler und dem Maler J.G. Hörmann (dem späteren Dachauer Bürgermeister) den Hochaltar. Die Zwiebelhaube des Turms wurde 1705 aufgesetzt. 1710 kamen die Seitenaltäre dazu.
Schon 1650 hatte man in einem Verzeichnis die "Notturff" zusammengestellt, all das, was noch benötigt wurde.

Für dieser Baumaßnahme verlieh die Pfarrei Ampermoching 1686 ein Darlehen an "das Gotteshaus Einsbach". Das ist der Ampermochinger Kirchenrechnung von 1690 zu entnehmen, in der als Verwendungszweck "neuer Kirchturm" angegeben war. 48)
Das zinslose Darlehen, das bis 1707 wieder zurückgezahlt werden musste, betrug zwar nur 3 Gulden; das war auch damals kein bedeutender Betrag. Aber zum einen musste Ampermoching auch an andere Kirchen Darlehen vergeben, zum anderen dürfte Einsbach mehrere solcher Darlehen erhalten haben.
Wenn Kirchen nach dem 30jährigen Krieg neu gebaut oder aufwändig renoviert wurden, war es üblich, dass das Pflegamt Dachau zinslose Darlehen (Anlehen genannt) vermittelte. Das Geld für diese Zwangsdarlehen mussten die übrigen Pfarreien aufbringen.

Einsbacher Votivkerze in Andechs
Schon lange vor 1730 hatte die Pfarrei eine große Kerze gießen lassen und auf den hl.Berg nach Andechs getragen. Dort stand sie viele Jahre und zerfiel langsam, bis man sie 1730 beim Lebkuchen-macher Gregori Geyer in Bruck umgießen ließ. Die neue Kerze hatte ein Gewicht von 29 1/2 Pfund. Dies ist in der Kirchenrechnung von 1730 zu lesen. Der Originaltext lautet:
  "Weillen die von disem Gottshaus Uf den heyll.Berg Andex von Villen Jahren schon geopferte votiv Körzen aller zermallen und Zerprochen gewesen. alß hat Mann bey gregori geyer Lebzeltern in Prugg dise alte Umbgiessen und ein Neue auf 29 1/2 Pfd schwer machen lassen. "


um 1700
Ziel der Wallfahrt nach Andechs war der "Heilthumschatz". Unter diesem Begriff wurden die vielen verschiedenen
Reliquien zusammengefasst. Es handelte sich dabei um die Herren-Reliquien, die die Grafen von Andechs (darunter auch der hl.Rasso) von den Kreuzzügen und Wallfahrten aus dem Heiligen Land mitgebracht hatten. Darunter waren Kreuzpartikel, Teile der Dornenkrone Christi, ein Stück vom Tischtuch des Letzten Abendmahles und viele weitere Erinnerungsstücke an das Leben und Leiden Christi. Dazu kamen noch Blut- bzw. Gregoriushostien (Dreihostienmonstranz) sowie das Brautkleid und Brustkreuz der hl.Elisabeth und ein Kopfreliquiar der hl.Hedwig. Auch ein Stück aus dem Gewand des hl.Nikolaus und das Siegeskreuz Karls des Großen gehörten zum Heilthumschatz. Die Reliquien waren in einzelne Monstranzen aufbewahrt, die den Pilgern vom Fenster der heutigen Hedwigskapelle aus einzeln gezeigt wurden (Weisung der Heilthümer). Dazu wurden unterschiedliche Gebete und Litaneien gesprochen und Lieder gesungen, je nachdem, ob es sich um das Reliquiar eines Heiligen oder eine Herrenreliquie handelte.
49)



Schmidt'sche Matrikel 1738/40  01)
In den Jahren 1738 bis 1740 besuchte der Kanonikus Schmidt aus Freising die Pfarreien der Diözese und erstellte die nach ihm benannte Schmidt'sche Matrikel.
  Über die Pfarrei "s.Margaritae in Einspach" berichtete er: Das Präsentationsrecht ( = Vorschlagsrecht für die Besetzung einer Pfarrerstelle ) liege monatlich abwechselnd beim Bistum Freising und beim kurfürstlichen Hof in München (=Monatspfarrei; dabei konnte der Bischof einen neuen Pfarrer bestellen, wenn der Vorgänger in den sog.päpstlichen Monaten-ungeraden Monaten wechselte oder verstarb, andernfalls der Herzog). Der aktuelle Pfarrer heiße Franciscus Salesius Schwaiger, der 1731 eingesetzt worden sei. Das Pfarrhaus in Einsbach und die dazugehörenden Wirtschaftsgebäude seien neu und deshalb in sehr gutem baulichen Zustand. Die Pfarrei hätte im Übrigen drei kleinere Bauernhöfe Widum Höfe, die den Geistlichen als wirtschaftliche Grundlage dienten: "drey Widumb-Güetter, als nemblich ain stüftbahres halb Juchart-Güettl zu Einspach, ain grundt- und stüftbahrer Hoff zu Iberakher und ain halbes Höfel zu Widenzhausen".
Die Zahl der Gläubigen war in den ergangenen 200 Jahren trotz der verheerenden Auswirkungen des 30jährigen Krieges in dieser Gegend von 600 auf 914 gestiegen. Die Steigerung war aber geringer als im Durchschnitt der Pfarreien des Dachauer Landes. Doch noch immer gehörte Einsbach zu den größten Pfarreien im Gebiet des heutigen Landkreises (Vierkirchen 1360, Indersdorf 1165, Dachau 1155, Altomünster 1100, Sittenbach 896). Die Pfarrei hatte acht Filialkirchen und -kapellen (Überacker, Marienkapelle bei Überacker, Heilig-Blut in Einsbach, Wiedenzhausen, Palsweis, Lauterbach, Schlosskapelle Lauterbach und die Ulrichskapelle in Anshofen".
Die Pfarrkirche selbst wird als sehr dekorativ beschrieben. In ihr standen vier Altäre. Der Hochaltar war der Kirchenpatronin Margareta geweiht; in ihm befanden sich eine Kreuzpartikel und Reliquien der hl.Margareta. Die beiden Seitenaltäre hatten die hl. Katharina und die Dreifaltigkeit, der Altar in der Kapelle den hl.Leonhard als Patrone. Gottesdienste wurden in Einsbach an zwei Sonntagen, am dritten in Lauterbach abgehalten, außerdem an den Apostelfesten und an den Festen anderer Heiliger. Das Kirchweihfest fiel auf den zweiten Sonntag nach Michaeli (29.Sept), das Patrozinium auf den 20.Juli. Im Friedhof stand ein Beinhaus. Im Turm hingen drei geweihte Glocken. Die Einnahmen verwalteten der Pfarrer und der Landpfleger von Dachau. Der Bericht schließt mit dem Satz: "Das Vermögen dises Pfarr-Gottshauses mit Einschluß des heilgen Blueths-Gottshauses hat in letzter Rechnung 3198 fl. (=Gulden), 50 kr.(=Kreuzer) und 1 1/2 hl.(=Heller) betroffen". Das war ein relativ hoher Betrag.



Beschreibung 1820  44 ), 45)
Der bischöfliche Registrator Martin von Deutinger erstellte im Jahr 1820 eine "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate". Sie enthält auch einen Kurzbeschreibung der einzelnen Pfarreien.
Grundlage dafür waren die 1817 von jedem Pfarrer nach einem vorgegebenen Muster eingereichten Pfarrbeschreibungen.
Die Tabellarische Beschreibung blieb bis zum Werk von Anton Mayer und Georg Westermayer 05
die ausführlichste Darstellung.
Die Beschreibung wurde von der bischöflichen General-Vicariats-Kanzley (ohne Namensnennung des Verfassers) herausgegeben.
Die Pfarrei Einsbach wird darin (S.116) wie folgt beschrieben:
 
"Einspach "Säcular (Monats-) Pfarrei mit 1 Coop. u. 1 Coadjutor; Pfk, Gttsd. jedes Mal 2 Sonnt. nacheinander, abwechselnd mit Lauterbach, und an den meisten Festtagen; Ptr. hl.Marg.
Kw (=Kirchweihfest): Sonntag vor Gallus (2ten Sonnt.vor Michael.M)
Hl.Blut Nebenkirche zum hl.Blut in Einspach; Kw. Sonnt. nach der Fronleichnamsoctav.
Lauterbach Gottesd. durch den Pfarrer, jeden 3ten Sonntag, an Frauen- und einigen anderen Festen; Ptr. hl.Jak. Kw. Sonntag vor Mich. Schloßcap. zu Uns.Fr.; Kw. Sonnt.nach Mart.
Palsweis Gottesdienst durch den Coop. jeden 3ten Sonnt.; auf den Hauptfesten des Herrn und an den übrigen Festtagen in der Regel abwechseln mit Ueberacker; Ptr. hl. Andr. (Urban M.), Kw. Sonntag vor Mariä Geburt
Pollenkap. zu Ueberacker; Ptr. Mariä Einsiedel; Kw. 8.May
Anzhofen Ptr. u.Kw hl.Ulrich
Wiedenzhausen Gottesd. jeden 3ten Sonnt. an Frauenfesten etc. Ptr. hl.Florian (Uns.Fr.M.) Kw. 2ten Sonnt. nach Gallus
Seelenzahl:
Pfarrei Einspach
1057 Gläubige in
218
 Häusern
Dorf Einspach
172 Gläubige in
40
 Häusern
Einöde Haidhof
  5 Gläubige in
1
 Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Weiler Hopfenau
  17 Gläubige in
3
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Einöde Kapelhof
  9 Gläubige in
1
 Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Einöde Loderhof
  13 Gläubige in
1
 Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std
Weiler Pröck/Prack
  13 Gläubige in
2
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std
Einöde Rodelsried
6 Gläubige in
1
 Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std
Weiler Winden
10 Gläubige in
3
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std
Weiler Zettelhof
16 Gläubige in
3
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Hofmark Lauterbach
20 Gläubige in
46
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/2 Std
Dorf Palsweis
91 Gläubige in
17
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1 Std
Dorf Priel
45 Gläubige in
7
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Dorf Ueberacker
195 Gläubige in
42
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 3/4 Std
Weiler Anzenhofen
20 Gläubige in
2
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Einöde Böckelhofen
9 Gläubige in
1
 Haus, Entfernung von der Pfarrkirche: 1/4 Std
Dorf Widenzhausen
207 Gläubige in
41
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 1 Std
Dorf Lucka *
27 Gläubige in
7
 Häusern, Entfernung von der Pfarrkirche: 5/4 Std
* ein Teil hievon ist nach Ebertshausen eingepfarrt"


Umbau 1850
Im Jahr 1850 schließlich führte man nach Plänen des Dachauer Baumeisters Joseph Hergl (1794-1877) die letzte große Baumaßnahme durch, von der man aber das Ausmaß nicht sicher kennt: Entweder wurde nur die Portalvorhalle angebaut oder aber -das ist wahrscheinlicher- das Kirchenschiff zusätzlich nach Westen verlängert sowie die Empore neu errichtet. Jedenfalls ist die Empore ein Bau des 19.Jh.

