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Beschreibung
Das
Altarretabel erhielt seine heutige Form im Jahr 1755, als
man es stark im Stil des Rokoko verändertet. Neu angefügt
wurden dabei der Rahmen um das Altarblatt, die Rocaillevoluten
an den Seiten und der durchbrochene Rocailleaufsatz unmittelbar
über dem Bild. Auch die gedrehten Säulen hat man außen
mit Rocailleschmuck verziert. Hinzugekommen ist damals auch der
prächtige Altarauszug mit dem Auge Gottes im Mittelpunkt begleitet
von vielen Englein und Putten. Im Zeitpunkt seiner Entstehung um
1710 hatte er sechs Säulen.
73)
Auf dem Altartisch befindet
sich ein Schrein mit den Gebeinen des hl. Martyrers Julius.
In der Hand der Skelettreliquie ein Palmzweig, auf dem Haupt ein
Lorbeerkranz. Auch ein kleines Kelchgefäß aus Glas steht
dabei, mit einer oxidierten wohlriechenden Flüssigkeit gefüllt;
früher glaubte man, es handele sich um Märtyrerblut.
Ein kleines, aus den Katakomben stammendes Marmortäfelchen
mit dem Christusmonogramm enthält den Text: "Julius Martyr.
liegt bei".
Auch ein kleines Kelchgefäß
aus Glas ist zu sehen, das aber nicht Märtyrerblut enthält,
wie man früher annahm, sondern eine "oxidierte wohlriechende
Flüssigkeit (X.Kraus)". 06)
Die Gebeine des hl. Julius erwarb Propst Georg Riezinger im Jahr
1712 zusammen mit den Gebeinen des hl. Innocentius vom Münchner
Kaufherrn Benno Höger. Über
den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, doch wird betont, dass
sich Höger einen ewigen Jahrtag ausbedungen hatte.
Die Reliquie wurde
in Altomünster gefasst und in feierlicher Translation
in kostbarem Schrein auf den Augustinusaltar verbracht.
Das
Altarblatt zeigt
den hl. Augustinus beim Schreiben seines Buches über
die hl. Dreifaltigkeit (de Trinitate). Mehrere Engel halten
die bischöflichen Insignien mit Bischofsmütze, Stab,
Schüssel und Löffelchen. Andere tragen sein flammendes
Herz empor. Es erinnert an die Aussage in dem von Augustinus
geschriebenen Buch mit dem Titel "Bekenntnisse":
"Unser Herz ist unruhig, bis es ruht in dir".
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