zur Landkreiskarte                                   Kirchen in der Gem.Haimhausen


Stidl-Kapelle St.Andreas in OBERNDORF


Beschreibung

Die Ortschaft Oberndorf (Gemeinde Haimhausen, Pfarrei Jarzt), liegt am Biberbach (früher Westerndorfer Bach genannt 24)), unmittelbar an der Landkreisgrenze zu Freising.

In den Urkunden der Grafen von Ebersberg taucht Oberndorf erstmals um die Jahrtausendwende auf.
12) Nach dem Aussterben der Grafen um 1045 hatten die Herren von Oberhausen bei Petershausen Besitz in Oberndorf (1080). Später wurde das Dorf auch im Jahre 1240 im Urbarium ducatus Baiuwariae antiquissimum 05) angeführt.

Wahrscheinlich ist die Ortschaft noch viel älter.
Denn am westlichen Ortsrand von Oberndorf wurden Siedlungsreste und Reihengräber aus der Hallstattzeit (800-475 v.Chr.) gefunden.
22) Im Denkmalatlas sind sie unter "Herrenhof der Hallstattzeit sowie Körpergräber des frühen Mittelalters" als Bodendenkmal gelistet (AktenNr.D-1-7635-0004).

Später bauten hier die Römer eine wichtige Straße, die von Moos a.d. Donau (bei Deggendorf) über Freising kommend hier die Amper überquerte und durch das Dorf und weiter über Westerndorf, Biberbach, Indersdorf, Weil, Altomünster und Irchenbrunn nach Augsburg führte.

Die Straße wurde unter den Kaisern Augustus (31.v.C bis 14 n.C) und Tiberius (14-37), also zu Lebzeiten Jesu gebaut. In Oberndorf fand man neben Resten militärischer Anlangen auch Münzen des Kaisers Antoninus Pius (128-161).


Engel über dem rechten
Seitenflügel des Altars
In der Zeitschrift für Heimatforschung "Deutsche Gaue" (um 1920) hieß es zum Römerstraßenverlauf:
  "Unterhalb Haimhausen sei sie zur Amper gelangt. Von da führe sie auf Oberndorf, Westerndorf links liegen lassend; im Walde zwischen Biberbach und Schönbrunn bei Rudelzhofen und Riedenzhofen sei sie wohl recht erkennbar, doch nur kurz, denn bald unterbreche eine Mergelgrube die Straße" 10)
Danach wäre die Römerstraße nördlich des Biberbachs verlaufen. Auf neueren Karten des Archäologischen Vereins Dachau und im Denkmal-Atlas des LA für Denkmalpflege ist sie aber auf der Südseite eingezeichnet; dies entspricht auch besser dem weiteren Verlauf der Straße (jetzt Westerndorfer Straße).


Bei Ausgrabungen fand man südöstlich von Oberndorf eine Viereckschanze, die die römische Armee angelegt haben dürfte. 16)
An dieser Stelle dürften wohl auch röm. Wohnbauten gestanden haben. Im Denkmal-Atlas des Bayerischen LA für Denkmalpflege ist jedenfalls als Bodendenkmal eine "Siedlung oder Villa rustica der römischen Kaiserzeit" aufgeführt (Aktennummer D-1-7635-0338).

Um das Jahr 1500 gab es in Oberndorf schon 12 Anwesen, die u.a. dem Hochstift Freising, dem Kastenamt Dachau, der Westerndorfer und der Fahrenzhausener Kirche und den reichen Münchner Familien Ligsalz, Seuz, Würfelmacher und Kupferschmied gehörten. Die Münchner Familien als Obereigentümer von Bauernhöfen waren ein Phänomen des ausgehenden Mittelalters. Ab dem 14.Jh. erwarben reiche Münchner Kaufleute Landbesitz im Umland; zum einen wohl als Geldanlage, zum anderen auch aus Verbundenheit mit dem Bauernstande, dem sie entstammten.
Im Landesarchiv Baden-Württemberg / Sigmaringen, sind Urkunden aus der Hofmark Haimhausen gelagert. Einige der Dokumente aus der Zeit von 1412 bis 1599 betreffen Höfe in Oberndorf und belegen die Verkäufe an die Münchner Bürgerfamilien Lieb, Liebhart, Reichert, Schrenk, Lipsalz (Ligsalz ?), Part und Danner. 20)
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Im Dreißigjährigen Krieg dürfte auch Oberndorf schwer gelitten haben. Zwar sind nur wenige Berichte darüber erhalten, doch Kaufbriefe aus der Zeit von 1650 zeigen, dass drei von vier verkauften Höfen Brandstätten waren.  01)
Über den Schrankhof (HsNr.1) heißt es 1637/38: "Dieses Gietl ist (1632) von dem Feindt ganz abgebrendt und in die Aschen gelegt worden. Er auch bereits wiederumben ain Heißl erst erpaut. Ist ihm aine Jahresgilt (Abgabe pro Jahr) von 12 Gulden nachgesehen worden." Zum Aufbau (nach 1656) erhielt der Bauer das Bauholz gratis aus den herrschaftlichen Wäldern. 19)
Noch 1662 gab es Brandstätten. Damals übernahm einn Georg Pals die Brandstatt eines Halbhofes in Oberndorf durch Heirat der Angermayrischen Witwe 25)


