St.Michael
-Darstellungen in den Kirchen
des Landkreises Dachau
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Texte
vom
Ökumenischen Heiligenlexikon
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St. Michael in Pfaffenhofen/Glonn
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Michael wird als der - schon
vor Beginn der Schöpfung - Luzifer stürzende Kämpfer
dargestellt. Er war nach der Überlieferung der Engel mit dem
Schwert, der Adam und Eva aus dem Paradies trieb und den Lebensbaum
bewachte (1. Mose 3, 23 - 24) und der Seth einen Zweig vom Baum
der Erkenntnis reichte. Er zeigte Hagar, der von Abrahams eifersüchtiger
Frau Sara vertriebenen Magd, die Quelle zur Rettung ihres und ihres
Sohnes Leben (1. Mose 16, 7 - 12).
Michael gilt als einer
der drei Männer, die Abraham besuchten (1. Mose 18, 1 - 16),
er hinderte Abraham, den Isaak zu töten (1. Mose 22, 11 - 18),
und er rang mit Jakob (1. Mose 32, 24 - 29). Michael teilte demnach
das Rote Meer beim Auszug aus Ägypten (2. Mose 14, 19 - 22),
führte Israel ins gelobte Land und kämpfte mit dem Teufel
um die Seele von Mose. Rettend erschien er den Jünglingen im
Feuerofen bei Daniel (Daniel 3, 25 - 26), er erschien Daniel in
dessen endzeitlichem Kampf gegen das Perserreich (Daniel 10) und
hielt Habakuk an den Haaren über die Löwengrube.
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in Schwabhausen
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In den Darstellungen der
Johannes-Offenbarung erfüllt Michael seine besondere Aufgabe beim
jüngsten Gericht: seine Posaune erweckt die Toten aus den Gräbern,
er befreit die Frau mit dem Kinde und tötet im endzeitlichen Kampf
- in mächtiger Bewegung, gerüstet und mit großen Flügeln
- den Drachen zu seinen Füßen (Offenbarung 12, 4 - 7).
Michael wird auch als der Engel identifiziert,
der den anderen Drachen in den Abgrund stürzt (Offenbarung 20, 2
- 3), er wird nach Kommentaren zur Apokalypse beim Erscheinen des Antichrist
auch diesen töten.

St. Michael
in Rumeltshausen
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Er gilt als
der Seelengeleiter - der ältesten Vorstellung vom ägyptischen
Thot und dem Hennes in griechischer Mythologie entsprechend - und
hält die Seelenwaage; noch heute wird er deshalb im Totenoffizium
der katholischen Kirche angerufen mit der Bitte, "dass der Bannerträger
Sankt Michael die Seelen ins heilige Licht führe". Michael
empfängt demnach die Seligen im Paradies, so wie Petrus an
der Himmelspforte.
Michael war
der "Fürst der Synagoge" und gilt als der "Fürst der Kirche".
Mit Raphael, Gabriel und Uriel ist Michael einer der vier Erzengel.
Schon Mitte
des 5. Jahrhunderts weihte Papst Leo I. (440-461) die Kirche S.
Michele in Rom. Michael war der Schutzherrn des Heiligen Römischen
Reichs Deutscher Nation.
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in Albersbach
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Viele Kirchen und Bergkapellen sind
ihm geweiht, die bekannteste ist vermutlich die der Überlieferung
nach 709 unter Bischof Autbert auf Michaels Geheiß entstandene und
nach ihm benannte Kirche Mont Saint Michel in der Normandie.
St.Michael und
der arme Teufel von Sulzrain
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Das Fest des hl.Michael wurde
auf dem Konzil von Mainz 813 durch Ludwig den Frommen festgelegt
auf die bisher der Verehrung des Wotan geheiligten Woche von Herbstbeginn
an.
Als typisches Motiv in der
Gegenreformation wurden Siegesdarstellungen des Michael vielfach
gegen politische und religiöse Gegner verwandt. Die
Gestaltung des Satans und der gefallenen Engel als hermaphroditische
Monster bezichtigte die protestantischen Gegner auch sexueller Ausschweifungen.
Als Wetter-
und Lostag zum Ende des Vierteljahres war der Michaelistag den Bauern
wichtig, vielerorts Anlass für Feste, am bekanntesten ist wohl
der Dürkheimer Michaelismarkt, auch Wurstmarkt genannt. Seit
1969 wird zum Michaelistag auch der Erzengel
Gabriel und
Raphael
gedacht.
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St.Michael und der arme Teufel von Röhrmoos
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St. Michael in
Inhausen
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St. Michael in Michelskirchen
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Attribute:
Engel mit Schwert, Drachen durchbohrend
Patron der katholischen Kirche;
der Deutschen; der Ritter, Soldaten, Kaufleute, Bäcker, Waagenhersteller,
Eicher, Apotheker, Drechsler, Schneider, Glaser, Maler, Vergolder, Blei-
und Zinngießer, Bankangestellten und Radiomechaniker; der Armen
Seelen, Sterbenden und der Friedhöfe; für einen guten Tod; gegen
Blitz und Unwetter
Bauernregeln: Ist die Nacht
vor Michaelis hell, so soll ein strenger und langer Winter folgen;
regnet es aber an Michaelis, so soll der nächste Winter sehr gelind
sein.
"Regnet's sanft an Michaelstag, / sanft auch der Winter werden mag."
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