Flurbereinigungskapelle
in KLEINBERGHOFEN
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Beschreibung
Die Kapelle wurde im Jahr
1999 erbaut. Sie steht im Eigentum der Gemeinde Erdweg.
Anlass war die Erinnerung
an die in den Jahren 1978 bis 1999 durchge-führte "ländliche
Neuordnung der Ortsteile Kleinberghofen, Happach, Schluttenberg
und Brand", wie der Steintafel unterhalb des Gitters zu entnehmen
ist.
Der kleine, ziegelgedeckte
Bau besteht aus einer durch ein Gitter abgeschlossenen Nische und
einem offenen Vorraum mit zwei Seitenfenstern. Er ist durch farblich
abgesetzte Pilaster gegliedert.
Im Giebeldreieck ist ein Rundfenster
mit dem Jesusmonogramm IHS zu sehen. Die Zeichen IHS
sind übrigens griechische Buchstaben (das H ist ein Eta)
und bedeuten "JHS(OUS)"=Jesus. Andere Deutungen
sind: "Jesus, hominum salvator" (lateinisch "Jesus, Erlöser
der Menschen") oder auch volkstümlich "Jesus, Heiland,
Seligmacher".
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Jesusmonogramm
im Giebel
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Darunter steht die Bitte "Gott
schütze unsere Fluren".
Im Juni 2021 wurde das Dach der
Kapelle durch einen vom Sturm entwurzelten Baum schwer beschädigt.
02)
Die Kapellennische ist durch
ein schönes schmiedeeisernes Gitter geschützt,
das zu Andachten geöffnet werden kann.
Im Rahmen der Beseitigung der Sturmschäden von 2021 wurde das
alte Gitter entfernt und durch ein einfaches Gitter, das ausschließlich
aus geraden Stäben besteht, ersetzt. Das gefällt nicht
allen, auch wenn nun das Kruzifix in der Nische besser zu sehen
ist. Insbesondere der Erbauer der Kapelle Klaus-R.Witschel war mit
dem Austausch nicht einverstanden und bezeichnete ihn "als
eigenmächtige Handlung" der Gemeinde. Bürgermeister
Blatt erklärte, der Renovierungsfirma keinen entsprechen-den
Auftrag erteilt zu haben. Nach Aussage der Firma ist das Gitter
aber nicht mehr auffindbar.
Dahinter ist ein Kruzifix
an der dreiseitig schließenden Wand angebracht.
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Vergrößerung von 3 Details
(Fenster, Kruzifix) per Mouseklick
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Die beiden Fenster im Vorraum enthalten
Glasbilder des hl.Josef
(mit dem Zimmermannsbeil über der Schulter) und der hl.Maria
(mit der Lilie als Symbol der Unbeflecktheit in der Hand). Weiße
Lilien gelten seit dem Mittelalter als Symbol für Reinheit und Keuschheit.
St.Mechthild von Magdeburg betete im 13.Jh: "empfange Herr, deine Bräute
und begegne ihnen mit den Lilien der lauteren Keuschheit alle ihre Tage"
Interessant ist die Aussage von Bürgermeister
Michael Reindl, dass für die Kapelle ein besonderer Standort ausgewählt
worden sei. Eine geomantische Kurzanalyse der Landschaftsarchitekten Haase
& Söhmisch habe ergeben, dass dieser Platz an einem so genannten
kosmischen Einstrahlungspunkt ("Kraft spendend und energiegeladen")
liege. Auch frühere Kirchenbaumeister hätten sich der Geomantie,
der Lehre, die sich mit besonderen Qualitäten eines Platzes oder Standorts
befasst, beim Bau bedeutender Wallfahrtskirchen bedient.
Meditativer
Wanderweg
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Im
Sommer 2012 wurde ein meditativer Wanderweg zwischen dem (früheren
Kloster) Petersberg und dem Kloster Altomünster angelegt; der
Weg führt über die Kapellen in Kleinberghofen und Happach.
Neun Stationen mit Kunstwerken, Hinweistafeln und Sinnsprüchen
regen zur inneren Einkehr, zum Nachdenken und zum In-Sich-Gehen /Ins
Ich Gehen an. So ist z.B. an der Station "Gleichgewicht"
eine Wippe installiert, an der der Wanderer versuchen kann, die Balance
zu halten. Hier an der Flurbereinigungskapelle arbeitet eine begehbare
Sonnenuhr mit dem Schatten
der Wanderer als Uhrzeiger. An der Station "Vertrauen" wird
auf einem Barfußpfad der Tastsinn erprobt. Eine in den Boden
eingelassene Windrose und ein maßstabsgetreues |
erstaunlich
genau: die Sonnenuhr (13:55)
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Modell von Sonne und Erde ergänzen
die Kunstwerke. Jede Station ist auch mit einer Sitzgelegenheit ausgestattet.
Infotafeln an den S-Bahnhöfen, am Petersberg und in Altomünster
sowie eine durchgehende Beschilderung am 11 km langen Weg selbst leiten
den Wanderer.
Mehr dazu finden Sie auf der Internetseite der Gemeinde Erdweg; klicken
Sie hier...
Hans Schertl
Quellen:
01) Dachauer Nachrichten vom 1.6.2005
02) Dachauer Nachrichten vom 1.7.2021
03) Sabine Schäfer, Gitterstreit
wird wohl gerichtsmassig, Dachauer Nachrichten vom 15.3.2024
7 Bilder: davon Horst Lachmann (1), Hans Schertl (6)
29.4.2024
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