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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von BERGKIRCHEN
Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen

Jahr

Ereignis

zum Bericht
um 1630 Geburt eines Kindes im Pfarrhof
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1879
Einbruch in die Pfarrkirche- Amperbote vom 24.5.1879
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1885
Öffentliche Ruhestörung während des Gottesdienstes - Amperbote v.10.01.1885
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Beschädigung der Obstbäume von Pfr.Helfetsrieder - Amperbote v. 04.03.1885
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1899
Volksmission 1899 - Erinnerungsbild für Teilnehmer
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1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
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Kirchenchorstreik wegen liederlicher Dienstboten des Pfarrers
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1904
Beerdigung von Pfarrer Gröschl - Amperbote von 23. 07.1904
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Pfarrer Gröschl von Bergkirchen gestorben - Amperbote vom 20.07.1904
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  Installation des neuen Pfarrers Georg Niederbauer-Dachauer Nachr.v. 29.10.1904
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1906
Radunfall des Hochw. Expositus von Bergkirchen - Amperbote vom 22.04.1906
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Ernennung von Josef Niedermayer zum Kooperator- Amperbote v. 8.8.1906
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Abschied von HH. Thomas Angermeier aus Bergkirchen Amperbote vom 01.08.1906
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1908
Ankündigung der Installation von Pfarrer Stoll - Amperbote v. 25.11.1908
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1913
Neue Turmuhr - Amperbote v. 1.11.1913
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1915
Primizfeier Schmidhofer Martin am 05.07.1915 in Bergk. - Amperbote v. 7. 7.1915
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1920
Kirchenarbeiten in Bergkirchen - Amperbote vom 23.12.1920
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1921
Haussammlung in Bergkirchen - Amperbote vom 29.01.1921
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25jähriges Priesterjubiläum Pfarrer Thrainer - Amperbote vom 02.07.1921
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1922
Burschenvereine Bergkirchen u. Feldgeding Amperbote v. 21.2.1922 u.13.01.1923
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Orgelkonzert in Bergkirchen - Amperbote vom 05.01.1922
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1923
Wallfahrt nach Birkenstein und Andechs- Amperbote vom 14.06.1923
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1934
Beginn der Volksmission in Bergkirchen - Amperbote vom 26.10.1934
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1937
Renovierung der Pfarrkirche 1937 - Amperbote vom 19.9.1937
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1949
Glockenweihe 1949 - Gedicht
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1962
Pfarrer Albert -Dachauer Nachrichten vom 11.07.1962 und 13.10.1964
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1998
Primiz von Gottfried Doll in Feldgeding - Dachauer Nachrichten vom 01.07.1998
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1964
Neuer Pfarrer Josef Eggendinger - Dachauer Nachrichten vom 13.10.1964
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1966
Früherer Pfarrer Albert im 70. Lebensjahr gestorben - Dachauer Nachr. v. 9.5.1966
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1968
Pater Bonifaz Osuij aus Biafra vertritt Pfr.Eggendinger - DachNachr. v. 21.8.1968
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Lischwitzer feiern Wiedersehen - Dachauer Nachrichten vom 19.09.1968
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Geburt eines Kindes im Pfarrhof um 1630  94)

Catharina Dräxlin von Prugg bei Fürstenfeld gebürtig, noch ledig und als Naderin bei Herrn Mathias Schlaich (Pfarrer hier: 1616-1630), Dechant und Pfarrer zu Bergkirchen in Diensten, wurde verhaftet, weil sie im Pfarrhof ein Kind geboren hat. Als sie ernstlich bespracht worden, nannte sie den gewesenen Cooperator zu Bergkirchen Bernhardt Schlaich, welcher wegen einer an Hanns Khennater von Mitterndorf vermessentlich begangenen Entleibung landesflüchtig, als Vater des Kindes. Auf fürstl. Befehl ist sie aus dem Pfarrhof zu Bergkirchen wegzuschaffen. Sie ist 14 Tage in Eisen beim Vischer zu Bergkirchen zu halten, bis die Kindsbett verrichtet und erhält eine Strafe von 11 fl 25 kr 5 hl.

Quelle: StA Mü Dah Ldg. R 16 v. 1630 fol. 50, recherchiert von Ingeborg Bortenschlager.

 

05)

 

Öffentliche Ruhestörung während des Gottesdienstes
Amperbote vom 10.01.1885

Eines argen Skandals und einer Störung des öffentlichen Gottedienstes sollen sich die Müllersgattin Fuchsbüchler und die Frau des ehemaligen Bürgermeisters, Rosina Glas, beide von Bergkirchen, schuldig gemacht, indem sie in der Kirche bei Beginn bzw. während des Gottesdienstes um einen Stuhl förmlich rauften und dadurch öffentliches Ärgernis erregten. Wenn sich diese Nachricht bestätigt, so fürchten wir, dass die beiden kampfeslustigen Damen bald Gelegenheit erhalten, sich an einem "ruhigen Ort" etwas mehr Ruhe und Rücksicht auf den Ort, wo die Umgebung, in welcher sie sich befinden, anzugewöhnen.

Amperbote vom 28.02.1885

Aus Bergkirchen, 23. Februar, schreibt man dem Amperboten: Unsere Pfarrkirche war gestern vor dem Gottesdienst wieder der Schauplatz einer öffentlichen Ruhestörung, indem die bekannten Frauen, eine, die berechtigt war, nicht mehr in den Kirchenstand hineinließen, obwohl der Herr Pfarrer vor acht Tagen die sich auf ein altes Dokument gründende Ordnung öffentlich verlesen hatte. Allein die halsstarrigen Frauen wollen sich der pfarramtlichen Ordnung nicht fügen.

Zur Beschädigung der Obstbäume des Herrn Pfarrer Helfetsrieder
Amperbote vom 04.03.1885

Die von uns gemeldete Beschädigung von 50 Obstbäumen im Garten des Herrn Pfarrers Helfetsrieder zu Bergkirchen soll der verheiratete Schreiner Peter Pfeil von dort aus Rache verübt haben und ist derselbe zur Anzeige gebracht. Wenn der Verdacht begründet ist, so wäre eine exemplarische Strafe als warnendes Beispiel wünschenswert.

 

Volksmission 1899

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Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.


Pfarrer Gröschl von Bergkirchen gestorben
Amperbote vom 20.07.1904

In Bergkirchen starb gestern früh 1 ¼ Uhr nach schmerzlichem Leiden an einer Gehirnlähumg der hochwürdige Herr Pfarrer Georg Gröschl. Der Verstorbene, welcher auch das Ehrenamt des erzbischöflichen Synodalzeugen des Kapitels Dachau bekleidete, erreichte ein Alter von 68 Jahren. Im Bezirk Dachau speziell bekannt und geachtet, war der Verstorbene über 40 Jahre in der Seelsorge tätig und zwar als Kooperator in Vilsheim bei Landshut und Feldmoching; als Schulexpositus in Dürznhausen bei Pfaffenhofen und als Pfarrer von Halbergmoos, Pellheim und Bergkirchen. An letzterem Ort wirkte der Verblichene 18 Jahre lang.

 

Beerdigung von Pfarrer Gröschl
Amperbote vom 23. 07.1904

Bergkirchen - 20. Juli. Zahlreiche Trauergäste hatten sich aus nah und fern eingefunden, um an der Beerdigung des hochwürdigen Herrn Pfarrer Georg Gröschl von Bergkirchen teilzunehmen. Vom Kapitel Dachau waren erschienen: Hochwürden Herr Dekan Rößle aus Jarzt, Hochwürden Herr Kammerer Hilger aus Ampermoching, die Hochwürden Herren Pfarrer Schmid aus Kreuzholzhausen, Spötzl aus Pelllheim, Holzlechner aus Hebertshausen, Mettenleiter aus Großinzemoos, Kannreuther aus Vierkirchen, Schanderl aus Röhrmoos, Winhart aus Dachau, Spitzl aus Kollbach, Wittmann aus Mitterndorf, Hochwürden Herr Benefiziat Bauer aus Dachau; ferner von München: Professor D. Hoffmann, Prediger Stieglitz, dann Expositus Nöscher aus Olching, Kooperator Böhmer aus Bruck, Kooperator Rinser aus Feldmoching. Beinahe die ganze große Pfarrgemeinde und viele Trauernde, besonders aus Dachau, gaben dem verstorbenen hochwürdigen Pfarrervorstand das Ehrengeleit zur letzten Ruhestätte.

Kurz vor 9 Uhr setzte sich der Trauerzug vom Pfarrhaus aus durch den Ort in Bewegung. Der Leiche voran schritt die Schuljugend, die Veteranen- und Kriegervereine von Bergkirchen, Deutenhausen, Oberbachern und Pellheim, sowie die Feuerwehren von Feldgeding und Geiselbullach mit umflorten Fahnen und Standarten, dann die hochwürdige Geistlichkeit und die Herren Lehrer des Bezirkes als Sänger. Beidseitig begleiteten den Sarg Feuerwehrmänner und je drei weiß gekleidete Mädchen mit brennenden Kerzen, hinter dem Sarg folgten die Verwandten des hochwürdigen Herrn, eine Deputation der katholisch-süddeutschen Studentenverbindung Alemannia und viele Trauergäste.
Der hochwürdige Herr Dekan Rößle nahm unter Assistenz zweier hochwürdiger Herren die Zeremonien bei der Beerdigung vor, wobei die Sänger einen Psalm zum Vortrag brachten. Unter dem Geläut der Glocken und dem Gebet der Anwesenden wurde hierauf die sterbliche Hülle des hochwürdigen Herrn Pfarrer Gröschl in die Erde gesenkt.
Der ergreifenden Trauerrede des hochwürdigen Herrn Dekans Rößle entnehmen wir folgende Daten: Hochwürden Herr Pfarrer Synodalzeuge des Kapitels Dachau, Georg Gröschl, wurde geboren am 16. Oktober 1836, hat somit ein Alter von 68 Jahren erreicht. Nach Vollendung seiner Gymnasial- und theologischen Studien wurde er im Jahr 1863 der Domkirche zu Freising zum Priester geweiht und war seither ununterbrochen in der Seelsorge tätig, pastorierte als Kooperator in Vilsheim bei Landshut und Feldmoching, als Expositus in Dürnzhausen bei Pfaffenhofen, als Pfarrer in Hallbergmoos, Pellheim seit dem Jahr 1886, in welchem Jahr ihm die Pfarrei Bergkirchen verliehen wurde, in letzterem Ort.
Stets für das geistige und leibliche Wohl seiner Pfarrangehörigen besorgt, war er gleich unermüdlich in der Ausübung des Priesteramtes in der Kirche, auf der Kanzel, im Beichtstuhl, beim Krankenbesuchen usw., wie er immer hilfsbereit an allen Orten seiner seelsorgerischen Tätigkeit jedem, wenn es ihm möglich war, mit Rat und Tat beistand. Der selige Verstorbene hat die große, weit ausgedehnte Pfarrei Bergkirchen mit Opferfreudigkeit und trotz seines hohen Alters ganz allein und ohne Hilfspriester versehen. Vor kurzer Zeit noch wurde durch seine Fürsorge seinen Pfarrkindern in Bergkirchen die Gnade der heiligen Mission zuteil.
Neben der stillen, dankbaren Erinnerung, hat er Bergkirchen als schönes Zeugnis und Andenken seines priesterlichen Wirkens und seiner ersprießlichen Arbeit zur Ehre Gottes ein bleibendes sichtbares Andenken hinterlassen, die durch ihn unter Mühen und Opfern veranlasste und durchgeführte würdige stilvolle Renovierung der herrlich gelegenen Pfarrkirche in Bergkirchen. Die Pfarrangehörigen werden mit Dankbarkeit und Wehmut stets ihres nun dahingeschiedenen eifrigen Seelenhirten und liebevollen Beraters und Helfers gedenken.
Nach einem von den Herren Lehrern eindrucksvoll vorgetragenen Trauerlied richtete Herr Bezirksamtmann Cottel, welcher mit Herrn Graf Spreti-Weilbach an der Feierlichkeit teilnahm, als Vorsitzender des Landwirtschaftsvereins eine Ansprache an die Trauergäste, in der er die Verdienste des verstorbenen hochwürdigen Herrn Pfarrer Gröschl und dem Verein, dessen Ausschussmitglied er lange Jahre war, hervorhob. Namens des Vereins legte er zum Zeichen der Trauer einen Kranz auf das Grab. In poetischer Form sprach ein Schulkind hierauf einen letzten Abschiedsgruß für den hochwürdigen Herrn Pfarrvorstand. Ein Mitglied der katholisch-süddeutschen Studentenverbindung Alemannia gab in deren Namen dem Schmerz über den Tod ihres Ehrenmitgliedes Ausdruck und widmete ihn mit Worten dankbarer Anerkennung und Hochachtung für die dem Verein gegenüber immer bewiesene und betätigte freundschaftliche Gesinnung und die wichtigen Dienste, die der Verstorbene der Verbindung geleistet habe, einen Kranz. Auch der Krieger- und Veteranenverein Bergkirchen sowie die Filialkirchengemeinde Oberbachern legten unter ehrenden Nachruf Kränze am Grab nieder.
Bei dem feierlichen Trauergottesdienst in der Pfarrkirche, die die große Zahl der Trauernden nicht fassen konnte, sangen die Herren Lehrer das Requiem. Der 7. Und der 30. heilige Seelengottesdienst findet am Mittwoch den 27. und Donnerstag dem 28. Juli in Bergkirchen statt. Er ruhe in Frieden.