Pfarrbeschreibung 1874 04)
Kirche und Pfarrei Einsbach sind auch in der "Statistischen Beschreibung des Erzbisthums München-Freising" aus der Zeit um 1874-84 enthalten, die zunächst der Benefiziat Anton Mayer und -nach dessen Tod 1877- Pfarrer Georg Westermayer als Buch veröffentlichten. Diese bisher umfangreichste Diözesanbeschreibung sollte in erster Linie den praktischen Bedürfnissen der Diözesan- und Staatsverwaltung dienen. Daneben verwertete das Werk in Form von "kleinen Notizen" die Ergebnisse der aufblühenden orts- und lokalgeschichtlichen Forschung sowie die gedruckten Quellen und die von Heckenstaller und Deutinger gesammelten Unterlagen im Archiv des Erzbistums. Erste Grundlage dieser "Mosaikarbeit" waren Mitteilungen der Pfarrämter.

Über die Pfarrei Einspach schrieb er:
  Geographie: Die Pfarrei hat 1059 Seelen in 175 Häusern (= große Pfarrei). Davon wohnen aber nur 229 Gläubige (in 40 Häusern) im Ort Einsbach selbst, die Ubrigen in Lauterbach 260 (49), Palsweis 114 (18), Priel 47 (6), Überacker 253 (43), Winden 29 (2) und in 10 weiteren Weilern und Einöden. Bis 1841 gehörte auch Wiedenzhausen zur Pfarrei. Die Pfarrei hat einen Umfang von mehr als 5 Stunden. Der nördliche und westliche Theil hat besonders viele Hügel und sumpfigen Boden, die Wege sind in der ganzen Pfarrei nach Regen meist sehr übel gangbar".
Pfarrei : "Einsbach ist eine Wechselpfarrei". Das Präsentationsrecht hatte sich also gegenüber 1738 verändert. Wie auch andere Pfarreien in Bayern war auch Einsbach am 26. Juli 1830 von einer Monatspfarrei in eine Wechselpfarrei umgewandelt worden. Nun wechselte das Recht, einen guten Posten an die eigene Klientel vergeben zu können, nach jedem Erledigungsfall zwischen dem Bischof in Freising und dem Kurfürsten in München.
"Die Kirchenrechnung weist bei 3263 Gulden Einnahmen und 1113 Ausgaben einen Reinertrag von 2150 Gulden auf. Das Onus-Capital (= langfristige Schulden) beläuft sich auf 7600 Gulden. Sie waren 1857 für die Renovierung der Oeconomie-Gebäude des Widdums (= Pfarrbauernhof) aufgenommen worden. Ein Jahr vor den Oekonomie-Gebäuden war das aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts (= 1700-1750) stammende Pfarrhaus gründlich reparirt worden. Es ist ein solides, geräumiges, ansehnliches Gebäude. Das Widdum, umfasst eine Grundfläche von 107 Tagwerk (= 36 ha). Zu den Pfründegebäuden gehört auch das an den Gottesacker angebaute sog. Cooperatorhäuschen, das, zurzeit unbewohnt, provisorisch zur Aufbewahrung von Kirchengeräthschaften überlassen wird. Der Cooperator wohnt im Pfarrhause. Ebenso ein Coadjutor, der 1858 zunächst wegen der Schulschwestern und später auch wegen der Gutsherrschaft in Lauterbach angestellt wurde. Die Kosten dafür trägt eine Stiftung von 4300 Gulden der früheren Gräfin Johanne von Hundt, verwitwete Röckhel, seit 1.Mai 1865 Nonne in Dietramszell.
  Kirche: "Die Pfarrkirche liegt an der Distriktsstraße von Bruck nach Sulzemoos. Erbauungsjahr unbekannt. Scheint 1705 umgebaut worden zu sein. Über die Consecration liegt keine Urkunde vor. Jedoch finden sich in der Kirche eingerahmte Holztafeln, welche besagen, daß der Hochaltar nebst dem Leonhards-Altare vom Bischofe Johann Franz v.Freising am 24.Mai 1705, die 2 Seitenaltäre aber von demselben am 26.Sept.1707 consecrirt worden seien, sohin wohl auch die Kirche selbst, wenn es nothwendig war. Stillos. Geräumigkeit beschränkt. Kuppel-Thurm. Derselbe ist massiv und älter als die Kirche. Unter ihm steht der Hauptaltar. 3 Glocken. Die älteste vom Jahr 1436 ohne Gießer-Namen. Die anderen Glocken stammen von Langenegger u. Anton Benedikt Ernst in München (1727) und von Regnault ebenda 1795. 4 Altäre, 2 fix, 2 mit Portatile. Der lapis insertus (= der Altarstein) auf dem Leonhards- und Katharinenalter war locker geworden, und wurden selbe durch Portatile ersetzt. Orgel mit 6 Registern. Die Leonhardscapelle mit ihrem Altare ist an die Kirche angebaut. Stiftungen: 14 Jahrtage, 13 Jahrmessen, 4 Aemter und 36 Quatembermessen (Quatembertage sind Mi, Frei, Sa nach: 1.Fastensonntag, Pfingsten, 3.Septembersonntag und 3.Adventssonntag) . Bittgang nach Andechs am Vorabend von Christi Himmelfahrt. Meßner und Cantor ist der Lehrer. Kirchenvermögen: 13.700 Gulden. "

Ansicht von Nordwesten


Beschreibung 1895 43)

Die Pfarrkirche von Einsbach ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern erwähnt, dessen Dachauer Teil 1888 von Prof. Gustav von Bezold und Dr. Georg Hager bearbeitet und 1895 von Betzold und Dr. Riehl im Auftrag des Königl.Bayer. Innenministeriums herausgegeben wurde:
  "Gothische Anlage, im späten 17. Jahrhundert erhöht und umgestaltet, 1692 Altar der Taufkapelle.
Altäre 1705 und 1707 geweiht. (Mayer I, 279. Note).
Einschiffig, eingezogener Chor im Untergeschosse des Thurmes.
Vorbau mit Treppenhaus zur Empore westlich, neu.
An der Nordseite des Langhauses eine Kapelle (Taufkapelle).
Sakristei an der Nordseite des Chores.
Gewölbe: Im Langhause Tonnengewölbe mit Stichkappen, vier Joche. Das Gewölbe setzt auf Consolen, welche ein
     leichtes Gesimse tragen, auf Im Chor ein böhmisches Gewölbe mit Stichkappen. Die Seitenkapelle ähnlich
     überwölbt wie das Langhaus. Die Gewölbe geometrisch getheilt, die Füllungen mit Herzlaub umrahmt. Ebenso
     die oben und unten abgerundeten Fenster.
Die Kirche ist hoch und geräumig, die Seitenkapelle ein sehr ansprechender Raum.
Hochaltar und Kanzel gute Arbeiten, um 1680.
Bilder: Das koloristisch gute Choraltarblatt stellt das Martyrium der hl. Margaretha dar. Beginn des 18. Jh.
     Das koloristisch sehr tüchtige Bild des südlichen Seitenaltars: die Anbetung der drei Könige, zeigt links unten
     das Wappen des Pfarrers Urban Wiedmann; rechts unten kniet der Pfarrer; auf einem Zettel vor ihm: Seines
     Alters im 6? Jahr Anno 1713. Auf dem Bild des nördlichen Seitenaltars: Martyrium der hl. Katharina;
     rechts unten das Wappen des nämlichen Pfarrers, links der knieende Stifter mit der Inschrift: Seines
     Alters 76 Jahr, Eine Stiftung desselben Pfarrers von 1692 ist laut Inschrift der Altar mit der Statue des
     hl. Leonhard in der Taufkapelle an der Nordseite.
Am Eingang in dieser Kapelle der Grabstein des Pfarrers Urban Wiedmann v. 7. Oktober 1731, mit dem Relief der Auferstehung Christi.
Am südlichen Chorbogenpfeiler der Grabstein des Pfarrers M a t h a i s (?) von 1626. Darauf der Verstorbene in Relief, knieend, bärtig. Rother Marmor. H. 100, br. 50 cm.
Außen am Vorzeichen Grabstein des Pfarrers Johannes Col . ar . . (Name beschädigt) v. 10.Dezember 1600 mit dem
     sehr ungeschickt gefertigten Relietbild des Verstorbenen. Rother Marmor. H. 158, br. 78 cm.
In der Sakristei: Eine Monstranz mit gothisierenden Formen aus dem 17. Jh. H. 65 cm. Kelch mit Rankenwerk und
     Emailmedaillons. Augsburger Arbeit. Marke 'CK'. Um 1700. H." 68)
Die Meistermarke CK dürfte auf Wolfgang Caspar Kolb aus Augsburg hinweisen, der 1704 gestorben ist. 69)

 

Jahrtagsstiftungen
Eine Jahrtagsstiftung war ein der Pfarrei übereigneter Geldbetrag oder ein Grundstück, aus deren Ertrag ein jährlicher Gottes-dienstes zum Gedächtnis eines Verstorbenen finanziert wurde. Die Zinseinnahmen aus dem Stiftungskapital waren -neben der Landwirtschaft, dem Zehent und den Stolgebühren- eine der Einnahmequellen für den Pfarrer. Jahrtagsstiftungen gibt es schon seit dem 12.Jh.
In Einbach ist mir nur folgende Stiftung bekannt:

 
Jahr
Betrag Stifter
 
1870
500 Gulden Joseph Ostermair Einsbach (Jahrtag mit 2 Beimessen und 4 Quatembermessen) 66)


Renovierungen

1673 - Überschlag für Totenkerker und Friedhoftorhäusl durch Maurermeister Anton Underberger (+ vor 1733)
1730 - Glockenreparaturen in beiden Kirchen durch Thomas
Gruber für 9 Gulden 23)
1929
- Innenreparatur 07)

1935 - Außenreparatur. Darüber sind Zeitungsmeldungen aus der damaligen Zeit vorhanden (klicken Sie hier...) 08)

1970 - Um 1970 wurde die Kirche innen und außen und gestrichen. Zudem erneuerte man den Dachstuhl, den gesamten Turm und
           den Kreuzweg.
2002 - Neuanstrich der Außenfassade, Vergoldung des Turmkreuzes mit Kugel, Uhren, Spenglerarbeiten.
           Dabei wurde auch der Turm neu vermessen: Er ist genau 41,85 Meter hoch.
2014 - Innenrenovierung, deren Kosten vorher auf 100.000 Euro (50.000 Euro Eigenanteil) geschätzt wurden.
           Dazu kam außerplanmäßig eine Reinigung der Orgel, die durch eine Spezialfirma vom Schimmel befreit werden
           musste. Neben der Reinigung aller 770 Orgelpfeifen wurde jedes Holzteil der Orgel mit einer speziellen Lüftung
           ausgestattet, die einen erneuten Schimmelbefall verhindern soll.


