St.
Nikolaus von Myra
Nikolaus ist eine historische Person.
Er trat in das seiner Heimatstadt nahgelegenen Kloster von Sion
ein und wurde um 300 zum Metropoliten von Myra geweiht. Während
der bald darauf einsetzenden Christenverfolgung wurde er um 310
gefangen genommen und gefoltert. 325
nahm er nachweislich am 1. Konzil von Nicäa teil.
Verbreitete Legenden über
Nikolaus erzählen:
1.Retter vor Prostitution
- In einer verarmten Familie konnte
er durch gezielte Geldgeschenke, die er heimlich durchs Fenster
und durch den Kamin in die darin aufgehängten Socken warf,
verhindern, dass der Vater seine drei Töchter zur Prostitution
bewegen musste.
-eine ähnliche Legende berichtet,
dass Nikolaus den Töchtern statt der Geldgeschenke einen vergoldeten
und mit Edelsteinen geschmückten Apfel, den er vom Kaiser geschenkt
erhalten hatte, in die Socken legte
- in der ursprünlichen Fassung
dieser Legende hat Nikolaus, der durch seine Fürbitte bei Gott und
die dadurch geschehenen Wunder viel Gutes tat, selber aber immer
arm war, drei Äpfel durch das Fenster geworfen. Diese
Äpfel sind durch seine Fürbitte bei Gott bis zum Auffinden
am nächsten Morgen in Goldkugeln verwandelt worden.
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St. Nikolaus auf dem Deckengemälde
in Rettenbach mit Äpfeln
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Nikolaus
als Helfer in Seenot - Oberweilbach
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2. Retter vor dem Tod
- Drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte
konnte er retten, indem er im Traum dem Kaiser erschien und um ihre
Befreiung bat
- Drei Jungen fielen auf der
Suche nach Arbeit einem Metzger in die Hände, der sie in ein
Pökelfass steckte und zu Wurst verarbeiten wollte; sie waren
schon zerteilt, als der Bischof Nikolaus davon erfuhr und sie wieder
zum Leben erweckte.
3. Helfer in Seenot
Um ein in Seenot geratenes Schiff
mit drei Pilgern, die von Ephesus ausfuhren und das für eine
christliche Kapelle bestimmte heilige Öl in den Diana-Tempel
zurückzubringen sollten, zu retten, begab er sich an Bord,
stillte den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen.
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Nikolausfigur in Jedenhofen
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4. Helfer in Hungersnot
Vom 15. Jahrhundert an verbreitete sich
die Legende von den Getreide-Händlern:
Nikolaus erbat bei einer Hungersnot in Myra von jedem der für den
Kaiser in Rom bestimmten Schiffe nur 100 Scheffel und versicherte, dass
durch sein Gebet nichts bei der Ablieferung fehlen werde, was sich bewahrheitete;
Nikolaus aber konnte seine Gemeinde auf Jahre hinaus ernähren und
sogar Saatgut austeilen.
in Kiemertshofen
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Nikolausverehrung
Im 6. Jahrhundert wurde Nikolaus
in der griechischen Kirche verehrt, in Rom zog der Kult im 8. Jahrhundert
ein, er verbreitete sich dann zunehmend auch in Mittel- und Südeuropa.
Um 980 entstand in Deutschland
die ersten Nikolauskirche in Brauweiler.
Die 1087 von Piraten(andere
Quelle: eines Raubkommandos der Stadt Bari) entwendeten Gebeine
brachte man Ende des 11. Jh. nach Bari und errichtete auf den Trümmern
des byzantinischen Gouverneurspalastes die monumentale Basilika
S. Nicola, die Papst Urban II. 1098 weihte. Als Translationstag
gilt der 8. Mai, der in Bari mit einem großen Umzug begangen
wird.
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in Günding
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Zwischen dem 11. bis zum 16. Jahrhundert wurden
diesseits der Alpen über 2.200 Kirchen nach dem heiligen Nikolaus
benannt.