 

 

Installation von Pfarrer Georg Niederbauer in Bergkirchen
Amperbote vom 29.10.1904

Nach 14wöchentlicher Erledigung der Pfarrei begrüßte heute die Pfarrgemeinde Bergkirchen ihren neuen Pfarrherren, den hochwürdigen Herrn Pfarrer Niederbauer, der heute von seinem bisherigen Pfarrsitze Langenpreising kommend, seinen Einzug hielt. Zu seinem Empfange hatten sich eingefunden die Gemeinde- und Kirchenvertretungen, die Schuljugend mit ihren Lehrern, die freiwilligen Feuerwehren von Bergkirchen, Deutenhausen, Feldgeding und Geiselbullach, die Veteranenverein Bergkirchen, Eisolzried und Oberbachern und fast die sämtlichen Angehörigen der Pfarrgemeinde Bergkirchen. Eskortiert von einer Schar von Reitern traf gegen 03.00 Uhr das schmucke Gespann in Feldgeding ein, woselbst sich die Vereine und die Schuljugend an die Spitze stellten, um den neuen Seelenhirten in festlichem Zuge zum pfarrlichen Gotteshaus zu geleiten. Am Portale desselben sprachen zwei weiß gekleidete Mädchen den Willkommensgruß, während in der Kirche selbst, die dicht von Andächtigen gefüllt war, der bisherige Pfarrvikar, Herr Estermann, den neuen Herrn Pfarrer Namens der Pfarrgemeinde begrüßte und beglückwünschte. Nachdem dieser seinen Pfarrkindern zum ersten Male seinen Segen erteilt hatte, wendete er sich in eindrucksvollen Worten an dieselben, bittend um Vertrauen und eifrige Mitarbeit, die unerlässlich seinen zum ersprießlichen und segensvollen Wirken eines Seelenhirten, hierbei besonders betonend, dass er nicht gekommen sei um zu herrschen, sondern zu dienen. Möge der Wunsch des neuen Pfarrherren auf Herbeiführen eines recht innigen und vertrauensseeligen Verhältnisses, getragen von gegenseitiger Liebe, Verehrung und Hochachtung, zwischen ihm und seinen Pfarrkindern zum Segen und zur Wohlfahrt des ganzen Pfarrsprengels sich voll und ganz erfüllen.

Amperbote vom 07.12.1904

Am gestrigen Sonntag fand in Bergkirchen die feierliche Installation des neuen Pfarrherren, des hochwürdigen Herrn Georg Niederbauer statt; als erzbischöflicher Kommissionär fungierte hochwürdiger Herr Kammerer, Pfarrer Hilger von Ampermoching, während als Vertreter der kgl. Kreisregierung, Herr Bezirksamtmann Sottel erschienen war; außerdem hatten sich zu dieser Feier die Geistlichkeit der Nachbarschaft, die Vertreter der zum Pfarrsprengel gehörigen Gemeinden, die Mitglieder der Kirchen- und Armenverwaltungen und die Pfarrangehörigen eingefunden. Möge es dem neuen Herrn Pfarrer gegönnt wein, zum Segen der Pfarrgemeinde recht lange in Bergkirchen zu wirken. – Ein beachtenswerter Umstand wäre noch zu erwähnen, den ein freundlicher Zufall fügte. Die beiden Vertreter der weltlichen und geistlichen Gewalten, hochw. Herr Pfarrer Hilger und Hr. Bezirksamtmann Sottel, haben einst vor mehr denn 4 Dezennien als Landsleute zugleich in Abendsberg den nötigen Vorunterricht für die Studienlaufbahn erhalten. Nach Umlauf vieler Jahre und nach langer Trennung fanden sich endlich beide Jugendfreunde in unserem Bezirk Dachau wieder, um da nun als gereifte Männer in ihrem Beruf für Staat und Kirche zu arbeiten, was bei obigem Festakt einen besonders feierlichen Ausdruck fand.

Abschied von HH. Thomas Angermeier aus Bergkirchen
Amperbote vom 01.08.1906

Von hochgeschätzter Hand wird uns aus Bergkirchen geschrieben: Am 23. Juli verließ unser Pfarrdorf ein stiller, frommer Priester, dessen Scheiden die Herzen aller Gutgesinnten mit Wehmut erfüllte. Es ist das der zum Expositus in Wenig bei Jarzt ernannte ehemalige Kooperator von Bergkirchen, HH. Thomas Angermeier, der es während seiner nahezu 1 ½ jährigen bescheidenen und anspruchslosen Wirksamkeit in der Pfarrei Bergkirchen verstanden hat, einen geräuschlosen, segensreichen Eroberungskrieg für die Ideale unserer hl. Religion und Kirche zu führen. Insbesondere für die Filialen Deutenhausen und Oberbachern-Breitenau sind dem scheidenden Herrn Kooperator Angermeier zu großem Dank verpflichtet für die Abhaltung der Filialgottesdienste, für seine unermüdlichen Krankenbesuche wie für seine ganze opfervolle seelsorgliche Tätigkeit. Weder die Ungunst und das Ungemach der Witterung, noch die Bodenlosigkeit und Unwegsamkeit der Pfade konnten Herrn Angermeier irre machen, seine heilige Pflicht zu erfüllen. Hierbei zeigte sich die alte, tausendmal erprobte Wahrheit, dass dem stillen seeleneifrigen Priester die Sympathie aller Gutgesinnten der Pfarrei zufielen, obwohl derselbe keinen gesellschaftlichen Anschluss suchte und als Temperenzler Wirtshaus und Alkohol wie Gift mied. „Im Biertrinken, Kegeln und Kartenspielen brauche ich Burschen und Männern weder Anregung noch Belehrung zu erteilen", pflegte er sein Einsiedlerleben zu entschuldigen, „hierzu besitzen die Altbayern ohnedies Bravour und Virtuosität." Herrn Angermeiers Andenken bleibt in der Pfarrei Bergkirchen sicher im Segen.

 

Radunfall des Hochw. Expositus von Bergkirchen
Amperbote vom 22.04.1906

Wie uns mitgeteilt wird, lief dem Hochwürden, Herrn Expositus von Bergkirchen, vor einigen Tagen beim Radfahren ein Kind direkt in das Rad hinein, wodurch der Hochwürden Hr. Expositus sehr unglücklich zu Fall kam. Er zog sich dadurch eine Luxation am Ellbogen des rechten Armes zu und befindet sich nun in ärztlicher Pflege. Am gleichen Arme hatte der hochwürdige Herr bereits früher schon Verletzungen erlitten.

Neue Turmuhr für Bergkirchen
Amperbote v. 1.11.1913

Über 100 Jahre soll sie ihrer Aufgabe gerecht geworden sein. Ohne Ruh und Rast, bei Tag und Nacht ist sie gegangen, nichts konnte sie in ihrem Lauf hemmen. Aber, obgleich sie noch alle Zähne besaß, so konnte sie sich doch gegen den Zahn der Zeit nicht behaupten. Altersschwach geworden, fing sie an zu kränkeln und weil man ihr trotzdem keine Ruhe gönnen wollte, erhielt sie von mitleidiger Hand den Gnadenstoß. Wenn es nun wahr ist, dass dem Glücklichen keine Stunde schlägt, dann müssen die Bergkirchner die Glücklichen gewesen sein, denn ihnen schlug sechs Monate lang keine Stunde mehr. Doch es muss nicht so gewesen sein, denn ihr sehnlichstes Verlangen war, der Dahingeschiedenen eine Nachfolgerin zu geben, sie wollten wieder wissen, "wie viel es geschlagen hat !" Aus dieser Verlegenheit half der rühmlichst bekannte Turmuhrenfabrikant August Hemberger. Die Nachfolgerin ist ein prachtvolles Werk, der neuesten Technik entsprechend mit elektrischem Aufzug. Dieses Werk beweist wiederum, dass die Gemeinde Bergkirchen keine Opfer scheut, wennn es gilt, etwas Gemeinnütziges zu schaffen. Möge die Uhr der Gemeinde recht viele glückliche Stunden schlagen !"

