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Alte
Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben in KREUZHOLZHAUSEN
Seine Majestät
der König haben vermöge allerhöchter Entschließungen
dd. 8.September d.J. geruhtet, die Pfarrey zu Kreutzholzhausen, Landgericht
Dachau, dem bisherigen Pfarrer und Districts-Schul-Inspektor zu Regenstauf,
Landgerichts gleichen Namens, Priester Adam Sick.
Pfr
Kreitmayr nach Kreuzholzhausen versetzt
Amperbote vom 21.02.1838 Dem Herrn Pfarrer von Kreuzholzhausen wurde von Donnerstag auf Freitagnacht ein Topf mit menschlichem Unrat durch das Fenster geschleudert. Wahrscheinlich liegt hier ein ganz gemeiner Racheakt vor. Eine solche Handlung, die nur ein moralisch verwahrlostes und verkommenes Subjekt ausführen kann, ist neben den verschiedenen Corpus-Christi-Diebstählen, welche in letzter Zeit in der Nähe von Dachau an Feldkreuzen vorkamen, ein Zeichen mehr für die immer mehr zunehmende Verwilderung, der nichts mehr heilig und ehrwürdig ist. Amperbote vom 28.03.1883 Dem Amperboten von Kreuzholzhausen geschrieben: Kaum ist durch ihr Blatt die Nachricht von dem 15. März dem Hochwürden Herrn Pfarrer Feller zugefügten Bubenstück bekannt geworden, so kann ich Ihnen heute noch ein größeres und gemeineres Rachestück mitteilen. Am 18. März, nachts stieg ein Bursche durch einen Fensterstock in den Raum, in welchem Herr Pfarrer Feller seine zwei Chaisen stehen hat, zerschnitt alles Lederwerk und beschädigte ganz besonders die erst vor nicht langer Zeit neu angeschaffte Chaise, an welcher immer ein Schaden von 200 Mark verursacht wurde, Leder und Tuch und Sitzkissen, alles durchschnitten. Aber dieses Bubenstück wird wahrscheinlich zur Aufdeckung des Täters selbst führen. Der gemeine Strolch hat beim Einsteigen eine neue beim dortigen Wirt im Haus aufliegende Zeitung verloren, welche er sich dot angeeignet hatte. Es ist also ein Gast des Wirtes vom 18. Februar, die Zeitung trägt das Drum 17. Februar. Wenn man hört, dass es hier Leute gäbe, welche an dieser Rohheit und Gemeinheit Freude haben, so sollte man es kaum glauben, und dennoch sollen sich einige über diese "Heldentat" ergötzt haben. Kreuzholzhausen führt seinen Namen jedenfalls mit Recht, für den Herrn Pfarrer wird es aber eine wahres "Leid"-Holzhausen. Turmuhr
für Deggendorf Der Mechaniker, Herr Alschner von Esting hat eine Turmuhr für Deggendorf nach dem System des Herrn Pfarrers Feller von Kreuzholzhausen ausgeführt. Dieselbe wird m hiesigen großen Rathaussaal am Donnerstag den 25. und Freitag den 26. Juli zu jedermanns Einsicht ausgestellt und verdient als Kunstwerk in weiten Kreisen Beachtung. Er werden besonders Kirchen- und Gemeindeverwaltungen darauf aufmerksam gemacht, denn diese Uhr zeichnet sich vor allem durch ihre große Einfachheit aus. Sie hat eigentlich nur ein Hauptrad, ein kleines Gewicht und nützt sich nicht leicht aus. Sie schlägt Viertel und die Stunde. Das Gewerk besteht in einem freischwingenden Pendel, der kaum über einen Meter lang ist und einen ganz gleichmäßigen Gang der Uhr sicher stellt. Diese Uhr machte bekanntlich vor 5 Jahren auf der Wiener Weltausstellung großes Aufsehen und fand ungeteilten Beifall. Herr Pfarrer J. Feller beschäftigt sich seit langer Zeit in seinen Musestunden mit Uhrmacherei und leistete bei seinem großen Talent für Mechanik bereits Bedeutendes und lässt solche Uhren durch obigen Herrn Alschner unter seiner Leitung anfertigen.
