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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben in Pellheim Größtenteils
recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen
Installation von Pfarrer Gröschl in Pellheim Am vergangenen Sonntag, den 14. September, fand die feierliche Installation des Herrn Pfarrers Gröschl in Pellheim statt, zu welcher sich eine bezirksamtliche Kommission früh um 8 Uhr von Dachau aus nach Pellheim begab, woselbst auch bereits der erzbischöfliche Commissär, Herr Dekan Mederer von Haimhausen eingetroffen war. Seitens des geistlichen Herrn Commissärs wurde nun Herr Pfarrer Gröschl nach der vorausgegangenen üblichen Feierlichkeit in der Kirche seiner Pfarrgemeinde in warmen und herzlichen Worten vorgestellt. Nach beendeter kirchlicher Feierlichkeit begab sich der Zug begleitet von der Schuljugend und der Lehrerschaft zurück vor das Pfarrhaus, woselbst der weltliche Commissär, Herr Bezirksamtsassessor Schöller, in einer gediegenen Rede den neuen Pfarrherrn seiner Gemeinde, sowie der Schuljugend in echt christlich ermahnender Weise vorstellte und schließlich darauf hinwies, dass jene Jesusliebe, in welcher die ganze Religion gipfelt, betätigt werden möge, und nur dann wird die Armut nicht vergebens an die Türen klopfen. Nach beendeter Ansprache seitens des Herrn weltlichen Commissärs wurden in der Pfarrhof selbst die schriftliche Übergabeverhandlungen gepflogen, welchen auch die Gemeinde- und Kirchenverwaltungsmitglieder beizuwohnen hatten. Anmerkung: Pfarrer Gröschl hat später die Pfarrei Bergkirchen (bis 1904) übernommen.
Bedauerlich
- Pfarrer Thalheimer gestorben Dachau, 23. März -In dem benachbarten Pellheim starb heute Früh gegen 7 Uhr der hochwürdige Herr Pfarrer Thalheimer an den Folgen einer Blutvergiftung. Der Verlebte behandelte, wie uns glaubhaft mitgeteilt wird, ein Karbunkelgeschwür im Gesicht durch Umschläge, ohne Linderung des Leidens zu erzielen. Trotz sorgfältigster ärztlicher Behandlung trat eine Blutvergiftung ein, welcher der hochwürdige Herr erlag. Die Gemeinde Pellheim verliert in dem Verewigten einen überall und jederzeit hilfsbereiten Freund und Berater, sowie einen milden, allbeliebten Priester.
Beerdigung
von Pfarrer Thalheimer von Pellheim Unter Beteiligung seiner Pfarrkinder und der Bewohner der benachbarten Orte, besonders aber der hochw. Geistlichkeit des Bezirks Dachau, des Soldaten- und Militär-Vereins Sigmertshausen-Pellheim und der freiwilligen Feuerwehr wurde gestern die sterbliche Hülle des hochw. Herrn Pfarrer Thalheimer von Pellheim der Erde übergeben. Herr Dechant Rössl von Jarzt hielt die Grabrede, in welcher der hochw. Herr Dechant hervorhob, dass der Verewigte 13 Jahre in der Gemeinde Pellheim im Weinberg des Herrn gearbeitet und seine Seelsorgstätigkeit ausgeübt habe. Dass ihm seine Pfarrgemeinde lieb geworden, habe der hochw. Verewigte dadurch bewiesen, dass er so lange in ihr gewirkt und keine Sehnsucht nach einer anderen Wirksamkeit gehabt habe. Seine Pfarrkinder hätten ihm diese Liebe und Anhänglichkeit durch gleiche Liebe reichlich gelohnt. Sie möchten ihm diese Liebe übers Grab hinaus bewahren, indem sie seiner im frommen Gebet gedächten und die Erde unter dem seine sterbliche Hülle ruhe, mit geweihtem Wasser besprengten. Ein feierlicher Grabgesang, von Herrn Lehrer Ortner dirigiert und von Herren Lehrern der Umgebung und einigen Mitgliedern der Liedertafel Dachau ausgeführt, schloss die würdige Grabesfeier, welcher der Trauergottesdienst folgte. Spendung
der heiligen Firmung Die
Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof
von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Einzug
