Quirin
Weber (1693
- 1751)
Orgelbauer
Quirin Weber war der berühmteste
Dachauer Orgelbauer. Er wurde am 30.12.1693 als Sohn des Indersdorfer
Glasermeisters Martin Weber und dessen Ehefrau Anna geb.Schwankler geboren.
Wo er das Orgelbauerhandwerk erlernte, ist nicht bekannt. Er dürfte
wohl zunächst Glaser geworden sein, wie aus der erhaltenen Eingabe
des missgünstigen Konkurrenten Ignaz Philipp Hildebrand in München
aus dem Jahr 1738 zu schließen ist:
"daß der Dachauer kein gelernter Orglmacher,
sondern seiner Hantierung ein Glaser ist, wo er das Orglmachen erst alsdann
angegriffen, da er mit der Glaserei dermaßen
stark verdorben, daß er sogar ein gehabtes Häusl und Werkzeug verkaufen
müssen".
Den Auftrag erhielt tatsächlich Hildebrand
Seine Werke wurden von allen Seiten
gerühmt. Im Landkreis Dachau war er in St.Jakob, Dachau, in der Schlosskapelle
Haimhausen (1736) und in den Kirchen Inhausen (1735) und Vierkirchen (1745)
tätig. Der Schlossherr von Haimhausen Carl Graf von und zu Haimhausen
lobte im Jahr 1736 die Arbeit Webers in einem Empfehlungsschreiben:
"Demnach Vorzaiger diss Quirinus Weber burger:
Und orglmacher zu Dachau in meinen Schloß Kapellen allhier ain ganz Neue
Orgl von 8 Register verförtigt: Und aufgsezt,
Mithin dann ain solch Kunstreiches Werckh produciert habe, daß vermög
vorge-
nommener scharfen revision: Und durch gants gehaltene
Prob die geringste aussöllung keineswegs zu machen gewest seye; ..“
Diese Orgel in der Schlosskapelle ist noch fast original erhalten.
Des weiteren hat Quirin Weber Orgeln in folgenden Orten gebaut: Bad Tölz,
Altenerding (nur Kostenvoranschlag) , Kloster Tegernsee, Kloster Ettal,
Kranzberg, Kloster Neustift bei Freising, Augustinerkirche München,
Niederviechtach, Oberammergau, Markt Schwaben und Kirchberg bei Wartenberg
und in der Wallfahrtskirche Maria Kappel.
Persönliches:
Weber heiratete am 25.10.1713 In Dachau die Münchnerin Appolonia
Dauscher, mit der er zwei Töchter hatte. Ein Jahr später, 1714,
erhielt er das Dachauer Bürgerrecht.
Er starb am 10.2.1751 in Dachau als ehrbarer Bürger. Im Liber Defunctorum
erhielt er folgenden Eintrag: "artifex et celebris organopegus, vulgo
orglmacher D:Qurinus Weber, nomen magnum et majus apud multos sui Desiderium
relinquens Depositus es in coemtr. dahier = extra oppidum".
Quelle:
Georg Brenninger, Das Wirken Dachauer Orgelbauer im Landkreis Erding,
Amperland 1973/3
Georg
Brenninger: Orgeln in Altbayern. Bruckmann, München 1982, ISBN 3-7654-1859-5.
Quirin Weber, Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Quirin_Weber

22.8.2021
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