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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben in GÜNDING

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen

Jahr

Ereignis

zum Bericht
1902
 Installation von Pfarrer Wittmann - Amperbote vom 30.04.1902  klicken Sie hier...
1905
 Kirchenverwaltungswahl in Günding - Amperbote vom 20.12.1905  klicken Sie hier...
1924
 Glockenweihe in Mitterndorf und Günding - Amperbote vom 12.08.1924   klicken Sie hier...
1934
 Kirchenrenovierung in Günding - Amperbote vom 07.11.1934   klicken Sie hier...
1972
Heiligenfiguren aus Kirche in Günding gestohlen - Dachauer Nachrichten 3. Juli 1972   klicken Sie hier...

 

Installation von Pfarrer Wittmann
Amperbote vom 30.04.1902

Am Sonntag fand die feierliche Installation des neu ernannten Hochwürden, Herrn Pfarrer Ludwig Wittmann, in die Pfarrgemeinde Mitterndorf unter den üblichen Zeremonien statt. Als Vertreter der kirchlichen Behörde fungierte der hochw. Herr Dechant und greise Pfarrer, Kaspar Rössle von Jarzt. Als Vertreter der kgl. Staatsregierung Herr Bezirksamtmann Nikolaus Sottel von Dachau. Die Te Deum schloss die kirchliche Feier.

Kirchenverwaltungswahl in Günding 07)
Amperbote vom 20.12.1905

Bei den in Günding stattgefundenen Kirchenverwaltungswahlen wurden gewählt:
Filiale Günding:
- Martin Weinsteiger, Bauer
- Josef Wexlberger, Bauer
- Josef Lachner, Gütler
Pfarrei Mitterndorf:
- Anton Weißenböck, Gütler
- Vitus Blank, Bauer
- Michael Müller, Gütler aus Oberndorf


Glockenweihe in Mitterndorf und Günding 31)
Amperbote vom 12.08.1924

Die Pfarrgemeinde Mitterndorf hat sich ein neues Glockengeläut für die beiden Kirchen (Pfarrkirche Mitterndorf und Filialkirche Günding) angeschafft und zwar je drei Glocken im Gewicht von je 18, 16 und 12 Zentnern. Dieselben stammen aus der Vereins-gießerei Bochum im Rheinland und sind je auf fis, cis und a gestimmt.
Auf hübsch dekorierten Wägen und Gespann wurden dieselben beim Gasthaus Zwingereck Dachau abgeholt und nach Udlding gefahren. Am feierlichen Zug beteiligte sich eine sehr große Anzahl Reiter, der Radfahrerverein "Concordia" Günding, festlich geschmückt, die freiwillige Feuerwehr, der Schützenverein "Concordia", und der Veteranenverein. In Udlding wurde der Zug durch die Schuljugend, dem Gemeinde- und Kirchenrat, sowie durch die Geistlichkeit im großen Kondukt und einer großen Anzahl Gläubiger empfangen.
Von hier aus bewegte sich der Zug, wobei die Musikkapelle des Katholischen Gesellschaftshauses kirchliche Weisen spielte, an der Spitze die Reiter, nach Mitterndorf; dortselbst schwenkte der Zug in den Ziegeleistadelhof ein, woselbst der Weiheakt vor sich ging. Die Schulkinder sangen unter Leitung des Herrn Lehrers einige Lieder mit Musikbegleitung.

Glockenweihe durch Pfarrer Kräß - Vergrößerung per Klick
Hierauf hielt HH. Pfarrer Kräß eine Ansprache und bedeutete, dass die Mitterndorfer
Glocken der Reihe nach geweiht werden sollen und zwar Skt. Nikolaus, Ave Maria und für die gefallenen Helden; die von Günding auf St. Vitus, Ave Maria und ebenfalls für die gefallenen Helden; nachdem er die sinnige Bedeutung der Glocken dargelegt hatte, sprach der allen den Dankaus, welche zur Beschaffung der Glocken beigetragen haben, ebenfalls denen, die durch ihre Beteiligung dem feierlichen Akt ein festliches Gepräge zu geben, beitrugen, worauf sodann die Weihe vorgenommen wurde. Weißgekleidete Mädchen trugen sinnige Gedichte vor und mit dem Lied "Großer Gott wir loben Dich" schloss die erhebende Feier. Die Glocken wurden sodann nach Mitterndorf und Günding weiterbefördert.