Inventarversteigerung im Pfarrhof von Kreuzholzhausen Am Montag, den 14. März, vormittags um 10 Uhr lässt der Unterzeichnende im Pfarrhof von Kreuzholzhausen folgende Gegenstände gegen sofortige Barzahlung versteigern:
Es ladet freundlichst ein: Der Eigentümer
Am Sonntag, 3. Mai, hl. Kreuzerfindung, wird in Kreuzholzhausen der von dem damaligen Herrn Pfarrer Josef Feller mit großen Opfern, Umsicht, Fleiß und bekanntem Geschick hergestellte Kreuzweg durch einen Herr P. Franziskaner aus München eingeweiht werden. Die hübschen Anlagen aus vielartigen, selteneren Bäumen und Sträuchern, die vielverschlungenen Wege, eine kleine sehr nett gearbeitete Grotte über einer Quelle, der Kreuzigungshügel etc. verleihen dem ganzen ein recht niedliches Ansehen und ist dieser Kreuzweg bereits ein von einheimischen und benachbarten Bewohnern gern besuchter Ort, der als Stätte stiller Andacht, wie als lauschiges Plätzchen zu einem Spaziergang gleich geeignet ist.
Neue
Orgel Im verflossenen Dezember hat Herr Orglbauer, Willibald Siemann aus München, für die Kirche im nahen Kreuzholzhausen eine Orgel geliefert, welche die Kirchengemeinde sehr befriedigte. In einem Gutachten, welches Herr Pfarrer Wittmann von Mitterndorf der Firma Siemann hierüber ausstellte, heißt u. a. : " Im allgemeinen liefert dieses Werk zu den vielen, schon vorhandenen einen Beweis für die Gewissenhaftigkeit und Geschicklichkeit der soliden, strebsamen Firma W. Siemann, München, der auch von den bei der Orgelprobe anwesenden Musikfreunden volles Lob gespendet wurde." In diesem Gutachten wird auch bestätigt, dass die Firma Reparaturen sorgfältigst und billigst vornimmt. Herrn Siemann kann man zu diesem Zeugnis nur gratulieren. Neue Orgel in der Pfarrkirche
von Kreuzholzhausen Zur Ergänzung der diesbezüglichen Notiz in unserer Nr. 6 erhalten wir von kundiger Hand folgende Mitteilung: "Die Pfarrkirche Kreuzholzhausen erhielt kürzlich aus der Orgelbauanstalt W Siemann in München eine Orgel nach pneumatischem System unter Beibehaltung der Kellade. Das Werk zählt auf einem Manual 9 Register, die samt und sonders zwanglos ansprechen und vorzügliche Disposition und Intonation um so mehr aufweisen, als jedes Register die ihm zugedachte charakteristische Klangfarbe sehr treffend zum Ausdruck bringt. Außerdem sind noch 5 Druckknöpfe angebracht, die dem Organisten den sofortigen Übergang vom leisesten Piano zum kräftigsten Forte oder eine vorher beliebig zusammengestellte Registerkombination mit einem einfachen Druck ermöglichen. Die Tongebung der leisen Register ist ungemein zart und gewinnend, während das volle Werk, dessen echt kirchliche Tonfülle dem Größenverhältnis der Kirche Rechnung trägt, von majestätischer und kraftvoller Wirkung ist, ohne indes schreiend oder grell zu werden. Das Gehäuse, das neben dem solid und sauber gearbeiteten Pfeifenwerk auch das sehr ruhig gehende Magazin-Gebläse enthält, ist nebst dem praktisch angebrachten Spieltisch in einfacher Form gehalten, berücksichtigt dabei jedoch den Baustil der Kirche bis ins Detail. Nach alldem darf man auf Grund der stattgehabten Prüfung wohl sagen, ohne damit viel zu behaupten, die Pfarrkirche Kreuzholzhausen hat Dank der vielen Bemühungen des Hochw. Herrn Pfarrers Schmid und der technisch und praktisch auf der Höhe der Zeit stehenden Orgelbauanstalt des Herrn Siemann ein Orgelwerk erhalten, das wohlgeeignet ist, dem lieben Gott zur Ehre, der Kirche zum Schmuck und der ganzen Pfarrgemeinde zur Freude zu gereichen. Zur