 

Primizfeier des Schmidhofer Martin am 05.07.1915 in Bergkirchen
Auszug aus dem Amperboten vom 07.07.1915

Zu Tausenden möchte ich beinahe sagen, zu Fuß, Rad und Wagen eilten in der Frühe des gestrigen Sonntags Leute aus der ganzen Umgebung von Dachau nach der hochragenden Kirche von Bergkirchen. Ein seltenes Fest sollte dort gefeiert werden. Ein Fest, wie es die Gemeinde seit 100 Jahren nicht mehr sah, das Fest einer heiligen Primiz. Der Primiziant war HH. Martin Schmidhofer, ein Sohn der Gemeinde Bergkirchens zur katholischen Kirche, und die Bedeutung einer solch hehren Festesfeier weiß es wohl zu schätzen.
Kein Wunder darum, dass der Schmuck, welchen die Gemeinde aus diesem schönen Anlass anlegte, ein prächtiger war. Überall Fahnen und Flaggen. Überall zierten Tannenreiser und Blumen und Kränze an den Fenstern die Häuser. Fürwahr ein schönes Bild. Umso freudiger, als der Himmel im prachtvollsten Sonnenschein sozusagen das Fest mitfeierte.
Der H.H. Primiziant wohnt weit draußen im Moos. Der Besitzer von Kienaden hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich mit der Chaise den Primizianten und seine Mutter draußen abzuholen. In zwei weiteren Wagen folgten die Geschwister und Anverwandten. Vor diesem Festzug ritten drei Reiter in vollem Festesschmuck. Den Schluss bildeten mehrere Radfahrer, deren Räder reichen Blumenschmuck trugen. An der Maisachbrücke stand die Festversammlung mit der hochwürdigen Geistlichkeit, der Gemeindevertretung und den Vereinen zum Empfang bereit. Der H.H. Primiziant verließ den Wagen und der Zug ordnete sich.
Als der Primizzug sich in Bewegung setzte, läuteten all Glocken den Beginn der feierlichen Handlung ein. Voraus schritten die Knaben, dann kamen weißgekleidete Mädchen, jedes eine Lilie in den zarten Händchen, ein weihevolles, rührendes Bild. Von tiefstem Eindruck. Es schlossen sich an: Jungfrauen und der Marienverein mit der Fahne, dann die freiwilligen Feuerwehren von Bergkirchen, Feldgeding und Geiselbullach, die Veteranenvereine Bergkirchen, Deutenhausen und Bachern. Der Zug ging durch die mit Triumphbogen geschmückte Straße hinauf zum Berge, welcher das Gotteshaus trägt.
Der Altar war im Freien errichtet und stand im Garten des Pfarrhofes. Er stand frei und war von allen Seiten sichtbar. Mit weithin vernehmbarer Stimme begann der H.H. Pfarrer Böhmer von Aubing, ein geborner Olchinger, als Festprediger das Wort Gottes von der Kanzel herab zu verkündigen. Tief wusste der die Herzen zu rühren. Er griff ins Leben hinein, um die hohe Bedeutung der Religion und des Priestertums zu schildern. Erinnerte an die Kriegszeit, die so viel Leid und Angst, Besorgnis und Kümmernis über die Familien gebracht hat. Wie viele haben liebe Angehörige verloren? Wie viel bangen um den Gatten, Sohn, Bruder? Nur inniges Gottvertrauen kann Trost bringen. Drum haltet treu zu denen, die das dornenvolle Amt einen Priesters und Seelenhirten als Beruf sich erkoren. Mit seltener Beharrlichkeit und Ausdauer habe sich der H.H. Primiziant den Weg zum Priesteramt erkämpft. Nun habe er sein Ziel erreicht. Groß ist seine Freude und groß die der ganzen Gemeinde. Herzliche Geleitworte gab der Prediger dem neugeweihten Priester zum Eintritt in sein schweres dornenvolle, aber höchst innere Befriedigung versprechendes Amt mit. Möge Gottes Segen ihn überall begleiten. Nach dem Primizamt zog der Festzug, der H.H. Primiziant in der Mitte, zum Großschen Gasthause, wo dann ein frohes Mahl stattfand. Mögen alle Wünsche, welche beim Mahle dem H.H. Primizanten von groß und klein dargebracht wurden, in Erfüllung gehen und möge seine Arbeit im Weinberge des Herrn überall reiche Früchte tragen. Admultos Annos.
Den Gemeinden Feldgeding und Bergkirchen aber wünschen wir, dass die Worte des H.H. Festpredigers in Erfüllung gehen, nämlich, dass die Primiz in Bergkirchen, die erste seit 100 Jahren, wieder neues, unzerreißbares Band um alle gemeindlichen Mitglieder schlinge. Ein weiteres Band gegenseitigen Vertrauens und treuen Zusammenhaltens.

Bergkirchen - Kirchenarbeiten
Amperbote vom 23.12.1920

So steht es nunmehr über jedem Zweifel selbst, dass unsere hochragende Pfarrkirche vom größtem südbayerischen Rokokobaumeister Johann Michael Fischer aus München erbaut worden ist, der auch die Prachtkirchen von Dießen am Ammersee, Rott am Inn, Altomünster, Berg am Laim, Fürstenzell in Niederbayern geschaffen hat. Schwer ists an solches Werk zu tasten und statt einer Empore im Drang der der Not zwei unterzubringen und dazu eine Seitennische an der Rückseite der Kirche in zwei übereinander rückwärts laufende Kapellenräume auszugestalten; und doch dies Werk, das schon so lange geplant war und an dessen eleganter Ausführbarkeit man immer wieder gezweifelt hat, ist so fein und festlich gelungen, dass wir es selbst uns nicht so leicht gebaut zu träumen wagten und dass das gestrenge Landesamt für Denkmalpflege sich darüber vollauf zufrieden geäußert hat und jeder Kirchenbesucher darüber freudigst überrascht ist.

"Eine pompöse Theaterarchitektur" hat mans gleich gar schon genannt. Die Kosten sind allerdings auch hochmodern und zeitgemäß; 45.000 Mark! Für die Stuckatur allein 9000 Mark, ausgeführt von der Firma Biersch, München, die zuvor die Stuckarbeiten bei der Restaurierung des Freisinger Domes ausgeführt hatte. Von diesem Betrag sind von den Gemeindebürgern von Bergkirchen, Bibereck, Facha und Kienaden bisher 24000 Mark gedeckt worden und 11000 Mark von der Gemeinde Feldgeding, die noch dazu im vergangenen Jahr in ihrer Herzog-Sigismund-Hofkirche die 3 ganz wenig bekannten, aber prächtigen Altäre in wirklich geschmackvoller Weise restauriert hat. Am Dienstag, den 30. November wurden dann von den Bürgern von Bergkirchen, Bibereck, Facha und Kienaden wieder 50000 Mark genehmigt und von Feldgeding am 04. Dezember 20000 Mark zur Beschaffung einer neuen Orgel für die Pfarrkirche Bergkirchen, aus der Orgelbauanstalt Alb. Moser in München-Sendling. Die Gemeinde Eisolzried-Deutenhausen hat gleichfalls, obwohl sie erst vor kurzem ein Kriegerdenkmal errichtet hatte, für Empore und Orgel sich zu 10000 Mark vorderhand bereit erklärt, und Oberbachern, das für sich auch die langgeplante Emporenerweiterung durchgeführt hat, wird gleichfalls mit einer stattlichen Summe sich einstellen. Geiselbullach wird nachfolgen. Die Orgel wird 16 Register zählen, soll im August 1921 zur Aufstellung gelangen, und dann sollen in unserer sehr akustischen Kirche die Töne ein Hochfest feiern, wie ihnen hier noch keins gegönnt war.


Haussammlung in Bergkirchen
Amperbote vom 29.01.1921

Bergkirchen. Von unserer Kirche. Vor etwa 14 Tagen ist an dieser Stelle Kritik, wegen ungehörigen Betragens von Pfarrangehörigen im Gotteshause geübt worden. Dieser Rüge kann heute eine Tatsache gegenüber gestellt werden, die von dem guten Geist unserer Pfarrei Zeugnis gibt. Durch eine Haussammlung in der Pfarrei für die neue Doppel-Empore in der Pfarrkirche sind bis heute bereits 42300 Mark eingegangen, und eine Haussammlung für die neue Orgel in den Gemeinden Bergkirchen und Feldgeding am 25. u. 26. Januar ergab den Betrag von 45000 Mark. Wir Bergkirchner sind also nicht bloß Sünder, sondern auch opferbereite Büßer, welch letzteres Moment allenthalben nicht genug empfohlen werden kann. Den wackeren Pfarrangehörigen unsere vollste Anerkennung. - Die Redeaktion.

25-jähriges Priesterjubiläum
Amperbote vom 02.07.1921

25 Jahre Priester. Dahier feierte Hochwürden Herr Pfarrer Thrainer das Fest seines 25jährigen Priesterjubiläums. Am Dienstag, abends um 09.30 Uhr wurde ihm bereits ein Ständchen dargebracht. Am Peter u. Paustag morgens, nach 8 Uhr, versammelte sich die Pfarrgemeinde vor dem Pfarrhof, um ihren Pfarrherrn zu begrüßen. Die Veteranen- u. Kriegervereine Bergkirchen und Deutenhausen, die Freiwilligen Feuerwehren Bergkirchen und Feldgeding und der Kath. Männerverein Dachau, mit ihren 5 Vereinsfahnen, hatten vor dem Pfarrhof Aufstellung genommen. Auch die Schuljugend und die Jungfrauenkongregation hatten sich eingefunden.
Kurz von halb 9 Uhr ertönten Böllerschüsse und kommandierte der Vorstand des Veteranenvereins, Herr Zotz, "Zur Beehrung!" Nach dem "Herstellt Euch" bewegte sich der Festzug zur Pfarrkirche. Der Altar prangte im schönsten Schmuck und leuchtete von demselben herab die Zahl 25. Hochwürden Herr Pfarrer Thrainer schilderte in seiner markigen (!) Festpredigt die Gründung des Papsttums und die Bedeutung desselben, hierbei auch in schlichten Worten auf sein 25jähriges Priesterjubiläum hinweisend. Das feierliche Hochamt wurde verschönert durch den stimmungsvollen Gesang des Kirchenchores. Mit dem schönen Lied "Das ist der Tag des Herrn" fand die kirchliche Feier ihren Abschluss und wurde Hochwürden Herr Pfarrer Thrainer wiederum im Festzug zum Pfarrhaus zurückgeleitet.
Die Vereine und die Schuljugend bildeten hier einen großen Halbkreis und sprachen nunmehr 4 weißgekleidete Mädchen sinnige Gedichte zum Jubilar und überreichten ihm ein in Silber gehaltenes Blumenkörbchen mit der Zahl 25. Namens der Pfarrgemeinde Bergkirchen überreichte Herr Bürgermeister Haas ein sehr schönes künstlerisches Bild, Christus vor dem Kreuzestod auf Golgota darstellend. Für den Katholischen Männerverein Dachau, welcher an der Feier am Nachmittag nicht teilnehmen konnte, sprach der 1. Vorsitzende, Herr Redakteur Gerstl, warme Glückwunschworte, hierbei besonders die Zusammengehörigkeit von Priester und Volk betonend. Nach Dankesworten des Jubilars fand mit einem Hoch auf denselben die vormittägige Feier ihren Abschluss.
Am Nachmittag wurde im Groß`schen Gasthaus eine größere Familienfeier veranstaltet, bei welcher Herr Hauptlehrer Ritter die Festrede hielt. Der Redner schilderte hierbei besonders die Verdienste, welche sich Herr Pfarrer Thrainer um den Ausbau der Kirche und die Beschaffung einer neuen Orgel erworben hat. Die Jungfrauen überreichten Blumen und sprachen schöne Prologe hierzu. Die Pfarrangehörigen von Bachern schickten zu der Festfeier eine Duputation, welche unter Glückwunschworten ein sehr schönes und großes Muttergottesdienstbild überreichte. Im Übrigen war die nachmittägige Feier mit Liedern usw. ausgefüllt.
Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass sowohl am Dienstag abends beim Ständchen wie auch am Abend des Festtages der Pfarrhof in sehr schöner elektrischer Beleuchtung erstrahlte, arrangiert von dem Herrn Pfarrmesner. - Möge dem HH. Jubilar auch das goldene Jubiläum beschieden sein!

