Filialkirche
St. Anna in UNTERBRUCK
Adresse : 85777 Fahrenzhausen,
Ampertal 14
Lage
der Kirche auf der Landkarte ...
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Kurzbeschreibung
Die Ortschaft
Unterbruck bestand über viele Jahrhunderte aus nur wenigen
Gebäuden; sie war aber dennoch ein wichtiger Verkehrspunkt
in Oberbayern. Hier überquerte die Straße von München
nach Ingolstadt die Amper. Die Brücke gab dem Ort den Namen.
Im Reiseatlas von 1805 wird der Ort Unterbruck wie folgt beschrieben:
"Unterbruck an der fischreichen Ammer, über die eine 120
Schuh lange Brücke mit 2 Jochen vom Staate unterhalten, und
hierfür der Brückenzoll gefordert wird; ist ein Gasthof,
bey dem auch die Post, dann eine Mühle ist".
Die heutige,
der hl.Anna geweihte Kirche,
entstand 1859, nachdem die Vorgängerkapelle aus dem Jahr 1722
abgebrochen werden musste. Sie wurde von den Posthalters-Eheleuten
Josef und Barbara Barth nach Plänen des Architekten Beyschlag
aus München erbaut und am 17.9.1859 durch Erzbischof Gregor
von Scherr eingeweiht.
Die Filialkirche
der Pfarrei Jarzt (früher Filiale der Kuratiekirche Weng) ist
eine der wenigen vollständig erhaltenen neugotischen Kirchen
im ländlichen Raum der Diözese München und Freising.
Es handelt sich um einen Ziegelbau mit einem dreiachsigen Langhaus
und einem direkt anschließenden Chorschluss in drei Seiten.
Der Bau ist nicht geostet, sondern steht in Nordwest/Südost-Richtung.
Über dem Eingangsportal
ist in einer Inschrift zu lesen: "St.Anna 1859".
Die Kirche ist nicht in der sonst übli-chen Ost/West-Richtung
erbaut.
Der schindelgedeckte Turm steht deshalb an der Nordwestseite.
Er ist bis zur Dachhöhe quadratisch, darüber achteckig.
Bedeckt ist er von einem ebenfalls achtseitigen Spitzhelm
mit Gold-knauf.
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über dem Eingang:
St.Anna 1859
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Im Turm hängen zwei Glocken,
von denen eine im Jahr 1854, die andere nach dem 2.Weltkrieg gegossen worden
ist.
Das westliche Drittel
des Kirchenraums ist als Vorraum gestaltet. Hier ist in Form einer Kalksteinplatte
die Erinnerungstafel an die Erbauung eingemauert. Über dem Vorraum
erstreckt sich die Empore, die über eine Wendeltreppe zu erreichen
ist. Sie ruht auf drei gemauerten Spitzbogenarkaden, die durch Gitter
geschlossen sind.
Der eigentliche Kirchenraum
ist durch ein farbig bemaltes Stern/Netzgewölbe überdeckt.
Drei Gewölbeschlusssteine zeigen den Freisinger Mohren, ein silbriges
Wappen mit goldenen Diagonalstreifen sowie den Kopf eines bärtigen
Mannes. Das Gewölbe ist an einer Holzkonstruktion befestigt.
Der Altar ist ein neugotischer
flügelloser Schreinaltar, der 1859, beim Bau der Kirche erstellt
worden ist. Er besteht aus bemaltem Holz und ist raumhoch. In der
Mittelnische steht eine Skulptur der Kirchenpatronin St.Anna, in
den Seitennischen Figuren von St.Josef und St.Barbara. Oben im Gesprenge
befindet sich eine Madonnenfigur.
Der Raum hinter den Holzwänden
beiderseits des Altars dient als Sakristei.
Die sechs Fenster
sind spitzbogig mit Maßwerk gestaltet. Sie sind einheitlich
ornamental bemalt mit Rautenmuster in Grisailletechnik und roten
Vierpass-Enden.
Zwei Ausstattungsstücke
stammen noch aus dem bis 1857 bestehenden Vorgängerbau:
Das Ölbild an der Nordseite zeigt die Heilige Großfamlie
(Jesus, Maria, Anna und Joachim). Gemalt wurde es von Joseph Gundlfinger
aus Hohenwart (sign).
An der Südwand ein Kruzifix aus der Zeit um 1730.
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per Mouseklick zu den Beschreibungen
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Der Boden ist mit relifierten roten
Ziegelplatten belegt. Je vier Platten ergeben zusammen ein Blatt- oder
Blütenmuster.
Die Kirche
besitzt keinen Friedhof. Die Gräber der Bewohner aus Unterbruck befinden
sich im Friedhof um die Pfarrkirche in Jarzt.
Ausführliche
Beschreibung
mit ikonographischen und kunsthistorischen Hinweisen
Die Ortschaft
Unterbruck wurde im 12.Jh erstmals schriftlich als Pruckh erwähnt.
