zur Landkreiskarte              zu den Deckenfresken in der Klosterkirche             Kirchen i.d. Gem.M.Indersdorf


Selbstbildnis
aus der Rosenkranzkapelle
der Indersdorfer Klosterkirche.

Matthäus Günther (1705-1788)

Aus der Klosterchronik der Chorherrenstifts Indersdorf von 1905: 06)
"Der Augburger Mathäus Gündter hat es verdient daß wir uns auch mit seiner Person etwas beschäftigen. Gündter war einer aus der Bergmüller'schen Schule und zwar einer der fähigsten. Welches war die Eigenart dieses Bergmüller ? Seine Scheinarchitekturen - überhaupt ein Vorzug der Augsbruger Facadenmalerei- sind möglichst nach der reinen Wirklichkeit. Es kommt nicht mehr wie in früherer Zeit vor, daß unmögliche bauliche Glieder an unmöglichen Stellen gemalt wurden. Dies Verständnis für gemalte Architektur kam besonders unserm Gündter zu statten. Bergmüller hatte zunächst einen andern bedeutenden Schüler, den genialen Johann Holzer aus Burgeis, der seinen Meister wohl noch übertraf. Er wurde für Gündter (geb. 1705 in Unterpeissenberg bei Schongau) besonders dadurch wichtig , daß sein Nachlaß in Gündters Hände kam. Dem Einfluß Bergmüllers also und der Benützung der Holzer'schen Handzeichnungen, Skizzen und anderen Kunstsachen verdankt unser Klostermaler sein Können.

Von seiner Geschicklichkeit zeugen zahlreiche Werke. Viele Deckengemälde und Altarbilder so zu Tölz, Garmisch, Oberammergau, zu Wessobrunn, Andechs und Rottenbuch, zu Amorbach in Franken, Wilten bei Innsbruck und Brixen, zu Gossensaß in Tirol, Hergottsruh bei Friedberg und im goldenen Saal zu Augsburg. In der Profanmalerei zeigte er seine Kunst bei der Ausschmückung einiger Säle des Residenzschlosses zu Stuttgart. Wir fügen noch bei, daß Gündter bis 1784 Direktor der Akademie war. In Indersdorf hat er im ganzen wohl 35 Gemälde geschaffen".

Die Biographie von Matthäus Günther
www.augsburger-gedenktage.de/Gedenken/Matthaeus-guenther.htm

07.09.1705

Matthäus Günther wurde in Tritschengreith (Hohenpeißenberg) geboren.

1721 - 1723

Lehre bei Simon Bernhardt in Murnau.

1723 - 1728

Geselle bei Cosmas Damian Asam in München.

1731

Heirat mit der Witwe des Kunstmalers F. Mack.

1731

Durch die Heirat erhielt er die Meistergerechtigkeit in Augsburg.

1732

Das Deckengemälde in Mariä Verkündigung in Welden im Landkreis Augsburg entstand.

1733

Die Deckenfresken in der Pfarrkirche St. Martin in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern entstanden.

1733

Das Kuppelfresko der Deutschordenskirche und Fresken im ehem. Komturhaus, jetzt Spital, in Sterzing in Tirol entstanden.

1736

Das Deckengemälde "Abendmahl" in der Hartmannskapelle in Neustift in Tirol entstand.

1736

Die Deckenmalereien im Kirchenschiff der Pfarrkirche in Rattenberg in Tirol entstanden.

1737

Das Chorfresko in der Wallfahrtskirche Maria Hilf auf dem Mühlfeld in Bad Tölz entstand.

1739

Das Altarblatt "Marter des heiligen Sebastian" in der Pfarrkirche in Pförring in Oberbayern entstand.

1739

Fresken in der Schloßkapelle in Wolfsthurn bei Mareit in Tirol.

1739/40

Freskomalereien in der Sebastianskapelle in Großaitingen bei Augsburg.

1740

Erwerb des Nachlasses von J. E. Holzer mit zahlreichen Ölskizzen.

1740

Gemälde am Hochaltar, die Medaillons, die Deckenfresken und die Turmbemalung in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Mittenwald in Oberbayern.

1741

Langhausfresko und das Fresko über der Empore in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberammergau.

1745 - 1747

Deckenfresko in der ehem. Abteikirche in Amorbach in Unterfranken.

1746

Deckenfresken und das Hochaltargemälde in der St.-Antonius-Kapelle in Augsburg.

1747

Deckenfresken in Chor und Langhaus der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Paar bei Friedberg in der Nähe von Augsburg. Nur noch das Chorfresko ist erhalten.