 

Orgelkonzert in Bergkirchen
Amperbote vom 05.01.1922

In der hl. Nacht, gerade zum Te Deum für das Christkind hat unsere neue Orgel aus der Firma Albin Moser, München-Sendling, zum ersten mal ihre 15 Register brausen lassen; ein unvergessliches Ereignis voll festlichen Eindrucks! Am nächsten Sonntag, den 8. Januar, nachmittags halb 3 Uhr, soll sie durch HH. Domkapellmeister Berberich, München, auch noch auf Herz und Nieren geprüft werden und all die Schönheiten und Mannigfaltigkeiten und Möglichkeiten ihrer Technik offenbaren. Was uns jetzt schon, ohne dem Urteil des Herrn Orgelrevidenten vorgreifen zu wollen, für unsere neue Orgel gewonnen hat, ist der eigentümliche festliche Klang und Glanz des vollen Werkes mit seinen aparten Mixturen, die zarten Flötenstimmen, die wuchtigen Posaunen- und Trompetenregister - alles sich hebend und senkend in modernem Schwellenwerk und so ganz A-moll mit dem respektablen Opfer von 80000 Mark versöhnend und begeisternd! Überhaupt mit der neuen Orgelempore zu 50000 Mark ein ganz ironischer Hymnus auf die Gegenunlust der Bayern! Mit der Orgelprobe werden auch sehr begrüßenswerte gesangliche Leistungen eines sich liebenswürdig zur Verfügung stellenden Quartetts aus dem Münchner Domchor und die Aufführung eines mächtigen Gloria aus der Fölke-Messe "D-Moll" durch unseren eigenen gemischten Kirchenchor sich verbinden. Freunde der Orgel, der Kirchenmusik und überhaupt kirchlicher Kunst ausder Umgebung zumal auch aus Dachau werden zum freudigen Ereignis in unserem auch ohnedies besuchenswerten Gotteshaus freundlichst geladen.
Amperbote vom 17.01.1922
Am Sonntag, den 8. Januar, fand hier die Probe der neuen Orgel mit 15 klingenden Registern aus der Firma Moser statt und zwar durch HH. Domkapellmeister und Tonakademieprofessor L. Berberich aus München. Die beiden Prunkorgelstücke: Sonata in D-moll, I.Satz von Rheinberger und das Presto aus der V. Sonate von Guilmond, von Herrn Professor selbst vorgetragen, fünf vorzüglich gesungene Quartette des Münchner Domchores, darunter besonders ansprechend das "Ave verum" von Mozart und das Weihnachtslied aus dem Kölner Gesangbuch vom Jahr 1623, eine Arie aus Elias von Mendelsohn, gesungen von Herrn Otto Hauck, und wiederum das grandiose "Gloria" aus der File-Messe in D-moll, vom Pfarrkirchenchor Bergkirchen unter Mitwirkung der Münchner Domkräfte gesungen, machten die Orgelprobe zu einem hochkünstlerischen Ereignis von erhebendstem Eindruck. Schade, dass der Besuch gerade von Seiten der jungen Männerschaft nicht größer war. Solch Feststunden kehren nicht gleich wieder. Das Urteil des Herrn Professors aber über unsere Orgel klang in die Schlussworte aus, über die wir uns jedes Mal freuen wollen, so oft die Orgel rauscht: "So hat mich denn die Prüfung und Vorführung des Werkes in der akustischen, schönen Kirche vollauf befriedigt und das geschaffene Werk ehrt den Erbauer sowohl wie die opferfreudige Pfarrgemeinde."

Burschenversammlung in Bergkirchen
Amperbote vom 21.02.1922

Die Männer- u. Burschenwelt der Pfarrei Bergkirchen war am Sonntag, den 12. Februar, in den großen Saal des Gasthauses Groß zu einem Vortrag unseres HH. Koop.-Verwesers Pater Martin Schöttl über politische und wirtschaftliche Verhältnisse in Amerika geladen. Vor bestimmter Stunde war das Lokal über und über von den Geladenen besetzt und so mussten alle Bänke und Stühle des Hauses aufgeboten werden. Herr P. Schöttl, der im vergangenen Jahr auf einer Propagandatour für die armen Kinder Bayerns in 173 Großstädten Nord- u. Zentralamerikas Versammlungen gehalten und gesprochen hatte, fand für seine äußerst interessanten Ausführungen eine überaus dankbare Zuhörerschaft. Hochw. Herr Pfarrer Thrainer benutzte nach dem Vortrag, der in 1 ½ Stunden viel zu kurz erschienen war, die Gelegenheit, zur Erfüllung eines Lieblingswunsches des HH. Herrn Vorredners, nämlich zur Gründung von Burschenvereinen, aufzufordern, die gerade auch in Amerika in schönster Blüte stehen. Sofort gründete sich ein Burschenverein Bergkirchen mit 25 Burschen und 16 Ehrenmitgliedern und ein Burschenverein Feldgeding mit 20 Mitgliedern und einer schönen Anzahl von Ehrenmitgliedern. Deutenhausen-Eisolzried wird nachfolgen. HH. Zentralpräses Fässler, der im Pfarrhofe auf Besuch weilte, sprach sich über diese so schnell und mit so großer Begeisterung entstandenen Vereine natürlich sehr befriedigt aus. Die Burschen aber singen: " Wir ham an Herrn, den hör`n ma gern!" Der Pfarrei Bergkirchen zur Gründung der beiden Kath. Burschenvereine unseren herzlichsten Glückwunsch"

Gründungsfest der Burschenvereine Bergkirchen u. Feldgeding
Amperbote vom 13.01.1923

Bergkirchen. Das gemeinsame Gründungsfest der Kath. Burschenvereine Bergkirchen u. Feldgeding am letzten Sonntag nahm einen äußerst imposanten und erhebenden Verlauf. Das gilt sowohl für den vormittägigen Festgottesdienst, wie die nachmittägige Familienunterhaltung. Hochwürden Herr Pfarrer Thrainer und Hochwürden Herr Kooperator und Präses Pater Schöttl hielten begeisternde Ansprachen. Besonders herzlich wurde der Katholische Burschenverein Bruckberg bei Landshut, aus der Heimat unseres HH. Präses begrüßt und von Günding aus mit klingendem Spiel eingeholt. Alles in allem wird jedem Teilnehmer das diesjährige Gründungsfest noch lange unvergessen bleiben.

Sakristeibrand in Bergkirchen
Amperbote vom 09.06.1923

Vorgestern stand die Pfarrkirche Bergkirchen in größter Gefahr. Pfarrer Thrainer blieb nach dem Gottesdienst noch einige Zeit in der Kirche, als er mit einem Mal zu seinem Entsetzen Flammengeprassel hörte und zugleich dichter Rauch durch die geschlossene Sakristeitüre qualmte. Der Messgewänderkasten stand in Flammen. Ein Funke aus der Glutpfanne hatte sich auf die Messgewänder niedergelassen und sie entzündet. 3 Meßgewänder, darunter ein schwarzes in Silber gestickt und das zweitbeste weiße sind ganz verbrannt.. Neun andere schwer beschädigt; heutzutage, wo nach der neuesten Preisliste ein Messgewand in Volldamast, also in einfachster Ausstattung, 300.000 Mark kostet, immerhin ein empfindlicher Schaden. Und doch war das Glück noch unvergleichlich größer als das Unglück. Wäre der Brand nur eine Viertelstunde später entdeckt worden, dann wäre heute wohl die herrliche Pfarrkirche mit ihrer mannigfachen neuen Ausstattung ein Trümmerhaufen.

Wallfahrt nach Birkenstein
Amperbote vom 14.06.1923

Wallfahrt nach Birkenstein. Der Bergkirchner Chronist unseres Heimatblattes schreibt uns:
Ich will heute über ein nicht gerade gewöhnliches Ereignis berichten. Nämlich, dass sich die Marianische Jungfrauenkongregation Bergkirchen am Pfingstdientag eine Wallfahrt nach Birkenstein und gleich auch einen Aufstieg auf den Wendelstein geleistet hat.
5 Uhr morgens bestieg man bereits in München den Zug und um 8 Uhr vormittags war man schon in Fischbachau - mit Hangen und Bangen! In Miesbach hatte es nämlich bereits Fäden geregnet, in Schliersee Stricke und nun freuten wir uns auf die Seile, die uns ganz allgemein von weltlicher und klösterlicher Seite mit Bestimmtheit in Aussicht gestellt worden waren. Aber kaum hatten wir die prächtige Wallfahrtkapelle in Birkenstein, der in 2 ¼ Stunden genommen wurde, gestaltete sich immerlichter und klarer und fröhlicher. Im Gasthaus hoch oben erhielt die nunmehr "sehr hohe" Kongregation einen eigenen Speisesaal, wo die "Hamstersäcke" sich weit öffneten. Dann gings auf die Spitze Herrlich zeigten sich Sim- und Chiem-, Würm- und Ammersee und ungezählte Siedlungen bis nach Dachau und Bergkirchen, wo man den armen Leuten, die daheim geblieben waren, bei der Arbeit zusah. Im Süden aber hielt die Kongregation unzähliger Bergspitzen uns zu Ehren eine hochansehnliche Festversammlung. Um 4 Uhr erfolgte in 1 ¼ Stunden der Abstieg nach Bayrischzell und kurz vor 2 Uhr morgens der Einzug in Bergkirchen.

Bittgang nach Andechs
Amperbote vom 31.05.1933

Am Bittgang nach Kloster Andechs, der auch in diesem Jahr von unserer Pfarrei abgehalten wurde, nahmen 96 Wallfahrer teil, darunter auch wieder der 81jährige Austrägler Korbinian Trost von Feldgeding. Am vergangenen Dienstag, nachts 12 Uhr, wurden die Wallfahrer hinausgeleitet. HH. Koop. Kendler wanderte selbst zu Fuß diesen weiten Weg mit. Bei Grafrath wurde Halt gemacht und eine hl. Messe gelesen. Der feierliche Einzug in die schöne Wallfahrtskirche fand um 2 Uhr statt. Am Himmelfahrtstag wurde der Heimweg angetreten, wo nachmittags 2 Uhr der feierliche Einzug in Bergkirchen stattfand.
  Anmerkung Schertl:
Der "Heilthumschatz" in Andechs war über viele Jahrhunderte hinweg Ziel vieler Wallfahrer, auch aus dem Dachauer Land. Unter diesem Begriff wurden die vielen verschiedenen Reliquien zusammengefasst, die das Kloster beherbergte. Es handelte sich dabei um die Herren-Reliquien, die die Grafen von Andechs (darunter auch der hl.Rasso) von den Kreuzzügen und Wallfahrten aus dem Heiligen Land mitgebracht hatten. Darunter waren Kreuzpartikel, Teile der Dornenkrone Christi, ein Stück vom Tischtuch des Letzten Abendmahles und viele weitere Erinnerungsstücke an das Leben und Leiden Christi. Dazu kamen noch Blut- bzw. Gregoriushostien (Dreihostienmonstranz) sowie das Brautkleid und Brustkreuz der hl.Elisabeth und ein Kopfreliquiar der hl.Hedwig. Auch ein Stück aus dem Gewand des hl.Nikolaus und das Siegeskreuz Karls des Großen gehörten zum Heilthumschatz. Die Reliquien waren in einzelne Monstranzen aufbewahrt, die den Pilgern vom Fenster der heutigen Hedwigskapelle aus einzeln gezeigt wurden (Weisung der Heilthümer). Dazu wurden unterschiedliche Gebete und Litaneien gesprochen und Lieder gesungen, je nachdem, ob es sich um das Reliquiar eines Heiligen oder um eine Herrenreliquie handelte.