Statistik
In den alten Matrikeln, Beschreibungen und Zeitungsberichten werden immer wieder Zahlen genannt, die sich auf die Bevölkerung, die Seelen (Pfarreiangehörige), Häuser, Anwesen, Gebäude oder Familien beziehen. Leider ist die Bezugsgröße dieser Zahlen sehr unterschiedlich; sie sind deshalb nicht immer vergleichbar. So beziehen sich die Werte teils auf die Ortschaft, teils auf die Gemeinde oder die Pfarrei.
1485:   Ortschaft mit 27 Anwesen
1500:   Ortschaft mit 29 Anwesen
1524:   Pfarrei mit 600 erwachsenen Gläubigen (Communicantes) 32)
)
1738:   Pfarrei mit 914 erwachsenen Gläubigen (Communicantes)
1760:   Ortschaft mit 39 Anwesen

1852:    Gemeinde mit 64 Familien und 264 Einwohnern 02)
1868:    Gemeinde mit 73 Gebäuden und 295 Einwohnern (davon Ortschaften Einsbach 226 Einw./68 Gebäude, Hilpertsried (24/7)
             Kappelhof (2/4), Winden (9/4)
03)

1874:    Pfarrei mit 1059 Seelen in 175 Häusern

              Ortschaft mit 229 Seelen in 40 Häusern


Pfarrei und Pfarrverband
Der Sprengel der Pfarrei Egenburg umfasst die Orte Anzhofen, Böckelhof, Einsbach, Haidhof, Heißhof (seit 1841 ?), Hopfenau, Kappelhof, Loderhof, Palsweis, Prack, Priel, Rodelsried, Überacker, Ober- und Unterwinden und Zetzelhof 04)
.
Bis 1978 gehörte auch Lauterbach dazu, bis 1841 auch Wiedenzhausen (nach Ebertshausen umgepfarrt).
Seit 1978 bildet die Pfarrei Einsbach mit den Pfarreien Egenburg, Ebertshausen, Odelzhausen, Pfaffenhofen, Sittenbach und Sulzemoos den Pfarrverband Odelzhausen.


Berichte aus der Pfarrei
Die Dachauer Zeitungen haben in den letzten 120 Jahren immer wieder aus dem Pfarrleben berichtet. Diese Berichte befassen sich nicht unmittelbar mit den Kirchengebäuden, vermitteln aber einen ergänzenden Eindruck aus der damaligen Zeit. Dabei handelt es sich um Berichte über neue Pfarrer, Jubiläen, Restaurationen und sogar einen Unfallbericht am Pfarrhof wie in Einsbach. Wenn Sie daran interessiert sind, klicken Sie hier...


Baubeschreibung

Die Kirche liegt zentral im Dorf inmitten eines ummauerten Friedhofs.
Das vierjochige Kirchenschiff stammt noch aus gotischer Zeit; es wird außen durch dreifach abgetreppte Stützpfeiler gehalten. Über dem Stützpfeilern ist ein einfaches Gesims zu erkennen, das die Höhe des Kirchenschiffs bis zur Anhebung im Jahr 1688 anzeigt.
Der Chor ist im Erdgeschoss des massigen Turmes untergebracht (Chorturmkirche). Diese Bauform war für die Zeit des 13./14.Jh typisch. Chorturmkirchen waren vor allem in Süd- und Westdeutschland und in Skandinavien verbreitet. In Norddeutschland, das damals konfessionell noch nicht getrennt war, sind und waren sie unbekannt. Im Landkreis Dachau gibt es zwölf heute noch bestehende Chorturmkirchen. Das ist im Vergleich zu anderen Landkreisen eine hohe Zahl. So gibt es z.B. im Landkreis Erding z.B. keine Chorturmanlagen (mehr).

Warum Chorturmkirchen damals in dieser Form erbaut wurden, ist nicht eindeutig geklärt.
-
Nach Gottfried Weber 28) könnten die "burgartig gesicherten Obergeschosse" des Turmes der Bevölkerung "Zuflucht in Notzeiten geboten" haben. Die oberen Stockwerke waren oft nur über einziehbare Leitern zu erreichen.
-
Michael Loose 24) lehnt diese Auffassung ab, weil die Fläche in den Obergeschossen für diese Funktion viel zu klein ist. Es sei kaum vorstellbar, dass eine ganze Dorfgemeinschaft mit den erforderlichen Lebensmitteln und den zur Verteidigung notwendigen Waffen (Wurfsteinen) dort Platz gefunden hätten. Die massive Bauweise der Türme sei wegen der Last und der Schwingungen der Glocken notwendig gewesen.
-
Marijan Zadnikar 25) weist darauf hin, das die Chortürme eine Modeneuheit ihrer Zeit gewesen seien, die große Aufmerksamkeit erregten. Sie hätten die Leute an Burgen als Symbol der Herrschaft und der Macht erinnert. Die Türme seien somit Zeichen des Triumphes des Christentums über das Heidentum gewesen.
-
Nicht vergessen werden sollte auch, dass Kirchen als geweihte Orte ohnehin eine gewisse Sicherheit boten. Schließlich waren auch viele der Angreifer Christen, die eine gewaltsame Entweihung eines solchen Ortes wegen der zu befürchtenden schlimmen Jenseitsfolgen scheuten. Dies würde die Schutzfunktion des Turmes für die Bevölkerung betonen.

Der Altarraum (=Turmuntergeschoss) ist gegenüber dem Kirchenschiff stark eingezogen und schließt naturgemäß gerade
.
Auf der Nordseite des Schiffes sind die Leonhardskapelle (ebenfalls mit Stützpfeiler) und unmittelbar anschließend die Sakristei angebaut. Beide Gebäudeteile sind unter einem quergestellten Pultdach zusammengefasst.

An der westlichen Giebelseite steht seit 1850 ein Vorbau, der das Portal vor Witterungseinflüssen schützt. Die Zugänge zum Portal liegen auf der Nord- und Südseite.

Der 41,8 Meter hohe Turm besitzt im unteren Teil vier Giebel, über denen sich der kurze, reich gegliederte, achteckige Aufsatz mit der Zwiebelhaube erhebt. Er ist der elfhöchste Turm im Landkreis ...mehr darüber...     
Der Turm-Dachstuhl ist mit "1886" datiert.
Hinweis: Die so typisch bayerisch-barock anmutende Zwiebelform der Bedachung von Kirchtürmen -auch welsche Hauben genannt- stammt aus dem Orient. Sie wurde zuerst von den arabischen Baumeistern als Weiterentwicklung der Kuppeln von Hagia Sophia und Grabeskirche verwendet. Das erste Bild kam Ende des 15.Jh mit dem Buch "Pilgerreise in das Heilige Land" von Bernhard von Breitenbach nach Europa. Es enthielt einen Holzschnitt der im 7.Jh errichteten Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem (Felsendom). Breitenbach glaubte, die große zwiebelförmige Kuppel stamme noch vom Tempel Salomons und verband mit ihr die Vision vom himmlischen Jerusalem. Jörg von Halsbach war der erste Baumeister unserer Gegend, der Zwiebeltürme plante: die Münchner Frauentürme. Damals war die Zwiebel als Bauform schon im Italien der Renaissance sowie insbesondere in Russland verbreitet. Die Zwiebeln der 1560 errichteten Basiliuskathedrale in Moskau ähneln unseren Zwiebeln, die vor allem nach dem 30jährigen Krieg errichtet wurden, mehr als die byzantinischen Kuppeln. Ihre Form -unten bauchig, oben spitz- passte wunderbar zur Kunstauffassung und zum Lebensstil des Barock und galt "als Synthese aus der Bewegung ins Übersinnliche und dem Verharren in den Wölbungen des Sinnlichen". 28)
Wenn Sie die Zwiebeln auf den Kirchtürmen im Dachauer Land vergleichen möchten, klicken Sie hier...

In der Glockenstube hinter den Schallfenstern hängen drei Glocken.
Die mit einem Durchmesser von 78 cm kleinste ist auch die älteste Glocke. Sie wurde im Jahr 1433 (1436) von einer unbekannten Gießerei gegossen; die Glocke trägt die interessante Aufschrift 'In deren heiligen Margerden eren.hus aus'. Es war also eine jener Glocken, mit der man das 'Hußaus'(= Polizeistunde) läutete.
Neben der Margaretglocke hängen die 1795 von Nikolaus Regnault (Durchmesser 97 cm) und 1950 von Czudnochowsky in Erding (Durchmesser 83 cm) gegossenen Glocken.

Frühere Glocken
Max Gruber hat bei seinen Untersuchungen über die im Amperland tätigen Glockengießer festgestellt, dass die Pfarrei Einsbach weitere Glocken im Jahr 1719 (von Anton Benedikt Ernst und Johann Matthias Langenecker/München) und 1727 (Johann Mathias Langenecker -Urbanglocke-) erworben hatte. Diese Glocken werden auch bei Anton Mayer 1875 genannt. Sie dürften dem Einschmelzen im Ersten oder Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sein.
Die ältesten Glocken im Landkreis finden in einer Zusammenstellung, wenn Sie hier klicken ...


1730 hatte der aus Stuhlfelden im Salzburger Land stammende Schmid Thomas
Grueber die Glockenstühle und die Cronstöckh der Glocken in beiden Kirchen je 9 Gulden erneuert 23) . Dabei wurde er von "Glockenumhängern" aus seiner Gegend unterstützt, die auf solche Aufgaben spezialisiert waren.

Innenausstattung

Die Pfarrkirche ist geräumig.  
11 Fenster (mit bleigefassten Goetheglas) erhellen den Innenraum.

