Alte
Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von BERGKIRCHEN
Recherchiert von Hubert
Eberl, Bergkirchen
Jahr
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Ereignis
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zum
Bericht
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um
1630 |
Geburt
eines Kindes im Pfarrhof |
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1879
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Einbruch
in die Pfarrkirche- Amperbote vom 24.5.1879 |
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1885
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Öffentliche
Ruhestörung während des Gottesdienstes - Amperbote
v.10.01.1885 |
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Beschädigung
der Obstbäume von Pfr.Helfetsrieder - Amperbote v. 04.03.1885
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1899
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Volksmission
1899 - Erinnerungsbild für Teilnehmer |
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1900
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Spendung
der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900 |
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Kirchenchorstreik
wegen liederlicher Dienstboten des Pfarrers |
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1904
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Beerdigung
von Pfarrer Gröschl - Amperbote von 23. 07.1904 |
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Pfarrer
Gröschl von Bergkirchen gestorben - Amperbote vom 20.07.1904
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Installation
des neuen Pfarrers Georg Niederbauer-Dachauer Nachr.v. 29.10.1904 |
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1906
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Radunfall
des Hochw. Expositus von Bergkirchen - Amperbote vom 22.04.1906 |
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Ernennung
von Josef Niedermayer zum Kooperator- Amperbote v. 8.8.1906 |
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Abschied
von HH. Thomas Angermeier aus Bergkirchen Amperbote vom 01.08.1906
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1908
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Ankündigung
der Installation von Pfarrer Stoll - Amperbote v. 25.11.1908
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1913
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Neue
Turmuhr - Amperbote v. 1.11.1913 |
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1915
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Primizfeier
Schmidhofer Martin am 05.07.1915 in Bergk. - Amperbote v. 7. 7.1915
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1920
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Kirchenarbeiten
in Bergkirchen - Amperbote vom 23.12.1920 |
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1921
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Haussammlung
in Bergkirchen - Amperbote vom 29.01.1921 |
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25jähriges
Priesterjubiläum Pfarrer Thrainer - Amperbote
vom 02.07.1921 |
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1922
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Burschenvereine
Bergkirchen u. Feldgeding Amperbote v. 21.2.1922 u.13.01.1923
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Orgelkonzert
in Bergkirchen - Amperbote vom 05.01.1922
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1923
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Wallfahrt
nach Birkenstein und Andechs- Amperbote vom 14.06.1923 |
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1934
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Beginn
der Volksmission in Bergkirchen - Amperbote vom 26.10.1934
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1937
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Renovierung
der Pfarrkirche 1937 - Amperbote vom 19.9.1937 |
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1949
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Glockenweihe
1949
- Gedicht |
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1962
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Pfarrer
Albert -Dachauer Nachrichten vom 11.07.1962 und 13.10.1964 |
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1998
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Primiz
von Gottfried Doll in Feldgeding - Dachauer Nachrichten vom 01.07.1998
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1964
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Neuer
Pfarrer Josef Eggendinger - Dachauer Nachrichten vom 13.10.1964
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1966
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Früherer
Pfarrer Albert im 70. Lebensjahr gestorben - Dachauer Nachr.
v. 9.5.1966 |
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1968
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Pater
Bonifaz Osuij aus Biafra vertritt Pfr.Eggendinger -
DachNachr. v. 21.8.1968 |
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Lischwitzer
feiern Wiedersehen - Dachauer Nachrichten vom 19.09.1968 |
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Geburt
eines Kindes im Pfarrhof um 1630 94)
Catharina Dräxlin von Prugg bei Fürstenfeld gebürtig, noch ledig und als
Naderin bei Herrn Mathias Schlaich (Pfarrer hier: 1616-1630),
Dechant und Pfarrer zu Bergkirchen in Diensten, wurde verhaftet, weil
sie im Pfarrhof ein Kind geboren hat. Als sie ernstlich bespracht worden,
nannte sie den gewesenen Cooperator zu Bergkirchen Bernhardt Schlaich,
welcher wegen einer an Hanns Khennater von Mitterndorf vermessentlich
begangenen Entleibung landesflüchtig, als Vater des Kindes. Auf fürstl.
Befehl ist sie aus dem Pfarrhof zu Bergkirchen wegzuschaffen. Sie ist
14 Tage in Eisen beim Vischer zu Bergkirchen zu halten, bis die Kindsbett
verrichtet und erhält eine Strafe von 11 fl 25 kr 5 hl.
Quelle: StA Mü Dah Ldg. R 16 v. 1630 fol. 50, recherchiert von Ingeborg
Bortenschlager.
05)
Öffentliche
Ruhestörung während des Gottesdienstes
Amperbote vom 10.01.1885
Eines argen Skandals und einer
Störung des öffentlichen Gottedienstes sollen sich die Müllersgattin
Fuchsbüchler und die Frau des ehemaligen Bürgermeisters, Rosina
Glas, beide von Bergkirchen, schuldig gemacht, indem sie in der Kirche
bei Beginn bzw. während des Gottesdienstes um einen Stuhl förmlich
rauften und dadurch öffentliches Ärgernis erregten. Wenn sich
diese Nachricht bestätigt, so fürchten wir, dass die beiden
kampfeslustigen Damen bald Gelegenheit erhalten, sich an einem "ruhigen
Ort" etwas mehr Ruhe und Rücksicht auf den Ort, wo die Umgebung,
in welcher sie sich befinden, anzugewöhnen.
Amperbote vom 28.02.1885
Aus Bergkirchen, 23. Februar,
schreibt man dem Amperboten: Unsere Pfarrkirche war gestern vor dem Gottesdienst
wieder der Schauplatz einer öffentlichen Ruhestörung, indem
die bekannten Frauen, eine, die berechtigt war, nicht mehr in den Kirchenstand
hineinließen, obwohl der Herr Pfarrer vor acht Tagen die sich auf
ein altes Dokument gründende Ordnung öffentlich verlesen hatte.
Allein die halsstarrigen Frauen wollen sich der pfarramtlichen Ordnung
nicht fügen.
Zur
Beschädigung der Obstbäume des Herrn Pfarrer Helfetsrieder
Amperbote vom 04.03.1885
Die von uns gemeldete
Beschädigung von 50 Obstbäumen im Garten des Herrn Pfarrers Helfetsrieder
zu Bergkirchen soll der verheiratete Schreiner Peter Pfeil von dort aus
Rache verübt haben und ist derselbe zur Anzeige gebracht. Wenn der Verdacht
begründet ist, so wäre eine exemplarische Strafe als warnendes Beispiel
wünschenswert.
Spendung
der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900
Die
Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof
von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen,
Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos
und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf
, Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats
Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit
Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei
Hohenkammer des Dekanats Dachau.
Pfarrer
Gröschl von Bergkirchen gestorben
Amperbote vom 20.07.1904
In
Bergkirchen starb gestern früh 1 ¼ Uhr nach schmerzlichem Leiden an einer
Gehirnlähumg der hochwürdige Herr Pfarrer Georg Gröschl. Der Verstorbene,
welcher auch das Ehrenamt des erzbischöflichen Synodalzeugen des Kapitels
Dachau bekleidete, erreichte ein Alter von 68 Jahren. Im Bezirk Dachau
speziell bekannt und geachtet, war der Verstorbene über 40 Jahre in der
Seelsorge tätig und zwar als Kooperator in Vilsheim bei Landshut und Feldmoching;
als Schulexpositus in Dürznhausen bei Pfaffenhofen und als Pfarrer von
Halbergmoos, Pellheim und Bergkirchen. An letzterem Ort wirkte der Verblichene
18 Jahre lang.
Beerdigung
von Pfarrer Gröschl
Amperbote vom 23. 07.1904
Bergkirchen
- 20. Juli. Zahlreiche Trauergäste hatten sich aus nah und fern eingefunden,
um an der Beerdigung des hochwürdigen Herrn Pfarrer Georg Gröschl von
Bergkirchen teilzunehmen. Vom Kapitel Dachau waren erschienen: Hochwürden
Herr Dekan Rößle aus Jarzt, Hochwürden Herr Kammerer Hilger aus Ampermoching,
die Hochwürden Herren Pfarrer Schmid aus Kreuzholzhausen, Spötzl aus Pelllheim,
Holzlechner aus Hebertshausen, Mettenleiter aus Großinzemoos, Kannreuther
aus Vierkirchen, Schanderl aus Röhrmoos, Winhart aus Dachau, Spitzl aus
Kollbach, Wittmann aus Mitterndorf, Hochwürden Herr Benefiziat Bauer aus
Dachau; ferner von München: Professor D. Hoffmann, Prediger Stieglitz,
dann Expositus Nöscher aus Olching, Kooperator Böhmer aus Bruck, Kooperator
Rinser aus Feldmoching. Beinahe die ganze große Pfarrgemeinde und viele
Trauernde, besonders aus Dachau, gaben dem verstorbenen hochwürdigen Pfarrervorstand
das Ehrengeleit zur letzten Ruhestätte.
Kurz
vor 9 Uhr setzte sich der Trauerzug vom Pfarrhaus aus durch den Ort in
Bewegung. Der Leiche voran schritt die Schuljugend, die Veteranen- und
Kriegervereine von Bergkirchen, Deutenhausen, Oberbachern und Pellheim,
sowie die Feuerwehren von Feldgeding und Geiselbullach mit umflorten Fahnen
und Standarten, dann die hochwürdige Geistlichkeit und die Herren Lehrer
des Bezirkes als Sänger. Beidseitig begleiteten den Sarg Feuerwehrmänner
und je drei weiß gekleidete Mädchen mit brennenden Kerzen, hinter dem
Sarg folgten die Verwandten des hochwürdigen Herrn, eine Deputation der
katholisch-süddeutschen Studentenverbindung Alemannia und viele Trauergäste.
Der hochwürdige Herr Dekan Rößle nahm unter Assistenz zweier hochwürdiger
Herren die Zeremonien bei der Beerdigung vor, wobei die Sänger einen Psalm
zum Vortrag brachten. Unter dem Geläut der Glocken und dem Gebet der Anwesenden
wurde hierauf die sterbliche Hülle des hochwürdigen Herrn Pfarrer Gröschl
in die Erde gesenkt.
Der ergreifenden Trauerrede des hochwürdigen Herrn Dekans Rößle entnehmen
wir folgende Daten: Hochwürden Herr Pfarrer Synodalzeuge des Kapitels
Dachau, Georg Gröschl, wurde geboren am 16. Oktober 1836, hat somit ein
Alter von 68 Jahren erreicht. Nach Vollendung seiner Gymnasial- und theologischen
Studien wurde er im Jahr 1863 der Domkirche zu Freising zum Priester geweiht
und war seither ununterbrochen in der Seelsorge tätig, pastorierte als
Kooperator in Vilsheim bei Landshut und Feldmoching, als Expositus in
Dürnzhausen bei Pfaffenhofen, als Pfarrer in Hallbergmoos, Pellheim seit
dem Jahr 1886, in welchem Jahr ihm die Pfarrei Bergkirchen verliehen wurde,
in letzterem Ort.
Stets für das geistige und leibliche Wohl seiner Pfarrangehörigen besorgt,
war er gleich unermüdlich in der Ausübung des Priesteramtes in der Kirche,
auf der Kanzel, im Beichtstuhl, beim Krankenbesuchen usw., wie er immer
hilfsbereit an allen Orten seiner seelsorgerischen Tätigkeit jedem, wenn
es ihm möglich war, mit Rat und Tat beistand. Der selige Verstorbene hat
die große, weit ausgedehnte Pfarrei Bergkirchen mit Opferfreudigkeit und
trotz seines hohen Alters ganz allein und ohne Hilfspriester versehen.