 

Beginn der Mission in Bergkirchen
Amperbote vom 26.10.1934

Die heilige Mission hat begonnen. Am vergangenen Samstag begann in unserer Pfarrei die Gnadenwoche der Hl. Mission mit dem Einzug der HH. Missionare. Voraus die Schuljugend, dann der Kriegerverein und die Jungfrauenkongregation mit Fahnen, wurden unter Glockengeläute die Missionare in das Gotteshaus geleitet, das prachtvoll geschmückt ist. Ein großes Transparent mahnt mit seiner Inschrift "Rette deine Seele" die Gnadenwoche eifrig zu nützen. Nach herzlicher Begrüßung durch den Hochwürden Herrn Pfarrer Thrainer übergab dieser die kirchliche Gewalt den Missionspatres. HH. Pater Heinrich munterte dann die Gläubigen auf, die Standeslehren und Predigten zu besuchen. Herr Lehrer Ritter verschönte mit dem Kirchenchor die Feier. Der Sonntag brachte vormittags Hochamt mit Predigt, nachmittags dann eine ergreifende Totenfeier mit Ansprache und Gräberbesuch, an der die Kriegervereine Bergkirchen, Feldgeding, Deutenhausen und Bachern sowie die Burschenvereine Bergkirchen, Feldgeding und der Freiwilligen Feuerwehren von Bergkirchen, Feldgeding je mit Fahnen teilnahmen. Schöne Lieder, gesungen vom Kirchenchor, sowie eine packende Ansprache des Missionspaters schufen der Gedächtnisfeier einen bleibenden Eindruck. Erwähnenswert ist auch der schöne Schmuck, den das Kriegerdenkmal zu dieser Feier erhalten hatte. Am Montag war Seelengottesdienst, nachmittags Standeslehre für die werktagsschulpflichtige Jugend mit Beichte. Am Spätnachmittag dann eine Predigt. Am Dienstagmorgen schritt die Schuljugend zahlreich zum Tisch des Herrn, nachdem sich der Missionar nochmals in einer Ansprache an sie gewandt hatte. Zu der Standeslehre der Frauen am Nachmittag war die Frauenwelt der Pfarrei in stattlicher Anzahl erschienen, die dann am Mittwochmorgen nochmals eine Predigt hörte und dann das Brot des Lebens empfing. Ebenso war die Teilnahme an der Standeslehre und Generalkommunion der ledigen Frauenwelt eine überaus große. Heute Donnerstag kommt die Reihe der Standeslehren an die Jungmännerwelt, deren Generalkommunion am folgenden Tag. Am Sonntagnachmittag klingt dann die Gnadenwoche mit der Schlusspredigt, der Missionskreuzweihe, päpstlichem Segen und dem Dankgesang des Tedeums aus.

 

Renovierung der Pfarrkirche 1937
Amperbote vom 19.9.1937


"Die Pfarrkirche Bergkirchen kann 1937 auf ihr zweihundertjähriges Bestehen zurückblicken. Vor der 200-Jahrfeier am Sonntag, 12. September, war die Kirche gründlich renoviert worden. Altäre und Figuren erhielten neuen Glanz, und der Hochaltar eine Marienstatue, die ein überdimensionales Gemälde einer Szene mit Johannes dem Täufer ersetzte und durch Bischof Schauer von München geweiht wurde. Der Bischof schilderte in seiner Ansprache die Schicksale der alten Kirche, die in den Jahren 1731 bis 1737 von dem bekannten Baumeister Johann Michael Fischer gebaut worden war".
...mehr zur Renovierung...

 

Glockenweihe 1949
Gedicht zur
Weihe der Skt. Sebastian-Kriegergedächtnisglocke
Vorgetragen von Kathie Schwarz anlässlich der Glockenweihe am 03. September 1949

 

Gott grüße Euch alle in heiliger Stätt.
Die ihr gekommen seid heut zum heiligen Werk.
Zur Weihe der Glocke, die tragen nun soll
Skt. Sebastians Namen des heiligen Kriegers.
Die läuten nun soll für kommende Tag
Und künden euch will der Helden Gedenken,
die fern der Heimat fanden ihr Grab.

Wie düsterer Traum sind verschwunden die Tage.
Die Jahre des Schreckens, der Kriegsnot, des Tods.
Geblieben doch sind uns Erinnerung der Plage,
geblieben im Herzen die Wunden – die Not.
Denn nimmer vergessen wir können die Lieben,
die Väter, die Söhne, die Brüder – ohn Zahl,
die für uns im Felde vorm Feind sind geblieben,
gestorben in Not und in Elend und ohne Grab.


Und sollten wir jemals vergessen die Opfer,
die sie für uns brachten mit Blut und mit Leben
dann ruf es hinein, du Sebastianglocke,
in Haus und in Hof, dass die Steine erbeben,
und jage den Ungeist des Undanks hinaus.

  Und ruf in die Herzen und mahne sie laut,
dass sie sich besinnen auf Dank und auf Pflicht,
um einst zu bestehen dem göttlich Gericht.
Und künd es der Heimat mit heiligem Recht,
geschrieben mit Herzblut, besiegelt im Tod.
Das Recht auf Gebet und auf Opfer für uns
dass wir dort bestehen vor unserem Gott.

Und sollte die Menschheit sich nochmals vergessen,
und nochmals vom Ungeist des Hasses besessen,
aufs Neu wieder schänden durch grausamen Krieg,
aufs Neu wieder brechen des Friedens Glück,
dann ruf es hinaus in des Weltalls Rund
und tu es allen ringsum kund:
Gott strafe die Frevler und ihr Geschlecht,
dass nimmer bestehe der Kriegsgeist zurecht.

So steig denn hinauf du Sebastiansglock
Und sei der Gemeinde, der Pfarrei zum Trost,
ein Künder des Friedens, des Glückes Bot.
Neu wieder blüh in gesegneter Heimat,
der Glaube, die Liebe, des Friedens Kleinod.

Pfarrer Albert ist ein rühriger Initiator
Bergkirchen, Feldgeding, Deutenhausen, Bachern und Breitenau ehren ihren Pfarrherren
Dachauer Nachrichten vom 11.07.1962

Bergkirchen - Das 40jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Albert führte am Sonntag alle Pfarrangehörigen und viele Freunde des Jubilars in Bergkirchen zu einer gemeinsamen Feier zusammen. Mit Dekan Stadtpfarrer Jäger, Stadtpfarrer Lehner, Geistlichen Rat Kranz, Kämmerer Eicher und Pfarrer Müller waren die Bürgermeister Schwarz von Bergkirchen, Gradl aus Feldgeding, Burghart von Unterbachern und stellvertretender Bürgermeister Krotzer sowie Dr. Pöhlmann, Dr. Welsch. Stadtrat und Kulturreferent Josef Burghart gekommen. Auch die Vertreter der Kirchenverwaltungen von Bergkirchen, Feldgeding, Deutenhausen, Oberbachern und Breitenau, sowie der Kirchenchor, die Lehrkräfte und viele Gemeindeangehörige nahmen an diesem Fest teil.
Schon in der Frühe versammelten sich die Vereine und die Jugend vor dem Pfarrhaus - die Buben begrüßten den Jubilar mit Versen. Dann folgte der festliche Zug zur Kirche. Das feierliche Hochamt zelebrierte der Jubilar selbst, die Festpredigt hielt Stadtpfarrer Lehner aus München. Der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Ritter umrahmte mit seinem Gesang den Festgottesdienst.
Die weltliche Feier fand am Nachmittag in der Gastwirtschaft Groß statt. Die Mädchen eröffneten mit Prologen die Festveranstaltung. Stellvertretender Bürgermeister Michael Krotzer begrüßte im Namen der Gemeinden Bergkirchen, Eisolzried und Feldgeding, sowie der Kirchenverwaltungen und der Pfarrgemeinde, der Elternschaft und des Schulverbandes den Jubilar. Krotzer überbrachte zugleich die Glück- und Segenswünsche der Pfarrgemeinde. Er gab dann umfassenden Rückblick über das Wirken des Jubilars in Bergkirchen. Am 1. Januar 1950 übernahm er aus Hörlkofen, Landkreis Erding, kommend, die verwaiste Pfarrei, als Nachfolger von Pfarrer Oberlinner. "Was Sie in diesen zwölfeinhalb Jahren als Pfarrherr in Bergkirchen geschaffen und geleistet haben, verdient es", so meinte Krotzer, "an Ihrem Ehrentag kurz in Erinnerung gebracht zu werden."
Trotz der Fülle an seelsorgerischer Arbeit hatte der Jubilar auch stets großes Mühen mit den baulichen Maßnahmen der Kirchen in der Hauptkirche und den Filialen. Sie sind zum baulichen Erneurer der Kirchen und Friedhofe und zum treusorgenden Vater der Pfarrgemeinde geworden", betonte Krotzer, "darüber hinaus nahmen Sie aber auch stets regen Anteil an allen gemeindlichen Problemen. So verdankt Ihnen die Gemeinde Bergkirchen die zentrale Wasserversorgung, die auf Ihr Betreiben vor acht Jahren verwirklicht wurde." Auch der dringend notwendig gewordene Schulhausneubau wurde durch die Initiative des Jubilars in Angriff genommen, nachdem er auf den Tauschweg den erforderlichen Baugrund zur Verfügung stellte. "Für alle diese Verdienste werden die Gemeinde und sämtliche Pfarrangehörigen immer ihrem Pfarrherrn dankbar sein", sagte Michael Krotzer und übergab dann Geschenke der Gemeinde- und Pfarrangehörigen, die vor allem dafür gedacht waren, dass es der Jubilar auch in seinem Pfarrhof angenehm und bequem haben sollte. Glückwünsche überbrachte Dekan Stadtpfarrer Jäger für den Katholischen Männerverein und Josef Burghart als Kulturreferent der Stadt Dachau. Jugenderinnerungen frischte Pfarrer Müller auf. Sichtlich gerührt dankte Pfarrer Albert für all die Liebe und Wertschätzung, die ihm in so herzlicher Weise entgegengebracht wurde. 15 Jahre als Seelsorger gewirkt

Die Pfarrangehörigen von Bergkirchen nehmen Abschied von Pfarrer Albert
Dachauer Nachrichten vom 13.10.1964