Aus dem Jahr 1760 ist bekannt, dass die Ortschaft aus 13 Anwesen bestand. Die (Ober)Eigentümer hatten sich teilweise geändert: neue Eigentümer waren die Hofmarksherren von Haimhausen (Schrank) und Schönbrunn (Zist und Stefflhansl), der Kurfürst in München (Goribaur), Freiherr von Wilhelm (Stidl), die Kirchen von Inhausen und Jarzt. Von den bisherigen Eigentümern blieb nur das Dachauer Kastenamt übrig. Auch eine Kapelle in Oberndorf wird in diesem Jahr erwähnt. 19)

1832 hatte Oberndorf 80 Einwohner in 14 Häusern. 02)
1876 waren es 81 Einwohner in 33 Gebäuden (Häuser und Städel); dazu kamen 32 Pferde und 119 Rinder 04)
2014 lebten 146 Einwohner in Oberndorf  17)

Ortsbeschreibung 1844 03)
Der Historische Verein von un für Oberbayern hat in seinem 1844 herausgegebenen "Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte" auch eine kurze Beschreibung der Geschichte von Oberndorf veröffentlicht. Zwar bestehen m.E. Zweifel daran, ob die Besitzverhältnisse aus dem 16.Jh. tatsächlich unser Oberndorf in der Gemeinde Haimhausen betreffen. Doch der Verfasser schreibt dezidiert, dass die beschriebene Ortschaft zur Gemeinde Amperpettenbach gehört und 80 Einwohner hat.
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1903 brannte es in Oberndorf. Wenn Sie den Zeitungsbericht lesen möchten, klicken Sie hier...

Beschreibung der Kapelle

Die Kapelle steht am Ortseingang neben der Brücke über den Biberbach. Sie gehört zum etwa 100 Meter entfernten Stidl-Hof (Familie Gattinger) in Oberndorf.

Frühere Kapellen

Schon 1760 wurde eine Kapelle in Oberndorf erwähnt 19). Wo sie stand ist mir nicht bekannt.

Um 1850 wurde am Stidlhof aufgrund eines Gelübdes eine Kapelle direkt am Hof erbaut 19).
Vermutlich aus Platzgründen hat man diese erste Kapelle aber wieder abgetragen.

Heutige Kapelle

Die jetzige Kapelle stammt aus dem Jahr 1895 19). Sie gleicht in ihrem Stil (Neugotik) anderen Kapellen im Landkreis, die zur gleichen Zeit errichtet worden sind. Während die meisten dieser Kapellen wegen der Marienerscheinung in Lourdes 1858 der Muttergottes geweiht sind, hat die Kapelle in Oberndorf den hl.Andreas als Patron. Der damalige Hofbesitzer hieß Andreas Hagn.
Aber eine Grottennische mit Lourdesmadonna erinnert auch in Oberndorf augenfällig an die damals nur wenige Jahre zurückliegenden wundersamen Ereignisse in Lourdes.
Auf älteren Fotos ist zu erkennen, dass die Frontseite über der neugotischen Eingangstüre mit einer im Jahr 1897 aufgemalten Inschrift verziert war. Leider kann ich den Text nicht entziffern.

Inschrift

Der mit Blech ummantelte Dachreiter, der an östliche Kapellen erinnert, sitzt nicht auf der Außenmauer auf, sondern stützt sich auf das Gebälk.

Inneneinrichtung

Der nicht abgegrenzte Chor mit 3/8-Schluss liegt auf der Westseite des Gebäudes. Die Decke ist eingewölbt, mit Stichkappen für Fenster, Heiligenfiguren und die Lourdes-Nische.