Die Decken sind nicht ausgemalt, sondern zeigen einen frühbarocken, sehr plastischen, ornamentalen Rahmenstuck mit Eierstab-, Perlstab- und Blattstabmustern, der geometrisch angeordnet ist (=Quadratur).


Deckenstuck 1690

Der farblich in rosa, gelb und grüngrau abgesetzte Stuck wurde um 1690 von einem nicht namentlich überlieferten Meister erstellt. Der Kunsthistoriker Michael Andreas Schmid 46) vertritt die Auffassung, dass sie von der Stuckatorenfamilie Zwerger aus Schliersee stammen, die auch den Deckenstuck in den nahen Kirchen von Lauterbach und Wiedenzhausen geschaffen haben.
In dem um 1880 angebauten Teil der Kirche wurde der Stuck dem barocken Stil nachempfunden.


Altarraum

Der einjochige, enge Altarraum besitzt ein böhmisches Kappengewölbe, das auf Wandkonsolen endet.


Hochaltar / Choraltar

Der 4,4 Meter breite Altarraum wird optisch fast völlig von dem raumhohen, schwarz gefassten Choraltar ausgefüllt. Er wurde 1697 vom Dachauer Kistler Franz Prugger (1638-1736), dem Onkel des bekannten Nikolaus Prugger, geschaffen und am 24.5.1705 durch den Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing geweiht.
Aus dem Jahr 1730 ist bekannt, dass Franz Benedikt Pfeil aus Lauterbach (*1670) hier künstlerisch tätig war: "ein so ander Bild mit schlechten Ölfarben gemahlen auch den Ölberg, besamt einem Cruzifix und Marienbildt gefaßt. Ein Altar schwarz gefaßt und vergoldet". Benedikt Pfeil ist der Vater des Malers Joh.Georg Pfeil (1699-1728).

Choraltar 1697

Der Stipes, der Altarunterbau, auf dem die Mensa, die Tischplatte aus Naturstein, aufliegt, ist mit Holz in Tumbaform verkleidet.

Der Altaraufbau (Retabel) ist mit reichem Akanthusdekor geschmückt. Über der zurück-gesetzten Mittelnische eine Inschriftenkartusche mit dem Text "St.Margareta".

Vier gedrehte Säulen mit Kompositkapitellen tragen ein verkröpftes Gebälk mit Segmentbogengiebeln und Ziervasen.


Altarblatt
Das Altarblatt (mit Ölfarbe auf Leinwand) zeigt das "Martyrium der heiligen Margareta", der Patronin der Kirche.
Gemalt wurde es im Jahr 1696 vom Dachauer Künstler und späteren Bürgermeister Johann Georg Hörmann (1672-1749), der auch die große Sonnenuhr an der Dachauer Jakobskirche geschaffen hat. (Signatur unten links: "J.Hörmann pinxit 1696")


Martyrium v. St.Margareta
Im Bild kniet Margarete mit entblößten Schultern an der Richtstätte. Der Henker holt mit großem Schwung zum tödlichen Schwertstreich aus. Auf Wolken thront Christus mit dem Kreuz im Arm und sendet einen Gnadenstrahl zur Märtyrerin herab.

Hinweis: Die hl. Margareta (+305) aus Antiochien ist eine legendäre Märtyrerin. Wegen ihres christlichen Glaubens wurde die Tochter eines heidnischen Priesters vor Gericht gestellt; Margareta wurde mit Fackeln angesengt und in siedendem Öl gekocht und schließlich geköpft.
Assistenzfiguren


St.Apollonia

Als Assistenzfiguren stehen am Altar neben den gewendelten Säulen ausdrucksvolle Statuen
der heiligen Frauen
- Apollonia
(mit Krone auf dem Haupt, in der Hand eine Zange mit gerissenem Zahn) und
- Barbara
(mit Kelch und Märtyrerpalmzweig in den Händen und einer Krone auf dem Haupt). Sie wurden vom Bergkirchner Bildhauer Johann Ulrich Gailler (1668-1704) geschnitzt.
Die Figur der hl.Apollonia hat Gailler ursprünglich als St.Katharina gestaltet. Erst später wurde ihr statt des Marterrades eine Zange mit Zahn als Attribut zugeteilt und die Katharina zur Apollonia umgeschnitzt. Der Stab, den die Figur in Einsbach in der rechten Hand hält, könnte früher -wie bei Barbara- ein Palmzweig gewesen sein.

St.Barbara
  Hinweis: Apollonia ist eine legendäre Person. Apollonia ist eine legendäre Person. Sie wurde der Legende nach während der Christenverfolgung um das Jahr 250 auf vielfache Weise gefoltert. Unter anderem schlug man ihr alle Zähne aus (deshalb ist sie Helferin gegen Zahnweh und wird -wie hier in Einsbach- meist mit einer Zahnarztzange dargestellt). Barbara ist eine legendäre Person. Das bildschöne Mädchen soll von ihrem heidnischen Vater, dem reichen Dioskuros von Nikomedia, während einer längeren Geschäftsreise in einen Turm geschlossen worden sein, um sie am Heiraten zu hindern. Als der Vater zurückkam und merkte, dass sie Christin geworden war, ließ er sie martern und enthauptete die Tochter selbst. Vor dem Tod hatte Barbara Gott öffentlich gebeten, dass alle, die der Passion Christi gedenken, vom Gericht Gottes verschont werden mögen. Der Kelch mit Hostie in ihrer Hand versinnbildlicht die einem Sterbenden gereichte letzte Kommunion (Viatikum) und verweist auf ihre Funktion als Sterbepatronin. Die Abbildung der hl.Barbara nur mit Kelch ist bei uns erst seit dem 15.Jh. üblich (vorher immer mit Turm). Die immergrünen Blätter des Palmzweigs in ihrer Hand symbolisieren das ewige Leben und den Sieg des Glaubens über das Heidentum. Die Palme ist -schon seit der Antike- Zeichen der sieghaften Vollendung und des Triumphs. Dies hat man für die christlichen Märtyrer übernommen. Zudem berichtet Johannes in der Geheimen Offenbarung: "... sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen" (Offb.7,9).

Tabernakel
Der Tabernakel mit sechs kleinen, gedrehten Säulchen, besteht aus Holz und ist farbig gefasst (=bemalt).
Die Türen wurden in neuerer Zeit aus-getauscht. Im Übrigen wurde der Tabernakel gleichzeitig mit dem Altar erstellt (1697).

      
St.Augustinus - Tabernakel 1697 - St.Nikolaus

Neben dem Tabernakel stehen kleinere Figuren der Heiligen Augustinus (oder Ulrich ?) im Bischofsornat und Nikolaus, ebenfalls im Bischofsornat mit einem Buch unter dem Arm, auf dem drei goldene Kugeln liegen, Katharina und Barbara (um 1700).
  Hinweise: Augustinus ist der bedeutendste der vier lateinischen Kirchenväter. Er wurde am 13.11.354 zu Tagaste in Numidien (Nordafrika) geboren. Auf allerlei Irrwegen gelangte er zum christlichen Glauben und wurde 387 vom hl.Ambrosius in Mailand getauft. 394 wurde er zum Bischof von Hippo bei Karthago geweiht. Durch seine zahlreichen Schriften entwickelte er sich zum geistigen Führer der abendländischen Kirche. Er starb am 28.8.430 während der Belagerung Hippos durch den Vandalenkönig Geiserich.
Nikolaus
war um das Jahr 300 Metropolit von Myra. Während der bald darauf einsetzenden Christenverfolgung wurde er um 310 gefangen genommen und gefoltert. Er überlebte und nahm 325 am 1. Konzil von Nicäa teil. Verbreitete Legenden über Nikolaus erzählen: In einer verarmten Familie konnte er durch gezielte Geldgeschenke (3 Goldkugeln), die er heimlich durchs Fenster und durch den Kamin in die darin aufgehängten Socken warf, verhindern, dass der Vater seine drei Töchter zur Prostitution bewegen musste. 
Katharina, die Königstochter aus Zypern, ist eine legendäre Gestalt. Sie soll im Jahr 306 wegen ihres Glaubens und ihrer großen Überzeugungskraft ausgepeitscht und gerädert und -als das Rad zerbrach- enthauptet worden sein. Seit dem ausgehenden Mittelalter gehört sie zu den beliebtesten Heiligen in unserer Gegend.

Der Altarauszug ganz oben auf dem Choraltar mit Segmentbogengiebel enthält ein Ölbild (auf Leinwand) des hl.Florian. Es wurde wohl -wie das Altarblatt- von J.G.Hörmann (1672-1749) gemalt. Johann Ulrich Gailler (1668-1704) aus Bergkirchen, von dem auch die Assistenzfiguren stammen, schnitzte 1697 für 50 Gulden vier Dachungsengel und sieben Cheruben (Engelsköpfchen). Statt zweier Dachungsengeln stehen nunmehr Ziervasen auf dem Auszug, die übrigen beiden lugen hinter den Vasen hervor.



Epitaphe

In die Wände des Chorraums, des Kirchenschiffs und der Vorhalle sind sieben Epitaphe für verstorbene Pfarrer von Einsbach eingelassen:
-
für Pfarrer Johannes Kaiser, gestorben am 10. Dezember 1600
(Stein aus Rotmarmor, Größe 158 x 77 cm, Chor Nordwand).
-
für Pfarrer Mathias Schiessl (Schießer), gestorben am 3.Mai 1626. Er war seit 12.12.1603 Pfarrer von Einsbach.
Der Verstorbene ist auf dem Grabstein als bärtiger Mann dargestellt, der vor dem Kruzifix kniet.
(Stein aus Rotmarmor, Größe 99 x 49 cm, Chor Südwand).
-

für Pfarrer Franz Salesius Schwaiger, gestorben am 22.Juli 1746. Seit 18.10.1731 Pfarrer und später auch Kammerer des Kapitels Egenhofen. Er baute 1733 den Pfarrhof neu auf, der die große Summe von 3250 Gulden kostete. Den Betrag musste die Pfarrei in monatlichen Raten von 100 Gulden abstottern. Dieser Ökonomiepfarrhof hielt bis 1956.
(Solnhofener Stein, Größe 117 x 81 cm, Schiff Südwand)

-
für Pfarrer Amadeus Ignatius Oefele, investiert als Pfarrer am 29.5.1768, gestorben am 26.Januar 1781
Öefele benedizierte 1733 die Schlosskapelle in Lauterbach.
(Marmor, Größe 92 x 52 cm, Schiff Nordwand).
-
für drei verstorbene Pfarrer um 1985
  (heller Marmor, Größe 98 x 70 cm, Vorhalle).
  Hinweis: Epitaphe gibt es in unseren Kirchen erst seit dem 14. Jh. als Gedächtnismal für einen oder mehrere Verstorbenen in Form einer Steinplatte, die innen oder außen an der Kirchenwand senkrecht aufgestellt wird. Epitaphe wurden für diesen Zweck eigens angefertigt und können künstlerisch aufwändig gestaltet sein; sie sind normalerweise keine früheren Grabplatten.
Epitaph kommt aus dem Griechischen (Epi bedeutet bei, auf und taphos bedeutet Grab). Das Epitaph ist trotz seiner Wortbedeutung "beim Grab" kein Grabmal, weil sich i.d. Regel weder dahinter noch darunter ein Grab befindet.