Der Name rührt von der Brücke über die Amper her Die obere
Brücke lag übrigens in Bruck, heute Fürstenfeld-Bruck.
Nachdem in den ersten Jahrhunderten der Name nur Pruck/Pruckh/Prugg/Prug
lautete, könnte es sein, dass hier die erste Amperbrücke in
unserem Gebiet, noch vor der in Fürstenfeldbruck, lag. Im Topografisch-statistischen
Handbuch des Konigreichs Bayern von 1868 heißt es bei der Beschreibung
des Landkreises Dachau: "Brücken (gibt es) über
die Amper: bei Dachau und Unterbruck"
02).
Unterbruck bestand
über Jahrhunderte nur aus einem Wirtshaus. 1446 ließ
Herzog Albrecht III., der Fromme (der 10 Jahre später die Kirche
im nahen Inhausen errichtete) die Straße von München
nach Ingolstadt bauen und dabei auch die Brücke erneuern. Da
die Ingolstädter Straße (heute B 13) früher die
Grenze zwischen den Hofmarken Haimhausen und Massenhausen, lange
Zeit sogar zwischen den Herzogtümern München/Oberbayern
und Niederbayern bildete, gehörten die Unterbrucker Gebäude
je nach Lage zu verschiedenen Verwaltungseinheiten. So lag die Wirtschaft
auf Massenhausener Gebiet, das von den Bischöfen in Freising
verwaltet wurde, die Mühle im Bereich des bayerischen Herzogs.
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Auszug aus einer Karte
von Philipp Finkh -1655
Unterbruck = Pruk
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Die Mühle ist jünger als
das Wirtshaus. Sie wurde erst 1554 errichtet und 1629 um
ein Sägewerk erweitert. Beim Schwedeneinfall im 30jährigen Krieg
wurde sie zerstört ("..die Mühle in Unterbruck wurde durch
Freunde- und Feindesoldaten stark zugerichtet, daß fast kein Rad
mehr zu gebrauchen war").
1808 erbaute man eine Schmiede.
In den Literalien des Pfleggerichts Kranzberg (Krandsperg) von 1782 wird
über Unterbruck berichtet:
"Pruck oder
Unterbruck. Das Wirtshaus ohnweit der Maysteig genannt. Einöd...Ao
1490 kömt diese Tafern bereits unter
den Hofmarchen bey dem Dorf Jarzt ein; also unstreitig ein Pertinenz
(= längere Zusammengehörigkeit)".
Im "Reiseatlas von Bayern"
aus dem Jahr 1805
15)
wird der Ort Unterbruck wie
folgt beschrieben:
"Unterbruck an der
fischreichen Ammer, über die eine 120 Schuh lange Brücke mit
2 Jochen vom Staate unterhalten,
und hierfür
der Brückenzoll gefordert wird; ist ein Gasthof, bey dem auch die
Post, dann eine Mühle ist".
Poststation
Unterbruck war eine wichtige Poststation. Noch im 19.Jh. war in der Beschreibung
vieler Ortschaften im Landkreis Dachau (und wohl auch im Landkreis Freising)
die Lage der Ortschaft mit der Entfernung von Unterbruck beschrieben (z.B.
Aufhausen bei Weichs 2 1/2 Std. oder Asbach bei Petershausen 2 Stunden
von Unterbruck, Sulzrain). Seit spätestens 1752 gab es eine Posthalterei
(damals die erste Nennung eines Posthalters: Simon Paur). Aus dem Jahr
1774 liegt ein Vertrag zwischen dem Fürst v.Thurn und Taxis und dem
damaligen Posthalter Joh.Michael Paur vor. Der Vertrag galt bis 1808,
als der Postdienst von der köngl. bayer. Post übernommen wurde.
Durch den Bau der Eisenbahnlinie München-Ingolstadt im Jahr 1867
hat die Poststation wohl ihre Hauptfunktion verloren; jedenfalls wurde
die Postomnibuslinie Lohhof - Ingolstadt (Pferdekutschen) eingestellt.
Geschichte
der Kirche
Frühere Kapelle
Eine erste Kapelle war 1722 vom Wirt Caspar Kögl und seiner
Frau Anna (oder Maria) auf eigenem Grund erbaut und mit einem Acker bei
Großnöbach ausgestattet worden (Einweihung erst 1739). Sie
stand auf dem Grund des Posthofs, nicht weit entfernt von der jetzigen
Kirche. Die Kapelle enthielt einen Altar zu Ehren der Heiligen Familie,
dessen Altarblatt noch an der Nordseite der heutigen Kirche hängt.
Dies können wir der Schmidt'schen Matrikel von 1738/40 entnehmen
01)
.