Die Kapelle ist im neugotischen Stil des ausgehenden 19.Jh eingerichtet. Die Ausstattung ist zeitgenössisch.

Der Mittelteil des dreiflügeligen Altars wird geprägt durch eine Figur des Patrons
St. Andreas
, der sich mit der linken Hand auf ein nach ihm benanntes Andreas-Kreuz (Schrägbalkenkreuz) stützt. Andreas wird mit dem für ihn typischen langen, dichten Bart dargestellt.

Im linken Altarteil steht eine -etwas kleinere- Figur der hl. Magdalena (zu ihren Füßen statt der sonst üblichen Salbbüchse ein Kelch);
im rechten Teil eine Figur der hl. Theresia (mit Schreibfeder und Buch).

Andreas, Magdalena und Theresia waren wahrscheinlich die Vornamen der früheren Besitzer des Stidl-Hofes.

 
Zur vergrößerten Ansicht der Josefsfigur bitte klickenZur vergrößerten Ansicht der Lourdesgrotte bitte klickenZur vergrößerten Ansicht der Nepomuk-Figur bitte klickenZur vergrößerten Ansicht der Magdalena-Figur bitte klickenZur vergrößerten Ansicht der Theresia-Figur bitte klickenZur vergrößerten Ansicht der Andreas-Figur bitte klicken
Vergrößerungen von Details (5 Figuren, Grotte) per Mouseklick


Der Apostel Andreas war der Bruder des Simon Petrus und wie dieser von Beruf Fischer. Er stammte aus Bethsaida (Joh.1, 14) oder Kapernaom (Mk.1, 29). Er war der erste, den Jesus als seinen Jünger berief; zuvor war er Anhänger Johannes' des Täufers (Joh.1, 35 - 40). Nach Jesu Himmelfahrt lehrte er in Griechenland und wirkte zahlreiche Wunder. Als er die Frau des röm.Statthalters Ägeas zum Christentum bekehrte und ihr eheliche Enthaltsamkeit anriet, ließ ihn Ägeas an ein X-förmiges Kreuz binden. Nach zwei Tagen, an denen er vom Kreuz aus weiter predigte, verstarb Andreas.
Das Buch in der Hand der Figur in Oberndorf verweist auf die Verkündigung des Evangeliums.

Maria Magdalena ist aus der Bibel bekannt. Sie wurde Jüngerin Jesu, nachdem der sie von Besessenheit befreit hatte (Luk. 8, 2). Magdalena sorgte für Jesu Lebensunterhalt (Luk.8,3). Sie war auch bei der Kreuzigung Jesu dabei; ihr erschien Jesus nach seiner Auferstehung (Joh.20,15-17). Ob es sich bei Magdalena auch um die namenlose Sünderin handelt, die Jesus die Füße salbte (Luk 7, 37 - 38), wie die Legenden behaupten, ist ungewiss. Üblicherweise wird Magdalena mit einem Salbgefäß dargestellt.

Theresia
(1515-1582) war Klosterfrau bei den Karmelitinnen und erlebte eine Reihe von Visionen. Sie setzte als Äbtissin gegen viele Anfeindungen eine Reformation des Ordens durch und gründete die unbeschuhten Karmelitinnen" mit strenger Klosterzucht.
Die Schreibfeder und das Buch in den Händen der Figur in Oberndorf verweisen auf ihre Schriften "Das große Buch von der Erbarmungen Gottes", "Der Weg zur Vollkommenheit", "Die Seelenburg", ihre Autobiografie und mehr als 400 erhaltene Briefe.
Diese Schriften bezeugen Teresa als Mystikerin von einer nie zuvor oder danach erreichten Tiefe des Erlebens und begründen das ihr zuerkannte Prädikat der Kirchenlehrerin.
  Die Schreibfeder (lat.Calamus=Rohr), wurde seit dem 3. Jh. v. Chr zum Schreiben verwendet. Sie bestand früher aus einem abgeschrägten Schilfrohr, dessen Spitze an der Abschrägung eingeschnitten wurde. In der gleichen Weise präparierte man mit einem Federmesser auch die später zum Schreiben verwendeten starken Kiele der Vogelfedern (lateinisch penna), meist Gänsefedern. Erst seit 150 Jahren sind Metallfedern in Gebrauch.

An der linken Seitenwand der Kapelle ist in Altarhöhe eine Figur des hl. Joseph mit dem Jesuskind angebracht. Joseph war der Vater Jesu - oder Ziehvater Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Joseph stammte aus dem Geschlecht des Königs Davids, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Zimmermann in Nazareth.