Ewig-Licht-Ampel

Am Chorbogen hängt eine große Ewig-Licht-Ampel aus getriebenem und gegossenem Messing.
Die 42 cm hohe Ampel aus der Zeit um 1900 ist versilbert.

Ewig-Licht-Ampel
Hinweis: Das rote Öllämpchen, das stets im Altarraum brennt, gilt oft als Erkennungsmerkmal eines katho-lischen Gotteshauses. Früher gab es solche Lichter nur an den Märtyrergräbern. Mit der wachsenden Vereh-rung der aufbewahrten Eucharistie hat sich etwa seit dem 13. Jh der Brauch des "Ewigen Lichtes" vor dem Tabernakel, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird, herausgebildet, nachdem der Johanniter-Ritterorden das Ewige Licht von den Kreuzzügen aus dem
  Heiligen Land mitgebracht hatten. Durch sein dauerndes Brennen weist es darauf hin, dass in der Kirche geweihte Hostien aufbewahrt werden. Meist sind die von der Decke herabhängenden Ampeln aus Silber oder versilberten Material gebaut, in eleganten Formen und mit vielen grazilen Verzierungen versehen.


Zelebrationsaltar und Ambo

Der Zelebrationsaltar (Volksaltar) wurde um 1970 aufgestellt.
Er ist stilistisch der barocken Altarausstattung nachempfunden.


Zelebrationsaltar
Der Zelebrationsalter ersetzt nun liturgisch voll den Hochaltar. 40)

mehr zur Geschichte der Zelebrationsaltäre:
hier klicken...
 


Ambo
Neben dem Zelebrationsaltar steht der Ambo, von dem aus die Lesung, das Evangelium und die Predigt verkündigt und vorgetragen werden. Der Ambo ist aus schwarzem Holz gefertigt und teilvergoldet. Unter dem Pult ist eine mit Akanthusranken verzierte Muschel angebracht. "Die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums sowie die Predigt erfolgen wiederum von dem bereits in der Liturgie des ersten Jahrtausends bekannten Ambo, dem als 'Tisch des Wortes' ein hoher Rang zukommt", heißt es in der Liturgiekonstitution des II.Vaticanums Sacrosanctum concilium (SC 124). Deshalb wurden nach dem Konzil (um 1970) in allen Kirchen Ambos (Lesepulte) aufgestellt. Sie sind der Ersatz für die nicht mehr benutzte Kanzel.

 

Kirchenschiff / Langhaus

Die Bezeichnung des Langhauses als Kirchenschiff ist darauf zurückzuführen, dass die Kirchenväter die Gemeinschaft der Glaubenden als Schiff bezeichneten, das die Gläubigen aus dem Sturm der Zeit und den gefährlichen Wogen des Schicksals rettet.

Gewölbekonsolen
1688

Das Langhaus in Einsbach ist mit einem Gewölbe überdeckt, das mit frühbarockem, sehr plastischen, ornamentalen Rahmenstuck geschmückt ist (sog. Quadratur).
Die Gewölbekonsolen sind in Form von mehreren übereinander gelagerten Kapitellen gestaltet.


Seitenaltäre

Linker
Seitenaltar
Die 210 cm breiten und fast raumhohen Seitenaltäre wurden 1704 "ratifiziert" und 1712 und 1713 vom Dachauer Maler Joh.Georg Hörmann (1672-1749) geschaffen. Die glatten Säulen mit den Kompositkapitellen sind blau-gold marmoriert und tragen ein verkröpftes Gebälk mit Sprenggiebeln. Die hochovalen Auszugsbilder werden von Cheruben (geflügelten Engelsköpfchen) begleitet.

Säulen in der Kirche haben nicht nur statische Aufgaben. Sie sind auch Symbol für den Zusammenhang von Oben und Unten, sie verbinden Himmel und Erde. Deshalb ist die Säule vor allem an Altären eine beliebte Bauform.


rechter Seitenaltar

Linker Seitenaltar

Im Altarauszug ein hochovales Ölbild (auf Leinwanduntergrund), das die Figur des Ecce Homo, des gegeißelten Heilands zeigt. Es entstand um 1710/20.
Das Altarblatt (Ölgemälde) aus dem Jahr 1722 (1712 ?) zeigt den "Martertod der heiligen Katharina" .
In der Bildmitte steht der Henker im roten Gewand und schwingt sein Krummschwert, mit dem er so-eben der auf dem Richtplatz liegenden Katharina den Kopf abgeschlagen hat. Aus ihrem Hals strömt Blut. Über der Hinrichtungsszene halten Engel auf Wolken die Märtyrer-Insignien bereit.

Martyrium der hl.Katharina
Unterhalb des Körpers der Heiligen ist noch das zerbrochene Marterrad zu sehen. Links unten kniet eine unverhältnismäßig kleine Gestalt im Priester-gewand und schaut mit gefalteten Händen betend zur Märtyrerin empor. Dabei handelt es sich um den Stifter des Gemäldes, um Pfarrer Widmann. Die geringe Größe der Figur wird in der Bildenden Kunst als Bedeutungsperspektive bezeichnet. Das Größenverhältnis der dargestellten Personen entspricht der Bedeutung, die der Maler oder der Auftraggeber den Personen zumisst.

Auf der Mensa, der Altartischplatte, steht eine barocke Figur des hl. Johannes Nepomuk, bekleidet mit Mozetta und Rochett. Die Mozetta, das mit einer Knopfreihe vorn geschlossene Schultertuch, ist dem höheren Klerus vorbehalten. Das Wort kommt vom italienischen Wort für "abgeschnitten". Rochett (it.Rock) bezeichnet ein mit Stickereien verziertes weißes Hemd, das über dem schwarzen Talar getragen wird. In den Händen hält Nepomuk einen Märtyrerpalmzweig und ein Kruzifix, dem er sich mit seinem Gesicht voll zuwendet. Die Figur wurde um die Zeit 1750/1760 geschnitzt.
  Hinweis: Johannes aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh Generalvikar des Erzbischofs in Prag und machte sich beim König Wenzel wegen seines energischen Auftretens für die Rechte der Kirche unbeliebt. Der ließ ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, foltern, brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die Straßen schleifen und schließlich in der Moldau ertränken. Die Legende berichtet, der eigentliche Grund sei gewesen, dass Johannes, der auch Beichtvater der Königin war, dem König keine Auskunft über die Sünden seiner Frau gegeben habe. Das 1215 eingeführte Beichtgeheimnis hat in der kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der Fundort der Leiche in der Moldau wurde durch eine Erscheinung von fünf Sternen geoffenbart. Nepomuk ist neben Maria der einzige Heilige, der mit Sternen geschmückt ist. Die Verehrung von Nepomuk ist zwar schon seit 1400 nachweisbar; sie war aber nicht sehr umfangreich und zudem auf Prag beschränkt. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, machte ihn zum Brückenheiligen. Erst als man über 300 Jahre nach seinem Tod, im Jahre 1719, bei der Öffnung des Grabes in der Prager Veitskirche die Zunge des Heiligen unverwest vorfand, gewann die Verehrung an Dynamik. Im Jahre 1721 wurde der Kult von Rom anerkannt, am 19.3.1729 folgte die Heiligsprechung durch Papst Benedikt XIII. Noch im gleichen Jahr wurde Nepomuk von Kurfürst Karl Albrecht zum Landespatron von Bayern (18.8.1729) erklärt. Die Jesuiten förderten die Verehrung kräftig und nach kurzer Zeit stand die Nepomukfigur auf vielen Brücken und in vielen Kirchen. Nepomuk war der Modeheilige der Rokokozeit. Festtag: 16.Mai

Rechter Seitenaltar

Altarauszug

Im Auszug ein Bild der schmerzhaften Muttergottes
(mit Ölfarbe auf Leinwanduntergrund, um 1710/20).


Mater dolorosa
Das Schwert in Marias Brust erinnert an das Simeonwort im Lukasevangelium (Kap 2,35) bei der Darstellung im Tempel: "Dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen".  
Altarblatt

Das Altarblatt des rechten Seitenaltars zeigt das leider schon sehr nachgedunkelte Bild "Die Anbetung der heiligen drei Könige (1712/13).
Es ist mit "J.Hörmann pinxit 1713" signiert.
Maria sitzt auf einer Art Thron oder erhöhtem Sessel und hält ihr Kind auf ihrem Schoß. Jesus ist schon etwas älter, denn er kann schon sitzen.


Altarblatt

Der älteste der Könige, ein Mann in kostbarem Mantel, ist vor Jesus auf die Knie gesunken. Die Geste ist Zeichen der Anerkennung des größeren Herrschers, des Kindes, das ihm mit der Hand ein Zeichen des Segens auf die Stirn schreibt.
Die übrigen Personen sind nicht deutlich zu erkennen. Hinter Maria könnte Josef stehen; im Hintergrund recken wohl Bedienstete der Weisen aus dem Morgenland ihre Köpfe, um das Geschehen beobachten zu können.
Auch auf diesem Bild ist die Stifterfigur (unten rechts) abgebildet.

 

Hinweis: Die Bibel spricht nur von Magiern (Sterndeutern) aus dem Morgenland. Die Zahl wird darin nicht genannt. In frühen Schriften ist von bis zu 12 Magiern die Rede; durchgesetzt hat sich aber die Zahl drei, nach der Anzahl der Geschenke. Diese Geschenke versinnbildlichen die Würden Christi: Gold=König, Weihrauch=Gott, Myrrhe=Arzt, Tod, Erlösung. Ab dem 4.Jh, als das Weihnachtsfest eingeführt wurde, entstanden Legenden um die Herkunft der Magier. Zu Königen wurden sie erst um das Jahr 975 als ihnen die Künstler Kronen aufsetzten. Zur gleichen Zeit entstanden ihre Namen Kaspar, Melchior und Balthasar. Ab dem 12. Jh wurde einer schwarz dargestellt, weil sie die Bewohner der drei damals bekannten Erdteile und damit die ganze Welt symbolisieren sollten. Einige Apokryphen schildern den Besuch der Magier zwei Jahre nach Jesu Geburt; deshalb wird das Kind manchmal schon etwas größer dargestellt. Die Myrrhe, der kostbare, bitter schmeckende Saft des Myrrhebaumes wurde in der Antike wegen ihres aromatischen Geruchs hochgeschätzt. Die Myrrhe war Bestandteil des Salböls, das zu Zeiten Jesu verwendet wurde und wird noch immer für Kosmetika verwendet.