Bergkirchen - Nach 15jährigem seelsorgerischem Wirken in der Pfarrgemeinde Bergkirchen nahm Herr Pfarrer Georg Albert am vergangenen Samstag Abschied. Es war ein regnerischer Herbsttag. Trotz des schlechten Wetters fanden sich die Pfarrkinder aus den vier Filialen beim Wirt in Bergkirchen ein. Der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer i. R. Ritter stimmte das Lied "Gott grüße dich" an. Danach richtete Bürgermeister Schwarz vor dem vollbesetzten Saal Begrüßungsworte an Pfarrer Georg Albert, die hohe Geistlichkeit, die Lehrerschaft und die Bürger der Pfarrgemeinde und würdigte die großen Verdienste des scheidenden Pfarrers. Er hob besonders seine große Einsatzfreudigkeit und unermüdliche Tatkraft bei der Renovierung der Kirche und bei dem Ausbau des Glockenturmes sowie bei der Erweiterung des Friedhofes in Bergkirchen hervor. Er betonte, dass seine Sorge der Renovierung dem Ausbau und der Erweiterung der Filialkirchen von Oberbachern, Deutenhausen und Feldgeding ebenso galt. Der Bürgermeister bezeichnete den Pfarrer als einen modernen Priester des Fortschritts. Weit über das kirchliche Anliegen hinaus ging seine Umsicht. Mit großer Tatkraft half er der Gemeinde Bergkirchen beim Ausbau der Schule, des Pausehofes, ja sogar beim Neubau der Strassen. Der Bürgermeister beendete seine Ansprache mit den besten Wünschen für die weitere Zukunft des in den Ruhestand tretenden Seelsorgers. Äls äußeres Zeichen des Dankes wurde Pfarrer Albert von den Kirchenverwaltungen und den Gemeinden ein Fernsehgerät und ein Schmuckbild der Pfarrkirche Bergkirchen als Geschenk zur Erinnerung an seine 15jährige Tätigkeit überreicht.
Der Kirchenchor der Pfarrgemeinde und der Katholische Sportverein von Feldgeding ehrten ebenfalls ihren Pfarrer mit Geschenken. Der Landrat konnte wegen der 75-Jahr-Feier des BRK Dachau nicht erscheinen, brachte aber in einem herzlich gefallenen Schreiben sein Bedauern über das Fernbleiben zum Ausdruck und schrieb unter anderem: "Ich bedaure dies um so mehr, als ich Herrn Pfarrer Albert als einen der Kreispolitik sehr aufgeschlossen gegenüberstehenden Mann kennengelernt habe." Mit herzlichen Worten dankte auch Dekan Jäger dem scheidenden Pfarrer für seine seelsorgerische Tätigkeit in Bergkirchen und gab besonders seiner Freude über die Verbundenheit der Pfarrkinder mit ihrem Seelsorger Ausdruck, die durch das so zahlreiche Erscheinen von jung und alt bekundet wurde. Aus der Nachbarpfarrei Mitterndorf war Pfarrer Ludwig Eicher zugegen, der durch seine humorvolle Art im Vortragen der Feier einen recht heiteren Akzent verlieh.
Anschließend dankte der scheidende Seelsorger von Bergkirchen allen für diese schöne Pfarr-Familienfeier. Voller Rührung sagte er, dass er nur wegen seines schlechten Gesundheitszustandes von Bergkirchen scheiden müsse. Der Inhalt seiner Ausführungen war ein Über- und Rückblick auf sein priesterliches Wirken der letzten 15 Jahre in Bergkirchen. Er richtete Dankesworte an die Lehrerschaft für die schöne Abschiedsfeier am Vortag in der Schule und dankte dem Kirchenchor sowie allen, die zu dieser Abschiedsfeier erschienen waren, mit einem herzlichen ,,Vergelt's Gott". Zum Schluss des gemeinschaftlichen Beisammenseins stellte sich Pfarrer Eggendinger vor, der die Pfarrgemeinde Bergkirchen als neuer Seelsorger betreuen wird.
Die eindrucksvolle Abschiedsfeier wurde von klassischen Chören und heiteren Liedern durch den Kirchenchor umrahmt. Die gesanglichen Darbietungen zeigten großes Können und fanden viel Beifall. Auch die Schüler des 5./6. Schülerjahrganges trugen mit Gedichten und Liedern unter Leitung von Hauptlehrer Richard Seeberger zu der Abschiedsfeier des Pfarrers Albert bei. Der Abend des Abschieds von Pfarrer Albert beim Wirt in Bergkirchen war für alle Anwesenden ein wahres Erlebnis.

Ein großer Tag nicht nur für Gottfried Doll
2500 Teilnehmer gestern bei Primizgottesdienst in Feldgeding
Dachauer Nachrichten vom 01.07.1998

Feldgeding/Bergkirchen - Es war nicht nur ein großer Tag für den Neupriester Gottfried Doll, als er gestern vor knapp 2500 Menschen den Primizgottesdienst halten durfte. Es war auch ein großer Tag für die Bevölkerung von Feldgeding und Bergkirchen, dass ein junger Mann aus ihren Reihen zum Priester geweiht worden ist. Dieser feierliche Feldgottesdienst auf einer Wiese in Feldgeding wurde musikalisch begleitet von einem aus 85 Sängerinnen und Sängern bestehenden, gewaltigen "Kirchenchor", geleitet von Josef Bortenschlager. Die Langenpettenbacher Blasmusik spielte gekonnt Kirchenlieder, und alle Fahnenabordnungen das Bergkirchner Pfarrverbandes standen links und rechts der Altares und der Chorbühne Spalier.
Die Verantwortlichen hatten sich mit dieser Feier sehr viel Arbeit gemacht, so war auf einem meterhohen Podest eine große Holzschale um den Altar gebaut. Was nicht mitspielte, war das Wetter. Auf dem Ort Feldgeding liegt so etwas wie ein "Wetterfluch", denn so weit die Leute dort zurückdenken können - immer wenn in Feldgeding ein großes Fest gefeiert wird, regnet es. Pfarrer Gottfried Doll wurde während der Messe vom Bergkirchner Pfarrer Egid Schierer, dem ehemaligen Bergkirchner Pfarrer, Josef Eggendinger, den Pfarrern Heinrich Hochkirch, Gabriel Kreuzer, Karl Namberger, Wolfgang Borm hielt die Primizpredigt - sowie Dekan Martin Probst und Dekan Wolfgang Bischof unterstützt. Der junge Pfarrer wurde mit seinen Eltern - sie hatten vor Freude nasse Augen - den Geschwistern und Verwandten vom Elternhaus abgeholt. Voran die Blasmusik Langenpettenpach, es folgten die Fahnenabordnungen, die Bergkirchner Ministranten, Leute der Kirche, der Kirchenverwaltung und viele mehr. Auch Bergkirchens Bürgermeister Hubert Huber mit Amtskette und seine Gattin Luise gaben dem Neupfarrer die Ehre. Nach der Messe zog man mit einem Kirchenzug zur neuen "Eberlhalle" nach Bergkirchen, wo für 850 geladene Gäste gedeckt war. Den Abschluss feierte man dann in Form eines Vespergottesdienstes in der Bergkirchner Michael-Fischer-Kirche St. Johann Baptist. Die Bevölkerung aus Feldgeding und dem Pfarrverband Bergkirchen hatte ihrem Pfarrer Gottfried Doll nicht nur ein Priestergewand gestickt nach den Entwürfen von Gottfried Doll, sondern auch den ganzen Primiztag samt Primizmahl über Spenden gestiftet. Dies allein zeigt, wie stolz sie auf den Sohn aus ihrer Mitte sind.

Pfarrer Josef Eggendinger
Feierliche Primiz in Langenpettenbach Josef Eggendingers erstes Messopfer
Große Beteiligung der ganzen Umgebung

Langenpettenbach-Zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte in der Gemeinde ein Neupriester Primiz feiern. Dieses Mal hielt der am Peter-und-Paul-Tag in Freising zum Priester geweihte Schmiedemeisterssohn Josef Eggendinger sein erstes heiliges Meßopfer. Der auf der Wiese unterhalb der Schule von der ersten Primiz her noch stehende Altar wurde mit frischem Grün und Blumen geschmückt. Böllerschüsse kündeten den Abmarsch des langen Kirchenzuges vom elterlichen Haus. Voran gingen weißgekleidete Mädchen. Ihnen folgten die Vereine der Pfarrei und der Nachbarorte mit ihren Fahnen. Die Kapelle Langenecker, Langenpettenbach, in heimischer Tracht geleitete den Zug, an dessen Ende der Neupriester schritt, begleitet von der Geistlichkeit und drei Primizbräutchen. Die Eltern, Geschwister und Verwandten folgten ihm.
Beim Altar hatten sich außergewöhnlich viele Gläubige aus dem Ort und dem weiten Umkreis eingefunden. Domkurat Sepp Zimmerl aus St. Pölten, ein Kriegskamerad Eggendingers, der auch die schweren Jahre der Kriegsgefangenschaft in Leningrad mit ihm teilte, hielt die Festpredigt. Er wies auf die hohe Aufgabe des Priesters hin, Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein und sprach von dem Mut, der heute dazu gehöre, diesen Beruf zu ergreifen. Er dankte den Eltern für alle Opfer und Mühen, die sie auf sich nahmen, um dem Sohn diesen Weg zu ermöglichen. Darüber hinaus dankte er allen, die mitgeholfen hatten, diesen Tag festlich zu gestalten.
Dann schritt Eggendinger zum Altar, um sein erstes Meßopfer darzubringen. Unter Leitung von Musiklehrer Otto Mahl, München, brachte der Langenpettenbacher Kirchenchor und die Musikkapelle von hier die Primizmesse von Mitterer in Es-Dur zum Vortrag. Pfarrer Huber war Patrinus, der Neupriester Ludwig Hachinger aus Eisenhofen und cand. theol. Wackerl aus Stumpfenbach leisteten Levitendienste. Dekan Beyer wohnte mit den Pfarrherren der Nachbarpfarreien der Primiz bei. Nach dem Segen des Primizianten und des Neupriesters Hachinger wurden die Erinnerungsbänder aus der Hand des jungen Geistlichen an die Fahnen geheftet.
Schülerinnen und Schüler trugen eingangs und zum Abschluss Gedichte vor. Das Tedeum beendete die Feier auf der Festwiese. Anschließend bewegte sich der Zug zum Kriegerdenkmal, wo ein Kranz niedergelegt und im Gebet der Gefallenen gedacht wurde. Die Kapelle intonierte das Lied vom guten Kameraden. Im Lauf des Tages besuchten viele das Elternhaus und erst gegen Abend dachten die zahlreichen Teilnehmer, man schätzte an die 4000, an den Heimweg.