Vor kurzer Zeit noch wurde durch seine Fürsorge seinen Pfarrkindern in
Bergkirchen die Gnade der heiligen Mission zuteil.
Neben der stillen, dankbaren Erinnerung, hat er Bergkirchen als schönes
Zeugnis und Andenken seines priesterlichen Wirkens und seiner ersprießlichen
Arbeit zur Ehre Gottes ein bleibendes sichtbares Andenken hinterlassen,
die durch ihn unter Mühen und Opfern veranlasste und durchgeführte würdige
stilvolle Renovierung der herrlich gelegenen Pfarrkirche in Bergkirchen.
Die Pfarrangehörigen werden mit Dankbarkeit und Wehmut stets ihres nun
dahingeschiedenen eifrigen Seelenhirten und liebevollen Beraters und Helfers
gedenken.
Nach einem von den Herren Lehrern eindrucksvoll vorgetragenen Trauerlied
richtete Herr Bezirksamtmann Cottel, welcher mit Herrn Graf Spreti-Weilbach
an der Feierlichkeit teilnahm, als Vorsitzender des Landwirtschaftsvereins
eine Ansprache an die Trauergäste, in der er die Verdienste des verstorbenen
hochwürdigen Herrn Pfarrer Gröschl und dem Verein, dessen Ausschussmitglied
er lange Jahre war, hervorhob. Namens des Vereins legte er zum Zeichen
der Trauer einen Kranz auf das Grab. In poetischer Form sprach ein Schulkind
hierauf einen letzten Abschiedsgruß für den hochwürdigen Herrn Pfarrvorstand.
Ein Mitglied der katholisch-süddeutschen Studentenverbindung Alemannia
gab in deren Namen dem Schmerz über den Tod ihres Ehrenmitgliedes Ausdruck
und widmete ihn mit Worten dankbarer Anerkennung und Hochachtung für die
dem Verein gegenüber immer bewiesene und betätigte freundschaftliche Gesinnung
und die wichtigen Dienste, die der Verstorbene der Verbindung geleistet
habe, einen Kranz. Auch der Krieger- und Veteranenverein Bergkirchen sowie
die Filialkirchengemeinde Oberbachern legten unter ehrenden Nachruf Kränze
am Grab nieder.
Bei dem feierlichen Trauergottesdienst in der Pfarrkirche, die die große
Zahl der Trauernden nicht fassen konnte, sangen die Herren Lehrer das
Requiem. Der 7. Und der 30. heilige Seelengottesdienst findet am Mittwoch
den 27. und Donnerstag dem 28. Juli in Bergkirchen statt. Er ruhe in Frieden.
Installation
von Pfarrer Georg Niederbauer in Bergkirchen
Amperbote vom 29.10.1904
Nach 14wöchentlicher Erledigung der
Pfarrei begrüßte heute die Pfarrgemeinde Bergkirchen ihren
neuen Pfarrherren, den hochwürdigen Herrn Pfarrer Niederbauer, der
heute von seinem bisherigen Pfarrsitze Langenpreising kommend, seinen
Einzug hielt. Zu seinem Empfange hatten sich eingefunden die Gemeinde-
und Kirchenvertretungen, die Schuljugend mit ihren Lehrern, die freiwilligen
Feuerwehren von Bergkirchen, Deutenhausen, Feldgeding und Geiselbullach,
die Veteranenverein Bergkirchen, Eisolzried und Oberbachern und fast die
sämtlichen Angehörigen der Pfarrgemeinde Bergkirchen. Eskortiert
von einer Schar von Reitern traf gegen 03.00 Uhr das schmucke Gespann
in Feldgeding ein, woselbst sich die Vereine und die Schuljugend an die
Spitze stellten, um den neuen Seelenhirten in festlichem Zuge zum pfarrlichen
Gotteshaus zu geleiten. Am Portale desselben sprachen zwei weiß
gekleidete Mädchen den Willkommensgruß, während in der
Kirche selbst, die dicht von Andächtigen gefüllt war, der bisherige
Pfarrvikar, Herr Estermann, den neuen Herrn Pfarrer Namens der Pfarrgemeinde
begrüßte und beglückwünschte. Nachdem dieser seinen
Pfarrkindern zum ersten Male seinen Segen erteilt hatte, wendete er sich
in eindrucksvollen Worten an dieselben, bittend um Vertrauen und eifrige
Mitarbeit, die unerlässlich seinen zum ersprießlichen und segensvollen
Wirken eines Seelenhirten, hierbei besonders betonend, dass er nicht gekommen
sei um zu herrschen, sondern zu dienen. Möge der Wunsch des neuen
Pfarrherren auf Herbeiführen eines recht innigen und vertrauensseeligen
Verhältnisses, getragen von gegenseitiger Liebe, Verehrung und Hochachtung,
zwischen ihm und seinen Pfarrkindern zum Segen und zur Wohlfahrt des ganzen
Pfarrsprengels sich voll und ganz erfüllen.
Amperbote vom 07.12.1904
Am gestrigen Sonntag fand in Bergkirchen
die feierliche Installation des neuen Pfarrherren, des hochwürdigen
Herrn Georg Niederbauer statt; als erzbischöflicher Kommissionär
fungierte hochwürdiger Herr Kammerer, Pfarrer Hilger von Ampermoching,
während als Vertreter der kgl. Kreisregierung, Herr Bezirksamtmann
Sottel erschienen war; außerdem hatten sich zu dieser Feier die
Geistlichkeit der Nachbarschaft, die Vertreter der zum Pfarrsprengel gehörigen
Gemeinden, die Mitglieder der Kirchen- und Armenverwaltungen und die Pfarrangehörigen
eingefunden. Möge es dem neuen Herrn Pfarrer gegönnt wein, zum
Segen der Pfarrgemeinde recht lange in Bergkirchen zu wirken. – Ein beachtenswerter
Umstand wäre noch zu erwähnen, den ein freundlicher Zufall fügte.
Die beiden Vertreter der weltlichen und geistlichen Gewalten, hochw. Herr
Pfarrer Hilger und Hr. Bezirksamtmann Sottel, haben einst vor mehr denn
4 Dezennien als Landsleute zugleich in Abendsberg den nötigen Vorunterricht
für die Studienlaufbahn erhalten. Nach Umlauf vieler Jahre und nach
langer Trennung fanden sich endlich beide Jugendfreunde in unserem Bezirk
Dachau wieder, um da nun als gereifte Männer in ihrem Beruf für
Staat und Kirche zu arbeiten, was bei obigem Festakt einen besonders feierlichen
Ausdruck fand.
Abschied
von HH. Thomas Angermeier aus Bergkirchen
Amperbote vom 01.08.1906
Von
hochgeschätzter Hand wird uns aus Bergkirchen geschrieben: Am 23. Juli
verließ unser Pfarrdorf ein stiller, frommer Priester, dessen Scheiden
die Herzen aller Gutgesinnten mit Wehmut erfüllte. Es ist das der zum
Expositus in Wenig bei Jarzt ernannte ehemalige Kooperator von Bergkirchen,
HH. Thomas Angermeier, der es während seiner nahezu 1 ½ jährigen bescheidenen
und anspruchslosen Wirksamkeit in der Pfarrei Bergkirchen verstanden hat,
einen geräuschlosen, segensreichen Eroberungskrieg für die Ideale unserer
hl. Religion und Kirche zu führen. Insbesondere für die Filialen Deutenhausen
und Oberbachern-Breitenau sind dem scheidenden Herrn Kooperator Angermeier
zu großem Dank verpflichtet für die Abhaltung der Filialgottesdienste,
für seine unermüdlichen Krankenbesuche wie für seine ganze opfervolle
seelsorgliche Tätigkeit. Weder die Ungunst und das Ungemach der Witterung,
noch die Bodenlosigkeit und Unwegsamkeit der Pfade konnten Herrn Angermeier
irre machen, seine heilige Pflicht zu erfüllen. Hierbei zeigte sich die
alte, tausendmal erprobte Wahrheit, dass dem stillen seeleneifrigen Priester
die Sympathie aller Gutgesinnten der Pfarrei zufielen, obwohl derselbe
keinen gesellschaftlichen Anschluss suchte und als Temperenzler Wirtshaus
und Alkohol wie Gift mied. „Im Biertrinken, Kegeln und Kartenspielen brauche
ich Burschen und Männern weder Anregung noch Belehrung zu erteilen", pflegte
er sein Einsiedlerleben zu entschuldigen, „hierzu besitzen die Altbayern
ohnedies Bravour und Virtuosität." Herrn Angermeiers Andenken bleibt in
der Pfarrei Bergkirchen sicher im Segen.
Radunfall des Hochw.
Expositus von Bergkirchen
Amperbote vom 22.04.1906
Wie uns mitgeteilt wird, lief dem
Hochwürden, Herrn Expositus von Bergkirchen, vor einigen Tagen beim
Radfahren ein Kind direkt in das Rad hinein, wodurch der Hochwürden
Hr. Expositus sehr unglücklich zu Fall kam. Er zog sich dadurch eine
Luxation am Ellbogen des rechten Armes zu und befindet sich nun in ärztlicher
Pflege. Am gleichen Arme hatte der hochwürdige Herr bereits früher
schon Verletzungen erlitten.
Neue
Turmuhr für Bergkirchen
Amperbote v. 1.11.1913
Über
100 Jahre soll sie ihrer Aufgabe gerecht geworden sein. Ohne Ruh und Rast,
bei Tag und Nacht ist sie gegangen, nichts konnte sie in ihrem Lauf hemmen.
Aber, obgleich sie noch alle Zähne besaß, so konnte sie sich
doch gegen den Zahn der Zeit nicht behaupten. Altersschwach geworden,
fing sie an zu kränkeln und weil man ihr trotzdem keine Ruhe gönnen
wollte, erhielt sie von mitleidiger Hand den Gnadenstoß. Wenn es
nun wahr ist, dass dem Glücklichen keine Stunde schlägt, dann
müssen die Bergkirchner die Glücklichen gewesen sein, denn ihnen
schlug sechs Monate lang keine Stunde mehr. Doch es muss nicht so gewesen
sein, denn ihr sehnlichstes Verlangen war, der Dahingeschiedenen eine
Nachfolgerin zu geben, sie wollten wieder wissen, "wie viel es geschlagen
hat !" Aus dieser Verlegenheit half der rühmlichst bekannte
Turmuhrenfabrikant August Hemberger. Die Nachfolgerin ist ein prachtvolles
Werk, der neuesten Technik entsprechend mit elektrischem Aufzug. Dieses
Werk beweist wiederum, dass die Gemeinde Bergkirchen keine Opfer scheut,
wennn es gilt, etwas Gemeinnütziges zu schaffen. Möge die Uhr
der Gemeinde recht viele glückliche Stunden schlagen !"
Primizfeier des Schmidhofer Martin am 05.07.1915 in Bergkirchen
Auszug aus dem Amperboten vom 07.07.1915
Zu Tausenden möchte ich beinahe sagen,
zu Fuß, Rad und Wagen eilten in der Frühe des gestrigen Sonntags
Leute aus der ganzen Umgebung von Dachau nach der hochragenden Kirche
von Bergkirchen. Ein seltenes Fest sollte dort gefeiert werden. Ein Fest,
wie es die Gemeinde seit 100 Jahren nicht mehr sah, das Fest einer heiligen
Primiz. Der Primiziant war HH. Martin Schmidhofer, ein Sohn der Gemeinde
Bergkirchens zur katholischen Kirche, und die Bedeutung einer solch hehren
Festesfeier weiß es wohl zu schätzen.
Kein Wunder darum, dass der Schmuck, welchen die Gemeinde aus diesem schönen
Anlass anlegte, ein prächtiger war. Überall Fahnen und Flaggen.