Geschichte von Kreuzholzhausen In einem lieblichen Talkessel, umfasst von einem abwechslungsreichen Hügelgelände und von tiefdunklen Fichtenwäldern, liegt Kreuzholzhausen. Die überaus günstigen äußeren Bedingungen für Obstbau wurden durch die Bevölkerung schon früh erkannt und dank der Bemühungen der dortigen Pfarrherren und Lehrer ist der Ort seit langem schon als obstreich in der ganzen Umgebung bekannt. Die Geschichte von "Holzhusir" reicht zurück bis in die Zeit der Karolinger. Urkundlichem Nachweis zufolge erhielt Holzhusir das Hochstift Freising schon unter Bischof Aribo Schenkungen von einem gewissen Pegiri de Holzhusir. Bischof Atto verlangte im Jahr 804 die Kirche zu Holzhausen nebst anderen Kirchen und Zehenden vom Kloster Tegernsee zurück, woraus geschlossen werden darf, dass diese Kirchen schon früher zum Hochstift Freising gehört haben und durch nicht festgestellte Veranlassungen davon abgekommen sind. Unter Bischof Hitto erbaute der Priester Inicho in Holzhausen ein Bethaus (Oratorium) mit einem Altar; nach der Konsekration durch den Bischof übergab Inicho das Oratorium mit allen Zugehörungen und Nutzungen an das Hochstift Freising, um es von diesem wieder als Lehen auf Lebensdauer zurückzunehmen. Im Jahr 847 erneuerte der Diakon Erchambert eine früher dem Hochstift gemachte Schenkung von Besitzungen in Holzhausen. Zur Zeit des Bischofs Waldo (883-906) saß in Holzhausen der freie edle Mann Krpahart; bereits damals gehörte der Ort zum alten Grafensprengel Dachau; bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinein genoß Holzhausen als Wallfahrtsort großen Ruhm; alle Jahre am Kreuzauffindungstag pilgerten dem Dörflein von allen Seiten Scharen von Gläubigen zu, um den "Kreuztag" an der Gnadenstätte Kreuzholzhausen begehen zu können. Seit alter Zeit her hat die heilige Kreuzpfarrei dort als Filialen die Gotteshäuser St. Nikolaus in Fußberg, St. Kastulus in Puchschlagen und "Heilig Geist" in Sigertshofen. Doppeljubiläum
von Pfarrer Schmid in Kreuzholzhausen
In der reich geschmückten,
lichterstrahlenden Pfarrkirche waltete zuerst auf der Kanzel Hochwürden
Herr Pater Schöttl aus Bergkirchen mit Kraft und Salbung seines heiligen
Amtes. Hatten seine Ausführungen über Würde und Bürge
des Priestertums schon den anspruchsvollen "Fachleuten" unter der Kanzel
viel Neues zu geben, dann gewiss auch dem unter seinem Bann stehenden,
begeistert lauschendem Volk.
Geburtstage von Pfarrer Furtner 50. Geburtstag von Pfarrer
Furtner - Kreuzholzhausen Am 26. November feiert Pfarrer Andreas Furtner seinen 50. Geburtstag. Er ist in Holzhausen geboren und empfing am 29. Juni 1910 im Freisinger Dom die Priesterweihe, amtierte dann als Aushilfspriester in Langenpreising und Kreuzholzhausen, war dann Koadjutor in Petting und Kaplan in Gauting, von 1914 - 1921 wieder in Petting tätig und bis 1926 in Kirchstein exponiert. Am 6. Oktober 1926 wurde der Jubilar Pfarrer in Kreuzholzhausen, wo er dieses Jahr auch sein silbernes Priesterjubiläum beging. Pfarrer Furtner von Kreuzholzhausen
feiert seinen 65. Geburtstag Seinen 65. Geburtstag feiert heute, 26. Oktober, Pfarrer Andreas Furtner. Nach dem Studium in Freising und Scheyern wurde der Jubilar 1910 zum Priester geweiht. Nach mehrjähriger Seelsorgetätigkeit in Gauting und Kirchstein bei Laufen kam er 1926 als Pfarrer in die Pfarrei Kreuzholzhausen. Seine größte Sorge galt dem Gotteshaus, das eine Renovierung dringend notwendig gehabt hätte. Durch verschiedene politische Ereignisse wurde Pfarrer Furtner jedoch zunächst verhindert, seinen Plan, die Kirche zu erneuern, durchzuführen. Heute nun kann der Pfarrherr und mit ihm die Bürger der Gemeinde mit Stolz auf das Gotteshaus schauen, das mit seiner kunstvoll ausgeführten Malerei nun in neuem Glanz erstrahlt.
Priesterjubilare
aus dem Dachauer Bezirk Auch im heurigen Jahr kann wieder eine Reihe von Hochwürdigen Herren aus dem Dachauer Land das Jubiläum des 40 oder 25jährigen Wirkens im Seelsorgeamt feiern. Ihr 40jähriges Priesterjubiläum feiern HH. Pfarrer Heinrich Schroll von Oberroth und HH. Pfarrer Johann Ev. Seidl von Welshofen. Unter den Jubilaren 40jährigen priesterlichen Wirkens finden wir auch Pfarrer Martin Oberndorfer von Salzburghofen, der vor etlichen 30 Jahren als Kooperator in Dachau wirkte. Das 25jährige Priesterjubiläum können feiern: HH. Pfarrer Andreas Furtner von Kreuzholzhausen, Hochwürden Herr Josef Niederhuber von Weichs und HH. Pfarrer Reinhardt von Odelzhausen. Den Priesterjubilaren schon heute unsere herzlichsten Glückwünsche!
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