Gegenüber an der rechten Seitenwand steht auf einem Podest in den Formen der Neugotik eine Figur des hl. Johannes Nepomuk in Schrittstellung.
Er ist in das Gewand eines Domherrn gekleidet. Der violette Talar reicht von den Füßen bis zum Halskragen. Darüber der weiße, spitzengesäumte Chorrock und über den Schultern die Mozetta, ein opultenes Schultertuch aus weißem, gepunkteten Hermelinfell mit orangen Futter. Auf dem bartlosen Kopf des Heiligen sitzt ein violettes Birett. Die Hände sind offen; sehr wahrscheinlich befand sich darin früher ein Kruzifix, das Hauptattribut von Nepomuk.
  Hinweis: Johannes aus Pomuk, "ne Pomuk", war Ende des 14.Jh Generalvikar des Erzbischofs in Prag und machte sich beim König Wenzel wegen seines energischen Auftretens für die Rechte der Kirche unbeliebt. Der ließ ihn am 20. März 1393 gefangen nehmen, foltern, brannte ihn selbst mit Pechfackeln, ließ ihn durch die Straßen schleifen und schließlich in der Moldau ertränken.

St.Nepomuk
  Die Legende berichtet, der eigentliche Grund sei gewesen, dass Johannes, der auch Beichtvater der Königin war, dem König keine Auskunft über die Sünden seiner Frau gegeben habe. Das 1215 eingeführte Beichtgeheimnis hat in der kath.Kirche einen hohen Stellenwert. Der Fundort der Leiche in der Moldau wurde durch eine Erscheinung von fünf Sternen geoffenbart. Nepomuk ist neben Maria der einzige Heilige, der mit Sternen geschmückt ist. Die Verehrung von Nepomuk ist zwar schon seit 1400 nachweisbar; sie war aber nicht sehr umfangreich und zudem auf Prag beschränkt. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, machte ihn zum Brückenheiligen. Erst als man über 300 Jahre nach seinem Tod, im Jahre 1719, bei der Öffnung des Grabes in der Prager Veitskirche die Zunge des Heiligen unverwest vorfand, gewann die Verehrung an Dynamik. Im Jahre 1721 wurde der Kult von Rom anerkannt, am 19.3.1729 folgte die Heiligsprechung durch Papst Benedikt XIII. Noch im gleichen Jahr wurde Nepomuk von Kurfürst Karl Albrecht zum Landespatron von Bayern (18.8.1729) erklärt. Die Jesuiten förderten die Verehrung kräftig und nach kurzer Zeit stand die Nepomukfigur auf vielen Brücken und in vielen Kirchen. Nepomuk war der Modeheilige der Rokokozeit. Festtag: 16.Mai

In die rechte Seitenwand ist an Stelle eines Fensters eine Lourdesgrotte mit einer Mutter Gottes Figur eingelassen.

Die Kapelle wird für Gottesdienste seit den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts nur noch sporadisch genutzt, nachdem Nazis während des Rosenkranzgebets die Fensterscheiben zertrümmert hatten. Messen und Rosenkranzandachten werden in der nahe gelegenen Filialkirche Westerndorf abgehalten. Lediglich während der Renovierungsarbeiten an der Westerndorfer Kirche Anfang der 1970er Jahre wurde in der Kapelle der sonntägliche Rosenkranz gebetet.

Die Kapelle steht unter Denkmalschutz. Sie ist in der Liste der Baudenkmäler in Haimhausen als:
"Katholische Kapelle Sankt Andreas, einschiffig mit fünfseitigem Schluss und Dachreiter, Ende 19. Jahrhundert; mit Ausstattung"
aufgeführt. 18).