Überall zierten Tannenreiser und Blumen und Kränze an den Fenstern
die Häuser. Fürwahr ein schönes Bild. Umso freudiger, als
der Himmel im prachtvollsten Sonnenschein sozusagen das Fest mitfeierte.
Der H.H. Primiziant wohnt weit draußen im Moos. Der Besitzer von
Kienaden hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich mit der Chaise
den Primizianten und seine Mutter draußen abzuholen. In zwei weiteren
Wagen folgten die Geschwister und Anverwandten. Vor diesem Festzug ritten
drei Reiter in vollem Festesschmuck. Den Schluss bildeten mehrere Radfahrer,
deren Räder reichen Blumenschmuck trugen. An der Maisachbrücke
stand die Festversammlung mit der hochwürdigen Geistlichkeit, der
Gemeindevertretung und den Vereinen zum Empfang bereit. Der H.H. Primiziant
verließ den Wagen und der Zug ordnete sich.
Als der Primizzug sich in Bewegung setzte, läuteten all Glocken den
Beginn der feierlichen Handlung ein. Voraus schritten die Knaben, dann
kamen weißgekleidete Mädchen, jedes eine Lilie in den zarten
Händchen, ein weihevolles, rührendes Bild. Von tiefstem Eindruck.
Es schlossen sich an: Jungfrauen und der Marienverein mit der Fahne, dann
die freiwilligen Feuerwehren von Bergkirchen, Feldgeding und Geiselbullach,
die Veteranenvereine Bergkirchen, Deutenhausen und Bachern. Der Zug ging
durch die mit Triumphbogen geschmückte Straße hinauf zum Berge,
welcher das Gotteshaus trägt.
Der Altar war im Freien errichtet und stand im Garten des Pfarrhofes.
Er stand frei und war von allen Seiten sichtbar. Mit weithin vernehmbarer
Stimme begann der H.H. Pfarrer Böhmer von Aubing, ein geborner Olchinger,
als Festprediger das Wort Gottes von der Kanzel herab zu verkündigen.
Tief wusste der die Herzen zu rühren. Er griff ins Leben hinein,
um die hohe Bedeutung der Religion und des Priestertums zu schildern.
Erinnerte an die Kriegszeit, die so viel Leid und Angst, Besorgnis und
Kümmernis über die Familien gebracht hat. Wie viele haben liebe
Angehörige verloren? Wie viel bangen um den Gatten, Sohn, Bruder?
Nur inniges Gottvertrauen kann Trost bringen. Drum haltet treu zu denen,
die das dornenvolle Amt einen Priesters und Seelenhirten als Beruf sich
erkoren. Mit seltener Beharrlichkeit und Ausdauer habe sich der H.H. Primiziant
den Weg zum Priesteramt erkämpft. Nun habe er sein Ziel erreicht.
Groß ist seine Freude und groß die der ganzen Gemeinde. Herzliche
Geleitworte gab der Prediger dem neugeweihten Priester zum Eintritt in
sein schweres dornenvolle, aber höchst innere Befriedigung versprechendes
Amt mit. Möge Gottes Segen ihn überall begleiten. Nach dem Primizamt
zog der Festzug, der H.H. Primiziant in der Mitte, zum Großschen
Gasthause, wo dann ein frohes Mahl stattfand. Mögen alle Wünsche,
welche beim Mahle dem H.H. Primizanten von groß und klein dargebracht
wurden, in Erfüllung gehen und möge seine Arbeit im Weinberge
des Herrn überall reiche Früchte tragen. Admultos Annos.
Den Gemeinden Feldgeding und Bergkirchen aber wünschen wir, dass
die Worte des H.H. Festpredigers in Erfüllung gehen, nämlich,
dass die Primiz in Bergkirchen, die erste seit 100 Jahren, wieder neues,
unzerreißbares Band um alle gemeindlichen Mitglieder schlinge. Ein
weiteres Band gegenseitigen Vertrauens und treuen Zusammenhaltens.
Bergkirchen
- Kirchenarbeiten
Amperbote vom 23.12.1920
So steht
es nunmehr über jedem Zweifel selbst, dass unsere hochragende Pfarrkirche
vom größtem südbayerischen Rokokobaumeister Johann Michael Fischer aus
München erbaut worden ist, der auch die Prachtkirchen von Dießen am Ammersee,
Rott am Inn, Altomünster, Berg am Laim, Fürstenzell in Niederbayern geschaffen
hat. Schwer ists an solches Werk zu tasten und statt einer Empore im Drang
der der Not zwei unterzubringen und dazu eine Seitennische an der Rückseite
der Kirche in zwei übereinander rückwärts laufende Kapellenräume auszugestalten;
und doch dies Werk, das schon so lange geplant war und an dessen eleganter
Ausführbarkeit man immer wieder gezweifelt hat, ist so fein und festlich
gelungen, dass wir es selbst uns nicht so leicht gebaut zu träumen wagten
und dass das gestrenge Landesamt für Denkmalpflege sich darüber vollauf
zufrieden geäußert hat und jeder Kirchenbesucher darüber freudigst überrascht
ist.
"Eine pompöse Theaterarchitektur"
hat mans gleich gar schon genannt. Die Kosten sind allerdings auch hochmodern
und zeitgemäß; 45.000 Mark! Für die Stuckatur allein 9000 Mark, ausgeführt
von der Firma Biersch, München, die zuvor die Stuckarbeiten bei der Restaurierung
des Freisinger Domes ausgeführt hatte. Von diesem Betrag sind von den
Gemeindebürgern von Bergkirchen, Bibereck, Facha und Kienaden bisher 24000
Mark gedeckt worden und 11000 Mark von der Gemeinde Feldgeding, die noch
dazu im vergangenen Jahr in ihrer Herzog-Sigismund-Hofkirche die 3 ganz
wenig bekannten, aber prächtigen Altäre in wirklich geschmackvoller Weise
restauriert hat. Am Dienstag, den 30. November wurden dann von den Bürgern
von Bergkirchen, Bibereck, Facha und Kienaden wieder 50000 Mark genehmigt
und von Feldgeding am 04. Dezember 20000 Mark zur Beschaffung einer neuen
Orgel für die Pfarrkirche Bergkirchen, aus der Orgelbauanstalt Alb. Moser
in München-Sendling. Die Gemeinde Eisolzried-Deutenhausen hat gleichfalls,
obwohl sie erst vor kurzem ein Kriegerdenkmal errichtet hatte, für Empore
und Orgel sich zu 10000 Mark vorderhand bereit erklärt, und Oberbachern,
das für sich auch die langgeplante Emporenerweiterung durchgeführt hat,
wird gleichfalls mit einer stattlichen Summe sich einstellen. Geiselbullach
wird nachfolgen. Die Orgel
wird 16 Register zählen, soll im August 1921 zur Aufstellung gelangen,
und dann sollen in unserer sehr akustischen Kirche die Töne ein Hochfest
feiern, wie ihnen hier noch keins gegönnt war.
Haussammlung
in Bergkirchen
Amperbote vom 29.01.1921
Bergkirchen.
Von unserer Kirche. Vor etwa 14 Tagen ist an dieser Stelle Kritik, wegen
ungehörigen Betragens von Pfarrangehörigen im Gotteshause geübt worden.
Dieser Rüge kann heute eine Tatsache gegenüber gestellt werden, die von
dem guten Geist unserer Pfarrei Zeugnis gibt. Durch eine Haussammlung
in der Pfarrei für die neue Doppel-Empore in der Pfarrkirche sind bis
heute bereits 42300 Mark eingegangen, und eine Haussammlung für die neue
Orgel in den Gemeinden Bergkirchen und Feldgeding am 25. u. 26. Januar
ergab den Betrag von 45000 Mark. Wir Bergkirchner sind also nicht bloß
Sünder, sondern auch opferbereite Büßer, welch letzteres Moment allenthalben
nicht genug empfohlen werden kann. Den wackeren Pfarrangehörigen unsere
vollste Anerkennung. - Die Redeaktion.
25-jähriges Priesterjubiläum
Amperbote vom 02.07.1921
25 Jahre Priester. Dahier feierte Hochwürden
Herr Pfarrer Thrainer das Fest seines 25jährigen Priesterjubiläums.
Am Dienstag, abends um 09.30 Uhr wurde ihm bereits ein Ständchen
dargebracht. Am Peter u. Paustag morgens, nach 8 Uhr, versammelte sich
die Pfarrgemeinde vor dem Pfarrhof, um ihren Pfarrherrn zu begrüßen.
Die Veteranen- u. Kriegervereine Bergkirchen und Deutenhausen, die Freiwilligen
Feuerwehren Bergkirchen und Feldgeding und der Kath. Männerverein
Dachau, mit ihren 5 Vereinsfahnen, hatten vor dem Pfarrhof Aufstellung
genommen. Auch die Schuljugend und die Jungfrauenkongregation hatten sich
eingefunden.
Kurz von halb 9 Uhr ertönten Böllerschüsse und kommandierte
der Vorstand des Veteranenvereins, Herr Zotz, "Zur Beehrung!" Nach dem
"Herstellt Euch" bewegte sich der Festzug zur Pfarrkirche. Der Altar prangte
im schönsten Schmuck und leuchtete von demselben herab die Zahl 25.
Hochwürden Herr Pfarrer Thrainer schilderte in seiner markigen (!)
Festpredigt die Gründung des Papsttums und die Bedeutung desselben,
hierbei auch in schlichten Worten auf sein 25jähriges Priesterjubiläum
hinweisend. Das feierliche Hochamt wurde verschönert durch den stimmungsvollen
Gesang des Kirchenchores. Mit dem schönen Lied "Das ist der Tag des
Herrn" fand die kirchliche Feier ihren Abschluss und wurde Hochwürden
Herr Pfarrer Thrainer wiederum im Festzug zum Pfarrhaus zurückgeleitet.
Die Vereine und die Schuljugend bildeten hier einen großen Halbkreis
und sprachen nunmehr 4 weißgekleidete Mädchen sinnige Gedichte
zum Jubilar und überreichten ihm ein in Silber gehaltenes Blumenkörbchen
mit der Zahl 25. Namens der Pfarrgemeinde Bergkirchen überreichte
Herr Bürgermeister Haas ein sehr schönes künstlerisches
Bild, Christus vor dem Kreuzestod auf Golgota darstellend. Für den
Katholischen Männerverein Dachau, welcher an der Feier am Nachmittag
nicht teilnehmen konnte, sprach der 1. Vorsitzende, Herr Redakteur Gerstl,
warme Glückwunschworte, hierbei besonders die Zusammengehörigkeit
von Priester und Volk betonend. Nach Dankesworten des Jubilars fand mit
einem Hoch auf denselben die vormittägige Feier ihren Abschluss.
Am Nachmittag wurde im Groß`schen Gasthaus eine größere
Familienfeier veranstaltet, bei welcher Herr Hauptlehrer Ritter die Festrede
hielt. Der Redner schilderte hierbei besonders die Verdienste, welche
sich Herr Pfarrer Thrainer um den Ausbau der Kirche und die Beschaffung
einer neuen Orgel erworben hat. Die Jungfrauen überreichten Blumen
und sprachen schöne Prologe hierzu. Die Pfarrangehörigen von
Bachern schickten zu der Festfeier eine Duputation, welche unter Glückwunschworten
ein sehr schönes und großes Muttergottesdienstbild überreichte.
Im Übrigen war die nachmittägige Feier mit Liedern usw. ausgefüllt.
