zur Landkreiskarte      zurück zur Hauptseite     
  

Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von ARNBACH

Recherchiert von Hubert Eberl, Bergkirchen

Jahr

Ereignis

zum Bericht
1877
Namensfest seiner Majestät - Amperbote v 1.9.1877
klicken Sie hier...
1893
Goldendes Priesterjubiläum von Pfarrer Plöbst - Amperbote vom 19.08.1893
klicken Sie hier...
1900
Spendung der heiligen Firmung - Amperbote vom 28.03.1900
klicken Sie hier...
1928
Einweihung der Kriegergedenktafel in Arnbach - Amperbote vom 31.05.1928
klicken Sie hier...
1931
Pfarrer Mayr aus Arnbach resigniert - Amperbote vom 10.02.1931
klicken Sie hier...
1931
Installation von Pfarrer Moll in Arnbach - Dachauer Nachrichten vom 05.05.1931
klicken Sie hier...
  Pfarrer Singer aus Arnbach gestorben
klicken Sie hier...

 


Namensfest seiner Majestät
Amperbote v 1.9.1877

Wenn in großen Städten, wenn in Märkten, und sonstigen größeren Orten am Namensfest seiner Majestät des Königs es ganz besonders lebhaft zugeht, so darf dieses eben nicht auffallen, weil man es von solchen Orten, wo doch eine intelligentere Bevölkerung lebt, als auf dem Lande, bei solchen Gelegenheiten erwartet. Wenn aber in einem einfachen Bauerndorf jedoch, wie in Arnbach, an einem solchen Tag sich große Rührigkeit entfaltet, so möchte man dieses als überraschend bezeichnen.

Schon acht Tage vorher verkündete der wackere, hochwürdige Herr Pfarrer, dass Samstag, den 25. August, als dem hohen Namensfest Seiner Majestät des Königs, ein feierliches Amt mit Te deum abgehalten werde. Schon die von ihm angeordnete außergewöhnliche Läutweise gab deutlich zu erkennen, dass ein wichtiges Fest gefeiert werde. Weit in das freundliche Glonntal erdröhnende Böllerschüsse und die aufgehissten bayerischen und deutschen Fahnen bekundeten gleichfalls die Bedeutung des Festes. Um halb 8 Uhr zogen die Veteranen des hiesigen Vereins, sich scharend unter ihrer Fahne, in die Kirche, wo der Fähnrich Ernst Wiedmann in der Mitte der Kirche, umgeben von den Veteranen, Stellung nahm.
Aber dass auf der Welt nichts vollkommen sein kann, hat sich hier bewiesen. Man blickte in alle Winkel der Kirche und vermisste jedoch Persönlichkeiten, welche doch bei solchen Gelegenheiten in Ermangelung von Beamten schon in Folge ihrer Stellung die sie einnehmen, durch ihre Anwesenheit die Feier des Festes zu erhöhen verpflichtet gewesen wären. Die Bürgerschaft von Arnbach war außer den unter den Veteranen sich befindlichen Bürgern nur durch 2 wackere Männer vertreten, die sich dem feierlichen Opfer anschlossen, und die es verdienten, mit Namen aufgeführt zu werden, und dieses umso mehr, weil sie keine solche Stellung haben, die es eigentlich ihnen zur Pflicht gemacht hätte, anwesend zu sein.
Alles Lob muss dem Veteranenverein gespendet werden. Während früher dieser Tag ganz lautlos verstrich, uns ich kaum ein ausgedienter oder noch aktiver Soldat erinnerte, dass er auch dem König einmal diente, oder noch dient, waren es jetzt schon längst als Familienväter und ausgediente Soldaten lebende Männer, welche den Landesherrn in so ausdrucksvoller Weise ehrten. Mögen die Mitglieder des löblichen Veteranenvereins fortfahren auch in den Herzen ihrer Angehörigen diese Treue an Fürst und Vaterland zu pflanzen, die sie bewiesen haben.

