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Alte Zeitungsberichte aus dem Pfarrleben von ARNBACH Recherchiert von
Hubert Eberl, Bergkirchen
Wenn in großen Städten, wenn in Märkten, und sonstigen größeren Orten am Namensfest seiner Majestät des Königs es ganz besonders lebhaft zugeht, so darf dieses eben nicht auffallen, weil man es von solchen Orten, wo doch eine intelligentere Bevölkerung lebt, als auf dem Lande, bei solchen Gelegenheiten erwartet. Wenn aber in einem einfachen Bauerndorf jedoch, wie in Arnbach, an einem solchen Tag sich große Rührigkeit entfaltet, so möchte man dieses als überraschend bezeichnen. Schon
acht Tage vorher verkündete der wackere, hochwürdige Herr Pfarrer, dass
Samstag, den 25. August, als dem hohen Namensfest Seiner Majestät des
Königs, ein feierliches Amt mit Te deum abgehalten werde. Schon die
von ihm angeordnete außergewöhnliche Läutweise gab deutlich zu erkennen,
dass ein wichtiges Fest gefeiert werde. Weit in das freundliche Glonntal
erdröhnende Böllerschüsse und die aufgehissten bayerischen und deutschen
Fahnen bekundeten gleichfalls die Bedeutung des Festes. Um halb 8 Uhr
zogen die Veteranen des hiesigen Vereins, sich scharend unter ihrer
Fahne, in die Kirche, wo der Fähnrich Ernst Wiedmann in der Mitte der
Kirche, umgeben von den Veteranen, Stellung nahm.
Im benachbarten Arnbach feierte gestern der Hochwürden Herr Andreas Plöbst sein goldenes Priesterjubiläum. Die Gemeinde hatte unter Anleitung des Herrn Lehrers alles getan, dem Dörfchen ein festliches Gewand zu geben und ihre Freude und Verehrung zum Ausdruck zu bringen. Vom herrlichsten Wetter begünstigt fand der Gottesdienst im Freien statt. In der Predigt behandelte Herr Dekan von Altomünster das Thema: Die Früchte des Priestertums. Beim Amt kam durch Lehrer und Geistliche die Franziskanermesse von Bieger zur Aufführung. Introitus, Graduate, Offertorium und Communio hatte auf Wunsch des Herrn Dirigenten Hauptlehrer Keilberth, Herr cand. phil. J. Thaller recht wirkungsvoll komponiert. Nachmittags um 2 Uhr überreichte Herr Bezirksamtmann Flasser von hier dem Jubilar die goldene Ehrenmünze des kgl. Ludwigordens. - Möge der würdige Priester noch viele Jahre in seiner wackeren Gemeinde wirken! Spendung
der heiligen Firmung Die
Spendung der hl. Firmung wird seine Excellenz der hochw. Herr Erzbischof
von München-Freising, Dr. v. Stein an folgenden Tagen und Orten vornehmen:
Einweihung
der Kriegergedenktafel in Arnbach
Die Pfarrgemeinde
beging am Pfingsmontag die Einweihung des vor einigen Tagen festgestellten
Denkmals, eines Denkmals, das sich selbst und in Bezug auf seine geschmackvolle
und würdige Anbringung von ersten Sachverständigen der Denkmalskunst als
eines der besten bezeichnet wurde. Der Entwurf wurde von dem bekannten
Münchner Architekten Herrn Uroth gemacht, und die Ausführung geschah in
den Werstätten der Firma Wachter in Indersdorf. Man hatte von vornherein
beschlossen, das Fest in kleinerem Rahmen zu feiern, und dann waren nur
die Nachbar-Krieger- und Soldatenvereine dazu eingeladen. Nach also
beschlossenem kirchlichem Weiheakt ordnete sich der Festzug neuerdings
zum Marsch ins Gasthaus, allwo die Gäste einen ebenfalls mit reichem Tannengrün
und passenden Bilderschmuck versehenen geräumigen Saal vorfanden, der
aber nur einen Teil der Erschienenen aufnehmen konnte. Die nun anhebende
weltliche Feier des Tages fand ihren Auftakt in der schönen Festrede des
Vorstandes des Krieger- und Veteranenvereins, der sich eine ebenfalls
recht inhaltsreiche Ansprache unseres allverehrten Herrn Bürgermeisters
Sandmann, der ja eigentlich bei der ganzen Sache für seine reiche Mühe,
für seine bewundernswerte Ausdauer und für manches eingesteckte harte
Wort unser aller Dank verdiente, anfügte. Pfarrer
Mayr
aus Arnbach resigniert Überraschend kommt die Nachricht, dass unser Pfarrherr, HH. Pfarrer Mayr um Resignation an die oberhirtlichen Stelle nachgesucht hat und diese zum 1. März des Jahres genehmigt bekommen hat. Gleichzeitig wurde ihm ein Emeritenbenefizium in Waging übertragen. Nur ungern sieht man hier den beliebten Pfarrherrn scheiden. Am 23. Januar 1863 in Ingolstadt geboren, erhielt er die priesterlichen Weihen am 24. Juni 1892 in Freising. Am 6. Juli des gleichen Jahres trat er bereits seinen ersten Posten als Koadjutor nach Traunstein berufen wurde. Nach Berchtesgaden wurde er am 10. August 1898 versetzt, um am 22. Juli 1899 als Vikar nach Tettenhausen zu kommen. Am 5. Mai 1903 übernahm er das Hoppenbichler`sche Benefizium in Rostenheim, am 11. Dezember 1905 wurde er Pfarrherr von Arnbach, wo er sich in den 20ziger Jahren seiner verdienstvollen Tätigkeit die Liebe und Achtung aller seiner Pfarrkinder erworben hat. Installation
von Pfarrer Moll in
Arnbach Der
gestrige Sonntag war für unsere Pfarrgemeinde ein Freudentag, fand doch
die feierliche Installation unseres neuen Pfarrherrn, Hochwürden Herrn
Pfarrer Moll, statt. Vom Herrn Bürgermeister, den Herren des Gemeinderates
und der Kirchenverwaltung, dem Gesangverein, Krieger- und Veteranenverein,
sowie der Feuerwehr und weißgekleideten Mädchen, die den neuen Pfarrherrn
mit Gedichten begrüßen, am geschmückten Pfarrhof empfangen, wurden der
Pfarrherr von HH. Dekan Schwaiger, Altomünster, unter zwei Triumphbögen
hindurch zur Pfarrkirche geleitet. Vor der Kirchentüre verlas Hochwürden
Herr Dekan Schwaiger die Investitur-Urkunde, in welcher Hochwürden Herr
Pfarrer Moll die Pfarrei Arnbach übertragen wird, richtete an Pfarrherrn
und Gemeinde ermahnende Worte und übergab schließlich dem neuen Pfarrherrn
zum Zeichen seiner Gewalt den Schlüssel zum Gotteshaus.
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