Mitterndorfer
Pfarrer
Ludwig
Eicher
1931-1969
Ludwig Eicher wurde
am 14.Juli 1890 in Jägersdorf bei Kirchdorf a.d.Amper geboren.
Er empfing die Priesterweihe am 29.6.1916 in Freising. Anschließend
wirkte er in den Kriegsjahren 1916 u. 1917 als Hilfspriester in Salzburghofen
und von 1917 bis 1920 als Kooperator-Verweser in Ruhpolding. Dann wurde
er Kooperator in Dachau, wo er bis 1931 blieb. Sein musikalisches Talent
(insbes.Cello) war bei der Jugendarbeit und bei den Kirchenchören
sehr hilfreich.
1931 wurde er Pfarrer in Mitterndorf. Zu seinem Pfarrsprengel gehörten
auch die Moosgebiete um Eschenried und Neuhimmelreich, für die
er sich besonders eifrig einsetzte. Daher rührten auch seine Ehrenbezeichnungen
"Moospfarrer" oder sogar "Moosbischof". Trotz vieler
Widerstände setzte er den Bau der Kirche "Unsere Liebe Frau
im Moos" in Eschenried durch. In Mitterndorf ließ er den Friedhof
erweitern. Nur "bei der Renovierung seiner Pfarrkirche St. Nikolaus
tappte er geschmacklich etwas daneben", schrieb der Merkur: Er
ließ das spätgotische Gotteshaus, Wand, Gewölbe und Gestühl in Hellblau
und Rosa anstreichen. Die "Baby-Farben" mussten wieder entfernt
werden.
1956 erhielt er das Gündinger Ehrenbürgerrecht verliehen.
Ludwig Eicher, auch Oacha Luk genannt, war ein begeisterter Motorradfahrer;
er war einer der ersten Dachauer, die ein Motorrad hatten. In den 1950er
Jahren fuhr er dann standesgemäß ein Goggomobil.
1969 ging Pfarrer Eicher in den Ruhestand. In Mitterndorf wollte er
nicht bleiben: "Des waar wia zwoa Gockl auf oam Misthaufn."
Seinen Lebensabend verbrachte er in der Nähe seiner Heimat, in Vötting
bei Freising. Am 11. Januar 1976 starb der "Moosbischof" und
wurde in Wippenhausen beerdigt.
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Quelle: Dachauer Nachrichten vom 16.7.2015, vom 5.9.2024
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