Abbruch der Kapelle
Bis 1857 verlief die Hauptstraße durch den Posthof. Dann verlegte
man sie nach Südwesten -am Posthof vorbei- auf den Verlauf der heutigen
Bundesstraße 13. Dieser Baumaßnahme stand die Hofkapelle im
Weg; das kleine Gotteshaus musste abgetragen werden. Der Postwirt Johann
Barth erwirkte dafür beim Erzbischöflichen Ordinariat eine Abbruchgenehmigung,
die am 25.2.1857 unter der Auflage erteilt wurde, die Kapelle an anderer
Stelle wieder aufzubauen und vorher den Plan beim Ordinariat genehmigen
zu lassen. Pfarrer Michael Fumy aus Jarzt erhielt den Auftrag, aus dem
konsekrierten Altar die Reliquienkapsel herauszunehmen und verschlossen
an das Ordinariat zu schicken.
Neubau der Kirche
Die heutige Kirche entstand in der Zeit von 1856 bis 1859. Sie
ist eine der wenigen vollständig erhaltenen neugotischen Kirchen
im ländlichen Raum der Diözese München und Freising
06).
Es handelt sich um einen Ziegelbau. Sie wurde von den Posthalters-eheleuten
Josef und Barbara Barth nach Plänen des Architekten Franz Xaver Beyschlag
aus München (1817-1866) erbaut und am 17.9.1859 durch den Freisinger
Erzbischof Gregor von Scherr eingeweiht. Beyschlag war Schüler des
berühmten Friedrich von Gärtner, der als einer der bedeutendste
Baumeister im Königreich Bayern unter Ludwig I. gilt.
Die Kirche in Unterbruck gehörte seit 1874 zur damals neu eingerichteten
Kuratie Weng. Unter einer Kuratie versteht man eine Gemeinschaft von Gläubigen,
die aufgrund "besonderer Umstände" (516 § 1 CIC) noch nicht
als Pfarrei errichtet wurde. Sie wird von einem Hilfspriester geleitet,
der zwar nicht rechtlich, aber seelsorgerisch die gleichen Rechte besitzt,
wie ein Pfarrer. Unter Pfarrer Mayer von Jarzt (1966-98) wurde Unterbruck
eine Filiale der Pfarrei Jarzt. ...mehr
über die Entwicklung zur Expositur...
Südseite
|
Um die Zahl und den Zeitpunkt
der Gottesdienste in Unterbruck entspann sich ein Disput zwischen
den Stiftern, der Pfarrei Jarzt und der Diözese Freising. Der
Bischof hatte bei der Einweihung den Stiftern (Fam.Barth) zugesagt,
den Tag des Kirchweihfestes selbst bestimmen zu dürfen. Als diese
den 2.Sonntag nach Mariä Geburt (8.Sept.) wählten, protestierte
Pfarrer Fumy, weil an diesem Tag Kirchweihe in Jarzt gefeiert wurde.
Er befürchtete, dass an diesem Tag die Zahl der Jarzter Gottesdienstbesucher
aus Unterbruck zurückgehen würde ("...wenn zu Unterbruck
auch nur eine Frühmesse gehalten wird, vom ganzen Barthschen
Hause 30-36 Personen und vielleicht von ganz Unterbruck niemand zum
pfarrlichen Gottesdienst käme..").
Das Ordinariat in Freising entschied mit Schreiben vom 8.11.1861,
dass das Kirchweihfest -wie beantragt- am 2.Sonntag nach Mariä
Geburt gefeiert werden dürfe, aber "1.die gottesdienstliche
Feier auf eine stille Messe beschränkt bleibe, 2. die Anhörung
dieser Messe nicht von der Pflicht dem Pfarrgottesdienste beizuwohnen
befreie und 3. der jeweilige Gutsbesitzer den zur Lesung dieser hl.Messe
erforderlichen Priester auf eigene Kosten bestelle." |
Ortschaft
Unterbruck 1867
Einige Jahre nach dem Kirchenbau war über die Größe der
Ortschaft Unterbruck im Handbuch
des Königreichs Bayern von
1867 unter dem Eintrag "Gemeinde Großnöhbach" folgendes
zu lesen
03):
"Großnöhbach, Gemeinde 402Einw., 130 Gebäude in 7
Orten:
Gesseltshausen, Dorf,
kath.Pfarrei Gremertshausen, 111 Einwohner, 40 Gebäude (jeweils mit
Scheunen), 1 Kirche
Großeisenbach, Dorf,
Pfarrei Fürholzen, 57 Einw., 18 Gebäude, 1 Kirche
Großnöhbach,
Dorf, Pfarrei Haimhausen, 58 Einw., 20 Gebäude, 1 Kirche
Kleineisenbach, Pfarrei
Gremertshausen, 25 Einw., 7 Gebäude
Kleinnöhbach, Dorf,
Pfarrei Fürholzen, 22 Einw. (5 Mennoniten), 8 Gebäude
Weng, Dorf, Pfarrei Gremertshausen,
73 Einw. 25 Gebäude, 1 Kirche, 1 Benefiziatenhaus".
Unterbruck, Dorf,
Pfarrei Jarzt, 56 Einw. 12 Gebäude, 1 Kirche
9 Jahre später, 1876, waren es schon 67 Einw. in 19 Gebäuden,
20 Pferden und 56 Rindviechern
14).