Kirchenrenovierung in Günding 32)
Amperbote vom 07.11.1934

Während des Sommers scheint unser Kirchlein mit seinem Turm vom Grün der Bäume fast versteckt, so dass es eigentlich wenig auffällt. Nachdem aber die Herbstwinde das Laub von den Bäumen heruntergeweht haben, sieht man das traute Gotteshaus wieder hinausragen von seiner Höhe in das weite Land. Damit das Bild, das sich dabei bietet, auch reizvoll sei, wurde der Kirche und dem Turm ein neues Gewand gegeben und hell und freundlich grüßt die renovierte Filialkirche hinüber zu den Nachbarpfarreien. Herr Lederer jun. hat die Renovierungsarbeiten trefflich ausgeführt.

 

Heiligenfiguren aus Kirche in Günding gestohlen
Montag, 3. Juli 1972

Günding - Empörung herrscht unter den Einwohnern von Günding: Noch unbekannte Diebe brachen in der Nacht zum Freitag in die Kirche ein und stahlen fünf Heiligenfiguren. Die Seitenaltäre des auf einem Hügel gelegenen Gotteshauses sind leer. Nur eine Marien-Statue ließen die Einbrecher zurück. Die Tat wurde am Freitagnachmittag von Walburga Rieger aus Günding entdeckt. Wieder einmal stieg sie zur Kirche des Heiligen Veit hinauf, um frische Blumen in den Vasen zu verteilen. Als sie die Tür zur Sakristei aufschließen wollte, sah sie, dass das Schloss aufgebrochen war. Schlimmes ahnend lief sie in die Kirche hinein und stand vor leeren Seitenaltären: Die Heiligen Leonhard, Johannes, Wolfgang und Petrus und der Bruder Konrad waren verschwunden. Ein Kerzenleuchter am Hochaltar war verrückt worden. Aber die Diebe hatten ihn vermutlich als wertlos eingeschätzt und daher nicht mitgenommen. Während die Figur des Bruder Konrad aus neuerer Zeit stammt, sind die anderen vier Holzplastiken, zwischen 85 und 93 Zentimeter hoch, sehr wertvoll. "Es sind Werke eines unbekannten Meisters der Münchner Schule, Ende 15. Jahrhundert. Die gotischen Figuren sind stilrein", erklärt Kreisheimatpfleger Alois Angerpointner. Er vermutet, dass die Diebe Profis mit Kunstsachverstand seien. Der gleichen Meinung ist auch Stadtpfarrer Kölbl von der Pfarrei Maria Himmelfahrt, der die Verwaltungsgeschäfte der Pfarrei Mitterndorf führt, zu der die Filialkirche in Günding gehört. "Diese Diebe haben doch vor nichts mehr Respekt", empört er sich. Ebenso unverständlich ist dem Seelsorger von Mitterndorf und Günding, Pfarrer Josef Magobeko, die Tat: "Es ist eine Schande, dass Menschen aus einer Kirche Gegenstände entwenden, um sich Geld zu beschaffen." Vor knapp einem Jahr war im Landkreis Dachau schon einmal ein Kunstdiebstahl verübt worden. Damals hatten bis heute unbekannte Täter aus einer kleinen Hauskapelle in Zillhofen die Altarfigur und zwei Engel gestohlen. Die Kunstgegenstände sind nicht mehr aufgetaucht. Die Ermittlungen bei der Suche nach den Kunstdieben von Günding hat inzwischen die Kriminalpolizei der Landpolizeidirektion Oberbayern in München übernommen.