Auf der Mensa steht eine Marienstatue aus dem Anfang des 18.Jh. Es handelt sich um eine Immaculata, mit einem Zepter in der Hand und einem Sternenkranz um das Haupt. Ihre Füße stehen auf dem Kopf der Schlange, die die Weltkugel umschlungen hat.


Kanzel


Kanzel
Die Kanzel wurde im Jahr 1693 errichtet.
Der schwarz gefasste und vergoldete Kanzelkorb ist nicht mehr polygon (vieleckig), wie dies zur damaligen Zeit noch üblich war, sondern weist mit seinen Rundungen schon auf den kommenden Stil hin. Der Korb ist durch kleine gedrehte Säulchen gegliedert und trägt dazwischen drei hochovale Gemälde (Ölfarbe auf Holz), die die Heiligen Franziskus (Predigt vor Vögeln, Predigt vor Fischen) und Leonhard (segnet das Vieh) zeigen.
Der über den Kanzelkorb hinausragende Schalldeckel ist mit einer kugel- und vasenförmigen Bekrönung versehen.

Hinweis: Die Predigt wurde in altchristlicher Zeit -ähnlich wie heute- von einem Ambo aus gehalten. Ab dem 13. Jh. baute man Kanzeln, die zumeist seitlich im Mittelschiff ihren Platz haben, dort, wo die Gemeinde versammelt ist. Von hier aus konnten die Prediger auch von oben herab sprechen, was ihren Worten größere Wirkung verleihen sollte. Spätestens seit dem 2.Vatikanischen Konzil 1962 werden Kanzeln nicht mehr benutzt.


Heiligenfiguren

Zwischen Kanzel und Empore steht an der nördlichen Seitenwand eine Figur des  hl. Franz Xaver (1920).  Dieser Heilige war im 16.Jh Asienmissionar. Von Goa in Indien aus missionierte er auf mehreren Reisen den fernen Osten (u.a.Japan und China).

Gegenüber befindet sich eine Statue des hierzulande wenig bekannten Petrus Claver (1920).   
 

Hinweis: Der Heilige (1580 bis 1654) war ein spanischer Jesuit, Missionar und Priester in Kolumbien. Petrus wirkte in der Stadt Cartagena, einem Zentrum des Sklavenhandels aus Afrika, 38 Jahre in selbstloser Nächstenliebe für die Sklaven. Er unterrichtete sie als Lehrer, führte sie in den Glauben ein, taufte sie und versorgte sie medizinisch. Weil er sich besonders der Kranken, Aussätzigen, Sterbenden und Gefangenen annahm, erhielt er den Ehrentitel "Apostel von Cartagena", wo er auch am 8. September 1654 starb. 1888 wurde er von Papst Leo XIII. heiliggesprochen und 1896 zum Patron der "Mission unter Negern" ernannt. Petrus Claver wird als Schutzheiliger Kolumbiens verehrt (Gedenktag 9.September).

In der Seitenkapelle steht die Figur des Auferstandenen Christus. Sie wurde 1738 von Johann Kaspar Öberl aus Friedberg geschnitzt (am Rücken datiert). Adelheid Riolini-Unger beschreibt die Figur in ihrem Buch über die Künstlerfamilie Öberl 63)
  "Die lange Stange mit der textilen Fahne gehört nicht zur ursprünglichen Christusfigur. Der schlanke, nur mit einem Lendentuch bekleidete Auferstandene wendet Haupt und Blick leicht nach oben. Das von Locken gerahmte Gesicht hat den für Öberl typischen Gesichtsschnitt mit den in tiefen Höhlen liegenden großen Augen, kantiger, spitzer Nase sowie leicht geöffnetem Mund. Christus ist als Sieger über den Tod dargestellt und strahlt Freude und Heiterkeit aus."

Deckenstuck Deckenstuckzur Beschreibung des Deckenstuckszur Beschreibung der Orgelzur Beschreibung der Kirchenbänkezur Beschreibung der Emporezur Beschreibung der Kreuzwegbilder
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  Kreuzigungsgruppe
Gegenüber der Kanzel hängt das sog. Kanzelkreuz aus dem 16.Jh mit darunter stehender Mater dolorosa (um 1730), die mit Krone, Schwert und Sternenkranz versehen ist.
Hinweis: Das Kreuz nennt man auch Kanzelkreuz, weil es in der Regel der Kanzel gegenüber an der Wand angebracht ist. Es erinnert den Prediger an den 1.Korintherbrief (1,3), in dem der hl.Paulus schreibt: "Wir predigen Christus als den Gekreuzigten". Die Ansprache soll nicht weltliche Dinge, sondern den Tod und die Auferstehung Christi zum Inhalt haben.


Kreuzweg-Stationsbilder
An den Seitenwänden der Kirche hängen Bilder der Kreuzwegstationen. Über das Alter und den Maler ist mir nichts bekannt.

   Kirchenbänke
Die Kirchenbänke (rechts 11, links 14 Reihen) besitzen Wangen mit akanthusartigem Schnitzdekor aus der Zeit um 1700/1710.


Emporen

Einsbach besitzt eine große, geschwungene Doppelempore, die von jeweils zwei Säulen, unten aus Gusseisen, oben aus Holz, getragen wird. Die Brüstungen sind kassettiert und weiß verputzt. Die Emporen wurden um 1850 anlässlich der Kirchenerweiterung neu errichtet.


Orgel 39)

Die Orgel wurde im Jahr 1998 von Orgelbauer Norbert Krieger aus Retzbach erbaut. Sie besitzt 11 Register, zwei Manuale und ein Pedal. Es handelt sich um eine mechanische Spiel- und Registertraktur.
Der Prospekt aus dem Jahr 1914 zeigt sich noch in den Stilformen des Historismus.
Am 26.7.1998 fand die Segnung der Orgel statt. Es spielten: Organist Bernd Ulbrich und Orgelsachverständiger Dr.Michael Hartmann


Frühere Orgeln:
- 1773
: Schon in der Zeit vor 1773 gab es eine Orgel. Denn aus diesem Jahr ist eine Reparatur bekannt
- 1814: Damals verfügte die Orgel über 6 Register
- 1874: auch in der Pfarrbeschreibung von 1874 wird die Orgel mit 6 Registern genannt.
- 1914: Neue Orgel von Albert Schönle aus München, dem Nachfolger des bekannten Orgelbauers Maerz, als zweimanualiges
           Werk mit acht Registern errichtet. 16)
 

Disposition der Orgel von 1914 (nach Brenninger -Stand 1975-): 13)
I. Manual:  Principal 8', Gamba 8', Gedeckt 8', Trompete 4',
II. Manual: Aeoline 8', Salicional 8'
Pedal:       Subbaß 16',Violoncello 8', Zartbaß 8'

- 1917 Schönle ersetzte drei Jahre später die an den Staat für Kriegszwecke abgelieferten Prospektpfeifen
- 1920 Reparatur des Instruments durch Orgelbauer Schönle

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  Hinweis: Mit ihren vielen Pfeifen, die über ein Gebläse zum Klingen gebracht werden, steht die Orgel meist im rückwärtigen Bereich der Kirche auf der Empore. Sie hielt erst allmählich Einzug in die Kirchen, weil sie bis in das 11. Jahrhundert als profanes (weltliches) Instrument galt, das für das höfische Zeremoniell verwendet wurde. Erst ab dem 13. Jh wurde es zur Regel, in allen bedeutenden Kirchen Orgeln zu errichten. Heute gehört eine Orgel zur Ausstattung fast jeder Kirche. Mit ihrer Klangvielfalt und Klangfülle trägt sie zur Verschönerung des Gottesdienstes bei. Der Orgelprospekt, die Schauseite der Orgel, wurde früher meist durch Künstler gestaltet. Im Barock und im Klassizismus, deren Epochen unsere ältesten Orgeln im Landkreis Dachau angehören, wurde der Prospekt mit reicher Ornamentik verziert. Heute setzt sich immer mehr der Freipfeifenprospekt durch, der allein durch die harmonische Anordnung der Pfeifen wirkt.


Ein großer Engel mit einem Kelch in der Hand und einem Kreuz als Hintergrund ist ein Relikt des Ölbergs, der lange Zeit in der Kirche vor Ostern aufgebaut war.

Im Pfarrheim steht eine Figur der hl. Margarete (um 1900) mit einem Kreuz in der Hand und einem Drachen, der sich um die Füße der Heiligen windet. Margarete hält den Drachen an einer langen Kette.
Der Legende nach soll ihr der Teufel als ein riesiger Drache erschienen sein, um sie zu verschlingen. Aber er wurde zerbrochen durch das Kreuzzeichen, das Margareta über ihn machte.

     Hinweis: Der Drache ist ein Wesen, das viele Völker in ihren Mythen (Lindwurm) kennen. In China gilt er als Glück bringend, bei uns im Westen als Bedrohung. Sein Name kommt vom Griechischen drakon = "furchtbar Blickender". Im Alten Testament wird er als Verkörperung des Bösen und als Teufel bezeichnet. In der Apokalypse bedroht er die Frau, die gerade ein Kind geboren hatte. In der religiösen Kunst wird er häufig zusammen mit dem hl.Michael, dem hl. Georg und der hl.Margarete abgebildet. Bei frühen Darstellungen ist der Drache meist schlangenartig und oft mehrköpfig wiedergegeben, seit dem Spätmittelalter eher echsenförmig, oft mit Fledermausflügeln und feurigem Atem. Die Ähnlichkeit der in der religiösen Kunst dargestellten Drachen mit den Sauriern ist frappierend. Zwar war den Menschen des Mittelalters nicht bekannt, dass es Saurier gegeben hat. Doch Skelettfunde dieser Tiere nährten die Gewissheit über die Existenz und das Aussehen der Drachen. Erst 1840 wurden die Saurier als eigene Spezies eingeordnet.

