Pfarrhof in Schwabhausen

 
Pfarrhöfe gab es natürlich schon bei Gründung einer Pfarrei, schließlich benötigte der Pfarrer eine Wohnung. Die erste Mitteilung über den Zustand des Pfarrhofes in Schwabhausen erhalten wir durch die Sunderndorfer'sche Matrikel von 1524. Das hölzerne Pfarrhaus zeigte damals keine Schäden.

Auch 1560 wurde der Pfarrhof als ordentlicher Bau ("zimblich erbaut") beschrieben.
Im 30jährigen Krieg wurde der Pfarrhof weitgehend zerstört (und mit ihm alle Kirchenbücher).
Vielleicht nur notdürftig aufgebaut, wurde das Gebäude im Jahr 1680 schon wieder als ruinös und baufällig bezeichnet. Der Dachauer Maurermeister Johann Öttl machte in den Jahren 1681-1682 Überschläge für seine Renovierung. (Öttl war auch in Webling planerisch tätig).
Der Dachauer Lukas Pichler führte 1681 Schlosserarbeiten und Jonas Eisenreich aus Oberroth 1683 Zimmererarbeiten aus.

Noch 1738 bestand das Pfarrhaus aus Holz und war schon wieder sehr reparaturbedürftig. Auch das Pflegamt Dachau wunderte sich, wie "miserabel die bisherigen Pfarrer haben wohnen müssen", insbesondere weil das "das Einfallen von Wasser bei Regenwetter nicht gesichert war". Oben waren die Schießen (Giebelwände) nur mit Brettern verschlagen, durch die "das Unwetter jederzeit eindringen" konnte. Weiter heißt es, im unteren Stock befinde sich ein "unbequemes Zimmer, worin alles zu vermodern beginnt". Der Neubau 1742, der erste Steinbau, war teuer. Er wurde mit 815 Gulden beziffert. Das war für Schwabhausen zuviel. Einen Teil der Kosten bettelte der Pfarrer bei benachbarten Pfarreien zusammen. Der Bau zog sich lange hin. Noch im Juni 1749 bat Pfarrer Hirner, der Bau möge doch endlich fertiggestellt werden.

Nach einer Indersdorfer Besitz-Beschreibung aus dem Jahr 1792 war das zweistöckige Pfarrhaus einer der wenigen Bauten in Schwabhausen, der schon mit Ziegeln gedeckt war. Im hölzernen, mit Stroh gedeckten Stadl waren auch der Pferde- und der Kuhstall untergebracht. Am Küchengarten stand ein Wasch- und Backhaus. Hinter dem Haus befand sich ein schöner großer Obstgarten mit über zwei Tagwerk Fläche. Dazu kamen Felder, Wiesen und Wälder mit 83 Tagwerk (=28 ha). Das Widum gehörte nicht, wie in anderen Pfarreien der Pfarrstiftung, sondern dem Kloster Indersdorf.

Weiteres über den Pfarrhof finden Sie auf der Hauptseite der Kirche.

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