Beschreibung
1874
04)
In der Statistischen Beschreibung des Erzbistums München und Freising,
die der Beneficiat an der Domkirche Anton Mayer im Jahr 1874 erstellte,
ist auch die Kirche von Unterbruck als Nebenkirche von Jarzt (!) enthalten.
Damals gehörten 89 Seelen zu dieser Kirche. Sie wohnten in 11 Häusern.
Mayer schreibt: Die Kirche von "Unterbruck steht an der Amper zunächst
der Brücke und an der Hauptstraße von München nach Ingolstadt.
Früher war die Capelle auf der andren Seite der Brücke, kleiner
und weniger schön als die jetzige, welche 1859 in gothischem Stile
erbaut wurde. Baupflicht: derzeit (=1870) die ehemalige Posthalterin
Barbara Barth. Spitz-Thurm mit 2 Glöckchen, 1859 gegossen. Consecrirt
am 17.Sept.1859 durch H.Erzbischof Gregor von Scherr. Patronin Hl.Anna.
1 Altar. Gottesdienste: Am St.Annatage ( d.Z. noch jedes Mal durch die
Erbauerin der Capelle honorirt). Stiftungen: 156 Messen. Eine Benefiz-Stiftung
in Aussicht. Meßner: D.Schmid".
Kirchenbau
Die Kirche ist eine
der wenigen vollständig erhaltenen neugotischen Kirchen im ländlichen
Raum der Diözese München und Freising
06) .
Sie liegt an der Bundesstraße 13, inmitten der zu einem einheitlichen
Siedlungsgebiet zusammengewachsenen Ortschaften Großnöbach,
Unterbruck und Fahrenzhausen.
Der Bau ist nicht geostet, sondern steht in Nordwest/Südost-Richtung.
Das Gotteshaus ist ein unverputzter dreiachsiger Ziegelbau ohne
ausgeschiedenen Chorraum mit einem südöstlichen Schluss
in drei Seiten eines Achtecks. Der Bau wird durch gemauerte abgetreppte
Stützpfeiler
und spitzbogige Maßwerkfenster
gegliedert. Das hohe Satteldach ist mit rotem Kirchenbiber gedeckt. Kirchenbiber
sind einfache, rote Dachziegel mit Korbbogenschnitt, d.i. ein Mittelweg
zwischen Segment- und Rundschnitt.
Die Kirche besitzt zwei Zugänge: im Nordwesten, hinter dem
Turm, ein spitzbogiges Portal mit drei Steinstufen und einer Holztüre
(mit Beschlägen aus der Zeit um 1859); im Südosten, zur Straße
hin, ein Portal in vorkragender Sturzbogenrahmung. Darüber ein Dreipass
mit der Inschrift: "St.Anna 1859".
Der schindelgedeckte Turm steht
an der Nordwestseite.
Er umfasst drei, durch Gesimse getrennte Stockwerke. Die beiden unteren
reichen bis zur Dachhöhe und sind quadratisch, das obere achteckig. Über
den Schallfenstern sind an jeder Seite Uhren befestigt. Bedeckt ist der
Turm von einem achtseitigen Spitzhelm mit Goldknauf und Kreuz.
Im Turm hängen zwei Glocken.
Die Kleinere wurde 1854, wohl noch für die Vorgängerkapelle,
bei Ignaz Bauer in München gegossen; sie ist -wie die alte
Kapelle- der Heiligen Familie gewidmet. Diese kleine Glocke überstand
unversehrt die Beschlagnahme-Aktionen in den beiden Weltkriegen.
Die größere Glocke, ebenfalls aus der Erbauungszeit um
1859, wurde 1941/42 für Kriegszwecke eingeschmolzen. Sie wurde
nach dem Krieg durch eine Glocke aus der Glockengießerei Karl
Czudnochowsky
in Erding ersetzt; ihre Patronin ist die neue Kirchenpatronin St.Anna.
Über die Glockenweihe im Mai 1953 existiert noch ein Bericht
der Dachauer Nachrichten; wenn Sie ihn lesen möchten, klicken
Sie hier...
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Glocke am Altar
in Unterbruck
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Innenausstattung
Vorraum
Das südwestliche
Drittel des Kirchenraums ist als ein durch ein Gitter abgetrennter Vorraum
gestaltet.
Hier ist eine vom Münchner Steinmetz J.Aufleger 11)
gestaltete Kalksteinplatte als Erinnerungstafel
an die Erbauung eingemauert:
Text:
"Im Jahre des Herrn 1859 haben zu Ehren der heiligen Mutter
Anna diese Kapelle vom Grunde auf neu erbauet, die ehrengeachteten
Guts-Besitzers Eheleute zu Unterbruck Joseph und Barbara Barth,
geb. Veitl.