 


Goldendes Priesterjubiläum in Arnbach
Amperbote vom 19.08.1893

Im benachbarten Arnbach feierte gestern der Hochwürden Herr Andreas Plöbst sein goldenes Priesterjubiläum. Die Gemeinde hatte unter Anleitung des Herrn Lehrers alles getan, dem Dörfchen ein festliches Gewand zu geben und ihre Freude und Verehrung zum Ausdruck zu bringen. Vom herrlichsten Wetter begünstigt fand der Gottesdienst im Freien statt. In der Predigt behandelte Herr Dekan von Altomünster das Thema: Die Früchte des Priestertums. Beim Amt kam durch Lehrer und Geistliche die Franziskanermesse von Bieger zur Aufführung. Introitus, Graduate, Offertorium und Communio hatte auf Wunsch des Herrn Dirigenten Hauptlehrer Keilberth, Herr cand. phil. J. Thaller recht wirkungsvoll komponiert. Nachmittags um 2 Uhr überreichte Herr Bezirksamtmann Flasser von hier dem Jubilar die goldene Ehrenmünze des kgl. Ludwigordens. - Möge der würdige Priester noch viele Jahre in seiner wackeren Gemeinde wirken!


Spendung der heiligen Firmung
Amperbote vom 28.03.1900

Die Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Am 2. Mai in Dachau für die Pfarreien Ampermoching, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen, Kollbach, Kreuzholzhausen, Mitterndorf und Pellheim.
Am 3. Mai in Dachau für die Pfarreien Giebing, Haimhausen, Röhrmoos und Vierkirchen, Asbach, Obermarbach und Petershausen, Oberroth und Schwabhausen.
Am 5. Mai in Indersdorf für die Pfarreien Arnbach, Hirtlbach, Indersdorf , Langenpettenbach, Niederroth, Weichs, Westerholzhausen und Großinzemoos.
Am 7. Mai in Altomünster für die übrigen Pfarreien des Dekanats Sittenbach.
Am 8. Mai in Scheyern für die Pfarreien des Dekanats Scheyern mit Ausnahme von Asbach, Obermarbach und Petershausen, sowie für die Pfarrei Hohenkammer des Dekanats Dachau.

Einweihung der Kriegergedenktafel in Arnbach
Amperbote vom 31.05.1928

Die Pfarrgemeinde beging am Pfingsmontag die Einweihung des vor einigen Tagen festgestellten Denkmals, eines Denkmals, das sich selbst und in Bezug auf seine geschmackvolle und würdige Anbringung von ersten Sachverständigen der Denkmalskunst als eines der besten bezeichnet wurde. Der Entwurf wurde von dem bekannten Münchner Architekten Herrn Uroth gemacht, und die Ausführung geschah in den Werstätten der Firma Wachter in Indersdorf. Man hatte von vornherein beschlossen, das Fest in kleinerem Rahmen zu feiern, und dann waren nur die Nachbar-Krieger- und Soldatenvereine dazu eingeladen.
Nachmittags um 1 Uhr nahmen die Vereine zum Zug in die Kirche Aufstellung vor dem Gasthaus Kraus. Vorn befand sich in reichbekränzter Kutsche Arnbachs einziger Veteran und zugleich Invalide aus 1870/71, der alte Müllervater, der trotz seiner schweren Altersgebrechen mit rührender Begeisterung am Fest teilnahm. Im Gotteshaus, das von Angehörigen der Pfarrgemeinde und den Vereinen überfüllt war, verrichtete HH. Pfarrer Mayr eine Andacht für die Seelenruhe der gefallenen Kriegskameraden und schloss derselben eine überaus ernste und schöne Ansprache an, worauf der Hochw. Herr die kirchliche Weihe unseres, es muss nochmals gesagt werden, so schönen Kriegerdenkmals vornahm.
Nachdem der Schüler Georg Sandmann in recht anmutiger Weise einen Prolog sprach, legte der Vorstand des Krieger- und Veteranenvereins Arnbach im Namen aller Kameraden einen herrlichen Kranz an den Gedenkstein. Das Vorhaus und das Ehrenmal wurde von den ehrwürdigen Franziskanerinnen unseres Klösterleins mit Geschmack und Sorgfalt geziert, wofür den ehrwürdigen Schwestern an dieser Stelle bestens gedankt sei.