von Pfarrer Spötzl in Pellheim Verflossenen Mittwoch hielt der hochw. Herr Pfarrer Johann Spötzl in der ihm verliehenen Pfarrei Pellheim seinen feierlichen Einzug. Die Gemeinde Pellheim hatte alles aufgeboten, ihrem neuen Seelsorger in würdiger Weise zu empfangen. Von dem prächtigen Wetter begünstigt, verlief die ganze Empfangsfeier in gewünschter, bester Weise. Etwa 40 Reiter aus der ganzen Pfarrgemeinde trafen bei der Haltestelle Walpertshofen ein, um dem Gefährt des Hochwürden Herrn Pfarrers bei der Fahrt nach Pellheim das Geleit zu geben. Inzwischen hatte die Schuljugend von Unterbachern und Pellheim, darunter die Mädchen mit den kleidsamen weißen Gewändern und den Kränzen in ihren Haaren, am östlichen Ende des Pfarrdorfes Pellheim Aufstellung genommen. Den Kindern schlossen sich auch die Veteranen- und Feuerwehrvereine von Pellheim und Oberbachern an. Etwa um 3 ¾ Uhr gewahrte man den Reiterzug auf der Höhe von Goppertshofen, wie er sich in schönster Ordnung, aber raschem Tempo immer mehr näherte. Ein prächtiger Anblick für jeden Zuschauer! Nachdem der Hochwürden Herr Pfarrer an der Empfangsstelle der Chaise entstiegen war, deklamierten zwei Mädchen je einen Willkommensgruß, während sodann Herr Lehrer Dallmayr die eigentliche Begrüßungsrede hielt. Alsdann setzte sich der imposante Zug zum Gang in die Pfarrkirche unter Glockengeläut in Bewegung. Hier angekommen begrüßte der Hochwürden Herr Pfarrer in einigen, tiefgreifenden Worten seine nunmehrigen Pfarrkinder. Mit einem Segen fand alsdann die Empfangsfeier ihren würdigen Abschluss.
Opferstockdiebstahl Gestern nachmittags wurde eine ältere Mannsperson beobachtet, wie dieselbe in der Kirche zu Pellheim eine dortselbst aufgestellte Opferbüchse mittelst eines an einer Schnur befestigten Stücks Blei, beklebt mit Leim, zu entleeren suchte; tatsächlich wurden bei dem Opferstockdieb mit Leim beschmierte Geldstücke gefunden. Die herbeigerufene hiesige Gendarmerie nahm den Dieb fest und lieferte ihn in das königliche Amtsgerichtsgefängnis dahier ein. Der Eingelieferte stammt aus Böhmen." Fahnenweihe
des Burschenvereins von Pellheim In schönster
Frühlingspracht ein Fest, an dem alt und jung seine Freude hat, ward die
Fahnenweihe des Kath. Burschenvereins Pellheim am Sonntag, 18. Mai 1924.
Die neue Fahne ist ein nach Stoff und Ausführung vorzügliches, in jetziger
Zeit wohl selten gefertigtes Werk der Kunststickerei der Taubstummenanstalt
Hohenwart; ihre Anschaffung, ermöglicht durch die Spenden der außerordentlichen
Mitglieder, geschah bereits im vorigen Jahr und bedeutete zugleich eine
wohltuende Unterstützung einer bedürftigen Anstalt in der Zeit der Not.
Die Fahnenweihe vollzog sich in den herkömmlichen Formen, in bescheidener
Weise. Alles trug bei zur Verschönerung des Festes. Der günstige,
anfangs kühle, dann warme Frühlungstag, der freundliche Schmuck des sauberen
Dorfes, der prachtvolle Festplatz mit seinem Altar inmitten blühender
Bäume im Pfarrgarten, der Besuch von 29 Vereinen, meist katholischen Burschenvereinen,
voran der Patenverein Prittlbach, zum Teil aus weiter Ferne und in bedeutender
Stärke, der erhebende Gesang vormittags eines Sängerchores des
Münchner Zentralgesellenvereins, nachmittags des verstärkten Kirchenchores,
das würdige Verhalten aller Teilnehmer und Gäste, nicht zuletzt die kleine
Schar anmutiger Festjungfrauen, die mit Eifer in Stille und Sittsamkeit
ihres Amtes walteten. Priesterjubiläum
in Pellheim von Pfarrer Jakob Luginger Ein Pfarrfamilienfest
in des Wortes schönster Bedeutung war die Feier des 25jährigen Priesterjubiläums
unseres Pfarrherrn Jakob Luginger. Trotz des Einspruchs des bescheidenen
Herrn Jubilars ließ es sich die Gemeinde nicht nehmen, am letzten Samstag
aus Anlass des Jubiläums eine besondere kirchliche wie weltliche Feier