Nicht unerwähnt wollen wir lassen, dass sowohl am Dienstag abends
beim Ständchen wie auch am Abend des Festtages der Pfarrhof in sehr
schöner elektrischer Beleuchtung erstrahlte, arrangiert von dem Herrn
Pfarrmesner. - Möge dem HH. Jubilar auch das goldene Jubiläum
beschieden sein!
Orgelkonzert
in Bergkirchen
Amperbote vom 05.01.1922
In der hl. Nacht, gerade zum Te Deum für
das Christkind hat unsere neue Orgel aus der Firma Albin Moser, München-Sendling,
zum ersten mal ihre 15 Register brausen lassen; ein unvergessliches Ereignis
voll festlichen Eindrucks! Am nächsten Sonntag, den 8. Januar, nachmittags
halb 3 Uhr, soll sie durch HH. Domkapellmeister Berberich, München,
auch noch auf Herz und Nieren geprüft werden und all die Schönheiten
und Mannigfaltigkeiten und Möglichkeiten ihrer Technik offenbaren.
Was uns jetzt schon, ohne dem Urteil des Herrn Orgelrevidenten vorgreifen
zu wollen, für unsere neue Orgel gewonnen hat, ist der eigentümliche
festliche Klang und Glanz des vollen Werkes mit seinen aparten Mixturen,
die zarten Flötenstimmen, die wuchtigen Posaunen- und Trompetenregister
- alles sich hebend und senkend in modernem Schwellenwerk und so ganz
A-moll mit dem respektablen Opfer von 80000 Mark versöhnend und begeisternd!
Überhaupt mit der neuen Orgelempore zu 50000 Mark ein ganz ironischer
Hymnus auf die Gegenunlust der Bayern! Mit der Orgelprobe werden auch
sehr begrüßenswerte gesangliche Leistungen eines sich liebenswürdig
zur Verfügung stellenden Quartetts aus dem Münchner Domchor
und die Aufführung eines mächtigen Gloria aus der Fölke-Messe
"D-Moll" durch unseren eigenen gemischten Kirchenchor sich verbinden.
Freunde der Orgel, der Kirchenmusik und überhaupt kirchlicher Kunst
ausder Umgebung zumal auch aus Dachau werden zum freudigen Ereignis in
unserem auch ohnedies besuchenswerten Gotteshaus freundlichst geladen.
Amperbote vom 17.01.1922
Am Sonntag, den 8. Januar, fand hier die Probe der neuen Orgel mit 15
klingenden Registern aus der Firma Moser statt und zwar durch HH. Domkapellmeister
und Tonakademieprofessor L. Berberich aus München. Die beiden Prunkorgelstücke:
Sonata in D-moll, I.Satz von Rheinberger und das Presto aus der V. Sonate
von Guilmond, von Herrn Professor selbst vorgetragen, fünf vorzüglich
gesungene Quartette des Münchner Domchores, darunter besonders ansprechend
das "Ave verum" von Mozart und das Weihnachtslied aus dem Kölner
Gesangbuch vom Jahr 1623, eine Arie aus Elias von Mendelsohn, gesungen
von Herrn Otto Hauck, und wiederum das grandiose "Gloria" aus der File-Messe
in D-moll, vom Pfarrkirchenchor Bergkirchen unter Mitwirkung der Münchner
Domkräfte gesungen, machten die Orgelprobe zu einem hochkünstlerischen
Ereignis von erhebendstem Eindruck. Schade, dass der Besuch gerade von
Seiten der jungen Männerschaft nicht größer war. Solch
Feststunden kehren nicht gleich wieder. Das Urteil des Herrn Professors
aber über unsere Orgel klang in die Schlussworte aus, über die
wir uns jedes Mal freuen wollen, so oft die Orgel rauscht: "So hat mich
denn die Prüfung und Vorführung des Werkes in der akustischen,
schönen Kirche vollauf befriedigt und das geschaffene Werk ehrt den
Erbauer sowohl wie die opferfreudige Pfarrgemeinde."
Burschenversammlung
in Bergkirchen
Amperbote vom 21.02.1922
Die Männer-
u. Burschenwelt der Pfarrei Bergkirchen war am Sonntag, den 12. Februar,
in den großen Saal des Gasthauses Groß zu einem Vortrag unseres HH. Koop.-Verwesers
Pater Martin Schöttl über politische und wirtschaftliche Verhältnisse
in Amerika geladen. Vor bestimmter Stunde war das Lokal über und über
von den Geladenen besetzt und so mussten alle Bänke und Stühle des Hauses
aufgeboten werden. Herr P. Schöttl, der im vergangenen Jahr auf einer
Propagandatour für die armen Kinder Bayerns in 173 Großstädten Nord- u.
Zentralamerikas Versammlungen gehalten und gesprochen hatte, fand für
seine äußerst interessanten Ausführungen eine überaus dankbare Zuhörerschaft.
Hochw. Herr Pfarrer Thrainer benutzte nach dem Vortrag, der in 1 ½ Stunden
viel zu kurz erschienen war, die Gelegenheit, zur Erfüllung eines Lieblingswunsches
des HH. Herrn Vorredners, nämlich zur Gründung von Burschenvereinen, aufzufordern,
die gerade auch in Amerika in schönster Blüte stehen. Sofort gründete
sich ein Burschenverein Bergkirchen mit 25 Burschen und 16 Ehrenmitgliedern
und ein Burschenverein Feldgeding mit 20 Mitgliedern und einer schönen
Anzahl von Ehrenmitgliedern. Deutenhausen-Eisolzried wird nachfolgen.
HH. Zentralpräses Fässler, der im Pfarrhofe auf Besuch weilte, sprach
sich über diese so schnell und mit so großer Begeisterung entstandenen
Vereine natürlich sehr befriedigt aus. Die Burschen aber singen: " Wir
ham an Herrn, den hör`n ma gern!" Der Pfarrei Bergkirchen zur Gründung
der beiden Kath. Burschenvereine unseren herzlichsten Glückwunsch"
Gründungsfest
der Burschenvereine Bergkirchen u. Feldgeding
Amperbote vom 13.01.1923
Bergkirchen.
Das gemeinsame Gründungsfest der Kath. Burschenvereine Bergkirchen u.
Feldgeding am letzten Sonntag nahm einen äußerst imposanten und erhebenden
Verlauf. Das gilt sowohl für den vormittägigen Festgottesdienst, wie die
nachmittägige Familienunterhaltung. Hochwürden Herr Pfarrer Thrainer und
Hochwürden Herr Kooperator und Präses Pater Schöttl hielten begeisternde
Ansprachen. Besonders herzlich wurde der Katholische Burschenverein Bruckberg
bei Landshut, aus der Heimat unseres HH. Präses begrüßt und von Günding
aus mit klingendem Spiel eingeholt. Alles in allem wird jedem Teilnehmer
das diesjährige Gründungsfest noch lange unvergessen bleiben.
Sakristeibrand
in Bergkirchen
Amperbote vom 09.06.1923
Vorgestern stand die Pfarrkirche Bergkirchen
in größter Gefahr. Pfarrer Thrainer blieb nach dem Gottesdienst
noch einige Zeit in der Kirche, als er mit einem Mal zu seinem Entsetzen
Flammengeprassel hörte und zugleich dichter Rauch durch die geschlossene
Sakristeitüre qualmte. Der Messgewänderkasten stand in Flammen.
Ein Funke aus der Glutpfanne hatte sich auf die Messgewänder niedergelassen
und sie entzündet. 3 Meßgewänder, darunter ein schwarzes
in Silber gestickt und das zweitbeste weiße sind ganz verbrannt..
Neun andere schwer beschädigt; heutzutage, wo nach der neuesten Preisliste
ein Messgewand in Volldamast, also in einfachster Ausstattung, 300.000
Mark kostet, immerhin ein empfindlicher Schaden. Und doch war das Glück
noch unvergleichlich größer als das Unglück. Wäre
der Brand nur eine Viertelstunde später entdeckt worden, dann wäre
heute wohl die herrliche Pfarrkirche mit ihrer mannigfachen neuen Ausstattung
ein Trümmerhaufen.
Wallfahrt nach Birkenstein
Amperbote vom 14.06.1923
Wallfahrt nach Birkenstein. Der Bergkirchner
Chronist unseres Heimatblattes schreibt uns:
Ich will heute über ein nicht gerade gewöhnliches Ereignis berichten.
Nämlich, dass sich die Marianische Jungfrauenkongregation Bergkirchen
am Pfingstdientag eine Wallfahrt nach Birkenstein und gleich auch einen
Aufstieg auf den Wendelstein geleistet hat.
5 Uhr morgens bestieg man bereits in München den Zug und um 8 Uhr
vormittags war man schon in Fischbachau - mit Hangen und Bangen! In Miesbach
hatte es nämlich bereits Fäden geregnet, in Schliersee Stricke
und nun freuten wir uns auf die Seile, die uns ganz allgemein von weltlicher
und klösterlicher Seite mit Bestimmtheit in Aussicht gestellt worden
waren. Aber kaum hatten wir die prächtige Wallfahrtkapelle in Birkenstein,
der in 2 ¼ Stunden genommen wurde, gestaltete sich immerlichter und klarer
und fröhlicher. Im Gasthaus hoch oben erhielt die nunmehr "sehr hohe"
Kongregation einen eigenen Speisesaal, wo die "Hamstersäcke" sich
weit öffneten. Dann gings auf die Spitze Herrlich zeigten sich Sim-
und Chiem-, Würm- und Ammersee und ungezählte Siedlungen bis
nach Dachau und Bergkirchen, wo man den armen Leuten, die daheim geblieben
waren, bei der Arbeit zusah. Im Süden aber hielt die Kongregation
unzähliger Bergspitzen uns zu Ehren eine hochansehnliche Festversammlung.
Um 4 Uhr erfolgte in 1 ¼ Stunden der Abstieg nach Bayrischzell und kurz
vor 2 Uhr morgens der Einzug in Bergkirchen.
Bittgang nach Andechs
Amperbote vom 31.05.1933
Am Bittgang nach Kloster
Andechs, der auch in diesem Jahr von unserer Pfarrei abgehalten wurde,
nahmen 96 Wallfahrer teil, darunter auch wieder der 81jährige Austrägler
Korbinian Trost von Feldgeding. Am vergangenen Dienstag, nachts 12 Uhr,
wurden die Wallfahrer hinausgeleitet. HH. Koop. Kendler wanderte selbst
zu Fuß diesen weiten Weg mit. Bei Grafrath wurde Halt gemacht und
eine hl. Messe gelesen. Der feierliche Einzug in die schöne Wallfahrtskirche
fand um 2 Uhr statt. Am Himmelfahrtstag wurde der Heimweg angetreten,
wo nachmittags 2 Uhr der feierliche Einzug in Bergkirchen stattfand.
|
Anmerkung Schertl:
Der "Heilthumschatz"
in Andechs war über viele Jahrhunderte hinweg Ziel vieler Wallfahrer,
auch aus dem Dachauer Land.