1748

Deckenfresken in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in HohenpeißenbergDeckenfresken in den Seitenschiffen und das Bruderschaftsfresko


Selbstbildnis auf dem Hohenpeißenberg
1749
im Langhaus in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg bei Augsburg.  
Um 1750
Deckengemälde in der Augustiner-Chorherrenstiftskirche in Rottenbuch im Landkreis Ostallgäu.

1752

1753

Deckenfresken im Käppele in Würzburg.  

Das Deckengemälde im Langhaus und im Chor in Mariä Himmelfahrt in Schongau entstanden.

1754

Fresken der Pfarrkirche in Wilten bei Innsbruck in Tirol.

1755

Die Deckenfresken des hl. Augustinus im ehem. Augustiner-Chorherrenstift Indersdorf in Oberbayern entstanden.

1757

Fresken im Neuen Schloß in Stuttgart. Sie wurden im Jahre 1944 zerstört.

1759

Deckenfresko in der Kapelle Zur Schmerzhaften Muttergottes in Druisheim im Landkreis Donau-Ries.

1759

Hochaltargemälde und das Seitenaltargemälde links "Heilige Familie" in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberammergau.

1760

Fresko in der Klosterbibliothek in Aldersbach in Niederbayern.

1761

Deckengemälde des Hlg. Leonhard in St. Leonhard im Forst bei Wessobrunn.

1761

Chorfresko in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberammergau.

1761

Gemälde im Schloß in Sünching in der Oberpfalz.

1762

Berufung zum Direktor der Augsburger Kunstakademie als Nachfolger von Johann Georg Bergmüller.

1762

Deckenmalereien in der Johanniskapelle in Fieberbrunn in Tirol .

1763

Heirat mit der Witwe des Wessobrunner Stuckateurs Johann Georg Ybelherr.

1763

Die Kuppelmalerei in der Benediktiner-Klosterkirche St. Marinus und Aniamus in Rott am Inn entstanden.

1764

Deckenfresko im Mittelschiff (westlich) in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg bei Augsburg.

1765

Die Fresken im Kleinen Goldenen Saal in Augsburg entstanden.

1765/66

Das Deckengemälde im Langhaus und Altarbilder der Pfarrkirche St. Petrus und Erasmus in Geiselhöring in Niederbayern entstanden. Das Deckengemälde stellt die Kreuzigung Petri dar.

1766

Altarbilder "Tod des hlg. Josef" und "Heilige Sippe" in Seebach in Niederbayern.

1766

Die Deckengemälde in der Kirche in Meßbach im Jagstkreis entstanden.

1769

Fresko, den Seehandel betreffend, im Treppenhaus des Köpfschen und späteren Mönchschen Palais . Es wurde im Jahre 1944 zerstört.

1771/72

Die Fresken in der Kreuzbergkapelle in Wessobrunn entstanden.

1772

Das Deckenfresko im Mittelschiff (östlich) in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh in Friedberg bei Augsburg entstand.

1774

Das Chorfresko in der Dominikanerinnen-Klosterkirche in Altenhohenau in Oberbayern entstand.

1775

Die Deckenbilder in Moorenweis im Landkreis Fürstenfeldbruck entstanden.

1776

Das Deckenfresko im Langhaus, das Fresko über der Orgel und das Chorfresko in Maria Lichtmeß in Steinheim im Landkreis Dillingen/Donau entstanden.

1779

Die Deckenfresken in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Grims bei Landeck in Tirol entstanden.

1781

Das Fresko in der Gnadenkapelle im Käppele in Würzburg entstand.

1784

Er legte seine Stelle als Akademiedirektor nieder und zog sich nach Haid zur Ruhe zurück.

1787

Decken- und Wandmalereien in der Pfarrkirche Maria Schmerzen in Waalhaupten in Schwaben.

30.09.1788

Matthäus Günther ist in Haid bei Wessobrunn gestorben. Er war der bedeutendste Rokokomaler Deutschlands neben C. T. Winck.

Undatierte Werke:

  • Altarausstattung St. Georgen in Dießen.
  • Gewölbefresken in St. Veith, Druisheim.
  • Fresko in der Bibliothek der Klosterkirche Fürstenzell bei Passau in Niederbayern (nicht mehr vorhanden).
  • Deckengemälde in Münsterschwarzach in Unterfranken.
  • Selbstbildnis und Gemälde seiner Frau im Bayerischen Nationalmuseum in München.
  • Gemälde in den Museen in Schwerin und Weimar.
  • 3 Ölbilder und 6 Zeichnungen in den Städtischen Kunstsammlungen Augsburg.