Dachauer Nachrichten vom 07.07.1954

Bergkirchen hat einen neuen Pfarrer
Der neue Seelsorger heißt Josef Eggendinger - In Langenpettenbach gebürtig
Dachauer Nachrichten vom 13.10.1964

Ein großer Tag der Gemeinde von Bergkirchen - Die Pfarrgemeinde Bergkirchen hat einen neuen Seelsorger. Am vergangenen Samstag wurde der bisherige Kaplan von München-Herz-Jesu, Josef Eggendinger, in seiner neuen Pfarrei Bergkirchen von der Bevölkerung herzlich empfangen. Er tritt damit an die Stelle von Pfarrer Georg Albert, der aus Alters- und Gesundheitsgründen seine Seelsorgeaufgaben in jüngere Hände übergab.
Ein kalter Wind fegte am Samstag um das auf der Anhöhe liegende Gotteshaus von Bergkirchen. Drohend hingen Wolken am Himmel. Vorsichtshalber hatten viele Gläubige, die vor Pfarrhof und Kirche geduldig auf die Ankunft des neuen Pfarrers warteten, Schirme und Regenmäntel mitgebracht. Vor dem Eingang zum Pfarrhof, der mit Tannengrün geschmückt war, gruppierten sich Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Bergkirchen, Feldgeding und Deutenhausen sowie der Burschenvereine von Bergkirchen und Feldgeding. Auch die Veteranenvereine von Bachern und Bergkirchen waren durch Fahnenabordnungen vertreten. Ferner säumten den weiten Platz vor dem Pfarrhof viele Schulkinder und die gesamte Lehrerschaft mit Schulleiter Seeberger an der Spitze. Als es vom Turm der Kirche 15 Uhr schlug, rollte ein blumengeschmückter Wagen mit Josef Eggendinger am Pfarrhof vor. Mit ihm kamen auch die Bürgermeister Schwarz (Bergkirchen) und Gradl (Feldgeding).
Während die Glocken mit ehernem Klang das freudige Ereignis der Bergkirchner "Wir haben einen neuen Pfarrer" in die umliegenden Ortschaften hinausriefen, begrüßte Pfarrer Albert seinen Nachfolger, zwei Schulkinder sagten ein Gedicht auf, um dann anschließend im Chor unter der Stabführung von Hauptlehrer Seeberger kirchliche Lieder anzustimmen. Im Namen der Gemeinde hieß Bürgermeister Schwarz Pfarrer Eggendinger willkommen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass man in einer priesterarmen Zeit doch wieder einen Geistlichen für Bergkirchen gefunden habe. Schwarz kündigte die Bereitschaft des Gemeinderates an, mit Eggendinger zum Wohle aller Bürger gut zusammenzuarbeiten. Nach der Ansprache des Bürgermeisters formierten sich die Fahnenabordnungen zu einem langen Zug, der den neuen Geistlichen Bergkirchens in das Gotteshaus geleitete.
Als Eggendinger zusammen mit Pfarrer Albert die Kirche betrat, brausten ihm feierliche Orgelklänge entgegen. Mit bewegter Stimme stellte dann Pfarrer Albert den Gläubigen den neuen Seelsorger vor. Die Fahnen vor dem Altar boten ein farbenfrohes, festliches Bild. "Wir haben einen neuen Pfarrer", rief er den Gläubigen freudig entgegen. Tief beeindruckt von all den guten Wünschen und der großen Anteilnahme der Bevölkerung an seiner Ernennung zum Pfarrer dankte Eggendinger für den Empfang. Er versicherte, er wolle ein guter Seelsorger, ein guter Bürger und auch ein guter Nachbar den Bergkirchnern sein.
Pfarrer Eggendinger ist ein Sohn des Dachauer Landes. Er wurde in Langenpettenbach geboren. Vor sechs Jahren empfing er die Priesterweihe. Vorübergehend wirkte er als Kaplan in St. Jakob in Dachau. Bevor ihn Kardinal Döpfner zum neuen Pfarrer von Bergkirchen bestellte, war er Kaplan in München, Herz-Jesu.

Bergkirchen - Am Christkönigsfest übernahm Pfarrer Joseph Eggendinger feierlich die Pfarrei in Bergkirchen. Für alle Pfarrangehörigen, einschließlich der vier Filialen war dieser Sonntag eine besondere Freude. Schon lange vor Beginn der Feierlichkeiten strömten die Gläubigen zu ihrer Pfarrkirche, die auf der Anhöhe von Bergkirchen sich erhebt und weithin im Dachauer Land zu sehen ist. Im Pfarrhaus, das z. Z. umgebaut wird, versammelte sich die hohe Geistlichkeit mit dem neuen Pfarrer Eggendinger. Vor der Pfarrei gruppierten sich neben den Kirchenfahnen, die Fahnen aller Feuerwehren der Umgebung, die Fahnen der Kirchenvereine und der Burschen von Feldgeding; dabei ist besonders hervorzuheben die Fahnenabordnung der Pfarrei Herz Jesu aus München-Neuhausen, wo Pfarrer Eggendinger zuletzt als Kaplan wirkte. Als die hohe Geistlichkeit aus dem Pfarrhaus trat, bildeten die Fahnenträger Spalier und formierten sich anschließend, mit dem Kreuz an der Spitze, zum festlichen Zug zur Kirche. Hinter den Fahnen gingen die Ministranten mit Kerzen und kirchlichen Insignien. Von der Geistlichkeit waren vertreten: Prälat Niggl, Stadtpfarrer der Pfarrei Herz Jesu München-Neuhausen, Studienprofessor Thanbichler und Dekan Jäger. Der Geistlichkeit folgten die Bürgermeister Schwarz und Gradl mit den Mitgliedern der Kirchenverwaltungen.
Unter Glockengeläut bewegte sich der festliche Zug zu dem geschlossenen Portal der Kirche. Zu beiden Seiten des Kirchenportals stellten sich die Fahnenträger auf. Hier wies Dekan Jäger auf die Bedeutung der Feier hin und verlas das Erzbischöfliche Ernennungsdekret. Einen Höhepunkt vor der Kirche bildeten das Uberreichen des Kirchenschlüssels durch Dekan Jäger an Pfarrer Eggendinger und der danach folgende Handschlag der Mitglieder der Kirchenverwaltungen mit dem neuen Seelsorger und dem Dekan. Es war für alle ein erhebender Moment, als das Kirchenportal geöffnet wurde. In der festlich geschmückten Kirche erhoben sich die Pfarrangehörigen und unter feierlichen Orgelklängen schritt der Festzug in die Kirche zum Hochaltar. Die Fahnenträger nahmen am Hochaltar und an beiden Seitenaltären mit den zahlreichen Fahnen Aufstellung. Auf der Epistelseite wohnten Prälat Niggl und Studienprofessor Thanbichler, auf der Evangelistennseite die 70jährige Mutter von Pfarrer Eggendinger den Feierlichkeiten bei. Vor dem Hochaltar überreichte nach dem Lied "Veni sancte spiritus" Dekan Jäger dem neuen Pfarrer weitere Kirchenschlüssel und kirchliche Insignien. Der Dekan führte darauf den Pfarrer durch die Kirche zum Beichtstuhl und Taufstein, wo der neue Seelsorger der Gemeinde das Taufgelübde vorsprach.
Nach einer Ansprache des Dekans zelebrierte Pfarrer Eggendinger das Hochamt mit "Te Deum" und Eucharistischem Segen. Der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer a. D. Ritter sang die Messe in Es-Dur von Filke. Im Anschluss an die Feierlichkeiten und den Gottesdienst in der Kirche fanden sich die Gläubigen mit ihrem neuen Seelsorger und der hohen Geistlichkeit am Friedhof ein, wo sie der Verstorbenen in einem gemeinsamen Gebet gedachten. Danach wurde Pfarrer Eggendinger feierlich zum Pfarrhaus geleitet. Der Lebensweg Pfarrer Joseph Eggendinger erfreut sich großer Beliebtheit durch sein bescheidenes Wesen und ist im Landkreis Dachau vielen bekannt.
Über sein Lebensbild kann folgendes gesagt werden: Er stammt aus einer kinderreichen Familie und hat drei Brüder. Sein Geburtstag ist der 29. 9.1923, der Geburtsort Langenpettenbach bei Markt Indersdorf. Von der Volksschule ging er nach Scheyern in die Klosterschule bis 1939 und dann nach Freising in das Knabenseminar bis 1942. Im selben Jahr wurde er zur Wehrmacht eingezogen und stand als Nachrichtensoldat bei der Artillerie im Einsatz an der Ostfront bei Wiasma. Bei Kriegsende befand er sich in Ostpreußen und geriet im April 1945 in russische Gefangenschaft. Seine Kriegsgefangenschaft in Leningrad dauerte zwei Jahre. 1947 kehrte er in die Heimat zurück. Hier konnte er 1949 das Abitur nachholen und das Theologie-Studium am Priesterseminar in Freising beginnen. Am 29.06.54 wurde er von Kardinal Faulhaber in Freising zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Langenpettenbach am 4.7. 54, an der auch sein inzwischen verstorbener Vater noch teilnehmen konnte. Mit Pfarrer Eggendinger ist seit über 80 Jahren wieder ein gebürtiger Langenpettenbacher Priester geworden. Nach der Primiz wirkte er als Kaplan in Baumburg bei Trostberg bis 1956. Von hier führte ihn der Weg zurück nach Dachau, wo er von 1956 - 59 Kaplan war. Am 1.8. 59 wurde er nach München-Neuhausen in die Pfarrei Herz Jesu berufen und war dort bis zum 1.10.64 als Kaplan seelsorgerisch tätig. Seine Sehnsucht, sein Wunsch, als Seelsorger wieder aufs Land zu kommen, erfüllte sich, als er am 1.10. 64 zum Pfarrer von Bergkirchen ernannt wurde und am 25.10. 64 feierlich in die Pfarrei in Bergkirchen eingeführt wurde.

Pfarrer Josef Eggendinger gestorben
29 Jahre lang Seelsorger im Pfarrverband Bergkirchen
Dachauer Nachrichten vom 29.11.2007

Tiefe Trauer um Josef Eggendinger. Der Geistliche Rat starb am vergangenen Dienstag im Alter von 84 Jahren. 29 Jahre lang (1964 - 1993) war er Pfarrer in Bergkirchen, wo er den Pfarrverband mitaufgebaut hatte. Eggendinger wuchs in Langenpettenbach auf. Nach dem Krieg begann er ein Theologiestudium in Freising. Seine erste Stelle führte in als Seelsorger nach Baumburg bei Traunstein. Hier, wie auch später in St. Jakob in Dachau sowie in der Pfarrei Herz Jesu in München, wirkte er als Kaplan. Eggendinger, dessen Elternhaus in Stangenried steht, "war eine väterliche Figur und sehr engagiert", erinnert sich der Pfarrer von St. Jakob, Wolfgang Borm. Eggendinger und auch seine Haushälterin Anna Dobmann seinen bei Groß und Klein sehr beliebt gewesen, so Borm weiter. Er hat seinen Beruf immer als Berufung gesehen, und die Seelsorge und der Gottesdienst waren sein größtes Anliegen, hieß es im Bergkirchner Gemeindeblatt. In seiner Zeit in Bergkirchen wurden mehrere Bauvorhaben abgewickelt. Acht der neun Kirchen des Pfarrverbandes wurden renoviert. In Bergkirchen selbst kam es 1977 zur Instandsetzung des Turms. 1974 wurde der Pfarrkindergarten gebaut und 4 Jahre später das Pfarrheim errichtet. "Auch als er in den Ruhestand gegangen war, hat er viel geholfen", so Borm. "Im Krankenhaus war er oft bereit, die Krankensalbung zu erteilen". Seine letzten Jahre verbrachte er im Benefiziatenhaus von St. Jakob in Dachau. Die Trauerfeier findet am morgigen Freitag, um 10.00 Uhr, in der Kirche St. Michael in Langenpettenbach statt. Die Beerdigung auf dem örtlichen Kirchenfriedhof schließt sich an.

