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Waldkapelle St.Maria bei Dirlesried


Lage auf der Landkarte

Die Waldkapelle liegt versteckt zwischen hohen Bäumen an der Straße zwischen Dirlesried und Egenhofen, im Landkreis Fürstenfeldbruck, nur 800 m von der Dachauer Landkreisgrenze entfernt.
Sie wurde -wie auf einer Stiftertafel im Inneren zu lesen ist- "zu Ehren der Mutter Gottes in Gemeinschaftsarbeit und den Spenden vieler unter Pfarrer Johann Wimbauer 1991 erbaut". Der Egenhofener Ehrenbürger Wimbauer war nach der Priesterweihe Kaplan in Hattenhofen, Jugendseelsorger im Dekanat Egenhofen und Spiritual im Kloster Reutberg, bevor er von 1965 bis 2000 die Pfarrei Egenhofen leitete. "Pfarrer Wimbauers Liebe galt der Architektur; die Kirchenrenovierungen in Egenhofen und Poigern oder der Kapelle St. Anna in Osterholzen sind ebenso sein Werk, wie die Waldkapelle zu Ehren der Mutter Gottes zwischen Egenhofen und Dirlesried" schrieb der Münchner Merkur in einem Bericht zum 95.Geburtstag von Joh.Wimbauer am 16.9.2002.

Baubeschreibung
Die Kapelle ist ein kleiner rechteckiger Bau, der in drei Seiten schließt. Das korbbogige Portal ist offen. Darüber ist an der Außenmauer ein hölzernes Kreuz befestigt. Das mit Biberziegeln gedeckte Satteldach ist weit vorgezogen, damit der Zugang vor der Witterung geschützt ist. Auf dem Dach sitzt ein kleiner Dachreiter (Türmchen), in dem ein Glöckchen hängt.

Vor der Kapelle hat der Obst- und Gartenbauverein der Gemeinde Egenhofen eine Bank errichtet. Sie trägt dazu bei, dass die Anlage ein Ort der Beschaulichkeit und stillen Andacht ist. Der Blick fällt nicht nur auf das Gotteshaus und die dichte Bepflanzung sondern auch auf die Streuobstwiese auf der anderen Seite des Wegs.

Innenausstattung

Das Innere der Kapelle ist zwei-geteilt
- in den größeren Gebetsraum und
- in die Apsis, die unten durch einen
  etwa 80 cm hohen Sockel mit
  Marmorplatte ausgefüllt ist.
Darauf gründet ein dekoratives Zier-gitter, das beide Raumteile trennt.

Einer der Blickpunkte im Inneren ist die dekorative Holzkonstruktion des Sichtdachstuhls, der über dem Chorschluss ein Sechseck bildet.

Der Innenraum wird durch zwei rundbogige Fenster und durch das offene Portal erhellt. Die dichte Bepflanzung um die Kapelle schränkt die Helligkeit ein.

Im Gebetsraum bieten Bänke mehreren Besuchern einen Sitzplatz.

DachstuhlMadonna

In der Apsis, hinter dem Gitter, sitzt eine Marienfigur mit Kind auf einem grauen Sockel. Darauf der Text: "O Maria, Helferin der Christen, bitte für uns". Darunter kniet ein Pilger oder ein Bittsteller, der seine Anliegen der Muttergottes vorträgt und um Beistand fleht. Maria wird als Königin dargestellt. Sie ist in ein rot-blaues Gewand gekleidet (Rot und Blau sind die typischen Marienfarben). Sie trägt eine Krone auf dem Haupt und hält ein Zepter in der Hand. Die dritte Insignie für das Königstum, der Reichsapfel, liegt in der linken Hand des Jesuskindes, das zudem mit der rechten Hand den Betrachter segnet.
Übrigens hielt auch der deutsche Kaiser den mit einem Kreuz geschmückten Reichsapfel bei offiziellen Anlässen in der linken Hand. 02)

Um diese Gruppe herum stehen viele Blumen und Kerzen.


Weitere Bilder


Hans Schertl


Quellen:
01) Ein Leben für das Gemeinwohl, Münchner Merkur Sept.2002
02) Eckhard Bieger, Das Bilderlexikon der christlichen Symbole, 2008

Bilder: 7

15.4.2022