Hofkapelle
in HAPPACH
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Beschreibung
Der Ort Happach wurde
erstmals 1478 als Hagbach "Siedlung am Heckenbach"
in einer Indersdorfer Urkunde erwähnt 06)
. Happach gehörte
über viele Jahrhunderte politisch zu Kleinberghofen; erst zur
Hofmark und ab 1818 zur Gemeinde. Seit 1972 ist es Teil der Gemeinde
Erdweg. Kirchlich gehörte Happach schon immer zur Pfarrei Altomünster.
Die drei Höfe in Happach
waren bis zur Säkularisation
im Besitz der Freisinger Fürstbischöfe. 1829 wurde das
dritte Haus von den beiden anderen Bauern aufgekauft. Einer der
beiden noch bestehenden Höfe ist der Odanbaurhof der Familie
Kranzberger. Er wurde erstmals im Jahr 1530 als ganzer Hof erwähnt.
Zu diesem Hof gehört
die erstmals im Jahr 1882 schriftlich erwähnte Hofkapelle.
Ob die Kapelle 1882 neu erbaut oder nur erweitert wurde, ist nicht
sicher. Möglicherweise wurde damals auch der Glockenturm aufgesetzt.
Da man die Kapelle -so die familiären Überlieferungen-
zunächst ohne Glockenturm errichtete, würde dies für
ein höheres Alter sprechen.
Die der Muttergottes
geweihte Kapelle ist außen durch aufgemalte gelbe Ecklisenen
optisch gegliedert; sie besitzt ein als Dachreiter
gestaltetes Türmchen mit Spitzhelm, auf das ein Kreuz
gemalt ist. Im Turm hängt eine Glocke.
Vor der Eingangstüre
ist ein schön gestaltetes schmiede-eisernes Gitter angebracht.
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An der äußeren Rückwand
ist eine Ahnentafel befestigt.
Sie erinnert an die in der Zeit zwischen 1930 verstorbenen Angehörigen
der Familie Kranzberger und endet mit dem Spruch:
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"Willst Du
mein Christ einst selig sterben
such Gottes Huld dir zu erwerben
bleib fromm und kost es was es will
dies führt dich zum er wünschten Ziel". |
Die
letzte große Restaurierung wurde von den Besitzern im Jahr 2006
durchgeführt.
Die Kapelle
ist ein geschütztes Baudenkmal (D-1-74-118-18) 08)
Inneneinrichtung
Das Innere der Kapelle wird
durch ovale Fenster erleuchtet.
An der dreiseitig geschlossenen Frontseite ist der die volle Kapellen-breite
einnehmende Altar ange-bracht.
Auf einem kleinen Auszug stehen eine Muttergottesfigur
und Klosterarbeiten
mit der hl. Birgitta.
Rund 20 Personen finden
in der Kapelle Platz.
An der linken Seitenwand
ist ein Kruzifix mit Baldachin befestigt.
Die knapp unter der Decke ange-brachten Kreuzwegbilder
prägen das Erscheinungsbild der Kapelle mit.
Noch erhalten ist das Totenbrett
des Erbauers Josef Kranzberger und seiner Ehefrau. Es ist an der
Innenwand der Kapelle angebracht.
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Bis 1960 wurde im kleinen Gotteshaus
jeden Samstag außerhalb der Erntezeit ein Rosenkranz gebetet. Heute
kommt zweimal im Jahr die Altomünsterer Gemeinde zur Maiandacht und
zum Rosenkranz.
Meditativer Wanderweg
07)
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Im Sommer 2012
wurde ein meditativer Wanderweg zwischen dem (früheren Kloster)
Petersberg und dem Kloster Altomünster angelegt; der Weg führt
über die Kapelle in Happach. Neun Stationen mit Kunstwerken,
Hinweistafeln und Sinnsprüchen regen zur inneren Einkehr, zum
Nachdenken und zum In-Sich-Gehen /Ins Ich Gehen an.
So ist z.B. an der Station "Gleichgewicht" eine Wippe installiert,
an der der Wanderer versuchen kann, die Balance zu halten. Eine begehbare
Sonnenuhr arbeitet mit dem Schatten der Wanderer als Uhrzeiger. An
der Station "Vertrauen" wird auf einem Barfußpfad
der Tastsinn erprobt. Eine in den Boden eingelassene Windrose und
ein maßstabsgetreues Modell von Sonne und Erde ergänzen
die Kunstwerke. Jede Station ist auch mit einer Sitzgelegenheit ausgestattet.
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Infotafeln an den S-Bahnhöfen,
am Petersberg und in Altomünster sowie eine durchgehende Beschilderung
am 11 km langen Weg selbst leiten den Wanderer. Mehr dazu finden Sie auf
der Internetseite der Gemeinde Erdweg; klicken
Sie hier...
KunstFoto
Der Künstler Max van Allen hat eine
schöne Luftaufnahme von Happach gemacht und bei Google+
im Internet veröffentlicht. Wenn Sie
es sich anschauen möchten, klicken
Sie hier...
Hans Schertl
Quellen:
01)
Fritz
Mayer/Rudolf Wagner, Der Altlandkreis Aichach, 1979
02)
Anton
Mayr, Altoland, 1998
03)
Prof.Dr.Liebhart
und Pfarrer Bachbauer in Dachauer Nachrichten vom 16.4.2003
04)
Dachauer
Nachrichten vom 21.6.2006,
05)
Dachauer
SZ vom 23.8.2006
06)
Klaus
Witschel, Kleinberghofen-Dorf-und Hofnamensgeschichte, 2005 (Hofmark)
07)
Dachauer
Nachrichten vom 24.7.2012
(Med.Wanderweg)
08)
Liste
der Baudenkmäler
in Erdweg, D-1-74-118-18,
Bayer. Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler-Stand 16.9.2023
3 Bilder: Alfred Bayer (1), Hans Schertl (2)
26.4.2022
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