Nach also beschlossenem kirchlichem Weiheakt ordnete sich der Festzug neuerdings zum Marsch ins Gasthaus, allwo die Gäste einen ebenfalls mit reichem Tannengrün und passenden Bilderschmuck versehenen geräumigen Saal vorfanden, der aber nur einen Teil der Erschienenen aufnehmen konnte. Die nun anhebende weltliche Feier des Tages fand ihren Auftakt in der schönen Festrede des Vorstandes des Krieger- und Veteranenvereins, der sich eine ebenfalls recht inhaltsreiche Ansprache unseres allverehrten Herrn Bürgermeisters Sandmann, der ja eigentlich bei der ganzen Sache für seine reiche Mühe, für seine bewundernswerte Ausdauer und für manches eingesteckte harte Wort unser aller Dank verdiente, anfügte.
Nachdem reiche Abwechslung von Gesang- und Musikvorträgen der bekannten "Holzhausener" den Nachmittag recht kurzweilig gestalteten, begann um 4 Uhr Herr Lehrer König unbeschadet der im Saal herrschenden Backofenhitze seinen mit Spannung erwarteten Lichtbildervortrag: "Der Krieg im Westen und die Waffen des Weltkrieges", den er durch humorvolle Bemerkungen aus dem Soldatenleben den aufmerksamen Zuhörern recht interessant machte. Reicher Beifall belohnte den Vortragenden und nach mehreren Stunden gemütlichen Beisammenseins zerstreuten sich die Teilnehmer. Dass der "Krausvater" trotz des großen Andrangs, infolge der glänzenden Betriebseinteilung, für prompte Bedienung der Gäste, seine Tochter Kathi für eine prima Küche, sorgte, muss der Vollständigkeit wegen unbedingt bemerkt werden.

Pfarrer Mayr aus Arnbach resigniert
Amperbote vom 10.02.1931

Überraschend kommt die Nachricht, dass unser Pfarrherr, HH. Pfarrer Mayr um Resignation an die oberhirtlichen Stelle nachgesucht hat und diese zum 1. März des Jahres genehmigt bekommen hat. Gleichzeitig wurde ihm ein Emeritenbenefizium in Waging übertragen. Nur ungern sieht man hier den beliebten Pfarrherrn scheiden. Am 23. Januar 1863 in Ingolstadt geboren, erhielt er die priesterlichen Weihen am 24. Juni 1892 in Freising. Am 6. Juli des gleichen Jahres trat er bereits seinen ersten Posten als Koadjutor nach Traunstein berufen wurde. Nach Berchtesgaden wurde er am 10. August 1898 versetzt, um am 22. Juli 1899 als Vikar nach Tettenhausen zu kommen. Am 5. Mai 1903 übernahm er das Hoppenbichler`sche Benefizium in Rostenheim, am 11. Dezember 1905 wurde er Pfarrherr von Arnbach, wo er sich in den 20ziger Jahren seiner verdienstvollen Tätigkeit die Liebe und Achtung aller seiner Pfarrkinder erworben hat.

Installation von Pfarrer Moll in Arnbach
Dachauer Nachrichten vom 05.05.1931

Der gestrige Sonntag war für unsere Pfarrgemeinde ein Freudentag, fand doch die feierliche Installation unseres neuen Pfarrherrn, Hochwürden Herrn Pfarrer Moll, statt. Vom Herrn Bürgermeister, den Herren des Gemeinderates und der Kirchenverwaltung, dem Gesangverein, Krieger- und Veteranenverein, sowie der Feuerwehr und weißgekleideten Mädchen, die den neuen Pfarrherrn mit Gedichten begrüßen, am geschmückten Pfarrhof empfangen, wurden der Pfarrherr von HH. Dekan Schwaiger, Altomünster, unter zwei Triumphbögen hindurch zur Pfarrkirche geleitet. Vor der Kirchentüre verlas Hochwürden Herr Dekan Schwaiger die Investitur-Urkunde, in welcher Hochwürden Herr Pfarrer Moll die Pfarrei Arnbach übertragen wird, richtete an Pfarrherrn und Gemeinde ermahnende Worte und übergab schließlich dem neuen Pfarrherrn zum Zeichen seiner Gewalt den Schlüssel zum Gotteshaus.
In feierlichem Handschlag gelobten Bürgermeister, Gemeinderäte und die Kirchenverwaltung dem Pfarrer treue Gefolgschaft. Nach dem feierlichen Einzug ins geschmückte Gotteshaus erfolgte die Einweisung des neuen Pfarrherrn in sein hohes Amt. Taufstein, Beichtstuhl, Tabernakel, Kanzel und Sakristei wurden von Hochwürden Herrn Dekan dem Pfarrherrn zur Betreuung übergeben. Beim anschließenden Pfarrgottesdienst flehte der neue Seelenhirte, der sich in der kurzen Zeit seiner Anwesenheit in Arnbach die Liebe und Achtung seiner Pfarrkinder erworben hat, Gottes Segen auf die Gemeinde herab. In festlichem Zug gings nach dem Gottesdienst zum Pfarrhaus zurück, wo in engerem Kreis ein kleines Mahl stattfand.

 


P
farrer Singer aus Arnbach gestorben