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Eingeweiht wurde dieselbe am 17ten Sept. 1859 durch den Hochwürdigsten
Herrn Erzbischof Gregor von München Freysing. Architekt des
Baues war Franz Xaver Beyschlag von München"
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Das muschelförmige Weihwasserbecken
am südlichen Arkadenpfeiler der Emporenstütze aus hellem Marmor
enthält die Inschrift "18 St.Anna.59".
Gitter
im Vorraum
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Der Vorraum ist vom Kirchenraum
durch ein hohes Schmiedeeisengitter
getrennt. Es besteht aus einfachen Rundstäben in Durchstecktechnik
mit Rauten- und Ringformen und dürfte noch aus der Erbauungszeit
von 1859 stammen.
Das Gitterschloss
ist mit floralen Motiven schön verziert. |
Gitterschloss
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Gewölbe
Netzgewölbe
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Der eigentliche
Kirchenraum ist durch Wandpfeiler gegliedert, die in spitze Schildbögen
übergehen. Er ist durch ein dekoratives, blau bemaltes Stern-
bzw. Netzgewölbe überdeckt, das auf trichterförmigen
Konsolen aufliegt.
Drei Gewölbeschlusssteine (siehe rechts) zeigen den Freisinger
Mohren, ein silbriges Wappen mit goldenem Diagonalstreifen sowie den
Kopf eines bärtigen Mannes.
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Das Gewölbe
ist aber nicht echt. Die Decke ist eine wunderschöne Dekoration und
hängt an großen Holzbalken, die quer über den Kirchenraum
gelegt sind. Befestigt ist sie mit Klebemörtel. Diese Technik hatte
man schon in der Barockzeit bei den Flachdecken verwendet
12).
Altar
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Der Altar ist ein neugotischer
flügelloser Schreinaltar,
der 1859, beim Bau der Kirche angefertigt worden ist. Er besteht
aus gefasstem (=bemaltem) Holz und ist raumhoch. In drei Nischen
stehen Figuren. An die Zeit der Gotik erinnern insbesondere die
Fialen und das Maßwerk,
die das Gesprenge bilden. Auch die Predella
ist mit Blendmaßwerk verziert.
Zur Zeit der Erbauung der Kirche war der neue Baustil nicht bei
allen Menschen beliebt. Viele sahen ihn als billige Nachahmung
an, der unter Einsatz neuester Technik die manuelle Meisterleistung
des Originalstils aus der Zeit 300 Jahre früher kopierte.
Das galt vor allem für die Fialen und deren Schmuckwerk,
das im 19.Jh. maschinell erstellt wurde. Unzufriedenen sprachen
deshalb verächtlich und abwertende von der "Steckerlgotik"
12).
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Fialenspitze
Predellaverzierung |
Hoch oben, inmitten des
Gesprenges, steht eine Muttergottesfigur
auf einem Balkon. Maria trägt das Jesuskind auf ihrem rechten
Arm. In der Linken hält sie ein Zepter. Ihr Haupt ist mit einer
Krone geschmückt. |
Muttergottes
im Gesprenge
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Die Figur zeigt
in ihrer Ausgestaltung deutlich den Bezug zur Kunstauffassung der
Romantik. Die Gesichter sind schön gestaltet, die Haltung anmutig
und auf Harmonie ausgelegt. Auffällig ist das wallende Gewand
mit starkem Faltenwurf. |
Der tiefe Mittelschrein ist innen ornamental bemalt und oben als Rippengewölbe
geschlossen. Darin steht eine Skulptur der Kirchenpatronin St.Anna
mit gefalteten Händen (siehe unten). Kopf, Hals und Schultern
sind mit einem Tuch, dem schon in gotischer Zeit nicht mehr modernen
Gimpf bedeckt. Damit soll ihr Status als ältere, verheiratete Frau
betont werden, als die sie in der Kunst regelmäßig dargestellt
wird.
Nach apokryphen Evangelien des 2. bis 6. Jh. war Anna die Mutter von
Maria und somit die Großmutter von Jesus. Ähnlich wie Hanna
(1. Samuel 1-2) soll sie erst nach zwanzigjähriger kinderloser
Ehe ihr Kind Maria geboren haben. Deshalb wirkt sie erst als ältere
Frau im Heilsplan mit. In der Bibel wird Anna nicht erwähnt.
In den Seitennischen, die etwas flacher und schmaler sind als die Mittelnische,
befinden sich Figuren der Namenspatrone der Stifter. Alle drei Figuren
haben massive Heiligenscheine, in die ihre Namen eingraviert sind.
St.Josef
|
Nördlich
steht St.Josef mit einem
Aaronstab in der Hand, der auf die Legende von der Brautwerbung Josefs
hinweist. Alle Bewerber um die Hand Marias mussten Ihren Stab auf
einen Altar legen, nur der Josefs blühte. |
St.Anna
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Südlich
ist eine Figur der hl.Barbara
mit einem Kelch in ihrer Hand zu sehen. Barbara ist nicht nur Patronin
der Bergleute, sondern wird auch um Hilfe für einen guten Tod
angerufen. Der Kelch ist Symbol für die letzte Kommunion, die
einem Sterbenden gereicht wird (Viaticum = Wegzehrung).
