Kapelle
St.Maria in Walpertshofen
Lage
der Kapelle auf der Landkarte
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Beschreibung
Die kleine Ortschaft
Walpertshofen könnte erstmals in einer Urkunde aus der Zeit
der Jahre 860 und 869 genannt sein.
Das Schriftstück,
das in der Urkundensammlung "Freisinger Traditionen" aufbewahrt
wird, be-richtet vom Streit um ein Lehen in "Holza quod alio
nomine dicitur Waldprandeshoven" also Holza, das auch Waldprandeshoven
genannt wird. Die Historiker Bitterauf/Wallner und Meichelbeck vertraten
die Auffassung, dass es sich bei diesem Ort unser Walpertshofen
in der Gemeinde Prittlbach handelte.
Gestritten haben
sich übrigens ein gewisser Adalfrid und der Schultheiß
Atto; Bischof Anno (855-875) schlichtete den Streit.
Andenken a.d. Erwerber d. Haltestelle Walpertshofen.
Herrn Mich.Westermayr, gest.10.Sept.1892, i. 61.Jahr &
Frau Ther.Westermayr gest. 21.Aug.1887, i. 51.Jahr
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Kapelle
Die Kapelle St. Maria liegt an der
Kreuzung der Straßen von Hebertshausen nach Pellheim und von Prittlbach
nach Walpertshofen.
Der
achteckige Zentralbau mit einem Zeltdach und einem relativ großen
Vorbau wurde 1905 zum Andenken an den Initiator der Bahnhaltestelle Walpertshofen,
Michael Westermayr (1892) errichtet. Über dem Eingang
ist zu Ehren eine Steintafel angebracht (Bild oben rechts).
Steintafel mit Muttergottesrelief
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Das
mit Ziegeln gedeckte Dach wird von einer ovalen Tafel mit
einem Kreuz gekrönt.
An der Stirnseite des
Vorbaus ist eine weitere Steintafel mit dem Relief einer Muttergottes
mit Kind zu sehen.
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Inneneinrichtung
Das Innere der hohen Kapelle
ist überwölbt; es wird durch mehrere Fenster in elliptischer
Form erhellt.
Mittelpunkt ist der große
Altar mit säulengestützter Rokoko-Retabel aus dem 18.Jh.
Die Säulen an den Altären haben nicht nur statische Aufgaben. Sie
sind auch Symbol für den Zusammenhang von Oben und Unten, sie verbinden
Himmel und Erde. Deshalb sind Säulenretabel eine beliebte Bauform.
Auf dem Gebälk sitzt
ein Volutensprenggiebel, der eine Inschriften-Kartusche ("St.Maria")
mit aufgesetztem Kreuz umschließt.
Das rundbogige Altarblatt
zeigt eine sitzende Muttergottes mit einem Gewand in den traditionellen
Marienfarben Rot und Blau. Sie zeigt dem Betrachter ihren auf dem
Schoß sitzenden göttlichen Sohn.
Das Haupt von Maria ist von einem Kranz aus 12 Sternen umgeben.
Über dem Altarblatt zwei figürliche Puttenköpfe.
Auf
den beiden mit Voluten verzierten Podesten links und rechts des
Altarbildes stehen derzeit zwei Blumenvasen, manchmal auch formschöne
Krüge.
Früher befanden sich hier Figuren der Heiligen Michael und
Benno. Deren Namen sind auf den Inschriftenkartuschen unterhalb
der Säulen zu lesen.
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Hans
Schertl
Quellen:
Theodor Bitterauf, Die Traditionen
des Hochstifts Freising, 1909 (Nr.864)
Max Gruber, Baugeschichte der Kirchen im Bereich der Gemeinde Hebertshausen,
Amperland 1985
Heimatbuch des Landkreises und der Stadt Dachau, 1971
4 Bilder: Hans Schertl
31.1.2015
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