zu veranstalten. Der Kapuziner-Festprediger erklärte in der Predigt packend
und volkstümlich die drei Gewalten des Priesters, die zugleich seine vornehmsten
Verpflichtungen sind: Absolvere, Lossprechen, Benedicere, Segnen und Predigen,
Consecrare, Verwandeln. 25-jähriges
Priesterjubiläum von Pfarrer Kreitmayr von Pellheim Ein selten
schönes Familien-Pfarrfest feierte am letzten Sonntag die Pfarrgemeinde
Pellheim: Das 25jährige Priesterjubiläum ihres Pfarrers und geistlichen
Vaters. Wie sehr Hochwürden Herr Pfarrer Kreitmayr in den zwei Jahren
seiner hiesigen Wirksamkeit die Herzen seiner Pfarrkinder gewonnen hatte,
das bewies der Festtag; bot doch die Gemeinde Pellheim alles auf, um das
25jährige Priesterjubiläum ihres verehrten Pfarrherrn in würdiger Weise
zu feiern. Ein Festmahl
im Pfarrhof vereinigte die Festgäste bis zur feierlichen Andacht. Die
weltliche Feier im Wörl`schen Gasthaus gab ein herzerfrischendes
Bild von dem treuen Zusammenarbeiten der Pfarrgemeinde mit ihrem
Pfarrherrn einerseits und des Pfarrers andererseits mit der Lehrerschaft
und dem Volk. Es waren herrliche Stunden des Jubels, der Freude und des
Frohsinns. Herr Oberlehrer Dallmayr von Pellheim, der den Dank der Gemeinde
zum Ausdruck brachte, überraschte die Anwesenden durch seine vortrefflichen
Ausführungen, bei denen er den Inhalt des prächtigen Liedes "Die Uhr"
von Karl Löwe zu Grunde legte: "Ich wollt", sie wäre rascher gegangen
an manchem Tag; ich wollt", sie hätte manchmal verzögert den raschen Schlag.
In meinem Leiden und Freuden, in Sturm und in der Ruhe, was hier geschah
im Leben, sie pochte den Takt dazu. Sie schlug am Sarge der Mutter, sie
schlug an der Wiege des Kindes, sie schlägt, will`s Gott noch oft, wenn
bessere Tage gekommen, wie meine Seele es hofft." Glockenweihe
in Pellheim Pellheim - In schön geziertem Wagen wurden die zwei neuen geschmückten Glocken, die für Pellheim und Arzbach bestimmt sind, von einer Blaskapelle im festlichen Zuge von Assenhausen abgeholt. Fünf Kutschen, in denen u. a. Bürgermeister Heinrich Metz, Ortsseelsorger Alois Holzer, Prälat Pfanzelt, Pater Joseph und Kirchenpfleger Georg Metz fuhren, begleiteten neben vielen Reitern den Zug. Die Glocken wurden zum Pfarrgarten gebracht, wo die Weihe stattfand. Nachdem sich die Pferde im Halbkreis aufgestellt hatten, sprach ein Mädchen einen sinnreichen Vers. Pfarrer Holzer leitete den Weiheakt mit einer kleinen Ansprache ein, worauf Prälat Pfanzelt das Wort an die Versammelten richtete und anschließend die zwei neuen Glocken weihte. Ein Gedicht, vorgetragen von einem Jungen, und die kirchlichen Lieder "Ein Haus voll Glorie schauet" und "Großer Gott, wir loben Dich" beendeten die Feierlichkeiten. --------------------------------------- Am
Sonntag, den 22. Oktober 1950 fand am Nachmittag die Weihe der neuen Christenglocke
statt. Von Assenhausen aus bewegte sich der festliche Glockenzug nach
Pellheim. Mitglieder vom Burschenverein, der Vorstand mit der Burschenfahne
und die Landjugend ritten zu Pferde dem Glockenzug voran. Dann folgten
der Musik- und der Glockenwagen im festlich geschmückten Zuge. Auf
dem Glockenwagen befanden sich die Ministranten und weiß gekleidete
Mädchen. Am Schluße des Festzuges folgte die Geistlichkeit,
der Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder in festlich geschmückten
Schähsen.
25
Jahre Seelsorger - Pfarrer Alois Holzer Pellheim
- Auf eine 25jährige Tätigkeit als Priester konnte Pfarrer Alois Holzer
Ende Mai dieses Jahres zurückblicken. Vor wenigen Tagen wurde das Jubiläum
in der hiesigen Pfarrgemeinde festlich begangen. Am Vortag waren viele
fleißige Hände am Werk, um Kirche und Pfarrhof festlich zu schmücken.
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