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St.Barbara
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Das
Antependium ist ein
Holzvorsatz mit neugotischem Dekor: in zwei grüne Seitenfelder
sind goldene Ranken sowie ein Kreuz im Vierpass gemalt. Das Wort Antependium
bedeutet Vorhang, weil früher die Front des Altartisches mit
einem Vorhang aus kostbarem Stoff verkleidet war. Später wurde
das Antependium aus Metall oder -wie hier in Unterbruck- aus Holz
gefertigt. |
Antependium
am Altar |
Der Altar ist durch bemalte Holzwände -ebenfalls mit Maßwerkornamentik-
mit den Außenwänden verbunden. In sie sind zwei kielbogige Durchgänge
mit grünen Vorhängen eingearbeitet.
An der Südwand
hängt ein Kruzifix
aus der Zeit um 1730. Es ist somit älter als die Kirche. Jesus
trägt eine Dornenkrone; sein Haupt ist von einem dreistrahligen
Heiligenschein umgeben. Der Corpus besitzt eine Inkarnatfassung
(inkarnat=fleischfarbig). Die Seitenwunde ist stark ausgeprägt.
Das Ende des vergoldeten Lendentuchs (lat.Perizoma) flattert in
typischer barocker Darstellung im Wind.
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Kruzifix
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Heilige
Familie |
Auch das große, die
linke Seitenwand dominierende Gemälde
stammt noch aus dem bis 1857 bestehenden Vorgängerbau, der
der Hl.Familie geweiht war. Das 170 x 105 cm große Bild zeigt
die Heilige Sippe im engeren Sinn, die heilige Groß-Familie,
bestehend aus Jesus, Maria, Josef, Anna und Joachim. In der Mitte
Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm. Das Kind streckt seine Ärmchen
nach oben, wo Gottvater auf Wolken sein als Kreuz gestaltetes Zepter
nach unten reicht. Mit der Hand weist Gottvater auf die von der
Schlange umzüngelte Erdkugel. Gottvater überträgt
damit Christus die Herrschaft über die Welt. Daneben schwebt
die Heilig-Geist-Taube. So ist das Gemälde auch eine versteckte
Dreifaltigkeitsdarstellung, wie sie in der Barockzeit beliebt war.
Auf Erden wird die Muttergottes umgeben von drei Personen, in denen
man den Pflegevater Josef und die Großeltern Jesu, Anna und
Joachim erkennen kann. Josef weist mit seiner Hand auf eine Lilie,
die vor ihm auf den Stufen liegt. Diese Blume ist in der Kunst Sinnbild
für Reinheit und Keuschheit. Mit dieser Geste will Josef die
göttliche Abstammung Jesu betonen.
|
Das Bild wurde mit Ölfarben auf
Leinwanduntergrund gemalt. Die Signatur nennt Maler und Entstehungszeitpunkt:
"Ich Jacob Gundlfinger inv.et pinx. hochenwarth 1722".
Das Bild war das Altargemälde der früheren Kapelle.
Gestühlwange
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Das Gestühl
im Kirchenraum (rechts und links je drei Bankreihen) wurde aus Eichenholz
mit neugotischer Maßwerkverzierung gefertigt. Dazu kommen noch
die beiden Stuhlreihen links und rechts des Altars, die wie Chorgestühl
mit hölzerner Rückwand gestaltet sind. |
Chorgestühl
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Fußbodenbelag
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Bodenplatten
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Der Boden
ist mit relifierten roten Ziegelplatten
als besonders kunstvolles, abgerundetes Rosenspitzmuster
belegt.
Je vier Platten ergeben zusammen ein Blatt- oder Blütenmuster.
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Harmonium
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Über dem Vorraum
ist die Empore eingerichtet. Sie ruht auf drei gemauerten Spitzbogenarkaden,
die durch das Vorraum-Gitter geschlossen sind. Die Empore ist über
eine enge, steile Wendeltreppe zu erreichen; ihre Steinbrüstung
ist durch neun Maßwerkfelder gegliedert.
Auf der Empore steht ein altes Harmonium,
mit dem manchmal der Gesang der Gläubigen begleitet wird. Das
Harmonium besitzt 10 Register, darunter Bourdon 16', Coranglais 8',
Souraine 8', VollesWerk, Expression, Tremolo 8', Flöte 8'und
Clarinette 16'. |
In der Weihnachtszeit ist in der
Kirche eine
Krippe aufgestellt, die einen Großteil des Innenraums
beansprucht, sodass während dieser Zeit keine Gottesdienste
stattfinden können.
Wenn Sie sich auch für andere Krippen, insbesondere in den
Kirchen des Dachauer Landes interessieren, klicken Sie hier...
|
Krippe
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Wechselnde
Figuren
In der Passions- und in der Osterzeit
werden neben dem Altar Figuren aufgestellt, die einen besonderen Bezug zur
jeweiligen Festzeit haben. Die Figur wurde von einem Autofahrer gestiftet,
der viele Jahre jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an der Kirche vorbei fuhr.