Unter diesem Begriff wurden die vielen verschiedenen Reliquien zusammengefasst,
die das Kloster beherbergte. Es handelte sich dabei um die Herren-Reliquien,
die die Grafen von Andechs (darunter auch der hl.Rasso) von den Kreuzzügen
und Wallfahrten aus dem Heiligen Land mitgebracht hatten. Darunter
waren Kreuzpartikel, Teile der Dornenkrone Christi, ein Stück
vom Tischtuch des Letzten Abendmahles und viele weitere Erinnerungsstücke
an das Leben und Leiden Christi. Dazu kamen noch Blut- bzw. Gregoriushostien
(Dreihostienmonstranz) sowie das Brautkleid und Brustkreuz der hl.Elisabeth
und ein Kopfreliquiar der hl.Hedwig. Auch ein Stück aus dem Gewand
des hl.Nikolaus und das Siegeskreuz Karls des Großen gehörten
zum Heilthumschatz. Die Reliquien waren in einzelne Monstranzen aufbewahrt,
die den Pilgern vom Fenster der heutigen Hedwigskapelle aus einzeln
gezeigt wurden (Weisung der Heilthümer). Dazu wurden unterschiedliche
Gebete und Litaneien gesprochen und Lieder gesungen, je nachdem, ob
es sich um das Reliquiar eines Heiligen oder um eine Herrenreliquie
handelte. |
Beginn
der Mission in Bergkirchen
Amperbote vom 26.10.1934
Die heilige Mission hat begonnen. Am vergangenen
Samstag begann in unserer Pfarrei die Gnadenwoche der Hl. Mission mit
dem Einzug der HH. Missionare. Voraus die Schuljugend, dann der Kriegerverein
und die Jungfrauenkongregation mit Fahnen, wurden unter Glockengeläute
die Missionare in das Gotteshaus geleitet, das prachtvoll geschmückt
ist. Ein großes Transparent mahnt mit seiner Inschrift "Rette deine
Seele" die Gnadenwoche eifrig zu nützen. Nach herzlicher Begrüßung
durch den Hochwürden Herrn Pfarrer Thrainer übergab dieser die
kirchliche Gewalt den Missionspatres. HH. Pater Heinrich munterte dann
die Gläubigen auf, die Standeslehren und Predigten zu besuchen. Herr
Lehrer Ritter verschönte mit dem Kirchenchor die Feier. Der Sonntag
brachte vormittags Hochamt mit Predigt, nachmittags dann eine ergreifende
Totenfeier mit Ansprache und Gräberbesuch, an der die Kriegervereine
Bergkirchen, Feldgeding, Deutenhausen und Bachern sowie die Burschenvereine
Bergkirchen, Feldgeding und der Freiwilligen Feuerwehren von Bergkirchen,
Feldgeding je mit Fahnen teilnahmen. Schöne Lieder, gesungen vom
Kirchenchor, sowie eine packende Ansprache des Missionspaters schufen
der Gedächtnisfeier einen bleibenden Eindruck. Erwähnenswert
ist auch der schöne Schmuck, den das Kriegerdenkmal zu dieser Feier
erhalten hatte. Am Montag war Seelengottesdienst, nachmittags Standeslehre
für die werktagsschulpflichtige Jugend mit Beichte. Am Spätnachmittag
dann eine Predigt. Am Dienstagmorgen schritt die Schuljugend zahlreich
zum Tisch des Herrn, nachdem sich der Missionar nochmals in einer Ansprache
an sie gewandt hatte. Zu der Standeslehre der Frauen am Nachmittag war
die Frauenwelt der Pfarrei in stattlicher Anzahl erschienen, die dann
am Mittwochmorgen nochmals eine Predigt hörte und dann das Brot des
Lebens empfing. Ebenso war die Teilnahme an der Standeslehre und Generalkommunion
der ledigen Frauenwelt eine überaus große. Heute Donnerstag
kommt die Reihe der Standeslehren an die Jungmännerwelt, deren Generalkommunion
am folgenden Tag. Am Sonntagnachmittag klingt dann die Gnadenwoche mit
der Schlusspredigt, der Missionskreuzweihe, päpstlichem Segen und
dem Dankgesang des Tedeums aus.
Renovierung
der Pfarrkirche 1937
Amperbote vom 19.9.1937
"Die Pfarrkirche Bergkirchen kann 1937 auf ihr zweihundertjähriges
Bestehen zurückblicken. Vor der 200-Jahrfeier am Sonntag, 12. September,
war die Kirche gründlich renoviert worden. Altäre und Figuren erhielten
neuen Glanz, und der Hochaltar eine Marienstatue, die ein überdimensionales
Gemälde einer Szene mit Johannes dem Täufer ersetzte und durch Bischof
Schauer von München geweiht wurde. Der Bischof schilderte in seiner Ansprache
die Schicksale der alten Kirche, die in den Jahren 1731 bis 1737 von dem
bekannten Baumeister Johann Michael Fischer gebaut worden war".
...mehr zur Renovierung...
Glockenweihe
1949
Gedicht zur Weihe
der Skt. Sebastian-Kriegergedächtnisglocke
Vorgetragen von Kathie Schwarz anlässlich der Glockenweihe am 03. September
1949
|
Gott
grüße Euch alle in heiliger Stätt.
Die ihr gekommen seid heut zum heiligen Werk.
Zur Weihe der Glocke, die tragen nun soll
Skt. Sebastians Namen des heiligen Kriegers.
Die läuten nun soll für kommende Tag
Und künden euch will der Helden Gedenken,
die fern der Heimat fanden ihr Grab.
Wie düsterer Traum sind verschwunden die Tage.
Die Jahre des Schreckens, der Kriegsnot, des Tods.
Geblieben doch sind uns Erinnerung der Plage,
geblieben im Herzen die Wunden – die Not.
Denn nimmer vergessen wir können die Lieben,
die Väter, die Söhne, die Brüder – ohn Zahl,
die für uns im Felde vorm Feind sind geblieben,
gestorben in Not und in Elend und ohne Grab.
Und
sollten wir jemals vergessen die Opfer,
die
sie für uns brachten mit Blut und mit Leben
dann
ruf es hinein, du Sebastianglocke,
in Haus und in Hof, dass die Steine erbeben,
und jage den Ungeist des Undanks hinaus.
|
|
Und
ruf in die Herzen und mahne sie laut,
dass sie sich besinnen auf Dank und auf Pflicht,
um einst zu bestehen dem göttlich Gericht.
Und künd es der Heimat mit heiligem Recht,
geschrieben mit Herzblut, besiegelt im Tod.
Das Recht auf Gebet und auf Opfer für uns
dass wir dort bestehen vor unserem Gott.
Und sollte die Menschheit sich nochmals vergessen,
und nochmals vom Ungeist des Hasses besessen,
aufs Neu wieder schänden durch grausamen Krieg,
aufs Neu wieder brechen des Friedens Glück,
dann ruf es hinaus in des Weltalls Rund
und tu es allen ringsum kund:
Gott strafe die Frevler und ihr Geschlecht,
dass nimmer bestehe der Kriegsgeist zurecht.
So steig denn hinauf du Sebastiansglock
Und sei der Gemeinde, der Pfarrei zum Trost,
ein Künder des Friedens, des Glückes Bot.
Neu wieder blüh in gesegneter Heimat,
der Glaube, die Liebe, des Friedens Kleinod. |
Pfarrer
Albert ist ein rühriger Initiator
Bergkirchen, Feldgeding, Deutenhausen, Bachern und Breitenau ehren ihren
Pfarrherren
Dachauer Nachrichten vom 11.07.1962
Bergkirchen - Das 40jährige Priesterjubiläum
von Pfarrer Albert führte am Sonntag alle Pfarrangehörigen und
viele Freunde des Jubilars in Bergkirchen zu einer gemeinsamen Feier zusammen.
Mit Dekan Stadtpfarrer Jäger, Stadtpfarrer Lehner, Geistlichen Rat
Kranz, Kämmerer Eicher und Pfarrer Müller waren die Bürgermeister
Schwarz von Bergkirchen, Gradl aus Feldgeding, Burghart von Unterbachern
und stellvertretender Bürgermeister Krotzer sowie Dr. Pöhlmann,
Dr. Welsch. Stadtrat und Kulturreferent Josef Burghart gekommen. Auch
die Vertreter der Kirchenverwaltungen von Bergkirchen, Feldgeding, Deutenhausen,
Oberbachern und Breitenau, sowie der Kirchenchor, die Lehrkräfte
und viele Gemeindeangehörige nahmen an diesem Fest teil.
Schon in der Frühe versammelten sich die Vereine und die Jugend vor
dem Pfarrhaus - die Buben begrüßten den Jubilar mit Versen.
Dann folgte der festliche Zug zur Kirche. Das feierliche Hochamt zelebrierte
der Jubilar selbst, die Festpredigt hielt Stadtpfarrer Lehner aus München.
Der Kirchenchor unter Leitung von Hauptlehrer Ritter umrahmte mit seinem
Gesang den Festgottesdienst.
Die weltliche Feier fand am Nachmittag in der Gastwirtschaft Groß
statt. Die Mädchen eröffneten mit Prologen die Festveranstaltung.
Stellvertretender Bürgermeister Michael Krotzer begrüßte
im Namen der Gemeinden Bergkirchen, Eisolzried und Feldgeding, sowie der
Kirchenverwaltungen und der Pfarrgemeinde, der Elternschaft und des Schulverbandes
den Jubilar. Krotzer überbrachte zugleich die Glück- und Segenswünsche
der Pfarrgemeinde. Er gab dann umfassenden Rückblick über das
Wirken des Jubilars in Bergkirchen. Am 1. Januar 1950 übernahm er
aus Hörlkofen, Landkreis Erding, kommend, die verwaiste Pfarrei,
als Nachfolger von Pfarrer Oberlinner. "Was Sie in diesen zwölfeinhalb
Jahren als Pfarrherr in Bergkirchen geschaffen und geleistet haben, verdient
es", so meinte Krotzer, "an Ihrem Ehrentag kurz in Erinnerung gebracht
zu werden."
Trotz der Fülle an seelsorgerischer Arbeit hatte der Jubilar auch
stets großes Mühen mit den baulichen Maßnahmen der Kirchen
in der Hauptkirche und den Filialen. Sie sind zum baulichen Erneurer der
Kirchen und Friedhofe und zum treusorgenden Vater der Pfarrgemeinde geworden",
betonte Krotzer, "darüber hinaus nahmen Sie aber auch stets regen
Anteil an allen gemeindlichen Problemen. So verdankt Ihnen die Gemeinde
Bergkirchen die zentrale Wasserversorgung, die auf Ihr Betreiben vor acht
Jahren verwirklicht wurde." Auch der dringend notwendig gewordene Schulhausneubau
wurde durch die Initiative des Jubilars in Angriff genommen, nachdem er
auf den Tauschweg den erforderlichen Baugrund zur Verfügung stellte.
"Für alle diese Verdienste werden die Gemeinde und sämtliche
Pfarrangehörigen immer ihrem Pfarrherrn dankbar sein", sagte Michael
Krotzer und übergab dann Geschenke der Gemeinde- und Pfarrangehörigen,
die vor allem dafür gedacht waren, dass es der Jubilar auch in seinem
Pfarrhof angenehm und bequem haben sollte. Glückwünsche überbrachte
Dekan Stadtpfarrer Jäger für den Katholischen Männerverein
und Josef Burghart als Kulturreferent der Stadt Dachau. Jugenderinnerungen
frischte Pfarrer Müller auf. Sichtlich gerührt dankte Pfarrer
Albert für all die Liebe und Wertschätzung, die ihm in so herzlicher
Weise entgegengebracht wurde. 15 Jahre als Seelsorger gewirkt
Die Pfarrangehörigen
von Bergkirchen nehmen Abschied von Pfarrer Albert
Dachauer Nachrichten vom 13.10.1964
Bergkirchen - Nach 15jährigem
seelsorgerischem Wirken in der Pfarrgemeinde Bergkirchen nahm Herr Pfarrer
Georg Albert am vergangenen Samstag Abschied. Es war ein regnerischer
Herbsttag. Trotz des schlechten Wetters fanden sich die Pfarrkinder aus
den vier Filialen beim Wirt in Bergkirchen ein. Der Kirchenchor unter
Leitung von Hauptlehrer i. R. Ritter stimmte das Lied "Gott grüße
dich" an. Danach richtete Bürgermeister Schwarz vor dem vollbesetzten
Saal Begrüßungsworte an Pfarrer Georg Albert, die hohe Geistlichkeit,
die Lehrerschaft und die Bürger der Pfarrgemeinde und würdigte
die großen Verdienste des scheidenden Pfarrers. Er hob besonders
seine große Einsatzfreudigkeit und unermüdliche Tatkraft bei
der Renovierung der Kirche und bei dem Ausbau des Glockenturmes sowie
bei der Erweiterung des Friedhofes in Bergkirchen hervor. Er betonte,
dass seine Sorge der Renovierung dem Ausbau und der Erweiterung der Filialkirchen
von Oberbachern, Deutenhausen und Feldgeding ebenso galt. Der Bürgermeister
bezeichnete den Pfarrer als einen modernen Priester des Fortschritts.