Hans Schertl

Quellen:
01) Vierkirchen und die umliegenden Orte, Briefprotokolle des Landgerichts Dachau, Steuerbuch Nr.57 von 1671
02) Eisenmann/Hohn, Topo-Geographisch-Statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern S.201, 1832 (erste Erwähnung 1832)
03) Historischer Verein von und für Oberbayern, "Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte" (Bd.6 S.399), 1844
04) Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Köngreichs Bayern-1876 (Statistik)
05) Urbarium ducatus Baiuwariae antiquissimum ex anno 1240 S.272 (1240)
06) Dr.Joseph Scheidl, Altstraßen im Raume von Dachau u.Fürstenfeldbruck, Amperland 1965
07) Friedrich Prinz, Bayerns Adel im Hochmittelalter, in ZBLG 30 (1967), S.53-117 S.64
08) Josef Zacherl, Oberndorf, 1973
09) Markus Bogner, Aus der Geschichte der Ortsteile von Haimhausen, 1974
10) Gemeinde Weichs, So wars bei uns, 1989 (Hinweis auf Deutsche Gaue. Zeitschrift für Heimatforschung und Heimatkunde,
      Kaufbeuren)
11) Markus Bogner, Chronik von Haimhausen, 1991
12) Dr. Günther Flohrschütz, Hochmittelalteres Herrenleben im alten Amperland, Amperland 1991/2
      Oberndorf ist auf einer Karte der Besitzungen der Gaugrafen von Ebersberg als Besitztum der Ebersberger Vasallen
      "von Oberhausen" eingezeichnet. Eine Ablichtung der von Dr. Florschütz angelegten Karte finden Sie hier...
13) Wolfgang Altmann, Neue archäologische Funde der Kelten und Römer im Dachauer Land, Amperland 1992/1
14) Dip.Ing Klaus-R.Witschel, Eine frühgeschichtliche Straße in Irchenbrunn, Amperland 2001/3
15) Josef Gattinger, Oberndorf, 2001
16) Klaus R.Witschel, Vor-u.frühgeschichtliche Siedlungsspuren im Umland v.Röhrmoos, Röhrm.Heimatblätter 2013
        (Urnengräberzeit)
17) Jahresstatistik 2014 über Haimhausen, Dachauer Nachrichten vom 19.1.2015
18) Liste der_Baudenkmäler in Haimhausen und Denkmalatlas, Stand 2024
19) Markus Bogner, Haus- und Hofchronik von Haimhausen, ... Oberndorf... 1654-1955, im Nov.1999 und im Mai 2006
20) Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt.Staatsarchiv Sigmaringen, UAbt. Schenk v.Stauffenbergische Archive, 2021
21) Allgemeine Zeitung vom 10.02.1903 (Brand)
22) Freising, Portrait eines Landkreises Bd.3, Erwin Neumair, Vom Steinbeil bis zum 1.Dombau, 1983
23) Die Herkunft der Ligsalz im Dachauer Land, Amperland 1974 S. 438
24) Repertorium des topographischen Atlasblattes Dachau S.39, 1824
25) Dr.Gerhard Hanke, Die Bewohner des alten Landgerichts_Dachau, Amperland 1997 S.120

10 Bilder: Josef Gattinger (9), Hans Schertl (1)

Kirchen und Kapellen im Dachauer Land - ein virtuelles Guckloch durch die verschlossene Kirchentür

9.12.2021

Oberndorf
Historischer Verein von und für Oberbayern
"Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte", 1844
03)

Zu Oberndorf war im XVI. Jahrhundert eine an die bayerischen Herzöge lehnbare Hube, welche Herzog Albrecht V. im Jahre 1551 dem Seifried von Zillhard zu Jezendorf verlieh. Sie kam einige Jahre hierauf mit drei Tagwerk Wiesen an Martin Hailmayr und von diesem mit lehenherrlichem Consens 1560 durch Kauf an Leonard Kaltmüller um 475 Gulden. Dessen Söhne verkauften aber die Hube mit den Wiesmaden 1573 weiters an Hanns Ludwig von Gumpenberg zu Pötmeß, der auch von Herzog Albrecht V. damit belehnt wurde, aber schon 1576 die Hube an des Herzogs Albrecht Fourier, Hanns Reindl, um 450 Gulden verkaufte, von dem sie 1580 an Alexander Schötl, Burger und des Raths zu München, käuflich überkam, der solche schon im nächsten Jahre, nebst einer Hube zu Reut, einer Sölde zu Valkenberg und einer Mühle zu Walpach im damaligen Gericht Schwaben, an Herzog Wilhelm V. um sechshundert Gulden verkaufte, wodurch sich das Lehen wieder konsolidirte. (Urkundlich.)
Der Ort gehört zeitlich (=derzeit) zur Gemeinde Amperpettenbach im Landgerichte Dachau, und zählt ohngefähr 80 Seelen. 03)



Besitzungen der Grafen von Ebersberg und ihrer Vasallen
von Dr. Günther Flohrschütz 12)


Dokumente im Landesarchiv Baden-Württemberg
über Besitzübergänge in Oberndorf
20)

Im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg sind auch (Pergament)Urkunden aus Haimhausen und Umgebung gelagert. Hier eine Zusammenstellung der Dokumente aus der Zeit von 1412 bis 1599 soweit sie Höfe in Oberndorf betreffen. Sie belegen die Verkäufe an die Münchner Bürgerfamilien Lieb, Liebhart, Reichert, Schrenk, Lipsalz (Ligsalz ?), Part und Danner.