Die Stiftung war sein Dank dafür, dass auf all den Fahrten kein Unglück
passiert war. Seit einigen Jahren steht die Figur in einem neu errichteten
Bildstock auf der anderen Straßenseite der B13.
13).
Geißelheiland
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Der Heiland an der Geißelsäule
erinnert an den Passionsbericht in der Bibel. Auch wenn dort keine
Einzelheiten über die Geißelung berichtet werden, hat sich
in der Kunst doch die Darstellungen von Jesus, der mit Hand- und Fußketten
an eine Säule gebunden ist, durchgesetzt. Die ersten dieser Figuren
und Abbildungen entstanden schon im Mittelalter. In unsere Gegend
gelangten vereinzelte Bilder jedoch erst im 17.Jh. Die große
Verbreitung dieser Darstellungen setzte noch 100 Jahre später,
nach dem Wunder in der Wies (1738) ein. Der Heiland auf dem Bild beim
Wiesbauern bei Steingaden soll Tränen vergossen haben. Daraufhin
begann eine große Wallfahrt und die berühmte Wieskirche
wurde gebaut. |
In
der Osterzeit steht am Chorbogen eine schöne Figur des auferstandenen
Christus, der seine Kreuzigungswunden zeigt. Er hält
die Siegesfahne in der linken Hand; seine Rechte hat er zum Segensgruß
erhoben. Die Fahne gilt seit dem 10./11. Jh. als Zeichen des Sieges
über den Tod. In der Barockkunst erfreute sie sich als Attribut großer
Beliebtheit. Insbesondere in der Kunst des süddeutschen Raums gehört
die Fahne zur Ostersymbolik.
Hinweis: Der Figurentypus des Auferstandenen entwickelte sich aus
dem Erbärmde-Heiland. Dieser wiederum geht der Überlieferung
zufolge zurück auf Papst Gregor den Großen, dem bei einer
Messe über dem Altar die Leidenswerkzeuge Christi und der lebend
aus der Grabkufe aufsteigende Schmerzensmann erschienen sein sollen.
Aus den Wundmalen habe sich das Blut in den auf dem Altar stehenden
Kelch ergossen. Aus dieser Darstellung entwickelte sich der Salvator
Mundi, der Welterlöser oder der Auferstandene mit der Siegesfahne
in der Hand, dessen Gesichtszüge mehr die Glorie als die Schmerzen
widerspiegeln. |
Auferstandener
|
Kelch
und Kreuzpartikelmonstranz
Nicht mehr in der Kirche
aufbewahrt werden der alte Kelch und die alte Kreuzpartikelmonstranz,
die beide um 1730 entstanden sind und schon in der Vorgängerkirche
Verwendung fanden.
Der Kelch wurde in Augsburg gefertigt. Das Meisterzeichen "ES"
verweist auf Esaias Stenglin (1699-1740) oder auf Elias Schiflen. Der
Fuß des Kelchs ist rund und mit Engelsköpfen und Bandlwerk
verziert. Der Nodus (=Verdickung) ist vasenförmig mit drei
Engelsköpfen gestaltet.
Der Kelch besteht aus Silber und ist großenteils vergoldet. Es handelt
sich um Treibarbeit (=Hämmern von der Rückseite aus)
und Punzierung (=negative Prägung). Augsburg war damals das
Zentrum der Gold- und Silberschmiedekunst.
17)
Die Kreuzpartikelmonstranz
wurde in München hergestellt. Das Meisterzeichen "ME" verweist
auf Michael Erust, der 1735 gestorben ist. Die Monstranz besitzt einen
ovalen Fuß mit Band- und Gitterwerk sowie Blüten. Der Nodus
ist vasenförmig. Das Kreuz mit Strahlenkranz ist vergoldet; an den
Kreuzarmen Silberapliken aus Bandwerk. In der Mitte befindet sich das
kreuzförmige Sichtfenster aus,
hinter dem die Reliquie in teilvergoldeter Silberrahmung zu sehen ist.
Bergkristall
in Kreuzform als Einfassung einer Kreuzpartikel ist seit Jahrhunderten
verbreitet. Während der Edelstein in der Antike als wertvoller Heil-
und Zauberstein galt, ist er im Christentum ein Zeichen für die Auferstehung
Christi. So war auch für Rupert von Deutz ( 1129) der Bergkristall
das Sinnbild Christi, der die bewegliche, gebrechliche und sterbliche
Natur des Menschen, die dem Wasser entspricht, durch seine Auferstehung
überwand und in ewige Festigkeit verwandelte.
Der Bergkristall wird auch als Sinnbild für das gläserne Meer
um den göttlichen Thron verstanden, von dem in der Apokalypse (Apo.
4,6) die Rede ist ("Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer
gleich dem Kristall...").
16).