Weit über das kirchliche Anliegen hinaus ging seine Umsicht. Mit
großer Tatkraft half er der Gemeinde Bergkirchen beim Ausbau der
Schule, des Pausehofes, ja sogar beim Neubau der Strassen. Der Bürgermeister
beendete seine Ansprache mit den besten Wünschen für die weitere
Zukunft des in den Ruhestand tretenden Seelsorgers. Äls äußeres
Zeichen des Dankes wurde Pfarrer Albert von den Kirchenverwaltungen und
den Gemeinden ein Fernsehgerät und ein Schmuckbild der Pfarrkirche
Bergkirchen als Geschenk zur Erinnerung an seine 15jährige Tätigkeit
überreicht.
Der Kirchenchor der Pfarrgemeinde und der Katholische Sportverein von
Feldgeding ehrten ebenfalls ihren Pfarrer mit Geschenken. Der Landrat
konnte wegen der 75-Jahr-Feier des BRK Dachau nicht erscheinen, brachte
aber in einem herzlich gefallenen Schreiben sein Bedauern über das
Fernbleiben zum Ausdruck und schrieb unter anderem: "Ich bedaure dies
um so mehr, als ich Herrn Pfarrer Albert als einen der Kreispolitik sehr
aufgeschlossen gegenüberstehenden Mann kennengelernt habe." Mit herzlichen
Worten dankte auch Dekan Jäger dem scheidenden Pfarrer für seine
seelsorgerische Tätigkeit in Bergkirchen und gab besonders seiner
Freude über die Verbundenheit der Pfarrkinder mit ihrem Seelsorger
Ausdruck, die durch das so zahlreiche Erscheinen von jung und alt bekundet
wurde. Aus der Nachbarpfarrei Mitterndorf war Pfarrer Ludwig Eicher zugegen,
der durch seine humorvolle Art im Vortragen der Feier einen recht heiteren
Akzent verlieh.
Anschließend dankte der scheidende Seelsorger von Bergkirchen allen
für diese schöne Pfarr-Familienfeier. Voller Rührung sagte
er, dass er nur wegen seines schlechten Gesundheitszustandes von Bergkirchen
scheiden müsse. Der Inhalt seiner Ausführungen war ein Über-
und Rückblick auf sein priesterliches Wirken der letzten 15 Jahre
in Bergkirchen. Er richtete Dankesworte an die Lehrerschaft für die
schöne Abschiedsfeier am Vortag in der Schule und dankte dem Kirchenchor
sowie allen, die zu dieser Abschiedsfeier erschienen waren, mit einem
herzlichen ,,Vergelt's Gott". Zum Schluss des gemeinschaftlichen Beisammenseins
stellte sich Pfarrer Eggendinger vor, der die Pfarrgemeinde Bergkirchen
als neuer Seelsorger betreuen wird.
Die eindrucksvolle Abschiedsfeier wurde von klassischen Chören und
heiteren Liedern durch den Kirchenchor umrahmt. Die gesanglichen Darbietungen
zeigten großes Können und fanden viel Beifall. Auch die Schüler
des 5./6. Schülerjahrganges trugen mit Gedichten und Liedern unter
Leitung von Hauptlehrer Richard Seeberger zu der Abschiedsfeier des Pfarrers
Albert bei. Der Abend des Abschieds von Pfarrer Albert beim Wirt in Bergkirchen
war für alle Anwesenden ein wahres Erlebnis.
Ein
großer Tag nicht nur für Gottfried Doll
2500 Teilnehmer gestern bei Primizgottesdienst in Feldgeding
Dachauer Nachrichten vom 01.07.1998
Feldgeding/Bergkirchen
- Es war nicht nur ein großer Tag für den Neupriester Gottfried Doll,
als er gestern vor knapp 2500 Menschen den Primizgottesdienst halten durfte.
Es war auch ein großer Tag für die Bevölkerung von Feldgeding und Bergkirchen,
dass ein junger Mann aus ihren Reihen zum Priester geweiht worden ist.
Dieser feierliche Feldgottesdienst auf einer Wiese in Feldgeding wurde
musikalisch begleitet von einem aus 85 Sängerinnen und Sängern bestehenden,
gewaltigen "Kirchenchor", geleitet von Josef Bortenschlager. Die Langenpettenbacher
Blasmusik spielte gekonnt Kirchenlieder, und alle Fahnenabordnungen das
Bergkirchner Pfarrverbandes standen links und rechts der Altares und der
Chorbühne Spalier.
Die Verantwortlichen hatten sich mit dieser Feier sehr viel Arbeit gemacht,
so war auf einem meterhohen Podest eine große Holzschale um den Altar
gebaut. Was nicht mitspielte, war das Wetter. Auf dem Ort Feldgeding liegt
so etwas wie ein "Wetterfluch", denn so weit die Leute dort zurückdenken
können - immer wenn in Feldgeding ein großes Fest gefeiert wird, regnet
es. Pfarrer Gottfried Doll wurde während der Messe vom Bergkirchner Pfarrer
Egid Schierer, dem ehemaligen Bergkirchner Pfarrer, Josef Eggendinger,
den Pfarrern Heinrich Hochkirch, Gabriel Kreuzer, Karl Namberger, Wolfgang
Borm hielt die Primizpredigt - sowie Dekan Martin Probst und Dekan Wolfgang
Bischof unterstützt. Der junge Pfarrer wurde mit seinen Eltern - sie hatten
vor Freude nasse Augen - den Geschwistern und Verwandten vom Elternhaus
abgeholt. Voran die Blasmusik Langenpettenpach, es folgten die Fahnenabordnungen,
die Bergkirchner Ministranten, Leute der Kirche, der Kirchenverwaltung
und viele mehr. Auch Bergkirchens Bürgermeister Hubert Huber mit Amtskette
und seine Gattin Luise gaben dem Neupfarrer die Ehre. Nach der Messe zog
man mit einem Kirchenzug zur neuen "Eberlhalle" nach Bergkirchen, wo für
850 geladene Gäste gedeckt war. Den Abschluss feierte man dann in Form
eines Vespergottesdienstes in der Bergkirchner Michael-Fischer-Kirche
St. Johann Baptist. Die Bevölkerung aus Feldgeding und dem Pfarrverband
Bergkirchen hatte ihrem Pfarrer Gottfried Doll nicht nur ein Priestergewand
gestickt nach den Entwürfen von Gottfried Doll, sondern auch den ganzen
Primiztag samt Primizmahl über Spenden gestiftet. Dies allein zeigt, wie
stolz sie auf den Sohn aus ihrer Mitte sind.
Pfarrer
Josef Eggendinger
Feierliche Primiz
in Langenpettenbach Josef Eggendingers erstes Messopfer
Große Beteiligung der ganzen Umgebung
Langenpettenbach-Zum zweiten
Mal in diesem Jahr konnte in der Gemeinde ein Neupriester Primiz feiern.
Dieses Mal hielt der am Peter-und-Paul-Tag in Freising zum Priester geweihte
Schmiedemeisterssohn Josef Eggendinger sein erstes heiliges Meßopfer.
Der auf der Wiese unterhalb der Schule von der ersten Primiz her noch
stehende Altar wurde mit frischem Grün und Blumen geschmückt.
Böllerschüsse kündeten den Abmarsch des langen Kirchenzuges
vom elterlichen Haus. Voran gingen weißgekleidete Mädchen.
Ihnen folgten die Vereine der Pfarrei und der Nachbarorte mit ihren Fahnen.
Die Kapelle Langenecker, Langenpettenbach, in heimischer Tracht geleitete
den Zug, an dessen Ende der Neupriester schritt, begleitet von der Geistlichkeit
und drei Primizbräutchen. Die Eltern, Geschwister und Verwandten
folgten ihm.
Beim Altar hatten sich außergewöhnlich viele Gläubige
aus dem Ort und dem weiten Umkreis eingefunden. Domkurat Sepp Zimmerl
aus St. Pölten, ein Kriegskamerad Eggendingers, der auch die schweren
Jahre der Kriegsgefangenschaft in Leningrad mit ihm teilte, hielt die
Festpredigt. Er wies auf die hohe Aufgabe des Priesters hin, Mittler zwischen
Gott und den Menschen zu sein und sprach von dem Mut, der heute dazu gehöre,
diesen Beruf zu ergreifen. Er dankte den Eltern für alle Opfer und
Mühen, die sie auf sich nahmen, um dem Sohn diesen Weg zu ermöglichen.
Darüber hinaus dankte er allen, die mitgeholfen hatten, diesen Tag
festlich zu gestalten.
Dann schritt Eggendinger zum Altar, um sein erstes Meßopfer darzubringen.
Unter Leitung von Musiklehrer Otto Mahl, München, brachte der Langenpettenbacher
Kirchenchor und die Musikkapelle von hier die Primizmesse von Mitterer
in Es-Dur zum Vortrag. Pfarrer Huber war Patrinus, der Neupriester Ludwig
Hachinger aus Eisenhofen und cand. theol. Wackerl aus Stumpfenbach leisteten
Levitendienste. Dekan Beyer wohnte mit den Pfarrherren der Nachbarpfarreien
der Primiz bei. Nach dem Segen des Primizianten und des Neupriesters Hachinger
wurden die Erinnerungsbänder aus der Hand des jungen Geistlichen
an die Fahnen geheftet.
Schülerinnen und Schüler trugen eingangs und zum Abschluss Gedichte
vor. Das Tedeum beendete die Feier auf der Festwiese. Anschließend
bewegte sich der Zug zum Kriegerdenkmal, wo ein Kranz niedergelegt und
im Gebet der Gefallenen gedacht wurde. Die Kapelle intonierte das Lied
vom guten Kameraden. Im Lauf des Tages besuchten viele das Elternhaus
und erst gegen Abend dachten die zahlreichen Teilnehmer, man schätzte
an die 4000, an den Heimweg.
Dachauer Nachrichten vom 07.07.1954
Bergkirchen hat einen neuen Pfarrer
Der neue Seelsorger heißt Josef Eggendinger - In Langenpettenbach
gebürtig
Dachauer Nachrichten vom 13.10.1964
Ein großer Tag der Gemeinde von Bergkirchen
- Die Pfarrgemeinde Bergkirchen hat einen neuen Seelsorger. Am vergangenen
Samstag wurde der bisherige Kaplan von München-Herz-Jesu, Josef Eggendinger,
in seiner neuen Pfarrei Bergkirchen von der Bevölkerung herzlich
empfangen. Er tritt damit an die Stelle von Pfarrer Georg Albert, der
aus Alters- und Gesundheitsgründen seine Seelsorgeaufgaben in jüngere
Hände übergab.
Ein kalter Wind fegte am Samstag um das auf der Anhöhe liegende Gotteshaus
von Bergkirchen. Drohend hingen Wolken am Himmel. Vorsichtshalber hatten
viele Gläubige, die vor Pfarrhof und Kirche geduldig auf die Ankunft
des neuen Pfarrers warteten, Schirme und Regenmäntel mitgebracht.