Figur in Rettenbach
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Der Nikolaus-Kult
in Deutschland wurde im 10. Jahrhundert besonders durch Kaiserin
Thephanu, die griechische Ehefrau des Kaisers Otto II., gefördert.
Schon damals entstand
der Brauch, dass Nikolaus die Kinder beschenkt.
Grundlage hierfür
waren die Bischofsspiele in Klosterschulen,
wo ein Schüler für einen Tag
-zuerst am Tag der "Unschuldigen Kindlein",
dann am
Nikolaustag-
als "Bischof"
fungieren durfte.
Seit 1555 ist
Nikolaus als Gabenbringer für Kinder auch außerhalb der
Klosterschulen belegt.
Am Vorabend des Nikolaustages
beschenkt er - oft zusammen mit seinem Helfer, Knecht Ruprecht,
die Kinder. Am Nikolausabend stellen Kinder ihre Stiefel oder Strümpfe
vor die Tür, diese werden über Nacht von Nikolaus mit
Süßigkeiten gefüllt.
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in Petershausen
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Auch in liberalen islamischen
Familien beschenkt "Noel Baba" die Kleinen.
Der Weihnachtsmann mit weißem
Bart und rotem Gewand, der den Kindern am Heiligen Abend die Geschenke
überreicht, geht auf den niederländischen "Sinterklaas"
zurück.
Für die weltweite Verbreitung
dieses Bildes von Nikolaus sorgte um die Jahrhundertwende die Firma
"Coca Cola", die ihn für Werbung in ihren Firmenfarben benützte.
In Bari, wo die Gebeine des hl.Nikolaus liegen sollen, wurde neben
Kirchen und einem Platz auch das moderne Fussballstadion nach ihm
benannt.
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in Goppertshofen
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In der Kunst wird St.Nikolaus immer
als Bischof, aber mit verschiedenen Attributen dargestellt:
drei Goldkugeln,
drei Brote,
drei Steine,
Pökelfaß mit drei Knaben, Schiffe.
In den Kirchen des Dachauer Landkreises sind Darstellungen des Heiligen
mit den drei Goldkugeln und mit Äpfeln zu sehen. In Oberweilbach
ist er auch als Seefahrer abgebildet.
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Nikolaus in Irchenbrunn
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Nikolaus in Mitterndorf
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Nikolaus in Einsbach-Pfarrk
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Patron von Russland, Lothringen;
der Kinder, der Schüler, Mädchen, Jungfrauen und alten Menschen,
der Ministranten, Feuerwehr, der Pilger und Reisenden, der Zigeuner, der
Gefangenen; der Apotheker, Richter, Rechtsanwälte und Notare, Kaufleute,
Bäcker, Müller, Korn- und Samenhändler, Metzger, Bierbrauer,
Schnapsbrenner, Wirte, Weinhändler, Fassbinder, Parfümhersteller
und - händler, Fährleute, Schiffer, Matrosen, Fischer, Flößer,
Brückenbauer, Bauern, Weber, Spitzen- und Tuchhändler, Steinmetze,
Steinbrucharbeiter, Knopfmacher, Kerzenzieher, der Diebe und Verbrecher;
für glückliche Heirat und Wiedererlangung gestohlener Gegenstände;
gegen Wassergefahren, Seenot, Diebe
Bauernregel: "Regnet es an Nikolaus
/ wird der Winter streng, ein Graus."
Übrigens: über die beiden Nikolausfiguren
in Jedenhofen und Rettenbach hat Frau Barbara Deger aus Vierkirchen einen
Vergleich angestellt. Klicken Sie hier..
Quellen:
Alphons Maria Rathgeber, Heiligen Legende, 1956
Karl Böck, Menschen und Heilige, 1986
Ökumenisches Heiligenlexikon
www.nikolauspostamt.de/Legenden_und_Geschichten, 2012
Michael Iseler, Sulzbach/Schwarzwald, 2012
Stephan Brünjes, Der entführte Nikolaus, Münchner Merkur
vom 5./6.Dez.2015
10.12.2015
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