St.Margaretafigur
im Pfarrheim



Leonhardskapelle

Zwischen linkem Seitenaltar und der Kanzel gelangt man durch einen schönen Bogen in die  Leonhardskapelle. Sie ist durch ein Ziergitter vom Kirchenraum getrennt.

Das Gitter aus der Zeit um 1700 ist in Durchstecktechnik gefertigt und mit gerundetem Geflecht aus blau gefassten und teilvergoldeten Akanthusranken verziert.


Altar in der Leonhardskapelle
Blickfang ist der aus dem Jahr 1682 (andere Quelle: 1692/93) stammende, mit Akanthus- und Blütenmotiven reich verzierte Kapellenaltar.
Er übertrifft mit 230 cm Breite sogar den Choraltar und ist raumhoch. Der Altar wurde vom damaligen Pfarrer Urban Widmann gestiftet. 1887 hat man ihn wohl restauriert und überarbeitet. Damals wurden auch die Skulpturen geschaffen. Vier kannelierte und zwei gedrehte und mit Weinranken verzierte Säulen tragen ein verkröpftes Gebälk mit Sprenggiebeln.
Am Auszug eine glatte und je zwei unterschiedlich große gedrehte Säulen. Über der Mittelnische ein Cherub mit Inschriftentafel "Votiv Altare". Ein weiterer Cherub krönt den Altar.

Im Auszug des Altars wird ein heiliger Mönch dargestellt. Dem Habit (Mönchskutte) nach gehörte er zum Benediktinerorden.

In der Mitte steht zwischen den Säulen die lebensgroße Figur des hl.Leonhard, des Patrons der Gefangenen und der Tiere. Zu seinen Füßen lugen unter der Kutte der Kopf eines Gefangenen und -auf der anderen Seite- der Kopf eines Rindes hervor.
  Hinweis: Leonhard (in Bayern einer der 14 Nothelfer) lebte um das Jahr 500 als Einsiedler und später als Abt in Frankreich. Regelmäßig besuchte er die Gefangenen und erreichte beim König Clodwig I., dass viele von ihnen freigelassen wurden. Deshalb galt er ursprünglich als Schutzpatron derer, "die in Ketten liegen", also der Gefangenen - und der Geisteskranken, die man bis ins 18. Jahrhundert ankettete. Als die Leonhardsverehrung nach Deutschland kam, verehrte man ihn wegen der Ketten, mit denen er in Frankreich abgebildet war, als Patron der Haustiere, weil man diese Ketten als Viehketten missdeutete. In Bayern erreichte die Leonhardsverehrung im 19.Jh ihren Höhepunkt. Festtag: 6.November

Flankiert wird St.Leonhard von Figuren des hl.Urban, dem Patron der nahe gelegenen Kirche in Palsweis und Namenspatron des Altarstifters Pfarrer Urban Widmann sowie des hl. Ulrich von Augsburg, des Patrons des Bistums Augsburg. Wegen der fehlenden Attribute sind die beiden Figuren den Heiligen nicht eindeutig zuzuordnen.
  Hinweise: Ulrich (890-973) war Bischof von Augsburg. Berühmt wurde er als Sieger über die räuberischen Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg im Jahr 955. Ulrich baute dann die von den Ungarn zerstörten Klöster und Dörfer seines Gebiets wieder auf. Er selbst lebte bescheiden. Als er starb, wurde er mit dem Teppich, auf dem er auf der Erde zu schlafen pflegte, begraben. St.Urban soll Schüler des St.Gallus (nach dem das Kloster St.Gallen benannt wurde) gewesen sein und  im 7. Jh. bei Heilbronn am Neckar gepredigt und dabei den Weinbau gelehrt haben. Nach der Legende errichtete er ein Kreuz, um das sich eine Weinrebe schlang.

Der Tabernakel (1887) ist aus Holz gearbeitet und schwarz gefasst. Er wird von vergoldetem Dekor geziert. Auf der ebenfalls vergoldeten Türe ist ein Kelch zu erkennen.


Taufstein
  
Taufstein

In der Leonhardskapelle steht auch der 113 cm hohe Taufstein aus Rotmarmor (um 1670). Auf einem kräftigen, runden Schaft mit mehreren profilierten Schaftringen sitzt ein weit ausladendes, gebauchtes Becken, das im unteren Teil mit eingravierten Palmetten (Palmetten = ein symmetrisch geordnetes, palmblattähnliches Ornament) geschmückt ist. Oben sitzt ein Metalldeckel, der früher ein auf Blech gemaltes Bild der Taufe Christi besessen haben soll.

Pfarrhof

Von der Geschichte des Pfarrhofs ist mir nicht viel bekannt. Nach den vorhandenen Unterlagen hat Pfarrer Joh.Bapt.Stettner während seiner Zeit als Pfarrer von Einsbach (24.2.1854 bis 25.10.1865) die Ökonomiegebäude des Pfarrhofs neu errichtet. Da er nicht genügend Geld hatte, musste er Schulden machen; "ad onus successorum" (zu Lasten seiner Nachfolger) heißt es in den Kirchenbüchern. Aber schon sein Nachfolger, Pfarrer Joseph Jäger tilgte die Schulden und ließ auch noch ein neues Gewölbe in den Kuhstall einbauen.
Das Pfarrhaus, das Wohnhaus des Pfarrers, wurde unter Pfr. Balthasar Gumpertsberger (1954-1983) nach dem 2.Weltkrieg neu errichtet.

Bei Kanalbauten hat man vor einigen Jahren ein unterirdisches Gangsystem mit charakteristischen Nischen in den Gangwänden ("Schrazllöcher") zwischen der Kirche und einigen Bauernhöfen entdeckt. Mehr zu Schrazllöchern...

Hans Schertl

Quellen:

01) Martin v.Deutinger, Die älteren Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50
02) Stumpf,Pleikard, Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches Bayern, 1852
03) Heyberger, Landes- und Volkskunde des Konigreichs Bayern,1868 (Statistik)
04) Mayer-Westermayer, Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874
05) Amperbote vom 5.8.1882 (Installation Pfr Johann Rohrer)
06) Amperbote vom 11.04.1896 (Unfall am Pfarrbauernhof)
07) Amperbote vom 14.12.1929 (Innenrestauration)
08) Amperbote vom 11.9.1935 (Außenrestauration)
09) Alois Angerpointer, Eine Stiftung aus der Pfarrei Einsbach, Dachauer Nachrichten v. 20.01.1964
10) Max Gruber, Stuck im Dachauer Land, Amperland 1966/1
11) Max Gruber, Zwei Dorf-Genies aus dem Dachauer Land: Ulrich Gailler und Hans Maurer, 1968/4 (Gailler)
12) Max Gruber, Die Kistlerfamilie Prugger aus Dachau, Amperland 1975/1
13) Georg Brenninger, Orgeln und Orgelbauer im Landkreis Dachau, Amperland 1975/3
14) Max Gruber, Kistler, Schreiner u. Drechsler aus dem Amperland, Amperl 1975-S.91 (Müller Melchior)
15) Max Gruber, Dachauer Kistler, Schreiner und Drechsler des 17. u. 18. Jh., Amperl 1975, S.40 (Stuber)
16) Georg Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
17) Max Gruber, Werkverzeichnisse der Dachauer Maler Johann und Johann Georg Hörmann, Amperland 1980/4
18) Max Gruber, Für Dachau tätige Architekten und Maurermeister, Amperland 1982/3 (Underberger)
19) Max Gruber, Bis gegen 1800 im Amperland wirkende Maler, Amperland 1982 (Fr.B.Pfeil, Pichler)
20) Alois Angerpointner, In 100 Jahren nur vier Pfarrherren, Dachauer Nachrichten vom 23.8.1983 (1697)
21) Alois Angerpointner, Der letzte Pfarrer hat heißen Draht zum Mond, Dachauer Nachrichten vom 25.08.1983
22) Festschrift Sportschützengesellschaft Harmonie, 1984 (1485,1500)
23) Max Gruber, Im Amperland tätige Glockengießer, Amperland 1984/2 (Gruber)
24) Michael Loose, Burgen Schlösser und Befestigungen im Kreis Dachau, aus ARX 1/2019
25) Marijan Zadnikar, Die Chorturmkirchen in Slowenien, aus Forn Vännen, 1967
26) Max Gruber, Bis gegen 1800 im Amperland tätige Zimmermeister, Amperl 1986 (Föst)
       Der Zimmermeister Johann Föst (Vest) aus Überacker war seit 1672 mit Katharina Jais aus Holzhausen bei Parsberg
       verheiratet. Er war in den Kirchen von Bergkirchen (1705 Überschlag für Pfarrhof), in Bogenried (1706 Überschlag für
       Dacherneuerung) und in Einsbach (1670 Überschlag für Reparatur der Pfarrkirche und 1673 Durchführung der Reparatur)
       tätig. Johann Föst starb 1677.
27) Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bayern IV, 1990
28) Gottfried Weber, Die Romanik in Oberbayern, 1990
29) Dr.Stefan Nadler, Kunsttopographie des Erzbistums München und Freising, 1992
30) Gerhard Hanke / Wilhelm Liebhart, Der Landkreis Dachau, S. 126, 1992 (Erding)
31) Robert Böck, Kirchenrechnungen Landgericht Dachau, 1996 (Umbau 1654, Votivkerze 1730)
32) Dr.Peter Pfister, Ausstellungskatalog Oberammergauer Passionsspiele 1999, S.27
  'Communicantes' waren Gläubige, die die Erstkommunion gefeiert hatten und zur Kommunion gehen durften. Wenn wir daraus die tatsächliche Zahl der Gläubigen herleiten wollen, müssen wir -so Peter Pfister- "noch etwa 15 bis 20 % für Kinder und Unzurechnungsfähige hinzuzählen".
33) Dachauer SZ vom 30.1.2002
34) Eleonore Philipp, Gedenken an Kaplan Johannes Zimmermann, 2005
35) Dr.Wilhelm Liebhart, Huosigau, Landgericht und Landkreis Dachau, 2006 (Hofmark)
36) Dachauer Nachrichten vom 10.11.2012 (Renovierung 2014)
37) Dachauer Nachrichten vom 4.4.2013 (Ölbergengel),
38) Dachauer Nachrichten vom13.5.2014 (Orgelreinigung)
39) Erzbischöfliches Ordinariat, Neue und restaurierte Orgeln in der Erzdiözese bis 2003
40) Dr Heisig, Kunstreferat des Ordinariats München und Freising, Kunstfahrt 2014 (Zelebr ersetz Hochaltar)
41) Johann Nepomuk Buchinger, Geschichtliche Nachrichten über die ehmalige Grafschaft und das Landgericht Dachau,1844
42) Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, herausgegeben v.historischen Verein von und für Obb.-1843
43) Bezold/Riel, Kunstdenkmale des Königreichs Bayern, 1895  
44) Martin von Deutinger, Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach Ordnung der Decanate, 1820
45) Peter Pfister, Von Arbeo zum Internet, Katalog zur Ausstellung "75 Jahre Diözesanarchiv Mch/Freising", 1999  
46) Michael Andreas Schmid, M.A, Das Werk des Dachauer Stuckateurs Benedikt Heiß im Amperland, Amperland 2000     
47) Anton Landersdorfer, Das Bistum Freising in der bayerischen Visitation des Jahres 1560, 1986   
48) Georg Werner, Ortschronik des Pfarrsprengels Ampermoching, 2018
49) Josef Mass, Geschichte des Erzbistums München und Freising, 1986 (Wallfahrt Andechs)
50) Max Gruber, Im Amperland tätige Kistler, Schreiner, Tischler und Schneidkistler, Amperland 1986/3 (Stuber/Lohn)
51) Dr.Michael Losse, Das Burgensterben im Dachauer Land, Röhrmooser Heimatblätter 2019
52) Digitales Archiv des Erzbistums München und Freising; Signatur BB001/1/1, FS112 (Pfarrerliste)
53) Alois Angerpointner, In 100 Jahren nur vier Pfarrherren, Dachauer Nachrichten vom 23.08.1983
54) Alois Angerpointner, Der letzte Pfarrer hat heißen Draht zum Mond, Dachauer Nachrichten v. 25.8.1983
55) Manfred Daurer, Pfarrer Gumpertsberger in Frasdorf gestorben, Dachauer Nachrichten vom 20.08.1985
56) Marlene Wagner, Pfarrer Paul Hauser sieht man die 70 nicht an, Dachauer Nachrichten vom 29.7.2020
57) Der katholische Volksfreund- Wochenschrift für häusliche Erbauung u.Belehrung des kath. Volkes v.18.12.1852 (Haindl)
58) Rosenheimer Anzeiger -Tagblatt für Stadt und Land v. 31.03.1918 (Coop.Striegl)
59) Rosenheimer Anzeiger -Tagblatt für Stadt und Land v. 22.07.1908 (Coop.Huber)
60) Wendelstein-Rosenheimer Tagblatt-Tageszeitung für Landwirtsch.,Gewerbe u. Handel v. 25.7.1900 (Coop.Schöpfer+Fortm.)
61) Historischer Atlas von Bayern, Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek (Hofmark)
62) Matrikel der Patronats- und Collations-Rechte, Deutinger-Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing, § 678, S.473
63) Adelheid Riolini-Unger, Die Bildhauerfamilie Öberl in Friedberg, 2022 (ISBN: 978-3-949257-07-0)
64) Rosenheimer Anzeiger-Tagblatt für Stadt und Land vom 08.07.1915 (Coop.Seitz)
65) Allgemeine Zeitung vom 17.09.1907 (Pfr Eder)
66) Freisinger Tagblatt - Freisinger Nachrichten - Amtsblatt der Stadt Freising.... vom 29.09.1870 (Jahrtag Gattinger)
67) Rosenheimer Anzeiger vom 4.1.1910 (Tod PfrSchmid)
68)
"Im 17. und 18. Jahrhundert galt Augsburg als das Zentrum der Silber- und Goldschmiede. Mehr als 200 Meister dieser Zunft
  waren hier ansässig und exportierten ihre Schöpfungen in die gesamte Welt. Sowohl der österreichische als auch der bayerische Hof zählten zu den finanzkräftigen Kunden und ließen virtuose Objekte für ihre Kunstsammlungen kreieren. Aber nicht nur das! ...Der Pinienzapfen wird als Punze zum Zeichen dieser ersten Adresse für Gold und Silber. Aufgrund dieser Marke und der sogenannten Meistermarken ist es möglich, heute jedes Objekt exakt seinem Schöpfer zuzuordnen. Glanzvolle Objekte sind Synonym der Kreativität der Meister, aber auch Ausdruck eines ästhetischen Empfindens, das zur Grundlage des Mäzenatentums wurde."
69) Marc Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen, 1922, Augsburger Goldschmied Wolfgang Caspar Kolb
70) Antrag auf Umbezirkung von Einsbach nach FFB-Fürstenfeldbrucker Zeitung vom 12.04.1928
71) Dr.J.B.Prechtl, Chronik der Pfarrei Fürholzen bei Freising, 1887
72)
Altes erhalten und gestalten, Dachauer Nachrichten vom 2.11.2023 (Renovierung 23)
73) Liste der_Baudenkmäler in Sulzemoos, Stand 2023
74) Digitales Archiv des Erzbistums Muenchen und Freising; Az: AA001/3, PfarrA4345

34 Bilder: Hans Schertl

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

26.1.2023

      Pfarrerliste Einsbach 52), 53),54), 55)

Pfarrer
ab-bis, um

Pfarrer
ab-bis, um
Udalschalk von Einsbach, Dekan
um 1200
Carl Koneberg   +9.9.1853   54)
03.10.1836 - 1853
Cunrad
1314    
+ Coop Fr.Mich.Haindl, danach Aubing 57)
- 1853
Ulrich Hochstätter, Pfarrherr
und Domherr in Freising
1495 - 1524>
+ Max Schmid Coadjutor   67) gest.18.12.1861
- 1861 
+ Georg Schedl/Schädl, Vikar
     geb. in Orthofen um 1480, Priesterweihe in Rom,      nach Einsbach Pfarrer von Sulzemoos);
<1524 - 1531 
Joh. Bapt. Stettner   
vorher Pfarrer in Pfaffenhofen
+5.3.1886 als 81-jähriger in Rosenheim   54)
24.02.1854 - 1865
Castulus Planckh
geb. in Bruck, studiert in Wien, zum Priester geweiht 1548 in Regensbg.
<1560>
Joseph Jäger   + 25.5.1896
später ab 19.3.1882 Pfr. in Sittenbach   54)
29.12.1865 - 1896
    + Joseph Eder, Cooperator, vorher Wörth 65)     1907-
+ Matheus Pistor,Gesellpriester (Kaplan)
      aus Haimhausen gebürtig, 1557 in Freising
       zum Priester geweiht
1557 -1560>
Johannv.Gott Rohrer + 15.3.1917 05)
wurde als "Gott von Einsbach" genannt.
Er ließ alle Kirchen seines Pfarrsprengels restaurieren. Dazu spendete er selbst 4000 Goldmark.
26.06.1882 - 1917
Johannes Kaiser +10.12.1600
vorher Pfarrer in Mitterndorf
Sein Grabstein befindet sich in der Kirche
(Chor, Nordwand)
1575 - 1600 
+ Johann Bapt.Schöpfer 60)
danach 2.Cooperator in Petting
- 1900 
Mathias Schiessl/Schießer +3.5.1626
Grabstein in der Kirche
12.12.1603 - 1626 

+ Herrmann Fortmühler, Cooperator 60) vorher 2.Coop.in Petting

        1900 -
Modestus Strauß     +1633 53)
11.08.1626 - 1633 
+ P.Huber Coadjutor  59)
danach Kapl in Rosenheim
- 1908 
Zacharias Mösl    +1634
vorher schon seit 1626 Kooperator in Einsbach 53)
26.02.1633 - 1634
+ Martin Seitz, Coadjutor  64)
    1.Stelle nach der Weihe
1915 -    
Simon Widmann   + 15.5.1683
gründete 1656 die Sebastianibruderschaft, Kammerer des Kapitels Egenhofen, Grabstein in der Kirche
27.10.1634 - 1675 
+ Georg Striegl Cooperator  58)
- 1918
Urban Widmann * 1646 als Hinterbauerssohn von Palsweis, Vetter von Simon Widm.; war seit 1687 Dekan des Kapitels Egenhofen; er resignierte 1726 und starb am 2.10.1731, 85 Jahre alt. Er war 56 Jahre lang Pfarrer in Einsbach. 53)
17.04.1675 - 1728 
Johann Nepomuk Seidl,
vorher Expositus in Steingau
31.07.1917 - 1931
Franz v.Sales Schwaiger +1746
s päter auch Kammerer des Kapitels Egenhofen. Er baute 1733 den Pfarrhof neu auf. 53)

18.10.1731 - 1746 
Anton Straßmair
16.02.1931 - 1953
Dr. Maximilian Rudolf de Maffeis
vorher Pfarrer von Dachau
danach Collegiat in Landshut
11.11.1746 - 1768
+ Johannes Zimmermann, Kaplan
      gestorben durch Verkehrsunfall am 25.7.45
<1945>
Amadeus Ignatius Oefele
vorher Pfr. in Albaching, + 26.1.1781
Sein Grabstein steht hinter dem linken Seitenaltar. Er hat 1733 die Schlosskapelle in Lauterbach benediziert
19.05.1768 - 1781
Balthasar Gumpertsberger
* 22.2.1912 in Frasdorf; Erbauer des neuen Pfarrhofs, große Restauration der Pfarrkirche.
Er starb am 15.8.1985 in Frasdorf   55)
11.03.1954 -1983
Felix Sigler
vorher seit 1776 Pfarrer in Dachau; er war ein Illuminat, der den Brunnen in der Kirche zuschütten ließ. mehr dazu finden Sie hier...
13.03.1781 - 1802
Alfons Mühlhuber
aus Mühlhub bei Haag/Wasserburg
15.09.1983 -       
+ Jakob Hinterholzer, Cooperator
     wollte 1798 Pfarrer von Fürholzen werden 71)
<1798>
Paul Hauser *1950
für den Pfarrverband Odelzhausen
um 1990
Josef Metzger +25.9.1837
war vorher Hofkaplan in München
15.12.1802 - 1835
   

  Kurz-Beschreibung von Einsbach 1843   42)
vom historischen Verein von und für Oberbayern

"Das Dorf Einsbach im Landgerichte Dachau mit ohngefähr 170 Einwohnern gehörte ehmals zum Kloster Fürstenfeld und ist dermal eine Pfarr im Decanat Egenhofen. Die Pfarrkirche ist der h.Margareth geweihet. Als Filial steht darunter das Gotteshaus U.L. Frau zu Widenzhausen. Die Eisenhofer waren einige Zeit Besitzer zu Einspach (M.s.Eisenhofen)".

 

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