Vor dem Eingang zum Pfarrhof, der mit Tannengrün geschmückt
war, gruppierten sich Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehren von
Bergkirchen, Feldgeding und Deutenhausen sowie der Burschenvereine von
Bergkirchen und Feldgeding. Auch die Veteranenvereine von Bachern und
Bergkirchen waren durch Fahnenabordnungen vertreten. Ferner säumten
den weiten Platz vor dem Pfarrhof viele Schulkinder und die gesamte Lehrerschaft
mit Schulleiter Seeberger an der Spitze. Als es vom Turm der Kirche 15
Uhr schlug, rollte ein blumengeschmückter Wagen mit Josef Eggendinger
am Pfarrhof vor. Mit ihm kamen auch die Bürgermeister Schwarz (Bergkirchen)
und Gradl (Feldgeding).
Während die Glocken mit ehernem Klang das freudige Ereignis der Bergkirchner
"Wir haben einen neuen Pfarrer" in die umliegenden Ortschaften hinausriefen,
begrüßte Pfarrer Albert seinen Nachfolger, zwei Schulkinder
sagten ein Gedicht auf, um dann anschließend im Chor unter der Stabführung
von Hauptlehrer Seeberger kirchliche Lieder anzustimmen. Im Namen der
Gemeinde hieß Bürgermeister Schwarz Pfarrer Eggendinger willkommen.
Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass man in einer priesterarmen
Zeit doch wieder einen Geistlichen für Bergkirchen gefunden habe.
Schwarz kündigte die Bereitschaft des Gemeinderates an, mit Eggendinger
zum Wohle aller Bürger gut zusammenzuarbeiten. Nach der Ansprache
des Bürgermeisters formierten sich die Fahnenabordnungen zu einem
langen Zug, der den neuen Geistlichen Bergkirchens in das Gotteshaus geleitete.
Als Eggendinger zusammen mit Pfarrer Albert die Kirche betrat, brausten
ihm feierliche Orgelklänge entgegen. Mit bewegter Stimme stellte
dann Pfarrer Albert den Gläubigen den neuen Seelsorger vor. Die Fahnen
vor dem Altar boten ein farbenfrohes, festliches Bild. "Wir haben einen
neuen Pfarrer", rief er den Gläubigen freudig entgegen. Tief beeindruckt
von all den guten Wünschen und der großen Anteilnahme der Bevölkerung
an seiner Ernennung zum Pfarrer dankte Eggendinger für den Empfang.
Er versicherte, er wolle ein guter Seelsorger, ein guter Bürger und
auch ein guter Nachbar den Bergkirchnern sein.
Pfarrer Eggendinger ist ein Sohn des Dachauer Landes. Er wurde in Langenpettenbach
geboren. Vor sechs Jahren empfing er die Priesterweihe. Vorübergehend
wirkte er als Kaplan in St. Jakob in Dachau. Bevor ihn Kardinal Döpfner
zum neuen Pfarrer von Bergkirchen bestellte, war er Kaplan in München,
Herz-Jesu.
Bergkirchen - Am Christkönigsfest
übernahm Pfarrer Joseph Eggendinger feierlich die Pfarrei in Bergkirchen.
Für alle Pfarrangehörigen, einschließlich der vier Filialen
war dieser Sonntag eine besondere Freude. Schon lange vor Beginn der Feierlichkeiten
strömten die Gläubigen zu ihrer Pfarrkirche, die auf der Anhöhe
von Bergkirchen sich erhebt und weithin im Dachauer Land zu sehen ist.
Im Pfarrhaus, das z. Z. umgebaut wird, versammelte sich die hohe Geistlichkeit
mit dem neuen Pfarrer Eggendinger. Vor der Pfarrei gruppierten sich neben
den Kirchenfahnen, die Fahnen aller Feuerwehren der Umgebung, die Fahnen
der Kirchenvereine und der Burschen von Feldgeding; dabei ist besonders
hervorzuheben die Fahnenabordnung der Pfarrei Herz Jesu aus München-Neuhausen,
wo Pfarrer Eggendinger zuletzt als Kaplan wirkte. Als die hohe Geistlichkeit
aus dem Pfarrhaus trat, bildeten die Fahnenträger Spalier und formierten
sich anschließend, mit dem Kreuz an der Spitze, zum festlichen Zug
zur Kirche. Hinter den Fahnen gingen die Ministranten mit Kerzen und kirchlichen
Insignien. Von der Geistlichkeit waren vertreten: Prälat Niggl, Stadtpfarrer
der Pfarrei Herz Jesu München-Neuhausen, Studienprofessor Thanbichler
und Dekan Jäger. Der Geistlichkeit folgten die Bürgermeister
Schwarz und Gradl mit den Mitgliedern der Kirchenverwaltungen.
Unter Glockengeläut bewegte sich der festliche Zug zu dem geschlossenen
Portal der Kirche. Zu beiden Seiten des Kirchenportals stellten sich die
Fahnenträger auf. Hier wies Dekan Jäger auf die Bedeutung der
Feier hin und verlas das Erzbischöfliche Ernennungsdekret. Einen
Höhepunkt vor der Kirche bildeten das Uberreichen des Kirchenschlüssels
durch Dekan Jäger an Pfarrer Eggendinger und der danach folgende
Handschlag der Mitglieder der Kirchenverwaltungen mit dem neuen Seelsorger
und dem Dekan. Es war für alle ein erhebender Moment, als das Kirchenportal
geöffnet wurde. In der festlich geschmückten Kirche erhoben
sich die Pfarrangehörigen und unter feierlichen Orgelklängen
schritt der Festzug in die Kirche zum Hochaltar. Die Fahnenträger
nahmen am Hochaltar und an beiden Seitenaltären mit den zahlreichen
Fahnen Aufstellung. Auf der Epistelseite wohnten Prälat Niggl und
Studienprofessor Thanbichler, auf der Evangelistennseite die 70jährige
Mutter von Pfarrer Eggendinger den Feierlichkeiten bei. Vor dem Hochaltar
überreichte nach dem Lied "Veni sancte spiritus" Dekan Jäger
dem neuen Pfarrer weitere Kirchenschlüssel und kirchliche Insignien.
Der Dekan führte darauf den Pfarrer durch die Kirche zum Beichtstuhl
und Taufstein, wo der neue Seelsorger der Gemeinde das Taufgelübde
vorsprach.
Nach einer Ansprache des Dekans zelebrierte Pfarrer Eggendinger das Hochamt
mit "Te Deum" und Eucharistischem Segen. Der Kirchenchor unter Leitung
von Hauptlehrer a. D. Ritter sang die Messe in Es-Dur von Filke. Im Anschluss
an die Feierlichkeiten und den Gottesdienst in der Kirche fanden sich
die Gläubigen mit ihrem neuen Seelsorger und der hohen Geistlichkeit
am Friedhof ein, wo sie der Verstorbenen in einem gemeinsamen Gebet gedachten.
Danach wurde Pfarrer Eggendinger feierlich zum Pfarrhaus geleitet. Der
Lebensweg Pfarrer Joseph Eggendinger erfreut sich großer Beliebtheit
durch sein bescheidenes Wesen und ist im Landkreis Dachau vielen bekannt.
Über sein Lebensbild kann folgendes gesagt werden: Er stammt aus
einer kinderreichen Familie und hat drei Brüder. Sein Geburtstag
ist der 29. 9.1923, der Geburtsort Langenpettenbach bei Markt Indersdorf.
Von der Volksschule ging er nach Scheyern in die Klosterschule bis 1939
und dann nach Freising in das Knabenseminar bis 1942. Im selben Jahr wurde
er zur Wehrmacht eingezogen und stand als Nachrichtensoldat bei der Artillerie
im Einsatz an der Ostfront bei Wiasma. Bei Kriegsende befand er sich in
Ostpreußen und geriet im April 1945 in russische Gefangenschaft.
Seine Kriegsgefangenschaft in Leningrad dauerte zwei Jahre. 1947 kehrte
er in die Heimat zurück. Hier konnte er 1949 das Abitur nachholen
und das Theologie-Studium am Priesterseminar in Freising beginnen. Am
29.06.54 wurde er von Kardinal Faulhaber in Freising zum Priester geweiht.
Seine Primiz feierte er in Langenpettenbach am 4.7. 54, an der auch sein
inzwischen verstorbener Vater noch teilnehmen konnte. Mit Pfarrer Eggendinger
ist seit über 80 Jahren wieder ein gebürtiger Langenpettenbacher
Priester geworden. Nach der Primiz wirkte er als Kaplan in Baumburg bei
Trostberg bis 1956. Von hier führte ihn der Weg zurück nach
Dachau, wo er von 1956 - 59 Kaplan war. Am 1.8. 59 wurde er nach München-Neuhausen
in die Pfarrei Herz Jesu berufen und war dort bis zum 1.10.64 als Kaplan
seelsorgerisch tätig. Seine Sehnsucht, sein Wunsch, als Seelsorger
wieder aufs Land zu kommen, erfüllte sich, als er am 1.10. 64 zum
Pfarrer von Bergkirchen ernannt wurde und am 25.10. 64 feierlich in die
Pfarrei in Bergkirchen eingeführt wurde.
Pfarrer Josef Eggendinger
gestorben
29 Jahre lang Seelsorger im Pfarrverband Bergkirchen
Dachauer Nachrichten vom 29.11.2007
Tiefe Trauer um Josef Eggendinger.
Der Geistliche Rat starb am vergangenen Dienstag im Alter von 84 Jahren.
29 Jahre lang (1964 - 1993) war er Pfarrer in Bergkirchen, wo er den Pfarrverband
mitaufgebaut hatte. Eggendinger wuchs in Langenpettenbach auf. Nach dem
Krieg begann er ein Theologiestudium in Freising. Seine erste Stelle führte
in als Seelsorger nach Baumburg bei Traunstein. Hier, wie auch später
in St. Jakob in Dachau sowie in der Pfarrei Herz Jesu in München,
wirkte er als Kaplan. Eggendinger, dessen Elternhaus in Stangenried steht,
"war eine väterliche Figur und sehr engagiert", erinnert sich der
Pfarrer von St. Jakob, Wolfgang Borm. Eggendinger und auch seine Haushälterin
Anna Dobmann seinen bei Groß und Klein sehr beliebt gewesen, so
Borm weiter. Er hat seinen Beruf immer als Berufung gesehen, und die Seelsorge
und der Gottesdienst waren sein größtes Anliegen, hieß
es im Bergkirchner Gemeindeblatt. In seiner Zeit in Bergkirchen wurden
mehrere Bauvorhaben abgewickelt. Acht der neun Kirchen des Pfarrverbandes
wurden renoviert. In Bergkirchen selbst kam es 1977 zur Instandsetzung
des Turms. 1974 wurde der Pfarrkindergarten gebaut und 4 Jahre später
das Pfarrheim errichtet. "Auch als er in den Ruhestand gegangen war, hat
er viel geholfen", so Borm. "Im Krankenhaus war er oft bereit, die Krankensalbung
zu erteilen". Seine letzten Jahre verbrachte er im Benefiziatenhaus von
St. Jakob in Dachau. Die Trauerfeier findet am morgigen Freitag, um 10.00
Uhr, in der Kirche St. Michael in Langenpettenbach statt. Die Beerdigung
auf dem örtlichen Kirchenfriedhof schließt sich an.
100.