Datum im Original
= Datum
Titel der Urkunde
Signatur
an Allen Heiligen tag
01.11.1412
Ernst Herzog von Bayern-München verleiht seinen Hof zu Oberndorf an Lieb Hans und seine Erben.
Landesarchiv BW, Abt.
Staatsarchiv Sigmaringen,
    Dep. 38 T 1 Nr. 1751
am Sand Maria Magdalena tag
22.07.1414
Wilhelm III. Herzog von Bayern -München verleiht einen Hof zu Oberndorf an Ulrich Liebhart
... Dep. 38 T 1 Nr. 1752
an Sambstag vor dem hayligen Liechtmesse tag
28.01.1424
Ulrich Sand und seine Ehefrau verkaufen ihren halben Hofanteil zu Oberndorf an ihren Schwager und Bruder Hans Liebhart.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1757
an Suntag vor dem heyligen Liechtmesse tag
29.01.1424
Konrad Salber und seine Ehefrau Barbara verkaufen an ihren Schwager und Bruder Hans Liebhart ihren Erbteil an einem Hof zu Oberndorf im Gerichtsbezirk Dachau.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1759
am Pfinztag nach dem Liechtmess tag
09.02.1424
Hans Pelhaymer, Pfleger und Richter zu Dachau, bestätigt als Richter und Lehenherr, dauß Konrad der Mayer von Lauterbach den von ihm zu Lehen rührenden Hof zu Oberndorf an Ulrich Reichert, Bürger zu München, als Lehen verkauft hat.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1758
am Freytag vor Sant Bartelemers tag des heiligen zwelfpoten
22.08.1432
Ernst und Wilhelm III. Herzöge von Bayern-München verleihen ihren Hof zu Oberndorf im Gerichtsbezirk Dachau an Lorenz Schrenk, Karl Ligsalz und ihre Erben, nachdem ihn der seitherige Lehenträger bereits an sie verkauft hatte. Der Hof blieb mind. bis 1520 im Besitz der Ligsalz. 23)
... Dep. 38 T 1 Nr. 1760 
an Mitichen in den vier tagen angender vasten
20.02.1493
Erhard Pellheimer zu Schweinbach, Pfleger zu Dachau, verkauft einen Anger zu Oberndorf an Hans Ligsalz, Bürger zu München.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1779
 
03.08.1551
Albrecht V. Herzog von Bayern verleiht einen Hof zu Oberndorf an die Gebrüder Christoph und Balthasar Ligsalz, Bürger zu München.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1817
 
22.01.1564
Albrecht V.Herzog von Bayern beurkundet, dass er als Lehenherr dem Verkauf eines Hofes in Oberndorf im Landgericht Dachau zustimmt, den die Brüder Christoph und Balthasar Ligsalz an Doktor Georg Part zu München verkauft haben.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1831 
  14.09.1567 Wilhelm V. Herzog von Bayern bewilligt Christoph Danner als Lehenträger seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Part, den Hof seines Schwagers Oswald Part zu Oberndorf kaufen zu können.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1840 
  05.08.1578 Albrecht V. Herzog von Bayern belehnt im Namen der Kinder des verstorbenen Doktor Georg Part Sebastian Balthasar Nothaff mit dem Anteil seines Bruders Heinrich Part an einem Hof zu Oberndorf.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1848 
  05.09.1581 Wilhelm V. Herzog von Bayern belehnt Arsan Part als Vormund und Lehenträger des Sohnes des verstorbenen Doktor Georg Part mit einem Hof zu Oberndorf.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1856
  04.05.1587 Wilhelm V. Herzog von Bayern belehnt Christoph Danner zum Moos als Lehenträger seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Part, nach dem Tod ihres Bruders Leo Part mit einem Hof zu Oberndorf im Landgericht Dachau.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1865
  18.06.1599 Maximilian I. Herzog von Bayern belehnt Oswald Part zu Harmating mit einem Hof zu Oberndorf.
... Dep. 38 T 1 Nr. 1910

 


Brand in Oberndorf

Allgemeine Zeitung vom 10.02.1903
20)