Hans Schertl
Quellen:
01) Dr.Martin v.Deutinger, Die älteren
Matrikeln des Bistums Freysing, 1849/50 (1722)
02) Heyberger/Schmitt/Wachter,
Topographisch-statistischen-Handbuch des Konigreichs Bayern, 1868
(Brücken)
03) Handbuch
des Königreichs Bayern, 1867 (Gemeinde Großnöbach)
04) Anton Mayer, Statistische Beschreibung
des Erzbisthums München-Freising, 1874
05) Johann Kißlinger, Festschrift 50 Jahre FC
Ampertal Unterbruck, 1981 (Dorfentwicklung, Glocken)
06) Festschrift
zur 1250-Jahrfeier der Diözese München und Freising, Das Dekanat
Weihenstephan, 1989
07) Sylvia Hahn, Kunsttopographie des Erzbistum München
und Freising, 1986
08) Johann Stadlbauer, Skript zur Kirchenführung
09) Ernst Keller, Der beschwerliche Weg von Maysteig
nach Prugkh, Amperland 2001/1
10) Geistl.Rat Anton Mayer, Wege-Zeichen-Glauben, Chronik
der Pfarrei Jarzt, 2007
11) Georg Brenninger, Zur Ausstattung
der Kirchen des Lkr. Freising im 19.Jahrhundert, Amperland 1984
12) Dr.Keydel, Kirchenführung
28.10.2015
13) Joh.Stadlbauer, mündl.
Bericht 2015
14)
Vollständiges
Ortschaften-Verzeichnis des Köngreichs Bayern S.105, 1876 (Statistik)
15) Adrian
von Riedl, Reise.Atlas von Bajern oder Geographisch-geometrische Darstellung,
Band 5: Beschreibung der
Chaußee von München über
Ingolstadt nach der Oberpfalz, 1805
16)
Susanne Wittekind,
Caput et corpus: die Bedeutung der Sockel von Kopfreliquiaren, in: Reliquiare
im Mittelalter von Bruno
Reudenbach, S. 114, 2005
(Bergkristall)
17
"Im
17. und 18. Jahrhundert galt Augsburg als das Zentrum der Silber- und
Goldschmiede. Mehr als 200 Meister dieser Zunft
|
waren
hier ansässig und exportierten ihre Schöpfungen in die gesamte
Welt. Sowohl der österreichische als auch der bayerische Hof
zählten zu den finanzkräftigen Kunden und ließen virtuose
Objekte für ihre Kunstsammlungen kreieren. Aber nicht nur das!
...Der Pinienzapfen wird als Punze zum Zeichen dieser ersten Adresse
für Gold und Silber. Aufgrund dieser Marke und der sogenannten
Meistermarken ist es möglich, heute jedes Objekt exakt seinem
Schöpfer zuzuordnen. " - Glanzvolle Objekte sind Synonym
der Kreativität der Meister, aber auch Ausdruck eines ästhetischen
Empfindens, das zur Grundlage des Mä- zenatentums wurde." -
Quelle: Informationstafel im Schloss Unterwittelsbach, 2023 |
36 Bilder: Hans Schertl (34), Johann Stadlbauer (2)
12.3.2018
Glockenweihe
Dachauer Nachrichten vom 29.05.1953
Jarzt - Die
feierliche Weihe der Glocke für die Filialkirche in Unterbruck
fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung in der Pfarrkirche in
Jarzt statt. Das Gotteshaus war mit frischem Tannengrün und Flieder
geziert worden. Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehren von
Jarzt, Fahrenzhausen, Großnöbach, der Schützenvereine von Jarzt, Unterbruck,
Fahrenzhausen, der Kriegervereine Jarzt und Großnöbach, des Burschenvereins
Jarzt und der FCA Unterbruck hatten im Altarraum Aufstellung genommen.
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Festwagen mit Glocke in Jarzt
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Glocke
am Altar
in Unterbruck
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Nach einer feierlichen levitierten
Messe, die Prälat Dr.Michael Hartig
unter Assistenz von Kaplan Döbl, Allershausen, und Kooperator
Kurz, Jarzt, zelebrierte, sprach der Prälat in seiner Predigt
von der hohen Aufgabe der Glocke. Der Kirchenchor unter Leitung
von Gottfried Liedl und Organist Denk brachte die Messe in D-Dur
von Kempter zur Aufführung. Hierauf weihte Prälat Hartig
die Glocke zu Ehren der Mutter Anna. Anschließend sprachen
die Kinder Martha Wallner, L. Gauglitz und Günther Dreher aus
Unterbruck den Glockenprolog.
Pfarrer Bauer dankte allen, die mithalfen,
die Glocke zu beschaffen, und die Feier zu gestalten, vor allem
Mühlenbesitzer Dreher, Unterbruck, Frau Pilz, Unterbruck, welche
die Altardecke stickte und spendete sowie den Vereinen. Unter Vorantritt
von vier Reitern wurde die Glocke in festlichem Zuge auf geschmückten
Wagen nach Unterbruck gebracht.
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Recherchiert
von Hubert Eberl, Bergkirchen
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