Geburtstag
von Pfarrer Eggendinger
111)
Pfarrer
Eggendinger bleibt als väterliche Figur in Erinnnerung
Heute wäre der 100. Geburtstag des langjährigen, beliebten, Seelsorgers
der Pfarrei Bergkirchen
Dachauer
Nachrichten vom 29.9.2023
Bergkirchen
- Er ist nicht vergessen: Pfarrer Eggendinger. Am heutigen 29 September
wäre der langjährige Pfarrer der Pfarrei Bergkirchen 100 Jahre alt
gewonden Eine ganze Generation in seiner Pfarrei hat er von der Taufe
an durch das Leben begleitet und war aus der Pfarrei nicht wegzudenken,
bis er am 31 August 1993 im Alter von 70 Jahren, offiziell in den Ruhestand
verabschiedet wurde. Josef Bortenschlager als damaliger Vorsitzender des
Pfarrverbandsrates fand dabei die richtigen Worte. "Trotz der vielen
Aufgaben waren Sie auch noch in wirklicher Seelsorger, der bei der Betreuung
seiner Schafe unermüdlich am Werken war und so einen lebendigen Pfarrverband
hinterlässt, in dem viele Menschen in irgendeiner Form tätig
sind.
Eggendinger
war ein Geistlicher, der viel bewegte. Unzählige Renovierungen der
Filialkirchen und vor allem der Pfarrkirche hat er angestoßen. Besonders
stolz war er auf den Bau des kirchlichen Kindergartens 1974 und des Pfarrheims
1979. Gleichzeitig vergrößerte sich sein Wirkungsbereich im Laufe der
Zeit aufgrund der Priesternot immer mehr.
Sein
Leben lang hatte es Pfarrer Josef Eggendinger nicht leicht. Er wurde am
29. September 1923 in einer kinderreichen Familie in Langenpettenbach
geboren. Von der Volksschule ging er nach Scheyern in die Klosterschule
bis 1939 und dann nach Freising in das Knabenseminar bis 1942. Im selben
Jahr wurde er zur Wehrmacht eingezogen und stand als Nachrichtensoldat
bei der Artillerie im Einsatz an der Ostfront bei Wiasma.
Zwei Jahre lang in Gefangenschaft
Bei
Kriegsende befand er sich in Ostpreußen und geriet im April 1945 in russische
Gefangenschaft. Seine Kriegsgefangenschaft in Leningrad dauerte zwei Jahre.
Mit einer Notlüge konnten er und ein Freund sich aus der russischen Gefangenschaft
befreien. Sie behaupteten einfach, Österreicher zu sein, nachdem
1947 Kriegsgefangene aus dem Nachbarland entlassen worden waren. Die Russen
wussten halt nicht, wo langenpettenbach liegt. 1949
konnte er das Abitur nachholen und das Theologie-Studium am Priesterseminar
in Freising beginnen. Am 29. Juni 1954 wurde er von Kardinal Faulhaber
in Frei-sing zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in Langenpettenbach
am 4. Juli 1954 im Beisein seiner stolzen Eltern.
1964 zum Pfarrer von Bergkirchen ernannt
Nach
der Primiz wirkte er zunächst als Kaplan in Baumburg bei Trostberg bis
1956. Von hier führte ihn der Weg zurück nach Dachau, wo er von 1956 bis
1959 Kaplan war. 1959 wurde er nach München-Neuhausen in die Pfarrei Herz
Jesu berufen und war dort bis 1964 als Kaplan seelsorgerisch tätig Die
Sehnsucht und der Wunsch, als Seelsorger wieder aufs Land zu6 kommen,
erfüllten sich, als er am 1. Oktober 1964 zum Pfarrer von Bergkirchen
ernannt wurde und bald darauf feierlich durch Dekan Jäger in die Pfarrei
eingeführt wurde. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand hat Josef Eggendinger
noch lange Jahre als Krankenhausgeistlicher gewirkt und als Ruhestandgeistlicher
häufig ausgeholfen. Im
Juli 2004 konnte er in St. Jakob in Dachau im Beisein von Stadtpfarrer
Wolfgang Borm sein goldenes Priesterjubilä- um feiern. Wolfgang Borm hatte
bei ihm in den 80er Jahren als Pastoralreferent im Pfarrverband Bergkirchen
gewirkt.
Josef Eggendinger war sehr beliebt
Am 27. November 2007 ist Pfarrer Josef Eggendinger im Alter von 84 Jahren
gestorben. Josef Eggendinger war eine väterliche Figur und sehr engagiert",
erinnerte sich damals Wolfgang Borm. Eggendinger und auch seine Haushälterin
Anna Dobmann sind bei Groß und Klein sehr beliebt gewesen", so Borm weiter.
Er hat seinen Beruf immer als Berufung gesehen. und die Seelsorge und
der Gottesdienst waren größtes Anliegen." sein Genauso dürften ihn die
Bergkirchner in Erinnerung behalten", sagt Heimatforscher Hubert Eberl.
Ingrid Koch,
Dachauer Nachrichten vom 29.9.2023
Trauer
um Pfarrer Albert im 70. Lebensjahr einem Herzinfarkt erlegen
Dachauer Nachrichten vom 09.05.1966
Bergkirchen
- Trauer in Bergkirchen. Am vergangenen Wochenende erlag Pfarrer Georg
Albert in seinem Ruhesitz in Fürstenfeldbruck einem Herzinfarkt. In den
Jahren von 1949 bis 1964 war er Pfarrer von Bergkirchen. Vor eineinhalb
Jahren verließ Pfarrer Albert - ein geborener Münchner - Bergkirchen.
Die Gläubigen sahen ihn sehr ungern gehen, denn während seiner 15jährigen
priesterlichen Tätigkeit hatte er viel zum Wohle der Gemeinde beigetragen.
Unter seiner Regie wurden die Filialkirchen von Feldgeding, Deutenhausen
und Oberbachern renoviert. Er setzte sich unter anderem auch für die Abgabe
von Pfarrpfründen zum Bau eines Schulhauses in Bergkirchen ein. Landrat
Dr. Pestenhofer nannte ihn deshalb einmal einen "der Kreispolitik sehr
aufgeschlossenen Mann". Die Schulkinder und die Jugend hatte Pfarrer Albert
15 Jahre lang einen väterlichen Freund. Das zeigte sich beim Abschied
im Oktober 1964, als ihm die gesamte Pfarrgemeinde einen Ehrenabend arrangierte.
Die Kinder bastelten sogar ein Modell der Kirche und überreichten es.
Pfarrer Albert dankte gerührt. - Voller Schaffenskraft hatte er 1949 die
Pfarrei übernommen, als kranker Mann verließ er den Ort seines Wirkens.
Mehrere Operationen und ein Leberleiden hatten seinen Körper schwer angeschlagen.
"Lischwitzer"
feiern Wiedersehen
In Bergkirchen werden Erinnerungen wach - Über 600 gute Freunde
Dachauer Nachrichten vom 19.09.1968
Bergkirchen
- Mehr als 600 einstige Bürger von Leobschütz, einer Stadt von 1800 Einwohnern
in Oberschlesien, trafen sich dieser Tage in Bergkirchen. Viele von ihnen
sahen sich nach Jahren wieder zum ersten Male. Es war am 24. Juni 1949,
als Leobschützer Heimatvertriebene in Bergkirchen ein Kreuz als Mahnmal
für die Gefallenen und Verstorbenen ihrer verlorenen Heimat errichteten.
Um das Kreuz versammelten sich nun die in fast allen Teilen der Bundesrepublik
lebenden Leobschützer. Nach langer Zeit trafen sich gute Bekannte wieder,
es gab ein großes Hallo. Am Vorabend der Wiedersehensfeiern fanden sich
die Gäste zu einem Lichtbildervortrag von Hans Muschik aus Regensburg
im Gasthaus Groß zusammen. Anderntags fand in der Pfarrkirche ein feierliches
Hochamt statt. Einer der letzten Leobschützer Priester, Vikar Josef Müller
(jetzt in Dorsten), hielt eine ergreifende Predigt. Die deutsche Messe
von Franz Schubert umrahmte die kirchliche Feier. Die anschließende Gedenkrede
vor dem "Leobschützer-Kreuz" hielt Eduard Scheibe, Vorsitzender der Landsmannschaft
Schlesien in Freilassing.
Im Gasthaus Groß kamen nun wieder die "Lischwitze" zu. einem bunten Nachmittag
zusammen. Das Wetter zeigte ein Einsehen, so dass die Gäste im gemütlichen
Garten Platz nehmen konnten. Die ganze Ortschaft glich zu diesem Zeitpunkt
einem riesigen Parkplatz und viele Einwohner studierten interessiert die
verschiedenen Nummernschilder der über 350 parkenden Autos. Sie stammten
aus Bremen, Münster, Köln, Bamberg, Berlin, Frankfurt und sogar aus Österreich.
Der Vorsitzende des Ortsausschusses der Stadt Leobschütz, Oberstaatsanwalt
Willy Metzner (Frankfurt) und Schriftleiter Heinz Rosplesch (Gütersloh)
sprachen ihren besonderen Dank dem Initiator des Treffens, Ausschussmitglied
Heinz Bartke aus Fürstenfeldbruck für die gute Organisation aus. Bartke
dankte mit humorvollen Worten für die "Blumen". Dankesworte galten ebenso
Bürgermeister Michael Schwarz und Pfarrer Josef Eggendinger sowie den
rührigen Gastwirtseheleuten Groß.
Ibo-Priester
betreut Bergkirchen
Pater Bonifaz Osuij aus Biafra vertritt Pfarrer Eggendinger
Dachauer Nachrichten vom 21.08.1968
Bergkirchen
- Wenn die Bergkirchner jetzt zum Beichten gehen wollen, müssen sie Hochdeutsch
sprechen. Denn ihnen gegenüber sitzt nicht wie gewohnt Pfarrer Joseph
Eggendinger, sondern der schwarze Pater Bonifaz Osuij aus Biafra,
der den Seelsorger von Bergkirchen während eines Kurzurlaubs vertritt.
Deutsch versteht Pater Bonifaz, aber mit dem Bayerischen kommt er nicht
ganz zurecht. Ansonsten ist der Priester gerne in Bergkirchen tätig. Das
ländliche Leben mit seiner Ausgeglichenheit von Arbeit und ruhiger Besinnung
gefällt ihm besser als der hektische Vergnügungsbetrieb in den Großstädten.
Seit 1963 hat Pater Bonifaz jährlich einmal Deutschland besucht. München
gefiel ihm besonders gut und hier lernte er auch Pfarrer Eggendinger kennen,
der ihn in seine Pfarrei nach Bergkirchen führte.
Das Schicksal seiner Landsleute in Biafra erschüttert Pater Bonifaz besonders.
Interessant ist sein Bericht über das völkermordende Vorgehen der Zentralregierung
gegen die Ibos. Hier werden Giftmittel ebenso benutzt wie abergläubischen
Vorstellungen unterentwickelter Stämme. So glaubt ein Teil der nigerianischen
Armee an die Fähigkeit der Ibo-Soldaten, sich angesichts des Feindes in
ein beliebiges Lebewesen verwandeln zu können, um sich im Rücken der Bundestruppen
wieder in Menschengestalt, zu erheben. Das führt dazu, dass in eroberten
Gebieten alles, was sich bewegt, erschossen wird. Von einem Schutz der
Zivilbevölkerung kann keine Rede sein. Die Furcht und das Misstrauen der
Bevölkerung von Biafra ist so groß, dass Priester und Missionare monate-
und jahrelang die Speisen vorkosten, ehe die Eingeborenen sie zu sich
nehmen. Enttäuscht ist Pater Bonifaz über die Untätigkeit der Großmächte
im Hinblick auf eine Beendigung des Krieges. Von den augenblicklichen
Friedensverhandlungen in Addis Abeba erhofft er sich nicht viel, solange
Lagos nicht bereit ist, die tatsächliche Gleichberechtigung der Ibos durchzusetzen.
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