100. Geburtstag von Pfarrer Eggendinger 111)
Pfarrer Eggendinger bleibt als väterliche Figur in Erinnnerung
Heute wäre der 100. Geburtstag des langjährigen, beliebten, Seelsorgers der Pfarrei Bergkirchen
Dachauer Nachrichten vom 29.9.2023

Bergkirchen - Er ist nicht vergessen: Pfarrer Eggendinger. Am heutigen 29 September wäre der langjährige Pfarrer der Pfarrei Bergkirchen 100 Jahre alt gewonden Eine ganze Generation in seiner Pfarrei hat er von der Taufe an durch das Leben begleitet und war aus der Pfarrei nicht wegzudenken, bis er am 31 August 1993 im Alter von 70 Jahren, offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde. Josef Bortenschlager als damaliger Vorsitzender des Pfarrverbandsrates fand dabei die richtigen Worte. "Trotz der vielen Aufgaben waren Sie auch noch in wirklicher Seelsorger, der bei der Betreuung seiner Schafe unermüdlich am Werken war und so einen lebendigen Pfarrverband hinterlässt, in dem viele Menschen in irgendeiner Form tätig sind.
Eggendinger war ein Geistlicher, der viel bewegte. Unzählige Renovierungen der Filialkirchen und vor allem der Pfarrkirche hat er angestoßen. Besonders stolz war er auf den Bau des kirchlichen Kindergartens 1974 und des Pfarrheims 1979. Gleichzeitig vergrößerte sich sein Wirkungsbereich im Laufe der Zeit aufgrund der Priesternot immer mehr.
Sein Leben lang hatte es Pfarrer Josef Eggendinger nicht leicht. Er wurde am 29. September 1923 in einer kinderreichen Familie in Langenpettenbach geboren. Von der Volksschule ging er nach Scheyern in die Klosterschule bis 1939 und dann nach Freising in das Knabenseminar bis 1942. Im selben Jahr wurde er zur Wehrmacht eingezogen und stand als Nachrichtensoldat bei der Artillerie im Einsatz an der Ostfront bei Wiasma.

Zwei Jahre lang in Gefangenschaft

Bei Kriegsende befand er sich in Ostpreußen und geriet im April 1945 in russische Gefangenschaft. Seine Kriegsgefangenschaft in Leningrad dauerte zwei Jahre. Mit einer Notlüge konnten er und ein Freund sich aus der russischen Gefangenschaft befreien. Sie behaupteten einfach, Österreicher zu sein, nachdem 1947 Kriegsgefangene aus dem Nachbarland entlassen worden waren. Die Russen wussten halt nicht, wo langenpettenbach liegt. 1949 konnte er das Abitur nachholen und das Theologie-Studium am Priesterseminar in Freising beginnen. Am 29. Juni 1954 wurde er von Kardinal Faulhaber in Frei-sing zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Langenpettenbach am 4. Juli 1954 im Beisein seiner stolzen Eltern.

1964 zum Pfarrer von Bergkirchen ernannt

Nach der Primiz wirkte er zunächst als Kaplan in Baumburg bei Trostberg bis 1956. Von hier führte ihn der Weg zurück nach Dachau, wo er von 1956 bis 1959 Kaplan war. 1959 wurde er nach München-Neuhausen in die Pfarrei Herz Jesu berufen und war dort bis 1964 als Kaplan seelsorgerisch tätig Die Sehnsucht und der Wunsch, als Seelsorger wieder aufs Land zu6 kommen, erfüllten sich, als er am 1. Oktober 1964 zum Pfarrer von Bergkirchen ernannt wurde und bald darauf feierlich durch Dekan Jäger in die Pfarrei eingeführt wurde. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand hat Josef Eggendinger noch lange Jahre als Krankenhausgeistlicher gewirkt und als Ruhestandgeistlicher häufig ausgeholfen. Im Juli 2004 konnte er in St. Jakob in Dachau im Beisein von Stadtpfarrer Wolfgang Borm sein goldenes Priesterjubilä- um feiern. Wolfgang Borm hatte bei ihm in den 80er Jahren als Pastoralreferent im Pfarrverband Bergkirchen gewirkt.

Josef Eggendinger war sehr beliebt

Am 27. November 2007 ist Pfarrer Josef Eggendinger im Alter von 84 Jahren gestorben. Josef Eggendinger war eine väterliche Figur und sehr engagiert", erinnerte sich damals Wolfgang Borm. Eggendinger und auch seine Haushälterin Anna Dobmann sind bei Groß und Klein sehr beliebt gewesen", so Borm weiter. Er hat seinen Beruf immer als Berufung gesehen. und die Seelsorge und der Gottesdienst waren größtes Anliegen." sein Genauso dürften ihn die Bergkirchner in Erinnerung behalten", sagt Heimatforscher Hubert Eberl.
Ingrid Koch,
Dachauer Nachrichten vom 29.9.2023

 

Trauer um Pfarrer Albert im 70. Lebensjahr einem Herzinfarkt erlegen
Dachauer Nachrichten vom 09.05.1966

Bergkirchen - Trauer in Bergkirchen. Am vergangenen Wochenende erlag Pfarrer Georg Albert in seinem Ruhesitz in Fürstenfeldbruck einem Herzinfarkt. In den Jahren von 1949 bis 1964 war er Pfarrer von Bergkirchen. Vor eineinhalb Jahren verließ Pfarrer Albert - ein geborener Münchner - Bergkirchen. Die Gläubigen sahen ihn sehr ungern gehen, denn während seiner 15jährigen priesterlichen Tätigkeit hatte er viel zum Wohle der Gemeinde beigetragen. Unter seiner Regie wurden die Filialkirchen von Feldgeding, Deutenhausen und Oberbachern renoviert. Er setzte sich unter anderem auch für die Abgabe von Pfarrpfründen zum Bau eines Schulhauses in Bergkirchen ein. Landrat Dr. Pestenhofer nannte ihn deshalb einmal einen "der Kreispolitik sehr aufgeschlossenen Mann". Die Schulkinder und die Jugend hatte Pfarrer Albert 15 Jahre lang einen väterlichen Freund. Das zeigte sich beim Abschied im Oktober 1964, als ihm die gesamte Pfarrgemeinde einen Ehrenabend arrangierte. Die Kinder bastelten sogar ein Modell der Kirche und überreichten es. Pfarrer Albert dankte gerührt. - Voller Schaffenskraft hatte er 1949 die Pfarrei übernommen, als kranker Mann verließ er den Ort seines Wirkens. Mehrere Operationen und ein Leberleiden hatten seinen Körper schwer angeschlagen.

"Lischwitzer" feiern Wiedersehen
In Bergkirchen werden Erinnerungen wach - Über 600 gute Freunde
Dachauer Nachrichten vom 19.09.1968

Bergkirchen - Mehr als 600 einstige Bürger von Leobschütz, einer Stadt von 1800 Einwohnern in Oberschlesien, trafen sich dieser Tage in Bergkirchen. Viele von ihnen sahen sich nach Jahren wieder zum ersten Male. Es war am 24. Juni 1949, als Leobschützer Heimatvertriebene in Bergkirchen ein Kreuz als Mahnmal für die Gefallenen und Verstorbenen ihrer verlorenen Heimat errichteten.

Um das Kreuz versammelten sich nun die in fast allen Teilen der Bundesrepublik lebenden Leobschützer. Nach langer Zeit trafen sich gute Bekannte wieder, es gab ein großes Hallo. Am Vorabend der Wiedersehensfeiern fanden sich die Gäste zu einem Lichtbildervortrag von Hans Muschik aus Regensburg im Gasthaus Groß zusammen. Anderntags fand in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt. Einer der letzten Leobschützer Priester, Vikar Josef Müller (jetzt in Dorsten), hielt eine ergreifende Predigt. Die deutsche Messe von Franz Schubert umrahmte die kirchliche Feier. Die anschließende Gedenkrede vor dem "Leobschützer-Kreuz" hielt Eduard Scheibe, Vorsitzender der Landsmannschaft Schlesien in Freilassing.
Im Gasthaus Groß kamen nun wieder die "Lischwitze" zu. einem bunten Nachmittag zusammen. Das Wetter zeigte ein Einsehen, so dass die Gäste im gemütlichen Garten Platz nehmen konnten. Die ganze Ortschaft glich zu diesem Zeitpunkt einem riesigen Parkplatz und viele Einwohner studierten interessiert die verschiedenen Nummernschilder der über 350 parkenden Autos. Sie stammten aus Bremen, Münster, Köln, Bamberg, Berlin, Frankfurt und sogar aus Österreich. Der Vorsitzende des Ortsausschusses der Stadt Leobschütz, Oberstaatsanwalt Willy Metzner (Frankfurt) und Schriftleiter Heinz Rosplesch (Gütersloh) sprachen ihren besonderen Dank dem Initiator des Treffens, Ausschussmitglied Heinz Bartke aus Fürstenfeldbruck für die gute Organisation aus. Bartke dankte mit humorvollen Worten für die "Blumen". Dankesworte galten ebenso Bürgermeister Michael Schwarz und Pfarrer Josef Eggendinger sowie den rührigen Gastwirtseheleuten Groß.

Ibo-Priester betreut Bergkirchen
Pater Bonifaz Osuij aus Biafra vertritt Pfarrer Eggendinger
Dachauer Nachrichten vom 21.08.1968

Bergkirchen - Wenn die Bergkirchner jetzt zum Beichten gehen wollen, müssen sie Hochdeutsch sprechen. Denn ihnen gegenüber sitzt nicht wie gewohnt Pfarrer Joseph Eggendinger, sondern der schwarze Pater Bonifaz Osuij aus Biafra, der den Seelsorger von Bergkirchen während eines Kurzurlaubs vertritt. Deutsch versteht Pater Bonifaz, aber mit dem Bayerischen kommt er nicht ganz zurecht. Ansonsten ist der Priester gerne in Bergkirchen tätig. Das ländliche Leben mit seiner Ausgeglichenheit von Arbeit und ruhiger Besinnung gefällt ihm besser als der hektische Vergnügungsbetrieb in den Großstädten.
Seit 1963 hat Pater Bonifaz jährlich einmal Deutschland besucht. München gefiel ihm besonders gut und hier lernte er auch Pfarrer Eggendinger kennen, der ihn in seine Pfarrei nach Bergkirchen führte.
Das Schicksal seiner Landsleute in Biafra erschüttert Pater Bonifaz besonders. Interessant ist sein Bericht über das völkermordende Vorgehen der Zentralregierung gegen die Ibos. Hier werden Giftmittel ebenso benutzt wie abergläubischen Vorstellungen unterentwickelter Stämme. So glaubt ein Teil der nigerianischen Armee an die Fähigkeit der Ibo-Soldaten, sich angesichts des Feindes in ein beliebiges Lebewesen verwandeln zu können, um sich im Rücken der Bundestruppen wieder in Menschengestalt, zu erheben. Das führt dazu, dass in eroberten Gebieten alles, was sich bewegt, erschossen wird. Von einem Schutz der Zivilbevölkerung kann keine Rede sein. Die Furcht und das Misstrauen der Bevölkerung von Biafra ist so groß, dass Priester und Missionare monate- und jahrelang die Speisen vorkosten, ehe die Eingeborenen sie zu sich nehmen. Enttäuscht ist Pater Bonifaz über die Untätigkeit der Großmächte im Hinblick auf eine Beendigung des Krieges. Von den augenblicklichen Friedensverhandlungen in Addis Abeba erhofft er sich nicht viel, solange Lagos nicht bereit ist, die tatsächliche Gleichberechtigung der Ibos durchzusetzen.