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Tod von Graf Carl v. Butler-Clonebough
aus dem Lindauer Tagblatt für Stadt und Land, 22.11.1864

     

Grabstelle in der Gruft
"Seine Excellenz Graf Carl Butler Clonebough
Comthur des k.Bayr.St.Georgs-Ordens,
k.bayr.Kämmerer, Generalmajor, Generaladjutant
und Obersthofmeister Sr.Maj.des Königs,
geb. 3.Okt. 1813, gest. 18.Nov.1864"

München, 19.Nov. Nachdem gestern Abends 6 Uhr sich ein erneuter Erstickungsanfall eingestellt hatte, fühlte Graf v. Buttler-Clonebough sein Ende nahen; er nahm Abschied von sämmtlichen Familiengliedern, ließ auch die Dienerschaft vor sich rufen und verschied kurz vor 9 Uhr bei vollem Bewußtsein in den Armen seines Beichtvaters. Wir geben hier einen kurzen Nekrolog:
Der Verlebte trat nach vollendeten Studien aus der Pagerie in das bayerische Heer, diente bei der Kavalerie und Infanterie, war Hofmarschall des Prinzen Luitpold, kommandirte als Oberst das Infanterie-Regiment "König", worauf er Hofmarschall des verewigten Max II. bis zu dessen Tode war. Von Sr. Maj. dem König Ludwig II. zum Obersthofmeister, der obersten Hofcharge nach den Großbeamten der Krone, befördert, wurde er kurz darauf auch schon von höchst lebensgefährlichen Anfällen heimgesucht, die seinen Tod nur allzufrüh herbeiführten. Graf von Buttler-Clonebough, erst 56 Jahre alt, war sehr geachtet und allgemein beliebt. Namentlich wird die k.Familie durch seinen Tod schwer betroffen. Er war Kammerherr, Generalmajor (seit 1859) und Generaladjutant Sr. Maj. des Königs. Seine Brust schmückten viele Orden. Der Hingeschiedene wird von einer Wittwe und zwei Töchtern beweint. Sein Leichnam wird in die Familiengruft nach Heimhausen gebracht.

München, 20.Nov. Die Leiche des leider so früh verlebten k. Obersthofmeisters und Generaladjutanten, Generalmajors Grafen v.Butler, ist gestern Abends in feierlicher Weise im Leichenhause beigesetzt worden. Eine große Anzahl k. Lakaien und herrschaftlicher Diener mit Flambeaux eröffnete den Zug; es folgte die gesammte Geistlichkeit der Ludwigspfarrei, dann der mit vier Militärpferden bespannte Leichenwagen, den sechs Mann der Leibgarde der Hartschiere und 40 Unteroffiziere mit Flambeaux umgaben. Die Leiche wird vom Leichenhause aus nach der Familiengruft in Haimhausen abgeführt und zwar in der Stille, wie es der Verlebte letztwillig erwähnt hatte; der feierliche Trauergottesdienst aber wird nächsten Donnerstag in der St.Ludwigskirche stattfinden.